Dresden, Neumarkt - Allgemeines

  • Diese unnötige Polemik in der Aufmachung des Themas von Frau Schneider ist wieder einmal ein prima Beispiel dafür, wie in Dresden eine Diskussion frühzeitig in eine Sackgasse gebracht wird. Es gibt immer nur zwei Gruppen:
    1. Die Nörgler / Kritisierer (kurz: nervende Querulanten und Störenfriede)
    2. die die sich über jene aufregen (nicht weil man eine andere Meinung hat, sondern weil man KEINE Meinung zum Thema hat)

    Ich hoffe es gibt genügend diplomatische argumentative Briefe an diese Adresse. Ich habs denn mal so versucht:

    Die Art der Fragestellung offenbart bereits das ganze Problem des Dresdner Städtebaus! Warum wird derart unnötig polarisiert? Es verkennt die Tatsachen, wenn Kritik an gesichts- und einfallslosen Bauwerken, die zunehmend unsere Stadt dominieren mit der rückwärtsgewandten Forderung nach noch "mehr" Barock gleichgesetzt wird. Wenn Gebäude im Stadtzentrum zunehmen das Niveau von Einkaufsparks auf der grünen Wiese haben, und es keinen Unterschied mehr macht, ob man zum Elbe-Park oder auf die Hauptstraße geht, dann ist es leider nicht die Frage: Modern oder Barock? Dann ist es einfach eine Frage nach städtebaulichem Gestaltungsanspruch und Dresdner Identität. Diesem Aspekt muss heutige Architektur gerecht werden.
    Wenn in diesem Zusammenhang auch über den Wiederaufbau von historischen Bauten gesprochen wird, offenbart es lediglich eines: viele Dresdner sehnen sich nach mehr Identität und Wohlfühlqualität in ihrer Stadt. Das ganze hat nichts mit mangelnder Weltoffenheit zu tun. Im Gegenteil, es zeigt den Wunsch, der Welt ein einmaliges Stück Stadtraum zu präsentieren.

  • Sehr diplomatisch auf den Punkt gebracht. Bin mal gespannt, ob er veröffentlicht wird. Gab es übrigens weitere Leserbriefe zum Artikel von Fr. Saft? Hatte nämlich auch einen geschrieben.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • @ sehr gut, Christoph: vor allem: "

    Zitat

    Die Art der Fragestellung offenbart bereits das ganze Problem des Dresdner Städtebaus! Warum wird derart unnötig polarisiert?


    Schön, daß die von mir gestreuten Hinweise auf die Polarisierungstendenz so von Dir und anderen auch gesehen und argumentativ aufgegriffen werden.
    Kann nur sagen, wachsam bleiben und nicht auf den fatalen Zug der manipulativen Polarisierung aufspringen. Dann ist unser Anliegen im frontalen, ermüdenden Dualitätskampf gefangen und nichts geht mehr. Ein beliebtes Spiel gewisser Kräfte.
    Sehr elegant hast Du die Polaritätsfalle umschifft. Mehr Briefe in diesem Stil!!!

  • trotzdem, so anzubiedern braucht man sich wieder auch nicht:

    Zitat

    mit der rückwärtsgewandten Forderung nach noch "mehr" Barock

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das ist doch der Punkt, auf den ich eingehen möchte:
    Es ist ja so: viele Leute, die sich mit der Materie nicht genau auskennen, denken, wir wollen, dass alles wie "zu Augusts Zeiten" wieder aufgebaut wird. Dann kommt natürlich die Meinung auf, "barock" = "unzeitgemäß". Mit unseren Briefen sollten wir aber versuchen aus dieser Falle heraus zu kommen. Wir müssen darauf hinweisen, das wir zwar einerseits Rekos wünschen, andererseits aber auch "moderne" Entwürfe befürworten, wenn sie der Dresdner Identität und einem ästhetischen Anspruch genügen, der vom Ort des Bauens vorgegeben ist.

    Wichtig ist mir einfach, dass wir nicht nur als "Phantasten" oder "ewige Nörgler" gesehen werden.

  • Deshalb habe ich ja in meinem Brief auch den Spieß umgedreht und darauf hingewiesen, daß die vermeintliche "Moderne" schon fast 100 Jahre alt und somit total veraltet, der geplante Bau damit selbst nicht mehr zeitgemäß ist.

    Wer wirklich zeitgemäß bauen will, der achtet auf die Einbindung, ist kreativ, läßt sich nicht mehr von künstlichen Einschränkungen in ein Korsett pressen - und kann sich durchaus auch für Rekos entscheiden.

  • Damit wirst du überzeugte Modernisten nicht bekehren können. Sicher ist die Moderne alt, aber ihre Formensprache wird leider mit einigem Erfolg von den meisten Menschen so mit unserer Zeit verbunden, dass ihnen traditionelle Formen als veraltet erscheinen.
    Die GHND fordert zum Glück deshalb keine ausschließlich historisierende Architektur, sondern materialgerechte Rekonstruktionen und moderne Bauten mit zurückhaltender Formensprache.
    Mit Spieß umdrehen werden wir wenig überzeugen können. Was wir brauchen ist eine Debatte über eine dem Ort angemessene Architektur. Ich mag sehr gerne gelungene moderne Bauten, die mit ihrem Umfeld kommunizieren. Leider sind die meisten modernen Bauten gedankenlos und autistisch.
    Am Neumarkt ist mein Favorit eindeutig der Köckeritzbau:

    http://picasaweb.google.de/PicturaUrbana/…577820349874354

  • Hallo zusammen!
    Heute gabs in der Zeitung "Dresden am Wochenende" die erwarteten Leserbriefe, die ich mir Dank Bilderbuchs Tip mal angesehen habe. Kurz zur Zeitung, sie ist so eine Art kostenlose wöchentliche Zusammenfassung der SZ.

    Hier noch mal der Grundtenor von Frau Schneider:

    Zitat

    Wie Barock muss Dresden wirklich sein?
    Es müffelt in Dresden, Barock-„müffelt“ sozusagen. Da möchte ein Architekt, der glaubt im 21. Jahrhundert zu leben, ein Haus bauen, das nicht nur modernen Anforderungen heutigen Wohnens entspricht, sondern auch noch so aussieht. Doch was passiert in dieser Stadt? Ein Afuschrei gellt durch die Straßen. Nicht, dass mir das Barocke nicht gefiele, ganz im Gegenteil. Doch hat nicht alles seine Zeit, seinen Platz?
    Für den starken August war der barocke Baustil etwas ganz Modernes. Doch für uns ? Altes Bewahren ist wichtig, doch sollte man nicht auch Neues zulassen? Hundertwassers „Hohe Haine“, der Libeskindbau auf der Hauptstraße oder das Gewandhaus auf dem Neumarkt – ich hätte es mit für die Stadt gewünscht. Einfach um zu zeigen, dass wir neben all unseren barocken Schätzen auch eine weltoffene Stadt sind. Eine, die zeigt, dass ein Miteinander möglich ist. Und nicht von vornherein alles zerredet oder argwöhnisch betrachtet wird. Wie denken Sie darüber?

    wie immer gabs 80:20% Verteilung der Leserkommentare:


    Bild: Dresden am Wochenende (27.02.2010)

    p.s. bei allen negativen Schlagzeilen der letzten Tage/Wochen vielleicht mal eine gute Nachricht. Der CDU Stadtrat der gestrigen Podiumsdiskussion meinte, dass nächste Woche der Antrag er FDP/CDU Fraktion zur Bebauung von Quartier 6 eingereicht wird. Somit dürfte das Gewandhaus endgültig vom Tisch sein und die Semperladenfront kann kommen :applausueberkopf:

  • Ich habe dieses Blättchen gestern auch aus meinem Briefkasten gefischt, stimme aber Eurer analysierten Stimmungsverteilung nicht zu: Von den insgesamt 8 Leserbriefen sind nur 2 "contra", und dies auch nur in Teilen und nicht prinzipiell (nach dem Motto: "Alt und Neu gut gemischt").
    Also insgesamt eine recht positive Resonanz für das "Alte"!

  • In der heutigen DNN gibt es einmal mehr einen Artikel mit dem Titel „Dem Neumarkt fehlen die Kunden“.
    Darin wird von verschiedenen, auch schon von mir persönlich verfolgten, Geschäftsaufgaben berichtet. So hat jüngst Schaulust-Optik seine Dependance am Neumarkt aufgegeben. Daneben haben die Parfümerie Ast, eine Mode-Boutique in der Landhausstraße und der Rosenladen und die Apotheke im QF ihre Pforten geschlossen. Das Restaurant Brunetti ist von der Rampischen Straße auf die Lauensteiner Straße nach Striesen gezogen.
    Die Gründe für die Schwierigkeiten sind recht vielschichtig. Unter anderem wird die nur schwache Käuferschicht angeführt, ein Faktum, das bei den bekannten Zentralitätskennziffern und der Kaufkraft, sowie dem Altersschnitt der Bevölkerung, für Geschäftsleute eigentlich gegenstandslos sein sollte. Der Apotheker Christian Flössner beklagt zudem die hohen Mieten, die etwa in seinem Fall 10.000 Euro betragen haben muss. Hinzu kommen sicherlich noch die großen Brachflächen und die temporären Einschränkungen durch Baumaßnahmen, die die Attraktivität des Viertels immerhin noch stark negativ beeinflussen.
    Ein weiterer Fakt ist die teilweise schlechte Publicity des Platzes. So habe ich schon wiederholt festgestellt, dass vor allem in der Sächsischen Zeitung, der Neumarkt als überteuerter Platz für Touristen diffamiert worden ist, dessen Architektur von fragwürdiger Qualität sein soll.
    Insgesamt herrscht also eine durchaus diffizile Gemengelage vor, zu der mir eine sicherlich provokante Idee in den Sinn kommt. Wäre es unter Umständen vielleicht besser gewesen, den gesamten Platz an ein oder zwei wirkliche Großinvestoren zu verkaufen, die ihn ähnlich wie ein Einkaufszentrum entwickelt hätten?!
    Zumindest wäre dann eine gesündere Nutzungsmischung entstanden und die Außendarstellung hätte sicherlich auch wesentlich besser funktioniert.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Die Überflutung der Stadt mit überdimensionierten und autofreundlichen Einkaufsgalerien wäre noch zu nennen. Und anstatt nun zu überlegen, ob der Neumarkt als Gegenpol ein ebensolches "Center" hätte werden sollen, sollte man vielleicht eher die bereits vorhandenen (gerade in der südlichen "Altstadt") und noch im Bau befindlichen in Frage stellen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ich denke auch, dass gerade das negative Image als "teurer Luxusstandort" dem Neumarkt zu schaffen macht. Hierher kommen tatsächlich wohl kaum die "Shopping-Touristen" aus Dresden und dem Umland, da - wie oben gesagt - auch in der Presse immer dieses Bild ausgekostet wird. Da gleichzeitig eine umfangreiche Konzentration an Verkaufsfläche zwischen Karstadt, Centrum- und Altmarkt-Galerie vollzogen wurde, ist es auch für viele schon nicht mehr attraktiv die eigentlich kurze Strecke bis zum Neumarkt zu laufen...

    Ein sicherlich auch wesentliches Faktum, welches zu unbefriedigenden Auslastungen von Restaurationen und Geschäften führt, ist ganz eindeutig das "unfertige" Erscheinungsbild des Platzes. Die noch vielen Brachen und mit Bauzäunen umstandenen Flächen stören doch stark das Gesamtempfinden (u.a. auch weil das Johanneum immer noch mit Gerüst zugestellt ist). Dieser Aspekt ist meiner Meinung nach entscheidender, als "fragwürdige architektonische Qualität".

  • Zitat

    Die Überflutung der Stadt mit überdimensionierten und autofreundlichen Einkaufsgalerien wäre noch zu nennen. Und anstatt nun zu überlegen, ob der Neumarkt als Gegenpol ein ebensolches "Center" hätte werden sollen, sollte man vielleicht eher die bereits vorhandenen (gerade in der südlichen "Altstadt") und noch im Bau befindlichen in Frage stellen.

    Der Neumarkt sollte, auch in meinen Augen, kein Konstrukt wie die Altmarkt-Galerie werden. Aber zumindest eine centerähnliche Organisation wäre doch ein gewaltiger Vorteil zum Ist-Zustand gewesen. Dazu zählen eine sinnvolle Flächen-Aufteilung und -Verteilung und eine gesunde Nutzungsmischung aus Wohungen, Hotels, Büros, Restaurants, Bekleidung, Schmuck, Büchern, Souvernirs,...

    Zitat

    Ich denke auch, dass gerade das negative Image als "teurer Luxusstandort" dem Neumarkt zu schaffen macht.

    Den Neumarkt im positiven Sinne als Luxusstandort zu vermarkten, halte ich hingegen für sinnvoll. Hier sollte man bewusst auf ein gehobenes Preissegment achten und dem Standort damit, zumindest in der Altstadt, ein Alleinstellungsmerkmal verleihen. Masse gibt es schon en masse auf der Prager Straße.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Mit "teurer Luxusstandort" meinte ich eher die Bars und Restautants. Diese sind nämlich teilweise durchaus nicht so sehr teuer (ich mache jetzt mal keine Schleichwerbung...)

    Den Neumarkt für den Einzelhandel in gehobenen Preisklassen zu entwickeln finde ich auch sinnvoll, jedoch kann sich das sicherlich erst richtig entfalten, wenn der Platz geschlossen worden ist und somit etwas mehr Ruhe und Gediegenheit einkehrt. Irgendwie passt die Kulisse von Brachen und Bauzäunen noch nicht so richtig zum noblen Einkaufen.

  • Zitat von "bilderbuch"

    Aber zumindest eine centerähnliche Organisation wäre doch ein gewaltiger Vorteil zum Ist-Zustand gewesen. Dazu zählen eine sinnvolle Flächen-Aufteilung und -Verteilung und eine gesunde Nutzungsmischung aus Wohungen, Hotels, Büros, Restaurants, Bekleidung, Schmuck, Büchern, Souvernirs,...


    Denke eher der jetzige Zustand ist der bessere. An diversen Leerständen in Centern sieht man, dass Planungen eines Center-Mgmt. auch nicht immer aufgehen.

    Der Neumarkt ist halt kein gewachsenes Viertel, die Geschäfte und Restaurants wurden quasi "hineinoperiert". Da kommt es schonmal zu Abstoßungserscheinungen. Das muss der Markt regeln. Siehe auch das frühere mediterr. Restaurant im Q2, in dessen Räumlichkeiten sich jetzt ein Steakhouse befindet. Meines Erachtens fehlt noch die richtige Mischung auch mit einfacher Gastronomie (z.B. auch Starbucks & Co.) bzw. Geschäften.

  • Mittlerweile sind auch die Gerüste an der Ostfront des Johanneums gefallen. Neben den Restarbeiten an der Südseite beginnt man nun damit, Teile der Englischen Treppe zu entfernen. Hier steht offensichtlich eine dringend nötige Steinsanierung an. Ich bin schon auf die Ergebnisse gespannt!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat

    Der Neumarkt ist halt kein gewachsenes Viertel, die Geschäfte und Restaurants wurden quasi "hineinoperiert". Da kommt es schonmal zu Abstoßungserscheinungen. Das muss der Markt regeln. Siehe auch das frühere mediterr. Restaurant im Q2, in dessen Räumlichkeiten sich jetzt ein Steakhouse befindet. Meines Erachtens fehlt noch die richtige Mischung auch mit einfacher Gastronomie (z.B. auch Starbucks & Co.) bzw. Geschäften.

    Der 'Markt' als wunderlicher Heilsbringer, hier im Kleinen, wo er doch schon im Großen so hervorragend funktioniert? Wohl eher zum Vergessen, diese "Hoffnung".
    Ginge es nämlich wirklich nach dem "Markt", so müsste der Neumarkt wirtschaftlich noch schneller verschwinden als alle übrigen bedrohten kleinen und mittleren Strukturen.
    Das Problem des NM ist es einfach, als Stadtplatz ohne Stadt quasi in den "luftleeren Raum" gesetzt worden zu sein. Inmitten der Freiflächen des ehem. Dresdens ist es sinnlos, einen Platzraum zu errichten, der in einem weit größeren, uferlosen Raum 'herumschwimmt'. Ein agorales Forum einer nicht vorhandenen Stadt, für nicht vorhandene Bürger.
    Die Entscheidung, den NM zu errichten, war eine rein kulturell-ästhetische, keine wirtschaftliche, und in dieser letztgenannten Hinsicht unsinnig. Erst wenn DD ein wirkliches halbwegs verdichtetes Stadtzentrum besitzen wird, für welches er lediglich den Anfang bilden kann, wird er ein 'guter' Standort für Betriebe und Unternehmungen, die man üblicherweise auf einem Stadtplatz erwarten kann sein.
    Natürlich musste dieser Anfang gesetzt werden, natürlich steht das NM-Projekt als solches nicht in Frage. Aber ohne Zweifel ist die fehlende Inbesitznahme durch die Stadt als solche, dh die a priori Überlassung des zu schaffenden Stadtraumes an die Tourismuswirtschaft ein schwerer Fehler gewesen, welche die notwendige urbane Verdichtung und Integrierung in etwas, was einmal wieder Dresden sein wird, verzögert.
    Immerhin, es war ein Anfang. Nur: von diesem Torso 'wirtschaftliche Überlebensfähigkeit' zu erwarten, ist so naiv wie der Glaube an den notorischen Versager namens 'Markt' überhaupt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"


    Leer ist der Neumarkt allerdings nicht, denn für die Touristenströme ist es DER Platz schlechthin. Auch die Bürger sind dort anwesend, das sollte man nicht unterschätzen.
    Meine Hoffnung allerdings, dass vom Neumarkt aus die Stadt wieder "gesundwächst" hat sich leider nicht erfüllt. Angesicht unserer unfähigen, gehässigen und sabotierenden Stadtplanung kein Wunder. Das Stadtbild ist Ausdruck einer zunehmend abgehobenen Expertenschicht, die Dresden zum Kampfplatz für ihre grenzenlosen Großstadtambitionen erhoben hat. In ihrem Zirkel klopfen sie sich sicher gegenseitig auf die Schultern für ihr Werk. In der Öffentlichkeit fassen die Menschen sich an den Kopf und fragen sich, wieso eine Bausünde der nächsten folgt.
    Die Auswärtigen sind immer enttäuscht, wenn ich ihnen erkläre, dass die Bausünde in Dresden System hat. Ich empfehle dann einen Gang über den Postplatz, damit sie die Vision des Stadtplanungsamtes für Dresden erahnen.