Stadthagen (Galerie)
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Stadtpark
Typische breite Giebelseiten zur Straße
Schaumburger Spezialität: "Schaumburger Mützen"
Diese findet man in weiten Teilen des nordwestdeutschen Raumes, besonders häufig jedoch im Schaumburger Land. Nur wenige Kilometer weiter östlich von Stadthagen hingegen bereits gar nicht mehr.
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Wir befinden uns nun im Ortsteil Krebshagen, ein typisches Hagenhufendorf, wie es sie in Schaumburg häufig gibt (daher auch die vielen Orte die auf -hagen enden). Typisch ist eine Straße auf der Vorder- und ein Bach an der Rückseite der Höfe.
In diesem Fall handelt es sich um die Hülse/Krebshäger Mühlenbach. Namensgeber ist die Krebshäger Mühle:
Dem Bach folgend Richtung Bückeberg
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was für viele deutsche orte im norden gilt, gilt auch für stadthagen. eine ganze reihe -oftmals durch renovierung oder merkwürdige auflagen- verschandelter historischer bauten, die in summe kein besonderes oder interessantes bild mehr ergeben. das gilt insbesondere für dächer, fenster und schaufenster.
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Wir fanden (2018) Stadthagen eine ziemlich anschauliche Stadt, wenn auch nicht so gut erhalten/restauriert wie Rinteln. Stadthagen bietet einige erstklassige niedersächsische Fachwerkbauten und eine interessante Stadtkirche. Die Fenster im Schloss sind, im Vergleich mit dem früheren Zustand, viel verbessert worden.
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was für viele deutsche orte im norden gilt, gilt auch für stadthagen. eine ganze reihe -oftmals durch renovierung oder merkwürdige auflagen- verschandelter historischer bauten, die in summe kein besonderes oder interessantes bild mehr ergeben.
Kann ich so für Stadthagen nicht nachvollziehen. Es ist ein viel zu wenig beachteter Ort mit bemerkenswerter historischer Bausubstanz und Kunst. Wir halten dort immer wieder gerne auf der Durchfahrt an und flanieren ein wenig.
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so gut erhalten/restauriert wie Rinteln
Also es ist jetzt sschon 5 Jahre her das ich mal in Rinteln ode Stadthagen war. Damals fand ich es halb hübsch, wenn ichs mir jetzt angucke, finde ich diese Ort nicht mehr interessant. Inzwischen bin ich viel gereist, habe viel Fachwerk und Altstädte in Westeuropa fotografiert. Und wenn ich die Frage an mich selbst richte, warum die Begeisterungsfähigkeit für deutsche historische Stadtkerne (insbesondere im Norden, Niedersachsen etc.) so nachgelassen hat, komme zu der Erkenntnis oder dem Eindruck, dass die alte Bausubstanz eben nicht in der Form erhalten ist, wie das anderswo der schon der Fall ist. Du hast ja oben geschrieben "gut erhalten". Ein altes Haus von vllt. 1700 mit Fenstern von 1900, neues Dach, Schornstein weg, mit nem Schlecker und großen Schaufenstern in der ersten Etage ist eben nur noch bedingt ein Haus von 1700. Und so zieht sich das Problem durchs ganze Land.
Es ist ein viel zu wenig beachteter Ort mit bemerkenswerter historischer Bausubstanz
Siehe meine Antwort oben
Marktplatz Stadthagen- Kraut und Rübenbebauung
Dasselbe
Auch auf dieser Seite wirds nicht besser
Vllt. das schönste Haus in Stadthagen. Das Dach wurde allerdings auch schon 1x komplett erneuert.
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Und wenn ich die Frage an mich selbst richte, warum die Begeisterungsfähigkeit für deutsche historische Stadtkerne (insbesondere im Norden, Niedersachsen etc.) so nachgelassen hat, komme zu der Erkenntnis oder dem Eindruck, dass die alte Bausubstanz eben nicht in der Form erhalten ist, wie das anderswo der schon der Fall ist.
Vielleicht hast du einfach die falschen Orte besucht. Ich würde dir empfehlen, einen Blick nach Lübeck, Stralsund, Hameln, Goslar, Quedlinburg oder Lüneburg zu werfen. Zudem solltest du nicht die Geschäftsstraßen als Maßstab nehmen. Dort sind die Untergeschosse in sehr vielen Fällen schon seit Jahrzehnten verändert und den Funktionen angepasst, mit entsprechenden Folgen für die Gesamtensembles.
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Ist Rinteln auch schon so ... eher banalisiert als marginalisiert (denn Substanz gibt es ja wahrlich noch genug) wie Stadthagen?
An sich empfinde ich auch ein wenig wie Manuuu, allerdings nur, was den früheren Westen betrifft. Im Osten haben die Städte mehr Würde erhalten. Und überdies gehören die erwähnten Städte Stadthagen und (wahrscheinlich, dort war ich noch nie) Rinteln nicht einmal der 2. Liga an. Stadthagen hab ich schon in den 80ern als ziemlich unbefriedigend empfunden.
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Also mich hat Stadthagen jetzt eher positiv überrascht auf Frosch Frolos Bildern. Ich finde im Übrigen, dass die beklagte Lieblosigkeit im Norden deutlich auf dem Rückzug ist. Das sieht man sehr deutlich, wenn man aktuelle Bilderreihen mal mit den ältesten hier noch vorhandenen aus (Süd)niedersachsen vergleicht (Michael hatte viele Städte wie Einbeck, Göttingen, Duderstadt etc. hier mit Fotos aus dem Jahr 2003 präsentiert).
Da hat sich einiges zum Positiven getan, was Renovierungsstände, Fenster und auch Ladeneinbauten/Erdgeschosszonen angeht. Stadthagen wirkt auf mich wie ein "kleines Celle", wenn ich das mal so sagen darf, architektonisch wie geografisch sehr distinkt an dieser Grenze zwischen dem "echten Norden" mit Lüneburg, Stade etc. und Südniedersachsen.
Ich bin ja in den letzten Jahren wirklich viel in Niedersachsen unterwegs gewesen (viel mehr als in meinem Leben bis etwa Mitte der 2010er) und kann tatsächlich sagen, dass ich fast durch die Bank positiv überrascht wurde von vielen Städten. Die einzigen (relativen) Enttäuschungen waren ausgerechnet das hier gelobte Rinteln und interessanterweise Hameln - wobei das natürlich alles und zwangsläufig hochsubjektiv ist und auch die ältesten Erinnerungen dieser neuen Reiseerfahrungen ausmacht (2013).
Die plastikartige Runtergekommenheit, die für mich in meinem Leben bis in die 90er/frühen 00er südniedersächsische Fachwerkstädte ausmachte, die ungeteilten Plastikfenster, die weißen Plastikstühle vor den billigen Knorpelgriechen und Eiscafés Venezia - all das ist ganz klar auf dem Rückzug und selbst bescheidene Kreisstädte haben die letzten 10 Jahre überraschend gut überstanden.
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Hameln würde ich in der Tat nicht in tegulas Liste aufnehmen. Es hat schwere Sünden wider den Geist begangen, den obligaten Karstadt (gleich neben dem Hexenhaus) und schlimme Entkernungen. Stadthagen hab ich als nicht im Entferntesten mit Celle vergleichbar gefunden. Von Rinteln kenn ich nur die Prachtbauten in meinem DKV-Handbuch Niedersachsen, weshalb seinerzeit ich eine Bereisung in Erwägung gezogen hatte. Seinerzeit... das war in den 80ern, als noch die Bahnstrecke an der DDR-Grenze so etwas wie eine Attraktion gewesen ist. Wenn sich seitdem was gebessert hat, dann ist das natürlich erfreulich. Aber damals wirkte Stadthagen auf mich extrem freud- und lieblos. Vielleicht war ich auch einfach übersättigt an schöneren Fachwerkstädten.
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Ich kenne Stadthagen wie gesagt null. Vielleicht waren Frolos Bilder auch einfach sehr gut. Dass man natürlich auch einen gewissen "Overkill" erlebt, wenn man zwei Wochen lang nur niedersächsische Fachwerkstädte bereist und einem dann v.a. die kleineren und weniger geschlossenen negativ in Erinnerung bleiben, ist nur sehr gut verständlich. Es gibt natürlich schon objektive Gründe, warum Goslar auch international bekannt und beliebt ist und Stadthagen eher nicht.
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Da hier derzeit viele Kleinstädte in Niedersachsen beackert werden, erwähne ich mal Bad Salzdetfurth. Das ist um die Marktstraße, an der Lamme, auch recht schön. Klein aber fein.
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Bad - Salz-Det-furth - nie gehört...
schaut hübsch aus - und gleich mehrere Stadtteile (ua Bodenburg).
Es gibt natürlich schon objektive Gründe, warum Goslar auch international bekannt und beliebt ist und Stadthagen eher nicht.
Ja, das schon, wobei man objektiv sagen muss, dass die Qualität des Bestandes auch in Stadthagen an sich hervorragend wäre. Es kann nicht alles Goslar sein, aber wenn Stadthagen als solches gut erhalten geblieben wäre, wäre es auch sehr beachtlich. Es ist halt die Lieblosigkeit, die das Stadtbild so beeinträchtigt.
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Vielleicht hast du einfach die falschen Orte besucht. Ich würde dir empfehlen, einen Blick nach Lübeck, Stralsund, Hameln, Goslar, Quedlinburg oder Lüneburg zu werfen. Zudem solltest du nicht die Geschäftsstraßen als Maßstab nehmen. Dort sind die Untergeschosse in sehr vielen Fällen schon seit Jahrzehnten verändert und den Funktionen angepasst, mit entsprechenden Folgen für die Gesamtensembles.
Dann musst du doch gezwungenermaßen zu der selben Erkenntnis kommen - das sog. Gesamtensemble wurde komplett torpediert und sieht gegenwärtig eben nur noch 10% historisch aus, das wars.
In kurz- ich war da überall schon. Wie gesagt, bin viel wegen der Fotografie gereist. Davon abgesehen hast du zum dem Thema eine offensichtlich andere Wahrnehmung als ich. Und einige andere hier auch, ansonsten würde man Stadthagen wohl kaum als "hidden gem" anpreisen. Die Wahrnehmung ändert sich eben mit der Zeit. Ich habe Jahrelang in ner Platte in Magdeburg gewohnt, wenn man dann nach Stadthagen kommt ist das erstmal nen Highlight. Wenn man dann aber noch andere Orte sieht und später dann wieder Stadthagen- dann siehts nicht mehr so toll aus. Meiner Meinung nach lassen sich ein paar allgemeine Gründe aus den Beobachtungen ableiten: Dächer werden sehr oft komplett erneuert, weil das Denkmalamt vielleicht noch die Isolierung vom Dach vorschreibt, genauso wie der Einbau von Sprossenfenstern anno 1871 in weiß an einem Fachwerkbau von 1650 mit schwarzem Holz, so dass es optisch eben schön verschandelt wird. Im Erdgeschoss knallen wir noch nen Beate Uhse shop rein, verteilen hässliche Mülltonnen und Verkehrsschilder vor den wenigen schönen Fassaden und sägen alle Bäume ab weil Asphalt eben schöner ist.... nicht.
Im von dir genannten Quedlinburg wurden übrigens vor kurzem noch in der Wassertorstraße Denkmalgeschützte Gebäude weggerissen unter dem Motto "Mut zur Zahnlücke" https://de.wikipedia.org/wiki/Wassertor…6_(Quedlinburg)
Hier mal ein paar Beispielbilder für Fachwerkhäuser von außerhalb. Also wenn du mich fragst, sieht Rinteln oder Hameln oder, oder, oder eben aus wie kalter Kaffee verglichen mit anderen Orten.
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Dann musst du doch gezwungenermaßen zu der selben Erkenntnis kommen - das sog. Gesamtensemble wurde komplett torpediert und sieht gegenwärtig eben nur noch 10% historisch aus, das wars.
In Stadthagen gibt es weitaus mehr historische Substanz als 10 %. Zudem wäre "historisch" erst einmal zu definieren. Wenn du Stadthagen so schlecht machst, dann wäre zu fragen, welche vergleichbaren Städte es besser machen. Du präsentierst hier hübsche Bilder, vermutlich aus der Normandie und der Bretagne (ich meine das wunderbare Dinan zu erkennen), aber solche Bilder kann man auch aus fast allen Regionen Deutschlands zusammentragen. So etwas kann immer höchst selektiv sein.
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Tja, natürlich versteh ich dein Problem. Karel Plicka-Motive wirst du in der (West-) BRD nur noch wenige finden. Gut erhaltene Städte sind entsprechend überrannt. Übrigens tust du dir in der heutigen CR auch viel schwerer als zu Plickas Zeiten in der CSSR. Die Prager Dachlandschaft beispielsweise, von Plicka legendär festgehalten, ist verschwunden, und Kleinstädte wie Krumau haben ihr Flair eingebüßt. Was du beschreibst, ist ein genereller Trend zur Verhässlichung, in welchem D und Ö führend sein dürften (man vergleiche die völlige Enthemmung selbst kulturaffiner Menschen, wenn es um die Propagierung von Windrädern geht). Früher war "Autobahn" das Heiligtum. Frankreich hat halt noch eine intakte Landschaft, und entsprechend gut sind die altertümlichen Bauwerke in diese integriert. Bei uns siegt da auch bei besser Gesonnenen eine -Eh-schon-wurscht-Mentalität - was nützt die Bewahrung von Schönheit im Kleinen, wenn rundherum alles versaut ist. Ich bin mittlerweile sogar überzeugt, dass das als typische "Entfremdung" sogar politisch gewollt ist. Eigentlich ist von alldem noch der Stadtbildschutz am wenigsten betroffen. Viel schlimmer ist es am Land - etliche deiner Bilder sind ländlich. Es kommt natürlich auch noch die Mentalität dazu - wie viele deiner gezeigten Landhäuser wären in D abrissreif, weil nicht vernünftig sanierbar?
Vergleiche die aktuelle Oxford-Raumplanungsdebatte. Und immer kommt dann das ewige Stereotyp, dass es "ohne Gewerbegebiete nicht gehe". Als ob die jetzt nicht alle mit auch den Bach runter gingen, und etwas Essentielles zur Wohlfahrt beigetragen hätten. Man fragt sich regelrecht, wie unsere Zivilisation ohne diese Elendsflächen so alt hatte werden können...
Dieses Thema geht zwar über Stadthagen weit hinaus und damit an dieser Stadt einerseits vorbei, andererseits bringt das Phänomen "Stadthagen" geradezu idealtypisch die Problematik auf den Punkt. Ich könnte keine geeignetere Stadt finden.
@ Nein, tegula, solche Bilder kannst du nirgends in Deutschland, ja Mitteleuropa machen. Hier muss ein ungemein strenges Regime herrschen - du siehst keine Tafeln, Geschäfts- und Straßenschilder, Aufschriften, Beleuchtungskörper etc, nichts. Kein Auto!? Unvorstellbar für unsereins.
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