Dresden, Neumarkt - Allgemeines

  • Naja - wenn der Neumarkt fertig ist, werd ich das Modell 2030 vermutlich eh abschalten und mich als Zeitvergleich auf ein 3D-Modell der Dresdner Altstadt um 1989 konzentrieren. Finde ich dreimal spannender, als mich nun mit den vorhandenen Modellen um ein gründerzeitliches Dresden zu kümmern.

    - eine Abschaltung wäre m. M. n. wirklich schade!

    Ein 3D-Modell mit dem "Endzustand" der Altstadt wäre doch sehr gut geeignet als Referenz für Zeitsprünge - z. B. eben in's Wendejahr 1989. Die Vergleichbarkeit unterschiedlicher Bauzustände ist m. M. n. doch gerade das spannende.

  • Man könnte sich überlegen wie man Bauten wie die am Neumarkt in Zukunft besser patiniert. Wenn die Leute ein komisches Gefühl haben am Neumarkt, dann liegt das ja auch eben an dem unbewussten Fehlen der Zeitachse und der toten Gleichförmigkeit. Wenn ich aus meinem Fenster blicke auf einen Altbau, dann fällt mir, erst bei genauem Hinsehen, auf, dass unterschiedliche Fenster verbaut sind. Wenn man einen rekonstruierenden Neubau hat mit gleichförmigen toten Fensterlöchern wirkt das seltsam. Es kommt halt alles aus der gleichen Zeitschicht und das wirkt unterbewusst unnatürlich.

  • @Helge K - das Problem ist, dass irgendwann der Pflegeaufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen mehr steht, da dass Modell 2030 mit Fertigstellung von Q III.2 und VII.1 gnadenlos überholt sein wird. Die dann gebaute Realität nachzubauen macht eigentlich keinen Sinn, denn die kann man ja dann fotografieren... Das hab ich auch vor. So wurden ja letztes Jahr trotz allgemeiner Ruhe auf der Seite die Panos um das VII.2 erneuert. Sobald KIB, Q VI sowie Gewandhaus fertig sind, geht es dort weiter, die fotografierten Panoramen zu erneuern. Ziel ist, die alten Panos in einer Zeitschicht "2012" zu präsentieren und dann noch ein Modell von 1989. Ob es dann noch weitere Modelle in der Zeit zurück geben wird, muss man sehen. Im Moment sieht das eher weniger gut aus, da ohne Einnahmen so etwas nun mal nicht zu stemmen ist. Das Modell 2030 würde dann "nur noch" für den Stadtplan des Istzustandes aktualisiert werden. Für die Neustadt ist ein 3D- Modell künftiger oder vergangener Zustände auf Arstempano in nächster Zeit nicht geplant, da ich dies komplett in meiner Freizeit machen müsste... das ist mir dann doch eine Nummer zu groß, dieses Jahr und nächstes Jahr einfach nicht zu schaffen...

  • Die SZ fasst den Stand der Bauarbeiten und der weiteren Planungen am Neumarkt zusammen

    Zitat von SZ

    ... Das grüne Gewandhaus, eine Freifläche mit Platanen und Bänken, soll im Frühjahr 2019 abgeschlossen sein. Dann fehlt noch das Schlosseck. Zwischen der Schlossstraße, der Sporergasse, der Schössergasse und der neuen Rosmaringasse errichtet die Baywobau einen Komplex, der das Caesarische und das Fürstliche Haus als Leitbauten hat. Der Bau zieht sich noch bis 2020 hin. .....
    Das letzte große Projekt am Neumarkt wird dann das Quartier Hoym hinter der Polizeidirektion. Weil lange um die Gestaltung des Leitbaus gerungen wurde, rechnet der Bauherr, die CG-Gruppe, damit, dass sich der Bau bis mindestens 2022 hinziehen wird.

    http://m.sz-online.de/nachrichten/ge…kt-3892814.html

    Spoiler anzeigen

    APH - am Puls der Zeit

  • Neumarkt-Gesellschaft Dresden in Amerika geehrt


    Erstmals geht ein renommierter US-amerikanischer Architekturpreis nach Europa – an Torsten Kulke, den Vorstandsvorsitzenden der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden. In seiner Rede plädiert Kulke leidenschaftlich für die Rekonstruktion von Stadtquartieren.


    Zitat

    „Kulke hatte die Vision, dass Dresden wieder eine pulsierende Stadt werden und ihre eigene reiche Geschichte respektieren könne und er überwand einigen politischen Widerstand, was seine Pläne anbetraf“, würdigte Richard H. Driehaus, Gründer und Vorsitzender der Driehaus Capital Management LLC aus Chicago, den Preisträger. „Mit Hilfe privater Investitionen und einer umsichtigen Projektverwaltung gelang Kulke etwas Außergewöhnliches, und Dresden wurde zum Vorbild des Wiederaufbaus anderer Städte und Gemeinden in der ganzen Welt.”

    Zitat

    Die Jury begründete ihre Entscheidung mit der außergewöhnlichen Leistung, die der Wiederaufbau des Neumarktes sei. Dieser sei in der ganzen Welt auf Erstaunen und Freude gestoßen. „Es ist einzigartig in Deutschland wie auch in der ganzen Welt, durch diese Ambition das verloren gegangene Herz einer vor Jahrzehnten durch den Krieg zerstörten Stadt wieder zum Leben zu erwecken“, heißt es in der Begründung. Die Jury hoffe, dass die Ehrung ihres Vorsitzenden die GHND weiter stärke und andere Wiederaufbauprojekte in und um Dresden vorantreibe.

    Zitat

    Kulke erklärte in seiner Rede, dass die Moderne in der Architektur zum großen Teil abgewirtschaftet habe. „Sie kann die Menschen mit ihren gebauten Antworten kaum noch überzeugen.“ Es sei in Deutschland etwas in Bewegung gekommen, was nicht mehr aufzuhalten sein werde. „Mit dem Wiederaufbau der Frauenkirche und des Dresdner Neumarktes wurde ein enormer Beitrag für eine Diskussion über unser Erbe geleistet. Überall in Deutschland gibt es inzwischen Rekonstruktionsbemühungen.“

    http://www.dnn.de/Dresden/Lokale…-Rekonstruktion

    :applaus:

  • Die GHND hat am 14. Mai 2018 folgende Pressemitteilung veröffentlicht:


    Mein Kommentar: :anbeten::applaus::blumen:

    VIELEN DANK!

    Einmal editiert, zuletzt von BautzenFan (19. Mai 2018 um 21:21)


  • Auf dem Gewandhausareal ist die Position der Bäume (U-Form) schon zu sehen. Rechts in der Ecke wird schon mit dem Pflastern begonnen. Diese Pflasterung erinnert an historische Textilien.

    Nochmal vergrößert:

    Bilder von mir.

  • Rechts in der Ecke wird schon mit dem Pflastern begonnen. Diese Pflasterung erinnert an historische Textilien.

    Das sieht aber sehr schön aus - finde ich...... Wahrscheinlich wird mans nur so später nie wieder sehen, wenn erst mal die Bäume stehen...

  • Villeicht nicht, wenn man von der Frauenkirche schaut. Aber das sieht eigentlich fein genug aus, um auch aus Fußgängerperspektive zu wirken. Wir werden es sehen, ich finde es jedenfalls auch schick und angemessen.

  • Und im Winter müsste man, wenn die Blätter von den Ästen fielen, die Häuserfront auch gut bestaunen können!

    Sieht man eigentlich wie und in welcher Form das Semper Portal zurück kommt?

  • Bausituation Dresden berichtet erneut vom Neumarkt

    http://www.bausituation-dresden.de/2018/08/neumarkt.html

    unter anderem zu sehen:
    - Baugrubenaushub CG-Gruppe
    - Fassadenarbeiten + Sandsteinsockel Blobel-Haus
    - Sempersche Ladenfront, auch hier Sandsteinsockel(vereinfacht, da fehlen Details an den Steinen)
    - Regimentshaus + Stellwerk-Bau Dach komplett gedeckt(wie schon immer von mir gesagt, der Stellwerkbau im Q VI versaut den Jüdenhof mehr als der bei Kimmerle nebenan)
    - Chiapponisches Haus Fassade fast fertig, dürften bald die Gerüste fallen

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • @Chris1988

    Vielen Dank für den Link!

    Leider war ich schon länger nicht mehr in Dresden, aber irgendwie wäre mir lieber, wenn die Bäume auf dem Gewandhausgrundstück nicht kämen. Das würde irgendwie städtischer wirken, aber ist im Endeffekt natürlich ein Luxusproblem.

    Was die Fotoserie aber so richtig wieder zeigt ist das schrecklich maßstabslose Innside Hotel in der Rampischen! Für mich DER Abrisskandidat für die Zeit nach Vollendung der Neumarktquartiere!

    Wisst Ihr, ob nach der Vollendung des Neumarktes diese unsägliche Gestaltungskommission aufgelöst wird? Die GHND wird dann weiterhin sicherlich existieren und könnte a la Nürnberger Altstadtfreunde sukzessive die ganzen Missstände in den kommenden Jahrzehnten sukzessive mithelfen zu revidieren. Außerdem kommt als nächstes hoffentlich der Neustädter Markt dran und die GHND muss dann nicht einmal ihren Namen ändern ;-)!


  • Wisst Ihr, ob nach der Vollendung des Neumarktes diese unsägliche Gestaltungskommission aufgelöst wird? Die GHND wird dann weiterhin sicherlich existieren und könnte a la Nürnberger Altstadtfreunde sukzessive die ganzen Missstände in den kommenden Jahrzehnten sukzessive mithelfen zu revidieren. Außerdem kommt als nächstes hoffentlich der Neustädter Markt dran und die GHND muss dann nicht einmal ihren Namen ändern ;-)!

    Die Mitglieder der Gestaltungskommission kümmern sich ja auch um anderes. Ich hatte über die Website gesehen Nürnberger Platz. Langfristig stellt sich doch weiterhin die Frage wie mit Nachkriegsprovisorien Dresdens umzugehen ist. Die Initiative StadtbildDD hat ja schon die breitere Perspektive aufgemacht: Ein kleinteiliges urbanes Stadtgefüge mit Regionaltypik. Behutsame Nachverdichtung im Stadtraum. Vielleicht hat Prof. Blobel auch gerade am Neumarkt dafür ein Modell geliefert, was mit freierer Gestaltung möglich ist. Denn Rekopurismus wird im erweiterten Stadtraum ohnehin keine Chance haben.

  • Sehr gut! Ein (Zer-)Störer weniger in Dresden! Leider hat man diese Kommission viel zu spät sterben lassen. Deren Leichen gilt es über kurz oder lang nun verschwinden zu lassen.

  • Das unterschiedliche Pflaster gefällt mir ganz gut , es belebt die eintönige Pflasterung und zusammen mit den Bäumen wird dies sicher ein ganz interessantes Stück Neumarkt.

  • Interessant, ich empfinde diese farblich gemusterten Steine hinsichtlich ihrer schwachen materiellen Wirkung im Moment eher als unruhig und unpassend gegenüber der angenehm homogenen Pflasterung des Neumarkts. Aus meiner Sicht ästhetisch fragwürdig und eher störend als bereichernd.

    Danke für die Aktualisierung.