Berlin - Stadtentwicklung historisches Zentrum

  • Ein schöner Artikel des Tagesspiegels über die Entwicklung des Altstadtbereiches von Berlin. (Östlich des Museumsinsel (Marienkirche, Nikolaiviertel, Rathaus usw.)

    http://www.tagesspiegel.de/berlin/Berline…;art270,2551321

    ^^ Vielleicht sollten sich manche Berliner mal in Dresden umschaun, wie sowas laufen kann. Sicher, da läuft auch nicht alles Perfekt, aber immerhin!

    mfg :D

    Auf dass das baukulturelle Gedächtnis der Städte in unser
    aller Interesse und für die Zukunft erhalten bleibt !

  • Zitat

    Gestaltungssatzung
    Berlins historische Mitte bekommt strenge Bauregeln

    Nicht höher als 30 Meter, Glattputz oder Stein, keine leuchtenden Farben. Unter den Linden, am Gendarmenmarkt, der Museumsinsel und auf dem Schlossplatz sollen Neubauten künftig äußerst strengen Regeln unterliegen - wenn der Entwurf für die Gestaltungssatzung so durchkommt. Investoren warnen. [...]


    http://www.morgenpost.de/berlin/article…_Bauregeln.html

    Was auch immer dahintersteckt...
    (Behnischs Katze wurde überfahren?)

  • Ah! Das erste Lebenszeichen vom Mme Luescher?

    Dankeschoen, marc! :) Das faengt ja im Morgenpost-Stil (?) gut an:

    Zitat

    Nich [sic] höher als 30 Meter, Glattputz oder Stein, keine leuchtenden Farben. Unter den Linden, am Gendarmenmarkt, der Museumsinsel und auf dem Schlossplatz sollen Neubauten künftig äußerst strengen Regeln unterliegen -

    Dann werden uns natuerlich gleich wieder die allmaechtigen Investoren vorgehalten, deren Architekten sich durch solche Richtlinien in ihrer Kreativitaet beschraenkt werden koennten:

    Zitat

    - wenn der Entwurf für die Gestaltungssatzung so durchkommt. Investoren warnen.

    Zitat

    Verspiegelte Fenster sind unzulässig, zudem darf der Fensteranteil höchstens 50 Prozent der Gesamtfassade ausmachen.

    Ersteres freut mich, aber die 50% sind mir immer noch zuviel.

  • An sich klingt es ja recht viel versprechend, wenn es in einigen Fällen auch zu spät kommt. Aber vielleicht bedeutet das auch, dass die Ostfassade des Schlosses, wenn schon nicht originalgetreu, immerhin keine Glas- oder Sichtbetonwand werden wird. Und dass sich die CDU wenigstens darum bemüht, dass auch die Rathausbrücke mitaufgenommen wird ist ja auch zu begrüßen. Ob es was bringt, ist eine andere Sache...

    Ich verstehe aber nicht ganz, wieso man keine Dachziegel verwenden darf? Schiefer gibts doch hier eigentlich gar nicht...

    @Lafayette
    Ich finde die Fassade des Q206 sehr viel auffälliger und zudem auch ansprechender, als die GL.

  • Hm... Besser zu spät als nie ;)

    aber hätte man da nicht 1990 schon dran denken können?!

    Beudeutet dies das Ende der Staffelgeschosse:

    Zitat

    Auch bei der Dachform gibt es genaue Vorschriften: So darf der Neigungswinkel bei Dachgeschossen zur Straßenfront nur zwischen 30 und 60 Grad liegen. Die Dachdeckung muss aus Kupferblech, Schiefer oder Zinkblech sein, Tonziegel sind nicht erwünscht. Gauben dürfen nicht mehr als die Hälfte der gesamten Dachlänge einnehmen.

    ich Befürchte nicht (wird wohl dann Ausnahmeregelungen geben)!

    Hab noch nen Vorschlag was in der Gestaltungssatzung aufgenommen werden müsste:

    "Mindestens 30% der Fassade muss mit Stuckelementen verziert sein"

    ;)

  • Wenn die jetzt ausgelöste Debatte kein Sommerlochsthema bleibt sondern länger anhält, können wir uns glücklich schätzen. Denn es scheint weiter in die richtige Richtung zu gehen. Das Alexa, welches Auslöser dieser Debatte ist, hatte eigentlich das Potential großartige Architektur aus Stein zu werden, mit Rundbögen usw. Aber die Farbwahl, die billige Fassadenumsetzung mit diesen riesen Rillen sowie der Fensterlosigkeit haben es absolut ins negative umgekehrt.

    "... der Mensch mit den modernen Nerven, braucht das Ornament nicht, er verabscheut es." (Adolf Loos, Ornament und Verbrechen)

    Diese Aussage ist ein Verbrechen

  • Da hört sich doch einer mal diesen Becker & Bundschuh an. Unmöglich diese Einstellung. Mir bleibt da nur noch Kopfschütteln.
    Der Bereich für diese Gestaltungssatzung ist ja wohl superwinzig, gemessen an der Größe Berlins.
    http://www.morgenpost.de/multimedia/arc…_BM_154718a.jpg

    Aber Bundschuh & Becker empören sich so, als gelte diese für ganz Deutschland. Die sollen einfach mal ihre dämliche Klappe halten und ihre Drecksfinger aus dem Zentrum lassen!

  • Pikanter Weise spart das reglementierte Areal den Raum zwischen Friedrichwerderscher Kirche und Spree aus.
    Gerade der Schinkelplatz sollte doch auch historisch bzw historisierend bebaut werden, oder?

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Zitat von "Reinhard"

    Pikanter Weise spart das reglementierte Areal den Raum zwischen Friedrichwerderscher Kirche und Spree aus.
    Gerade der Schinkelplatz sollte doch auch historisch bzw historisierend bebaut werden, oder?

    Ja, stimmt! Merke ich jetzt erst. Total sinnlos. Gerade dieser Bereich, gegenüber des Schlosses, sollte doch dabei sein.

    Warum ist eigentlich die halbe Grünfläche, unter der Schrift "Karl-Liebknecht-Str.", auch mit in dem Rahmen? Da ist doch eh keine Babauung vorgesehen, oder?
    http://www.morgenpost.de/multimedia/arc…_BM_154718a.jpg

  • Irgendwie ist doch eh die meiste Fläche schon längst bebaut...Nur das, was wichtig ist (Schinkelplatz, Spittelmarkt, Gertraudenstr.) ist nicht mit einbegriffen... :augenrollen:

  • Also wenigstens der Bereich Wilhelmstraße (immerhin das ehemalige Regierungsviertel) mit seinen Nebenstraßen (einschließlich bis zur Mohrenstraße) sollte definitiv mit eingeschlossen werden, und natürlich auch das Areal am Friedrichswerder. Denn im nun abgesteckten Gebiet wird es die nächsten Jahre wohl kaum überhaupt irgendwelche Neubauten geben, mal abgesehen von der Schloss-Reko.

    Schlimm wäre vorallem wenn dann die Platten der Wilhelmstraße (gegenüber des Holocaust-Mahnmals) endlich mal fallen, und diese dann durch.. Betonbunker (was ja fast schon authentisch wär) oder Glasgewächshäuser ersetzt werden - weil in diesem Gebiet die Gestaltungssatzung ja nicht greift. Das wäre wirklich blanker Hohn! :boese:

    Wir sollten die Stadt mal darauf ansprechen, dass diese Satzung zumindest auf die genannten Bereiche ausgeweitet wird.

  • Ich traue diesem Papier nicht einen Meter weit. Erstens, und dies wurde schon richtig angemerkt, ist der Großteil der Fläche mittlerweile bebaut und außerdem hat man am Pariser Platz gesehen, was dabei rauskommt. Viel Durchschnitt und wenn es hart auf hart kommt werden munter Ausnahmeregelungen verteilt (Akademie der Künste).

    APH - am Puls der Zeit

  • Ein interessantes Interview mit I. Junge-Reyer zum Thema Gestaltungssatzung. Es werden noch mal einige Punkte erläutert.

    Da wir neulich das Thema Staffelgeschosse hatten: "Auch, dass sich künftige Bauherren an der Dachneigung ihrer Nachbarn orientieren sollen, finde sich (...) richtig. Staffelgeschosse haben zwar dazu geführt, dass Investoren zusätzlichen Raum gewonnen haben. Aber dass große Klötze auf dem Dach entstehen, wollen wir nicht mehr."

    Diese Staffelgeschosse sind scheinbar wirklich ein typisches Merkmal von Investorenarchitektur, bei der es in erster Linie darum geht, das meiste rauszuholen, ohne Rücksicht auf das Umfeld.

  • Dankeschoen, Benni! In der Tat interessant.

    Also diese beiden Damen--Lüscher und Junge-Reyer--sind fuer diese neue Gestaltungssatzung verantwortlich. Im Grunde a loeblich, aber ich frage mich, ob dieser Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer so voellig zu trauen ist.