Nun, ich habe dazu folgende Meinung: Wir werden einen schönen Vergleich bekommen. Zwei Städte werden in einem ähnlichem Zeitraum ihre historische Stadtmitte neu bebaut haben: Frankfurt und Berlin.
In Frankfurt entschied man sich für eine ordentliche Portion Tradition, in Berlin werden wohl die Modernisten das Sagen haben.
Der Vorteil für uns: Das Ergebnis wird sich recht gut vergleichen lassen, da sowohl das "Was" als das "Wann" sich in beiden Städten sehr ähnlich sein wird, einzig das "Wie" wird sich stark unterscheiden.
Das Ergebnis in Berlin wird sich also messen lassen müssen. Alleine die Besucherzahlen werden für sich sprechen. Und jeder Verfechter der klassischen Architektur bekommt das perfekte Material, um Interessierten den Unterschied zwischen qualitätvoller klassischer und versagender modernistischer Architektur darzulegen. Zum Abschluss kann man die noch nicht Überzeugten dann nebenan in den Schlüterhof im Berliner Schloss schicken und sich eine Meinung bilden lassen über die unterschiedliche Qualität vergangener und moderner Architekturstile.
Es tut mir zwar Leid für alle Berliner Bürger, die sich für eine Rekonstruktion stark machen und bedauere die politische Situation sehr, aber so ist der Lauf der Dinge: Die Entscheidungsträger können in weiser Voraussicht handeln oder müssen durch Fehler schmerzhaft lernen. In Frankfurt musste auch erst das Technische Rathaus gebaut und wieder abgerissen werden, bevor die Altstadt kommen konnte, wer weiß, vielleicht werden ja gerade hässliche Betonklötze in Berlin den Weg frei machen für eine vollständige Rekonstruktion des Molkenmarktes und der umliegenden Bebauung.