Frankfurt a. M. - Alte Börse am Paulsplatz

  • Natürlich wäre mir eine 100%ige Rekonstruktion der Alten Börse, innen und außen, auch am liebsten. Gar keine Frage.

    Jedoch wissen wir ja, daß es in Deutschland so gut wie unmöglich ist, eine Rekonstruktion ohne Kompromisse mit den Modernisten umzusetzen. Das bekannteste Beispiel dürfte wohl das Berliner Schloss sein.

    Also, wenn es in diesem frühen Stadium bereits Einwände gegen den "Säulenwald" gibt, sollte man sich wenigstens auf die originalgetreue Wiederherstellung der Fassade verständigen. Eine 100%-Maximalforderung wird eher nicht funktionieren. Zumindest scheint mir die Stimmung in Frankfurt am Main nicht so eindeutig pro Rekonstruktion zu sein. Fordern kann man zu Beginn aber ruhig mal die größtmögliche Wunschvorstellung. Die lässt sich dann noch immer auf das Minimum herunterhandeln.

    Die Fassade halte ich auf jeden Fall für wichtiger. Sie wäre, im Gegensatz zum Gebäudeinneren, ein Gewinn für das Stadtbild. Die meisten Besucher der Stadt, dürften sich den Eintritt in das "Demokratiezentrum" ohnehin ersparen.

    In Braunschweig, beispielsweise, ist es mir da auch nicht so wichtig, daß das Schloss nun eine andere Nutzung hat. Das Gebäude ist zu einem großen Teil wieder erlebbar und beeinflusst den Stadtraum. - Was ich damit sagen möchte ist, daß ich die äußere Erscheinung für bedeutsamer halte.

  • Ja leider ist eine Rekonstruktion in D. wirklich NIEMALS möglich: immer wiedre misschen die Modernisten sich ein in jeder Rekonstruktions versuch: am Neumarkt, In Potsdam, In Frankfurt, Berlin: Karstadt, Schloss.

    Das hat auch seine guten Seiten: es werden keine Kopien entstehen von Ensembles aus der Vergangenheit und eine Misschung van Alt und Neu hat bestimmt auch etwas!!! Viele Innenräumen sollen auch nicht immer rekonstruiert werden, weil sie ihre Funktionen längst verloren haben und die Inneneinrichtungen heutzutage auch nicht mehr richtig stimmem mit der Zeitgeist.

    Glücklicherweise wird ausserhalb D, wie in Ungarn (und auch in Polen, Estland, Letland, Litauen) diese Einmisschung der Modernismus nicht gestattet !!! Die Bevölkerung und Behörden wählen dort im mehrzahl für "authentische" Rekonstruktionen.

    Am Berliner Schloss hätte ich das auch (viel) lieber gesehen. Die Seite Stella's ist zwar monumental und robust aber nicht stimmig, ansprechend oder gefällig so wie sie vor dem Krieg aussah. Das gilt auch für die Berliner Dom, die ich heute für "plump" hälte und Reichstag Gebäude die wirklich alle einstige flair verloren hat...... In Magdeburg wurde das ehemalige Justizpalast niemals authentisch rekonstruiert und sieht heute auch dementsprechend ungeheuer hässlich und enstellt aus. Eine Totsünde!! Das gilt auch für so viele "umbauten" einst wichtige Gebäuden der Gründerzeit wie in Bremen, München und Berlin.

  • Ein Bericht über die mögliche Bebauung des Paulsplatzes. Die Alte Börse wird darin gar nicht erwähnt. Es ist nur die Rede von einem Architekturwettbewerb. Andere wollen den Platz auch gar nicht bebauen.

    https://www.fr.de/frankfurt/fran…n-13545133.html

    Meiner Meinung nach, sollte der Paulsplatz auf jeden Fall wieder bebaut werden. Das macht diese Gegen gleich viel urbaner und ansehnlicher. Es gab mal Pläne für eine Feinkosthalle. Auf einer Visualisierung dafür sieht man, daß sich eine Neubebauung gut machen würde. Siehe hier:

    https://www.baunetz.de/img/1/2/5/0/5/…15775e163e6.jpg

  • Eine erste Visualisierung der Alte Börse gibt es als 3D-Modell von "timeride" zu sehen, siehe:

    https://www.facebook.com/watch/?v=45394…Jt6g&__tn__=K-R

    Wir erstellen derzeit jedoch ein eigenes 3D-Modell.

    Ist hier im Forum jemand, der sich aktiv an der Rekonstruktion beteiligen möchte? Wir sind momentan ein kleines Team und suchen Unterstützung. Wir sind für jede Hilfe dankbar, die uns voranbringen kann. Die Alte Börse wollen wir schließlich alle :)

    Weitere News gibt es auf https://www.facebook.com/altstadtzweinull/?tn-str=k*F

    Pro Altstadt e.V. Frankfurt am Main

  • Pro Altstadt bevor ihr meine colorierten Bilder nehmt, bitte das nächste Mal vorher fragen, oder Quelle nennen. Danke.

    Und ja, ich würde mich beteiligen. Aber auch nur bis zu einem Maße, bis es sich zu kämpfen lohnt. Entweder die alte Börse oder der Paulsplatz bleibt frei (was vermutlich ein großer Teil der Frankfurter begrüßt). Ein Neubau im Plattenformat muss mit allen Mitteln verhindert werden.

  • Pro Altstadt bevor ihr meine colorierten Bilder nehmt, bitte das nächste Mal vorher fragen, oder Quelle nennen. Danke.

    Und ja, ich würde mich beteiligen. Aber auch nur bis zu einem Maße, bis es sich zu kämpfen lohnt. Entweder die alte Börse oder der Paulsplatz bleibt frei (was vermutlich ein großer Teil der Frankfurter begrüßt). Ein Neubau im Plattenformat muss mit allen Mitteln verhindert werden.

    Das eine Bild wurde auch schon in Beitrag #1 von RMA gepostet (mit der Quelle private Sammlung Riegel ) Wem gehören nun die Bilder?

    ...

  • Die grosse Fotografie mit den beiden Personen im Vordergrund ist nach wie vor Teil meiner Sammlung. Es ist eine anonyme Privataufnahme von 1938/39 in schwarz/weiss. Das Bildrecht ist abgelaufen und war auch nie bei mir. Dennoch wäre es anständig, wenn man vor einer Veröffentlichung fragen oder mindestens eine korrekte Quellenangabe machen würde. Ich investiere viel Geld in meine Sammlung und auch Zeit für deren Archivierung. Irgendwann werde ich Bilder aus meiner Sammlung nur noch mit mehreren Wasserzeichen drauf veröffentlichen.

    >> also bitte oben Quellenangaben hinzufügen und auch ergänzen, dass die Bilder nachträglich koloriert wurden..

  • Guten Tag,

    für meinen Master möchte ich mich mit dem Demokratiezentrum in Frankfurt am Main, sowie temporären Installationen im Innenraum der Paulskirche beschäftigen.


    Hätte jemand von euch diesbezüglich aktuelle Grundrisse der Paulskirche? Super wären auch Schnitte und Ansichten der Paulskirche und der umliegenden Gebäude?


    Grundrisse der Kämmerei bzw. der möglichen Räumlichkeiten innerhalb der Kämmerei für ein Demokratiezentrum wären ebenfalls sehr interessant und nützlich.

    Vielen Dank und liebe Grüße! :)

  • In der FAZ gibt es aktuell einen Artikel zum geplanten Demokratiezentrum, welches möglicherweise in der rekonstruierten Alten Börse eingerichtet werden könnte.

    https://www.faz.net/aktuell/rhein-…t-17072154.html

    (...) An welchem Standort soll das Haus der Demokratie entstehen?

    Vier Standorte sind in der Diskussion: Der Parkplatz zwischen Paulskirche und Kämmerei, das Obergeschoss und Dach der Kämmerei, die Kämmerei selbst und der Standort der Alten Börse auf dem Paulsplatz. Da gibt es keine Vorentscheidung. Mir ist wichtig, dass es ein würdiger Ort wird. Fest steht, das Haus der Demokratie muss in räumlicher Nähe zur Paulskirche entstehen. (...)

    Das Dach der Kämmerei steht also auch zur Diskussion. Da würde sich eine Rekonstruktion natürlich auch anbieten. Man könnte also sagen, daß es bei zwei der vier möglichen Standorte eine Chance auf Rekonstruktion gibt.

  • Das Wort Rekonstruktion wird in dem Interview allerdings an keiner Stelle erwähnt. Dafür lernen wir, dass die Paulskirche ihre „nüchterne Formsprache behalten“ muss, als Gegenentwurf zum „Gigantismus der Nazi-Diktatur“ (was auch immer gerade dieses Bauwerk damit zu tun hat).

    In dubio pro reko

  • Zitat von OB Feldmann in dem Interview mit der FAZ:

    "In einem Punkt bin ich mit den Berlinern völlig d’accord: Man muss die Paulskirche besser erklären. Das Gebäude versteht man nicht von selbst."

    Bei der Argumentation rollen sich mir ein bisschen die Zehnägel auf. Bei einem Gebäude, das man "erklären" muss, damit die Menschen, die es betreten verstehen, ist doch irgendwas nicht richtig, oder? Eigentlich beweist doch diese Aussage, eben gerade, dass der Status quo Murks ist. Die Paulskirche sollte so umgebaut werden, dass sie sich nach Betreten aus sich selbst heraus erklärt! Keine Frage, dass die Menschen, die sie besuchen noch zusätzliche Informationen erhalten sollten ... Aber dass die Grundaussage "Geburtsort des gesamtdeutschen demokratischen Parlamentarismus" dem Gebäude an sich immanent sein muss, sollte doch eigentlich sonnenklar sein ... Naja, so müssen wir wohl auf die nächste Renovierung in 20 Jahren warten ... :augenrollen:

  • Das Wort Rekonstruktion wird in dem Interview allerdings an keiner Stelle erwähnt. Dafür lernen wir, dass die Paulskirche... (...)

    Natürlich bietet die Politik von sich aus keine Rekonstruktion an.

    Es ging mir auch nicht um die Paulskirche. Die Sache ist gegessen. Ist hier auch der falsche Strang.

    Mir ging es darum, daß es, theoretisch, die Möglichkeit einer Rekonstruktion der Alten Börse, oder einer Rekonstruktion des Dachbereiches der Kämmerei gibt. Denn beide sind ein denkbarer Ort für das "Haus der Demokratie". Daß über eine Rekonstruktion nachgedacht und eine solche ins Spiel gebracht wird, ist freilich die Aufgabe der Bürgerschaft. Bei der Alten Börse ist ja der erste Schritt bereits getan. Sollte man sich aber gegen den Standort entscheiden, bestünde noch die Chance auf die Dachrekonstruktion. :engel:

  • Ich bezog mich mit dem Hinweis auch nicht auf die Paulskirche, sondern auf die Alte Börse. Wie gesagt, in dem Interview wurde zu keinem Zeitpunkt von einer Rekonstruktion gesprochen. Man darf sogar annehmen, dass dies vom OB bewusst vermieden wurde.

    In dubio pro reko