Dresdner Bausituation II

  • Hoffentlich versucht die Gestaltungskommission nicht auch dieses Projekt zu sabotieren. Vielleicht mit einer gläsernen Reminiszenz des Eckgebäudes? Könnte doch einen spannenden Bruch ergeben und den Brückenschlag zwischen gestern und heute schaffen.

  • Quote from "Vitruv"

    Hoffentlich versucht die Gestaltungskommission nicht auch dieses Projekt zu sabotieren.

    Quote from "SZ-Online"

    Da es sich um eines der wenigen noch unbebauten Neumarkt-Grundstücke handelt, hatten einige Stadträte gefordert, dass die Fläche ausgeschrieben werden müsste. Mit dem Kauf verpflichten sich die Investoren nun, ihr Vorhaben mit der Stadtplanung abzustimmen. „Wir hoffen, dass auch das Gebäude Nr. 31 an der Salzgassenseite eine originalgetreue Fassade erhält“, sagt Torsten Kulke von der Gesellschaft Historischer Neumarkt. Die Gestaltungskommission plädiere eher für eine angepasst zeitgenössische Fassadengestaltung.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • ^ Nein. Die Verunstaltungskommission ist einzig dafür da, möglichst viel Modernismus am Neumarkt durchzusetzen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Planungen für Neugestaltung am Martin Luther-Platz in der Äußeren Neustadt.

    Umgestaltung des Martin-Luther-Platzes, der Martin-Luther-Straße - Stadtentwicklung & Umwelt - Dresden


    Etwas skuril finde ich folgende Meldung aus (meinem früheren Wohnort) Laubegast:
    Die hässliche Ruine von Danath's Neuer Welt, die immer einen unrühmlichen Eingang in den gemütlichen Dresdner Stadtteil bot, wird endlich abgerissen. Was nun allerdings als Ersatz geplant ist, hat leider wenig mit der Laubegaster Identität gemein... :augenrollen:
    Wo bleibt der Sinn für das ländlich-gemütliche Gepräge des "grünen" Stadtteils?

    http://www.sz-online.de/Nachrichten/Dr…ticleid-2455534

  • Einige Bilder von heute Vormittag:

    Am British Hotel wird Farbe aufgebracht. (rechte Seite)

    Die Bauarbeiten im Quartier III/3 sowie bei der GHND (Rampische Gasse 29) gehen zügig voran.

    Der Plattenbau ist noch lange nicht tot. Das Hotel am Külz-Ring wird rasch hochgezogen. Einfacher kann man nicht mehr bauen... :augenrollen:

    Und zum Schluß noch ein Blick auf die Baustelle der Erweiterung der Altmarkt-Galerie. Dieses Bild zeigt drastisch die Realität des Dresdner Stadtbildes. Der Blick zum Postplatz läßt mich immer wieder erschaudern. Kaum zu glauben, das hier auch der Zwinger angrenzt! Da kann man nur sagen: "Dresden grüßt seine Gäste" (wie es die Schrift auf dem DDR-Hochhaus in der Bildmitte zeigt). Es fehlt nur noch der Spruch "Ein Leben ohne Freude ist wie eine lange Reise ohne Gasthaus". Dieser Spruch soll ja das Dach des geplanten Hotels am Postplatz zieren. Das Gebäude würde übrigens direkt hinter dem Dunkelgrau der gewaltigen Haltestellen-Dachkonstruktion stehen (ungefähr dort wo jetzt dahinter das grün durchschimmert, links der dicken Säule).

  • Danke, Christoph!

    Ich freue mich schon sehr auf die angestrichene Fassade vom British Hotel! Ich hoffe, dass der nun gewählte (historische?) Farbton gut zum Nachbarn passt und sich nicht schlägt.

    Zum Rest der Bilder: GGG - Ganz Großes Grauen. Es ist schon ein Kunststück, wie Dresden außerhalb des Neumarkts und trotzdem noch im inneren Zentrum von Jahr zu Jahr hässlicher und abstoßender wird.

  • Quote from "Exilwiener"

    Danke, Christoph!

    Ich freue mich schon sehr auf die angestrichene Fassade vom British Hotel! Ich hoffe, dass der nun gewählte (historische?) Farbton gut zum Nachbarn passt und sich nicht schlägt.

    Zum Rest der Bilder: GGG - Ganz Großes Grauen. Es ist schon ein Kunststück, wie Dresden außerhalb des Neumarkts und trotzdem noch im inneren Zentrum von Jahr zu Jahr hässlicher und abstoßender wird.

    Muss ich leider voll zustimmen. Man hätte die Wilsdruffer und den Postplatz mit wenigen Mitteln schön herrichten können. Aber Politiker und Architektenlobby wollen Hässlichkeit, das ist klar erkennbar.

    Wisst ihr wie das Bild mit der ECE-Katastrophe, dem Kubus und dem Fessy-Glasdach aussieht? Haargenau wie 1960er Jahre. Mit Volldampf zurück in die 60er Jahre! Witzig, dass ausgerechnet diese Leute von "rückwärtsgewandt" sprechen. Gott, sieht das abstoßend aus. Eine immer schlimmer werdende Kisten- und Kubenlandschaft. Ich verstehe nicht, dass sich die Dresdner das gefallen lassen. Wirklich nicht.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Ja, nehmt Fotos von diesen Scheußlichkeiten, dann montiert die Köpfe der Verantwortlichen und von diesen geäußerte Phrasen dazu. Und schon habt ihr tolle Plakate, die man in der Stadt aufhängen kann. Der bildliche Zusammenhang wird dem Bürger sicherlich einleuchten.

  • :ueberkopfstreichen:

    genau das Linde Haus , war natürlich viel schöner, als der Gallerie Anbau. Eine gamelige Freifläche natürlich besser als ein Hotel.......also das ehemalige prächtige DDR Dresden schwärm

  • Auch das Dresdner Baugeschehen reiht sich würdig in die Reihe der größtenteils miserablen deutschen Bauproduktion der letzten Jahre ein. Hier wird Wegwerf-Architektur verfertigt, die man auch aus dieser Perspektive heraus betrachten sollte. Irgendwann ist sie auch wieder weg. Gegenwärtig sollte man aber mit der strukturellen Aufwertung und funktionellen Stärkung der Dresdner Innenstadt zufrieden sein. Hierin liegt ein wichtiger Schlüssel für den Aufstieg der Stadt und somit die Basis auch für eine Gesundung des Stadtbildes. Zu Letzterem gehört viel, ich weiß, aber man soll sich seine Träume bewahren, auch wenn die "Frohe Zukunft" inzwischen platt gemacht worden ist.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Quote from "Stefanius"

    :ueberkopfstreichen:

    genau das Linde Haus , war natürlich viel schöner, als der Gallerie Anbau. Eine gamelige Freifläche natürlich besser als ein Hotel.......also das ehemalige prächtige DDR Dresden schwärm

    Wenn du bitte entschuldigen würdest - es ist schlicht unsinnig, eine unpassende Architektur durch eine noch schlimmere zu legitimieren.

    Über die Ramsch-Zeile mit Lindehaus brauchen wir nicht zu diskutieren, das finden wir alle genau so schlimm wie du. Und genau deswegen, weil dieser architektonische Abfall endlich wegkam, darf man sich ärgern dass hier für viel Geld wieder einmal eine Chance vertan. Die neue Häuserzeile hätte man mit minimalen Veränderungen urban adäquat gestalten können.

    Eine besonders abartige Entwicklung unter "modernen" Architekten sehe ich in diesen NWO-Fenstern, die nicht subjektiv unschön sind sondern faktisch einen ALDI-Kassenbon persiflieren. Wenn ich mir vorstelle, dass ich in einer Strichcode-Strasse mit Glasdach-Haltestelle und Kubus langlaufe, und nur wenige Meter weiter beginnt einer der schönsten historischen Stadtkerne Europas - dann stelle ich fest, dass diese NWO-Architektur jeglichen Kontext mit Elbflorenz absichtlich zerschmettert.

    Das Gebäude wäre auch mit normalen Fenstern keine Glanzleistung, aber diese unruhig-chaotischen Fensterzeilen sind inakzteptabel. Der einzige Grund ist, zu provozieren, das sieht man ihnen deutlich an. Keinerlei seriöse Intention dahinter.

    Der Architekt Peter Kulka, einer der Hauptakteure "modernen" Bauens in Dresden, hat uns dummen Laien erst vor wenigen Tagen öffentlich klargemacht wozu moderne Architektur letztendlich da ist, nämlich u.a. um zu "provozieren". Vor allem aber hat Kulka der dummen Bevölkerung, die ja keine Ahnung von Architektur hat, klargemacht warum wir moderne Architektur hässlich finden: Weil wir sie einfach nicht verstehen! Diese Oligarchie lebt in einem Elfenbeinturm, völlig getrennt von der Realität. Wenn die Dresdner nicht aufpassen, wird ihre Innenstadt in wenigen Jahren von der SED-Betonwüste zur BurgerKing-Betonwüste mutiert sein.


    http://www.bild.de/BILD/regional/…um-galerie.html

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Die Architekten sind längst die Handlanger der Immobilieninvestoren. Dazu haben sie wahrhaft demagogische Qualitäten entwickelt und verkaufen uns jeden Schrott als "zeitgemäße", womöglich "spannungsvolle" Architektur. Architekten vom Schlag Kulkas sind notorische Lügner, wie so viele aus seinem Metier. Auch Stadtplanungsämter rechtfertigen jeden Schrott und beruhigen die Bürger mit narkotisierenden Wörtern.

  • Ist zwar etwas Off-Topic aber soeben bemerkte ein Radiokommentator zu einer anlässlich des Richtfestes gehaltenen blumigen Rede des Architekten der Hamburger Elbphilharmonie lakonisch "Schade, dass man die moderne Architektur erklären muss!" Das sagt so ziemlich alles auch über die zeitgenössischen Dresdner Bauten - sie reden nicht für sich selbst, sondern müssen umständlich von ihren Schöpfern erklärt werden.. schade - wie sich die Zeiten doch geändert haben.. :(

  • Quote from "Vitruv"

    Die Architekten sind längst die Handlanger der Immobilieninvestoren. Dazu haben sie wahrhaft demagogische Qualitäten entwickelt und verkaufen uns jeden Schrott als "zeitgemäße", womöglich "spannungsvolle" Architektur. Architekten vom Schlag Kulkas sind notorische Lügner, wie so viele aus seinem Metier.

    Ich stimme 100 Prozent zu.

    Noch was zu Kulka: Er sagte ja "„Die Dresdner haben meine Architektur nicht verstanden.“"

    Das ist ein geniales "one size fits all"-Argument: Passt immer, wirkt immer, legimitiert immer. Der Trick ist: egal wie hässlich, inhuman und abstoßend ein Gebäude empfunden ist, man kann jegliche Kritik damit sofort und für immer abbügeln, denn „Die Dresdner verstehen meine Architektur halt nicht". Thema abgeschlossen - liegt halt am blöden Volk wenn das Gebäude nicht gemocht wird - auf keinen Fall am Architekten.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Welch ein dejà-vu... Vor einigen Jahren war noch die Gläserne Manufaktur der "Zwinger unserer Zeit". Darin äußert sich das Dilemma unserer Zeit: Dass wir nämlich keine Architekten vom Schlage Pöppelmanns und keine Architektur vom Schlage eines Zwingers mehr haben. Solche Floskeln versuchen dennoch eine qualitative Gleichwertigkeit zu suggerieren. Wers glaubt...

  • Quote from "Vitruv"

    ...Darin äußert sich das Dilemma unserer Zeit: Dass wir nämlich keine Architekten vom Schlage Pöppelmanns und keine Architektur vom Schlage eines Zwingers mehr haben.


    Und keine Bauherren vom Format des Königs von Polen...