• Grauenvoll und geschmacklos.
    Es wird wohl nur noch eine Frage der Zeit sein, wann das kleine grüne Haus nebenan platt gemacht wird! Es passt jetzt leider so gar nicht mehr ins Straßenbild...

    Das wirklich Traurige an dieser Sache ist doch, dass für diesen architektonischen Müll ein vollkommen intakter Altbau, der offenbar erst wenige Jahre zuvor renoviert worden war, abgebrochen wurde: https://in-und-um-schweinfurt.de/wp-content/upl…Wolf-Moebel.jpg

    Dabei spricht man doch heute immer so gerne von Nachhaltigkeit! Immerhin wurde auch Kritik an solchen Neubauten laut: https://in-und-um-schweinfurt.de/lokales/stadtr…-von-neubauten/

  • Bürgerhäuser bleiben vorerst erhalten
    Der Ferienausschuss lehnt Abrissantrag für zwei unter Denkmalschutz stehende Gebäude am Wichtermann-Platz ab. Zuvor wurde kontrovers diskutiert
    SCHWEINFURT • Der Abrissantrag einer Schweinfurter Investorengruppe für die Gebäude mit der Hausnummer 13 und 15 am Georg-Wichtermann-Platz sorgte – wie auch im Bauausschuss im Juni– für kontroverse Diskussionen. Am Ende stand in namentlicher Abstimmung mit 11:4 Stimmen die erneute Ablehnung des Antrags. Das Landesamt für Denkmalpflege bejaht den Status beider aus dem 18. Jahrhundert stammenden Bürgerhäuser als Denkmäler und verweigert die Abrissgenehmigung.
    Ist es möglich, die Bürgerhäuser wirtschaftlich zu sanieren? Ist es möglich, ein tragfähiges Konzept für die beiden Gebäude zu entwickeln? Aus Sicht der Denkmalschutzbehörde ja, vor allem dank möglicher Zuschüsse. Sie sieht gerade das Gebäude direkt an der Ecke zwischen Wichtermann-Platz und Roßmarkt, in dem im Moment ein Modegeschäft ist, als wichtiges Eckgelenk und historisch wie städtebaulich als wertvoll an.
    Die Verwaltung hat nach der Sitzung im Juni noch einmal eine ausführliche Anfrage an das Landesamt gestellt und auch mit städtebaulichen Aspekten für den Abriss geworben. Die Stellungnahme des Landesamtes und die gesetzliche Lage sind eindeutig. Ein Abriss ist nicht möglich, das hat sich die Verwaltung von der Regierung von Unterfranken bestätigen lassen.
    Es fehlen nach wie vor Unterlagen
    Das liegt auch daran, dass die Investoren, darunter FDP-Stadtrat Georg Wiederer, die für eine mögliche andere Beurteilung des Sachverhaltes nötigen Unterlagen wie ein Aufmaß mit Bestandsdokumentation, ein Tragwerkgutachten, eine Befunduntersuchung und vor allem den Nachweis der Unwirtschaftlichkeit bei der Sanierung der Denkmäler bisher der Verwaltung nicht vorgelegt haben.
    Was vorlag, waren drei Ansichten eines modernen, fünfstöckigen Funktionsbaus, der sich der umliegenden Bebauung wie dem gegenüber befindlichen Modehaus oder dem Buchhändler anpasst. Gestalterisch entspricht es dem üblichen modernen Standard heutzutage. Für das neu geplante Wohn- und Geschäftshaus – im Erdgeschoss gewerbliche Nutzung, in den Obergeschossen Wohnungen und eventuell Hotelzimmer, die von einem etablierten Schweinfurter Hotel mitvermarktet werden könnten – gibt es bisher nur eine Bauvoranfrage, keinen Bauantrag. Auf Nachfrage dieser Zeitung wollte sich Georg Wiederer, der im Moment in Urlaub ist, nicht zu der erneuten Abriss-Ablehnung äußern.
    Eindringlicher Appell von Lackums
    Der Verlauf der Diskussion im Gremium – unter anderem plädierten die CSU-Räte Rüdiger Köhler, Theresa Schefbeck und Werner Christoffel sowie Christiane Michal-Zaiser (proschweinfurt) für den Abriss und einen Neubau – sorgte für hörbare Irritation bei Ordnungsreferent Jan von Lackum. Schefbeck warnte unter anderem vor „krampfhaftem Bewahren“ und wies darauf hin, dass es auch in früheren Jahrhunderten mittelmäßige Architektur gegeben habe. Köhler und Christoffel konnten die Haltung der Denkmalschützer „in keiner Weise“ nachvollziehen und stellten sich bewusst gegen den Verwaltungsvorschlag, den Abriss aus formal-rechtlichen Gründen ablehnen zu müssen.
    Von Lackum erklärte sehr deutlich, was passiert, wenn das Gremium den Antrag befürworten würde: Der OB wäre gezwungen, den Beschluss zu rügen, bei der Regierung von Unterfranken prüfen zu lassen und man kenne das Ergebnis schon. „Ich tue mir schwer, dass Teile des Gremiums eine bewusst rechtswidrige Entscheidung treffen wollen“, so der Ordnungsreferent und Volljurist. Das wäre ein Novum in der Geschichte des Stadtrates, so von Lackum, der es für nötig hielt, die Räte an ihren Eid zu erinnern, der die Achtung der Gesetze verlangt. Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) ist persönlich zwar einem Neubau gegenüber nicht abgeneigt, stärkte seinem Referenten in der rechtlichen Einschätzung und bezüglich seiner in dieser Schärfe selten zu hörenden Worte aber klar den Rücken.
    Dass ein Gericht sich auf Seiten der Stadt schlagen würde, sieht von Lackum im übrigen als nahezu ausgeschlossen an, da das Landesamt für Denkmalpflege vor Gericht Gutachterstatus habe: „Keiner hier kann beurteilen, ob es ein Denkmal ist oder nicht, das kann nur das Landesamt“, so von Lackum.
    Namentliche Abstimmung
    Unterstützung fand die Verwaltung bei Ulrike Schneider (FW/SWL), einer strikten Abrissgegnerin, sowie SPD, Linken und Grünen, aber auch einigen CSU-Räten. Bei der namentlichen Abstimmung stimmten Rüdiger Köhler, Theresa Schefbeck, Werner Christoffel (alle CSU) sowie Christiane Michal-Zaiser (proschweinfurt) für den Abriss. Dagegen stimmten OB Sebastian Remelé, Jürgen Rojek, Elisabeth Maskos, Sorya Lippert, Ljubow Hurlebaus (alle CSU), Thomas End, Marianne Prowald, Johannes Petersen (alle SPD), Frank Firsching (Linke), Ulrike Schneider (FW/SWL) und Thomas Schmitt (Bündnis 90/Die Grünen).
    © Oliver Schikora
    Quelle: Volkszeitung Schweinfurt
    http://www.schweinfurter-liste.de/2018.shtml

  • Eine sehr interessante Meldung aus Schweinfurt, die aber noch Fragen offenlässt: Im ältesten Teil der Schweinfurter Altstadt wird das Baudenkmal in der Burggasse 17 (ungefähr 16 Jahrhundert) saniert. Es wurde im Krieg teilzerstört, der Giebel auf dem alten Foto ist nicht mehr da. Die grosse Frage ist jetzt natürlich, ob das alte Erscheinungsbild rekonstruiert wird? Heute wird die Öffentlichkeit informiert. Ich bleibe da für weitere Infos dran.

    Zitat

    Die Altstadtsanierung im Zürch ist auf der Zielgeraden – seit 1985 wird in einem der ältesten Teile der Altstadt saniert. Nun beginnt die Sanierung eines weiteren bedeutenden Schweinfurter Baudenkmals in der Burggasse 17, welches nach vielen Jahren des Dornröschenschlafs schon bald in alter Schönheit erstrahlen wird. Bereits bei den Vorbereitungsarbeiten kamen interessante und sehenswerte Funde zu Tage.

    Am Donnerstag, 24. Juni um 14:00 Uhr wird Baureferent Ralf Brettin gemeinsam mit den Eigentümern und Investoren, den Eheleuten Müller, die Öffentlichkeit über das Sanierungsvorhaben im Anwesen Burggasse 17 informieren.

    Schweinfurt: Sanierung Baudenkmal Burggasse 17 beginnt


    1024px-Schweinfurt%2C_Burggasse_17-20160312-002.jpg

    [/url][url=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schw…0160312-002.jpg]Schweinfurt, Burggasse 17-20160312-002[/url]

    Tilman2007, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Wow! Ich hatte nicht mehr ganz daran geglaubt!

    Hier ein paar eindrucksvolle Fotos vom Inneren des Gebäudes, das noch eine barocke Treppe und einen historischen Gewölbekeller aufweist:https://www.schweinfurtfuehrer.de/unterirdisches…t/burggasse-17/

    Video:

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  • Ich empfehle jedem die Internetpräsenz des Architekten Friedrich Staib. Mir blieb bei den meisten Objekten fast die Spucke weg. Qualitätvollere Sanierungen habe ich fast noch nie gesehen. Vielleicht bei den Altstadtfreunden Nürnberg. :wink:

  • Anbei ein sehr interessanter und aufschlussreicher Artikel zu Bauvorhaben in der Schweinfurter Altstadt. Der Bericht bestätigt, dass Burggasse 17 tatsächlich seinen Renaissance-Giebel zurückerhält. Und das Haus Rittergasse 16, momentan noch extrem entstellt, wird nicht nur saniert, sondern erhält auch seinen zerstörten Giebel zurück. :applaus:

    Zitat

    Vom Start am Rathaus führten die drei Stadtsanierer Hans Hatos (Leitung), Karin Fuchs und Stefan Jopp in den Zürch und dort zur Rittergasse 16. Nach einem Eigentümerwechsel werden in dem eher unscheinbaren Haus fünf kleine Apartmentwohnungen in den Obergeschossen entstehen. Das Gebäude bekommt auch wieder einen Giebel, nachdem das alte Dach im Zweiten Weltkrieg Opfer eines Bombenangriffs geworden war.

    Philomena und Peter Müller sind beide Kirchenmaler und sanieren mit der Burggasse 17 eines oder gar das älteste Schweinfurter Bürgerhaus. Im Inneren gibt es zahllose Malereien aus längst vergangener Zeit (ab 1563), die freigelegt und aufgefrischt werden. Auch dieses Haus bekommt wieder einen (Renaissance-)Giebel. In nur zwei Jahren soll das restaurierte Wohn- und Geschäftshaus das "Erste Haus am Platz" sein, so Oberbürgermeister Sebastian Remelé bei Beginn der Bauarbeiten im Juni.

    Schweinfurt saniert: Moderne Wohnungen in alten Stadthäusern

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Die Sanierung der Burggasse 17 in Schweinfurt schreitet voran. Jüngst wurde Richtfest gefeiert.

    Richtfest Burggasse 17

    Die Bedeutung der Sanierung eines der mutmaßlich ältesten Bürgerhäuser für die Altstadt kann wohl kaum überschätzt werden. Bei der Freilegung der Wände kamen renaissancezeitliche Malereien zu Tage, wie es sie - so der Bauherr - "in Bayern an keinen fünf Häusern" mehr gibt. Der Bauherr ist selbst Kirchenmaler und will sie dauerhaft sichtbar machen. In einem Jahr soll alles fertig sein.

    Nach dreißigjährigem Leerstand entfaltet das Projekt erfreulicherweise Sogwirkung auf das Umfeld. Auch bei den ebenfalls lange leerstehenden Häusern Burggasse 4 und Rittergasse 16 sind die Forschritte unübersehbar, wenngleich man sich noch im Stadium von Rohbauarbeiten befindet.

  • Hier noch einige weitere Bilder, das letzte und vorletzte Bild zeigt den ruinösen Zustand vor der Sanierung und den Zustand vor dem Krieg, der Gibel wird eine waschechte Rekonstruktion:

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    Tolles Projekt, das wird ein ganz besonderes Juwel :applaus:

  • et voilà, die rekonstruierte Fassade in der Burggasse 17 wurde enthüllt:

    https://www.facebook.com/loewenrestauri…818403206278690

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    die Faschen sind für meinen Geschmack etwas zu kräftig geraten, aber nochmal: ein wunderbares Projekt! :)

    Sogar die ehem. Verkaufsanzeige der Stadt Schweinfurt mit Entwurfszeichnungen ist noch online.


    Es gäbe sogar ein weiteres Haus mit ähnlicher Aufgabenstellung ;) : das Roth'sche Haus in der Oberen Straße.

  • Phantastische Meldungen. cclap:)

    Dieses Roth*sche Haus, oder Schopperhaus, ist ja tatsächlich ein erstklassiger Reko-Kandidat. Danke für den Hinweis, thommystyle™ . Eigentlich unbegreiflich, wie so ein potenzielles Schmuckstück so lange in dem reduzierten Zustand bleiben kann. Wahrscheinlich ist es den möglichen Liebhabern und Investoren einfach nicht bekannt. Die Rekonstruktion lässt hoffentlich nicht mehr lange auf sich warten.

    Der Giebel des Hauses Rittergasse 16 soll ja auch wieder aufgebaut werden. - Hat jemand Informationen zum aktuellen Stand? Oder ein Bild, wie das Haus einst aussah, oder wie es werden soll? Bei der Suche im Netz bin ich nicht fündig geworden.

    Sollte es tatsächlich zur Reko der Giebel Rittergasse 16 und Obere Straße 24 (Roth'sches Haus) kommen, wären es schon 3 Giebel-Rekos. Dann wird Schweinfurt schon bald in einem Atemzug mit Dresden, Potsdam und Frankfurt a. M. genannt. :wink: