Diese unnötige Polemik in der Aufmachung des Themas von Frau Schneider ist wieder einmal ein prima Beispiel dafür, wie in Dresden eine Diskussion frühzeitig in eine Sackgasse gebracht wird. Es gibt immer nur zwei Gruppen:
1. Die Nörgler / Kritisierer (kurz: nervende Querulanten und Störenfriede)
2. die die sich über jene aufregen (nicht weil man eine andere Meinung hat, sondern weil man KEINE Meinung zum Thema hat)
Ich hoffe es gibt genügend diplomatische argumentative Briefe an diese Adresse. Ich habs denn mal so versucht:
Die Art der Fragestellung offenbart bereits das ganze Problem des Dresdner Städtebaus! Warum wird derart unnötig polarisiert? Es verkennt die Tatsachen, wenn Kritik an gesichts- und einfallslosen Bauwerken, die zunehmend unsere Stadt dominieren mit der rückwärtsgewandten Forderung nach noch "mehr" Barock gleichgesetzt wird. Wenn Gebäude im Stadtzentrum zunehmen das Niveau von Einkaufsparks auf der grünen Wiese haben, und es keinen Unterschied mehr macht, ob man zum Elbe-Park oder auf die Hauptstraße geht, dann ist es leider nicht die Frage: Modern oder Barock? Dann ist es einfach eine Frage nach städtebaulichem Gestaltungsanspruch und Dresdner Identität. Diesem Aspekt muss heutige Architektur gerecht werden.
Wenn in diesem Zusammenhang auch über den Wiederaufbau von historischen Bauten gesprochen wird, offenbart es lediglich eines: viele Dresdner sehnen sich nach mehr Identität und Wohlfühlqualität in ihrer Stadt. Das ganze hat nichts mit mangelnder Weltoffenheit zu tun. Im Gegenteil, es zeigt den Wunsch, der Welt ein einmaliges Stück Stadtraum zu präsentieren.