München - nördliche Vorstädte (Lehel, Schwabing, Schwabing-West und Maxvorstadt) (Galerie)

  • Ich war heuer auch zum ersten Mal beim Tag des offenen Denkmals und hab mir neben dem Schloss Suresnes und dem Viereckhof sonst nur noch die alte Münze angeschaut, bei der man ja sonst "nur" den Innenhof anschauen kann (übrigens gibt's hier schon irgendwo Fotos zur alten Münze? Wenn nicht, ich hätte ein paar.).
    Das Schloss Suresnes war meines Wissens in den letzten Jahren nicht offen, aber vielleicht täusch ich mich. Ansonsten gab's durchaus noch interessante Sachen anzuschauen, wo man sonst nicht reinkommt, z.B. eine alte private Hausbrauerei im Kellergewölbe eines Mietshauses in Neuhausen (was ich aber leider nicht mehr geschafft habe) und ein paar ähnliche Gschichten.

    Der Viereckhof ist innen bis auf den schönen Dachstuhl weiter nicht sehr interessant, weil er völlig entkernt und umgestaltet ist und für Tagungen verwendet wird.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • In der Alten Münze war ich anschließend auch noch. Gab es dort noch was Interessantes zu sehen außer dem Innenhof (wozu man keinen TdoD braucht) und die Stallung im Erdgeschoss wo die Ausstellung mit historischen Aufnahmen aus dem Altmühljura drin war? Man kam ja nicht mal im ersten oder zweiten Obergeschoss in die Hofarkaden... (oder hab ich da was verpasst?)

  • Doch, man konnte im 1. Stock in die Arkaden gehen, sogar rundherum, im 2. allerdings nicht... ich müsste ein paar Fotos haben, ich poste sie nachher mal...

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Schwabing

    Nach ein paar Jahren Pause hier mal wieder eine Fortsetzung mit überwiegend aktuellen Aufnahmen aus Schwabing zwischen der Leopoldstraße und dem Englischen Garten.

    Es geht weiter mit dem Viereckhof an der Gunezrainerstraße, einem ehem. Bauernhof von 1787, im alten Ortskern von Schwabing:

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    Feilitzschstraße, Ecke Gunezrainerstraße

    Auf der anderen Straßenseite, Ecke Ursulastraße, die Nr. 25 von 1892:

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    Richtung Englischer Garten die Feilitzschstraße 34 aus der Zeit um 1930:

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    Richtung Münchener Freiheit am Wedekindplatz die Nr. 12 von etwa 1880:

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    Occamstraße 11 von 1900, Ecke Haimhauserstraße

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    Eingangsbereich der Grundschule (erbaut 1897/98) an der Haimhauserstraße

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    Brunnen am Artur-Kutscher-Platz von 1968

    Zwei Villen an der Biedersteiner Straße, die Nr. 10 rechts von 1887:

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    Die beiden Gebäude aus der Zeit um 1900 schließen sich an die beiden Villen nach Süden an. Von der Treppenanlage zur Pfarrkirche Sankt Sylvester aus:

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  • Pfarrkirche Sankt Sylvester:

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    Löwe an der Mandlstraße.

    Davor steht:

    Die Freiheit verteidigen. Dieser Löwe von 1848 befand sich einst vor dem Wittelsbacher Palais, der späteren Gestapo Zentrale. Seit 1970 steht der Löwe vor der Katholischen Akademie in Bayern. Er soll erinnern an den kath. Publizisten Fritz Gerlich, der am 1. Juli 1934 in Dachau von den Nazis ermordet wurde.

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    Mandlstraße 20, Privatklinik, am Schwabinger Bach

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    Mandlstraße 14, die Villa von 1922/23 wird heute als Standesamt genutzt.

    Die Rückseite zum Englischen Garten und Schwabinger Bach:

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    Unmittelbar benachbart liegt der Kleinhesseloher See.

    Beim Standesamt zweigt nach Westen die Seestraße ab:

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    Seestraße 3, das sogenannte Bäcker-Häusl, aus der Zeit um 1800. Dahinter liegt der Park vom Stubenrauch-Schlösschen und daran nördlich anschließend das weiter oben vorgestellte Suresnes-Schlösschen.

    Gegenüber findet sich ein weiteres Kleinhaus, die Seestraße 2.

    Siehe:

    München - Schwabing - Seite 2 - München - außerhalb der Altstadt - Architekturforum Architectura Pro Homine (stadtbild-deutschland.org)

  • Diese Ecke hat in ihrer kleinstädtischen, teilweise fast schon dörflichen Atmosphäre etwas bezauberndes :) und im Standesamt in der Mandlstraße hab ich geheiratet <3 danke für die schönen Fotos!

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

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    Jugendstilhaus Nikolaistraße 15 von 1905

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    Trautenwolfstraße 3, um 1900

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    Trautenwolfstraße 6, um 1910

    Das verbindet man mit dem Irish Pub Shamrock im Keller. Ist aber ein Weilchen her...

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    Die Nr. 8, um 1900

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    Quellenbrunnen von 1956 an der Thiemestraße

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    Kaulbachstraße 96, Ecke Gedonstraße

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    Gedonstraße 2 von 1898

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    Jugendstilhaus Gedonstraße 4/6 von 1904

    Eine Aufnahme von einer frühmorgendlichen Fototour durch Schwabing vor gut einem Monat, um die Nordfassaden mal mit Sonne abzulichten.

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    Königinstraße 107, Münchner Rück, von 1912/13

    Innenhof mit Brunnen:

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    Von der Königinstraße geht es weiter in die Giselastraße:

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    Nr. 28 und 26 (Ende 19. Jahrhundert)

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    Nr. 24

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    Nr. 12

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    Giselastraße 4, eine Villa aus der Zeit um 1890, das neuere Gebäude rechts Ecke Leopoldstraße

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    Ohmstraße 7, Ecke Kaulbachstraße, um 1900

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    Ohmstraße 15, 1905-07

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    Ohmstraße 16, um 1900, eine weitere Fassade nach Norden mit frühmorgendlicher Sonne

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    Siegestor, Nordseite

    Schwabing beginnt ja bekanntermaßen am Siegestor...

    Weiter geht es nordwärts durch die Leopoldstraße:

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    Nr. 46 von 1889, Ecke Martiusstraße

    Abstecher in die Martiusstraße:

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    Nr. 4 von 1908, frisch renoviert

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    Nr. 6 von 1906/07


    Leopoldstraße 67, bereits an der Münchener Freiheit:

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    Nr. 77 und 79, die Nr. 77 Jugendstilhaus von Martin Dülfer, 1900-02

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    Vor dem Gebäude der Bally-Prell-Brunnen von 1992, in Gedenken an die 1982 verstorbene Volkssängerin

    Und abschließend für heute noch eine Detailaufnahme:

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  • In Schwabing findet man tatsächlich kaum Graffiti, in Neuhausen ebenfalls. Generell nimmt das aber auch in M zu, insbesondere in der Isarvorstadt und in Haidhausen.

  • Der Stadtbezirk Schwanthalerhöhe und hier insbesondere das sogenannte Westend ist leider in den letzten Jahren sehr stark durch Graffiti verunstaltet worden. Auch Sachbeschädigungen und Vandalismus haben zugenommen. Nach einer Zeit längerer Untätigkeit hat man an diversen Stellen Reparaturen vorgenommen.

    Auch in den Stadtbezirken Sendling und Sendling-Westpark ist leider Graffiti auf dem Vormarsch.

    Mein Eindruck ist, je länger keine Reparaturen oder Renovierungen vorgenommen werden, desto mehr wird die Hemmschwelle für weitere Sachbeschädigungen und Sprühaktivitäten herabgesetzt.

  • Nachfolgend einige Fotos vom Lenbachhaus, der Künstlervilla des Malers Franz von Lenbach in der Luisenstraße 33 in der Maxvorstadt, direkt neben dem Königsplatz. Die als Gemäldegalerie genützte Villa bekam leider ab 2009 einen modernen und unpassenden Seitenanbau an der Brienner Straße, ist aber ansonsten trotz Kriegsbeschädigung äußerlich gut erhalten. Im Hauptteil der Villa gibt es sogar einige restaurierte (und teilweise auch rekonstruierte) historische Repräsentationsräume, von denen ich aber momentan nur zwei Fotos habe, weitere werde ich nachreichen. Der Garten ist wunderschön und kann auch ohne Eintrittsgeld betreten werden: er ist eine Art Geheimtipp für Leute, die in gepflegter, südlich anmutender Atmosphäre ein Buch lesen oder einfach nur die Sonne genießen wollen.

    Hauptbau:

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    Südtrakt:

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    Blick zu den Propyläen am Königsplatz:

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    Loggia am Südtrakt:

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    Blick von der Loggia an den Propyläen vorbei zum Königsplatz und den beiden Turmhauben der Frauenkirche:

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    Nordtrakt:

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    Vestibül:

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    Repräsentationsräume 1. Stock, Blick vom roten in den grünen Salon:

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    Es gibt in der 1. Etage des Hauptbaus fünf historische Räume, weitere Fotos davon werde ich nachreichen. Diese Räume haben eine ganz besondere Aura und übermitteln mit ihrer Einrichtung die Atmosphäre einer herrschaftlichen, gründerzeitlichen Wohnung, wie man sie heute nur noch ganz selten erleben kann.

    Zum Abschluss für heute noch drei von Lenbach gemalte Porträts, rechts der öfters von ihm porträtierte Bismarck - wie man sieht, konnte Lenbach durchaus sehr virtuos malen... er war einer der gesuchtesten Porträtmaler seiner Zeit.

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    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Der Garten ist wunderschön und kann auch ohne Eintrittsgeld betreten werden:

    Dem kann ich leider nicht zustimmen. Ich war am 04.06.2021 im Garten des Lenbachhauses, um die drei dort befindlichen Brunnen zu fotografieren. Ich musste trotz Erklärung, dass ich nur die Brunnen im Garten fotografieren möchte, den vollen Eintrittspreis bezahlen.

  • Komisch... dann haben sie das geändert, danke für den Hinweis! Als ich vor ein paar Tagen drin war, war ich auch im Museum und hab dementsprechend auch Eintritt bezahlt; ich kann mich aber sicher erinnern, dass ich früher ein paar Mal ohne Eintritt im Garten war.

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    Karl Kraus

  • München ist eigentlch die Hauptstadt Deutschlands. Berlin ist besonders nach dem Krieg grausam entstellt worden und hat für eine ehemalige Weltstadt Metropole viel zu wenig Flair zu bieten. München, Frankfurt sind dann besser davon gekommen.

    Graffiti stört mich immer gewaltig in Berlin und an frisch sanierten Bauten in Leipzig. Sonst erscheint es weniger zu passieren (Dresden, München, Hannover, Hamburg, Halle). Es ist also nicht typisch für Städten im Osten Deutschlands.

  • Hier die versprochenen Fotos der Repräsentationsräume im 1. Stock des Lenbachhauses. Die Räume entstanden zusammen mit dem Rest der Villa in den Jahren 1887-1891 und wurden von Gabriel von Seidl entworfen; ihr Stil ist hauptsächlich von italienischen Renaissancevillen inspiriert. Es handelt sich hier nicht um die ehemaligen Atelierräume Lenbachs (diese waren im Südtrakt untergebracht), sondern um seine Empfangsräume. Sie sollten seinen künstlerischen Geschmack ausdrücken und dienten der "kultivierten Selbstdarstellung", wie die Denkmaltopographie schreibt. Wie das meiste in München wurde auch die Lenbachvilla im 2. Weltkrieg schwer beschädigt: während das Atelier im Südtrakt sowie der Nordtrakt fast ganz zerstört wurden, kamen die Repräsentationsräume mit überwiegend leichteren Beschädigungen davon. Durch verschiedene museale Verwendungen wurden die Räume jedoch lange Zeit immer wieder verändert und erst 1996 in Anlehnung an das originale Aussehen mithilfe alter Fotos restauriert. Am wenigsten entspricht der sogenannte Steinerne Raum dem ursprünglichen Aussehen, die wichtigen drei Haupträume hingegen präsentieren sich (abzüglich einer ursprünglich reicheren Möblierung) mehr oder weniger so wie zu Lebzeiten Lenbachs. Die Haupträume besitzen eine für heutige Begriffe eher düstere Ausstrahlung, die aber damals sehr gesucht war; so - und teilweise noch opulenter - muss man sich reiche historistische Wohnungen der Neurenaissance der Gründerzeit vorstellen. Heute findet sich so eine Raumflucht nur noch sehr selten, weswegen diese Räume mit ihrer Ausstattung für heutige Augen sehr eigenartig, aber auch faszinierend anmuten; ihre Atmosphäre hat jedenfalls mit der heutigen hellen und luftigen Altbau-Ästhetik wenig zu tun.

    Wir beginnen mit dem nicht wieder ganz hergestellten sogenannten Steinernen Raum (vor allem die Stuckaturen wurden nur vereinfacht rekonstruiert):

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    Nun zum sog. Roten Raum:

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    Blick in den Grünen Raum:

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    Karl Kraus

  • Der Grüne Raum:

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    Das berühmte Selbstporträt mit Familie:

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    Blick zurück in den Roten Raum:

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    Weißer Raum:

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    Karl Kraus

  • Gobelinraum:

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    Zum Schluss noch ein Blick aus dem Vestibül in den Garten:

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    Und die schöne Türklinke :)

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