Quote from "ursus carpaticus"Abgesehen davon, dass W. eben unzerstört blieb, ein historisch Privileg, das auch durch noch so viel Verfall nicht 'wettzumachen' ist.
Doch, das geht - man muß nur den Willen dazu haben, wie die Bürgermeister nach der Wende. Man ist auf diesem Wege ein schönes Stück vorangekommen; die Bestandsfülle einer Durchschnittstadt Niedersachsens liegt bereits im Blickfeld. In der Zonenzeit waren bereits umfangreiche Stadterneuerungsmaßnahmen in Planung - gut, anders als die Baumärkte und NETTO's hatten die vorgesehenen IBR-85 vorgeblendete "Dächer". Noch 10 Jahre, und Weißenfels, Merseburg, Zeitz u.a. wären nach dem bewährten Vorbild Bernau/Brandenburg umgestaltet worden.
Quote from "ursus carpaticus"Und selbst der Magdeburger Wiederaufbau kann (abgesehen vom barbarischen Abriss der vielen Kirchen) keineswegs katastrophaler ausgefallen sein als jener zu Würzburg oder Nürnberg
Ähm...fahr mal nach Magdeburg und sieh es dir selbst an. Das war kein Wiederaufbau, das war eine Hinrichtung.
Magdeburg ist heute die "sowjetischste" aller deutschen Großstädte, abgesehen vielleicht von Kaliningrad. Nicht zu machen. Aber sehr wichtiges Anschauungsmaterial.
Wobei ich meinserseits die verwegene These habe, daß dies dem geschichtsignorierenden Charakter des Kunstlandes Sachsen-Anhalt zuzuschreiben ist. Eine Teilung zwischen Thüringen, Sachsen, Niedersachsen und Brandenburg wäre das vernünftigste gewesen. Magdeburg hätte als Ostzipfel NS's nicht viel besser ausgesehen als heute - aber viele der Zonenriegel wären unter der Kolonialverwaltung gefällt wurden. Möglicherweise wäre die Wessi-Axt sogar in die Stalinbauten gefahren. Bauschäden oder so. Und die heimische "Elite", die heute wieder gegen die Ulrichskirche kräht, wäre "abgestasit" worden. "Gar greyllich Brandt und Straff'"...