Natürlich wäre mir eine 100%ige Rekonstruktion der Alten Börse, innen und außen, auch am liebsten. Gar keine Frage.
Jedoch wissen wir ja, daß es in Deutschland so gut wie unmöglich ist, eine Rekonstruktion ohne Kompromisse mit den Modernisten umzusetzen. Das bekannteste Beispiel dürfte wohl das Berliner Schloss sein.
Also, wenn es in diesem frühen Stadium bereits Einwände gegen den "Säulenwald" gibt, sollte man sich wenigstens auf die originalgetreue Wiederherstellung der Fassade verständigen. Eine 100%-Maximalforderung wird eher nicht funktionieren. Zumindest scheint mir die Stimmung in Frankfurt am Main nicht so eindeutig pro Rekonstruktion zu sein. Fordern kann man zu Beginn aber ruhig mal die größtmögliche Wunschvorstellung. Die lässt sich dann noch immer auf das Minimum herunterhandeln.
Die Fassade halte ich auf jeden Fall für wichtiger. Sie wäre, im Gegensatz zum Gebäudeinneren, ein Gewinn für das Stadtbild. Die meisten Besucher der Stadt, dürften sich den Eintritt in das "Demokratiezentrum" ohnehin ersparen.
In Braunschweig, beispielsweise, ist es mir da auch nicht so wichtig, daß das Schloss nun eine andere Nutzung hat. Das Gebäude ist zu einem großen Teil wieder erlebbar und beeinflusst den Stadtraum. - Was ich damit sagen möchte ist, daß ich die äußere Erscheinung für bedeutsamer halte.