• Ich finde den Preis ganz interessant. Ein Einfamilienhaus hat ca. 5 kW montiert.

    Denkt ihr für 10.000 netto gibt es einen Markt?

  • Zitat

    Solarpflicht - Feuer unterm Dach

    Häuslebauer sind in Baden-Württemberg verpflichtet, künftig eine Solaranlage auf das neue Dach zu bauen. Bayerns Ministerpräsident Söder kann sich eine Solarpflicht sogar bundesweit vorstellen. Grüne und SPD möchten genau das bei den Ampel-Sondierungen durchsetzen. Gut gemeint. Doch ist die Technik auch sicher? Zumindest bei einigen Solarthermie-Anlagen sind Zweifel angebracht. Sie können sich selbst entzünden und so zum Albtraum werden.

    Quelle: BR, Kontraste, 13.10.2021

  • Denkt ihr für 10.000 netto gibt es einen Markt?

    Ich denke es kommt sehr stark darauf an, wieviel Stromkosten man hat und entsprechend einsparen kann. Weil das ist ja jetzt die günstigste Variante.

    zeitlos Ich habe gehört, dass es effizienter ist, alles mit Photovoltaik zu machen statt Solarthermie, also das Wasser dann eletrisch aufzuheizen. Soll angeblich mehr bei rum kommen, kann ich aber leider nur vom Hörensagen so wiedergeben wie gesagt. Aber auch Photovoltaik ist für die Feuerwehr zumindest ein Hindernis auf dem Dach, muss man ehrlich sagen.

  • Entgegen dem Denkmalschutz haben Hausbesitzer in Esslingen a.N., u.a. auf einem der herausragenden Fachwerkhäuser am Marktplatz, Solarmodule installiert. Und im Gegensatz zur Darstellung des Artikels, stechen die exemplarisch aufgesetzten Systeme natürlich bereits in dieser Größenordnung negativ ins Auge. Dazu müsste der Journalist vielleicht seine ideologische Brille abnehmen. Man kann sich vorstellen wie verheerend der Eindruck erst recht bei einem umfassenderen Anbringen der Solarmodule sein wird. Ein trauriges Beispiel mehr, mit welcher Dreistigkeit und politischer Indoktrination der Denkmalschutz auch für diese Kurzsichtigkeit ausgehöhlt wird.

    Quelle: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.denkmal…Us&reduced=true

  • Zitat aus oben verlinktem Artikel:

    Zitat

    Um zu zeigen, dass eine solche Anlage das Erscheinungsbild der Altstadt nicht stören würde, installieren drei Hausbesitzer provisorisch Module auf ihren Dächern.

    Wenn ich mir das Ergebnis ansehe, muss man ziemlich blind sein, um da keine Störung zu erkennen.

    Das wäre in etwa so, also würde einer schreiben: "Um zu zeigen, dass undurchsichtige Autoscheiben beim Fahren nicht stören, haben drei Autobesitzer ihre Frontschreiben mit schwarzer Farbe übermalt." mad:)

  • Dadurch, dass sie keine Aluminiumunterkontruktion verwenden ist der optische Eindruck schon mal recht gut. Die rote Färbung des Panels ist nah an der Ziegelfarbe, sodass in meinen Augen es jetzt nicht total krass wäre, wenn es flächiger angebracht würde.

    Besser wären stattdessen kleinere Formate, dann hätte man ein Aussehen wie das bestehende Dachfenster. Dann würde ich diese Panele noch in einem lockeren Abstand über das Dach verteilen, wie eben Dachfenster.

    Oder man geht gleich ins Volle macht lauter kleine Fenstergauben und setzt auf jedes Gaubendach ein Solarmodul, was vom Straßenniveau gar nicht erkennbar ist.

    Alles drei gangbare Möglichkeiten meinem Empfinden nach.

  • erbse Was für Symbolmaßnahmen? Ist es jetzt seit neuestem ne Symbolmaßnahme, wenn man historische Häuser ähnlich funktional halten will wie neue Häuser? Wenn die Strom- und Energiepreise so bleiben, dann gute Nacht, wenn man sich die Kosten nicht so wie es nun Standard ist senken darf. Dann haste am Ende genau das was hier immer und immer gebranntmarkt wird, einen Museumsbetrieb. Ich empfehle mal wieder sich meinen Strang zu den auseinanderstrebenden Standards zwischen Neu- und Altbau anzuschauen. Dann wird ja vielleicht klar, dass es auf den Tod der Altbauten hinausläuft, wenn man gar nichts machen darf mit denen. Ich sage ja nicht, dass jede optische Veränderung zugelassen werden muss - besonders nicht, wenn es um Zerstörungen geht - aber hier ergänzt man etwas, das jederzeit auch wieder abgebaut werden kann. Vergleichbar mit einem Blumenkübel auf der Fensterbank und eben nicht mit einem eingebauten Fenster ohne Sprossen z.B..

  • Die Spanne zwischen Blumenkübel und Solardach ist dann aber doch noch ziemlich gewaltig. Wenn sowas erstmal drauf ist, kommt es so schnell nicht runter, wird höchstens mal durch eine neue Anlage ersetzt.

    Ich sage ja nicht "baut niemals Solarpaneele auf historische Dächer", aber wenn dann doch eher Richtung Hofbereich und nicht prominent ins Straßenbild gepflanzt.

  • Das ist ne schwache Argumentation von Dir. Deine Argumentationen lauten unter völligem Ausweichen meiner Frage und Kernargumentation, dass die Anlagen länger am Gebäude bleiben im Vergleich zu vergleichbaren Anfügungen zu so einem Bau, und dass man ja einfach bloß es nicht von der Straße aus sehen können müsste.

    Zu Argumentation 1: Die längere Beständigkeit hat keinerlei Relevanz bei der Frage zur Reversierbarkeit. Das ist aber ein entscheidendes Kriterium, weil nur bei einem erheblichen nicht einfach durch Abbau reversiblen Eingriff ein Schaden entsteht, der die Extremposition eines völliges Eingriffsverbot auf die sichtbare Dachfläche irgendwo rechtfertigen würde. Umgekehrt kann man sogar argumentieren, gerade weil sie für eine langfristige Platzierung konzipiert sind, kann man überhaupt eine deutlich höhere Investition für eine reine gestalterische Maßgabe rechtfertigen. Was meinst Du wie viel teurer diese Solarzellen, die Wir da sehen sind im Vergleich zur Stangenware?

    Zu Argumentation 2: Ja, toll aber ist ja schon von der Straße abgewandt und ansonsten gar nicht möglich hier. Das Gebäude hat offenbar seine Sonnenseite seitlich quer zum Straßenzug. Sprich, will man eine Fotoaufnahme machen ohne von ,,modernen Elementen abgelenkt" zu werden, so kann man dies entweder über eine Frontalansicht, oder zig Ansichten aus nördlicher Richtung. Wenn alle Hausbesitzer dies so handhaben, was bei gleicher Sonnenseite voraussetzbar ist, so gibt es sehr geringe Einschränkungen, sogar für Mittelalterpuristen. Die Alternative ist sonst ja eben gar nicht da für diesen Hausbesitzer, er hat nunmal keine Hofseite, da ist der Giebel. Dagegen eine meiner Vorschläge war ja, dass man mit Gauben auch vom Straßenniveau unsichtbare Solarzellen ermöglichen könnte. In einem Fall geht es also um Abzuklopfen, was möglich ist (für gleiche Bedingungen), und im anderen möglichst erstmal alles verunmöglichen für Altbauten. Was ist wohl langfristig klüger?

    Ich kann das nochmal auch generell für die Nebenkosten ausführen. Wenn ich dann in ein paar Jahren die Wahl habe zwischen einer Wohnung in der Altstadt, die mich 400€ Nebenkosten kostet im Monat und einem Neubau mit 150€, muss entweder der Vermieter sehr billig vermieten, was dann bei seinem Sanierungsbudget sich niederschlägt oder er hat viel Fluktuation und Leerstand. Beides wird zum Abriss führen früher oder später und dass Menschen nicht mehr in solchen Altbauten wohnen wollen, weil die Standards zu niedrig sind.

  • Im sonnenschwachen Deutschland gehen die Altbauten sicher nicht von Begrenzungen der Solarpaneelflächen unter.

    Ein dreiköpfig bewohntes Einfamilienhaus verbraucht im Jahr circa. 3500 kWh Strom. Eine 5 kWp Solaranlage bringt etwa 5000 kWh Strom pro Jahr, wobei es eine durchschnittliche 30 prozentige Eigenverbrauchsquote gibt, die mit Wärmepumpe auf bis zu 80% steigen kann. Das sind 43% des Jahresvebrauchs, die aus der eigenen Anlage kommen im pessimistischen Fall, hoher Stromverbrauch bei geringer Eigenverbrauchsquote. Also ist Deine Aussage einfach ganz grundsätzlich falsch und zeugt von Unverständnis, was da eigentlich für Potential drin steckt, besonders beim Drücken der Stromkosten für Privathaushalte.

  • Also ist Deine Aussage einfach ganz grundsätzlich falsch

    Falsch oder richtig sind hier unpassende Kategorien. Ich sagte, dass die Altbauten von Begrenzungen der Solarflächen nicht untergehen. Sind sie ja bisher auch nicht. Zumal wir ohnehin einen immer stärker durch Regenerative geprägten dezentralen Energiemix haben. Die Leute bauen sich ja auch nicht alle ihr eigenes Wasser- und Abwassersystem, auch wenn das natürlich ebenfalls Vorteile hat. Einen dezentralen Energiemix halte ich grundsätzlich für sinnhaft.

    Doch wie viel Gebäudeanteil machen wirklich historische Altstadtbauten in den gut erhaltenen historischen Stadtkernen in Deutschland aus?

    Wenn wir mal vom Gesamtbestand ausgehen, dann sind es in BaWü (das hier zur Debatte steht) 2011 schonmal nur 10,9% des Gebäudebestandes gewesen (heute natürlich weniger), der vor 1919 gebaut wurde. Davon dürfte dann auch noch die Mehrzahl aus der Gründerzeit stammen. Selbst wenn es dann noch die Hälfte der verbleibenden Gebäude wäre, reden wir hier über 2% bis max. 5% des Gebäudebestandes, der durch Altstadthäuser gebildet wird. Und darunter wiederum viele zerklüftete, eben typische Altstadtdächer.

    Diese Bauten sind von hohem kulturellen und ideellen Wert. Natürlich "können" wir die alle in dicker Außendämmung einpacken, mit Windrädern und Solarpaneelen versehen, lauter Hightech einbauen und alles luft- und wasserdicht abschotten, um auch noch die letzten Quäntchen "Effizienz" rauszupressen. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir das tun sollten.

    Wenn wir nach der "Solar-bitte-überall"-Argumentation gehen, gibt's bald keine historischen Dachlandschaften mehr. Das kann man wollen, darf aber keine Selbstverständlichkeit sein, sondern ist ein Abwägungsprozess mit anderen Interessen. Und längst nicht jeder Altbaubesitzer will sowas auf dem Dach. Zum Glück.

    Zur Erinnerung, um solche super seltenen Ensembles wie im besprochenen Esslingen geht's hier gerade:

    ES Mittlere Beutau 1

    Pano essl06

    Das zentrale große Fachwerkgebäude ist das Kielmeyerhaus am Marktplatz, um das es hier geht. Das markanteste Fachwerkhaus Esslingens.

    1024px-Speyrer_Zehnthof_Esslingen.jpg

    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Spey…jpg#globalusage

    Eine noch einigermaßen intakte Dachlandschaft ist gerade im durchnormierten Deutschland ein hoher Wert an sich:

    Esslingen Stadtkirche

  • Guter Punkt, dass es um einen geringen Teil von Dachflächen geht, die Du vor Solarzellen bewahren würdest. Wobei mir die Frage gestattet sei, wodurch denn die Dachlandschaft zerstört wird. Durch irgendwelche Dachaufsätze oder durch Flachdächer? Bedenke ich, gerade auch auf Deinen hier gezeigten schönen Bildern, welch unglaubliche Farb- und Formenvielfalt es auf den Dächern gibt, mit unterschiedlichsten Kaminen (übrigens auch eine technische Anlage), mit unterschiedlichsten Dachgauben, Stromnetzanschlüssen (wieder reine nicht historische Technik), Dachfenstern, Schneefängen, Dachleitern, Fernsehantennen (...noch mehr Technik), wo da eigentlich eine rationale Grenze gezogen wird? Es gab offenbar nie vorher den Anspruch, dass man moderate moderne Nutzungsansprüche der Dachflächen verweigert hat. Warum bei den Solarzellen, insbesondere, wenn diese auch noch farblich abgestimmt werden und nicht einfach komplett flächig ausgebreitet werden auf einem Dach? Ich sage, die Dosis macht das Gift.

  • Gute Frage, danke dafür. Für mich besteht der Reiz einer intakten Dachlandschaft vor allem in einem größtmöglichen Anteil unverdeckter Dach- bzw. Ziegelfläche. Von vielen Perspektiven wirkt sowas wie ein menschengeschaffenes Gebirge, es hat eine sehr natürliche, harmonische und erhebende Ästhetik.

    Je mehr technische und der Erbauungszeit fremde Anlagen sich darauf befinden, umso "verkünstelter" und verstellter kommen die Dächer daher. Der originale Eindruck ist nicht mehr gegeben. Das kann auch durch metallene Kamine, Satellitenschüsseln u.ä. passieren, daher sollten die auch begrenzt oder vermieden werden - aber sie verdecken auch nicht so viel Dachfläche.

    Besonders eindrucksvolle Dachlandschaften finden sich freilich im Mittelmeerraum. Gerade durch die Topographie in Süddeutschland und im Mediterranen mit erhöhten Perspektiven ergibt sich mE das Gebot besonderer Rücksicht im Umgang mit den Dächern.

    Ein wunderbares Beispiel ist Dubrovnik in Kroatien, wo ein großer Teil des Reizes auch in den herrlichen originalen Dächern liegt. Wenn ich mir vorstelle, da wären überall glänzende PV-Anlagen drauf, schaudert's mich nur kalt:

    1280px-Dubrovnik_as_seen_from_Sr%C4%91_-_September_2017.jpg

    Martin Falbisoner, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

    1280px-Dubrovnik_as_seen_from_Sr%C4%91_-_Detail_-_September_2017.jpg

    Martin Falbisoner, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

    Dubrovnik_view_from_ocean.jpg

    Samum, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

    1280px-Dubrovnik_1_%28flo%29.JPG

    Flo, CC BY-SA 2.5, via Wikimedia Commons

    752px-Main_street-Dubrovnik-2.jpg

    I, Beyond silence, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons


    Wenn nicht einmal der Denkmalschutz hierzulande Dachlandschaften zu schützen vermag, braucht's entweder einen Sonderfonds dafür, die UNESCO oder beides.

  • Wobei Südeuropa dann ja wieder ein geradezu dramatisches Beispiel wäre, denn gerade dort müsste man ja Solarzellen aufstellen, obwohl dort unglaublich viele auch kleine Orte pittoresk schön sind. Das führt dann halt ganz schnell in eine Sackgasse.

    Aber das soll nicht davon ablenken, dass ich für dieses Argument des möglichst unobstruierten Blicks auf einheitliche Dachmaterialien für eine angenehme Wahrnehmung kein Gegenargument habe. Einzig die Hoffnung, dass mit effizienteren Panelen womöglich nur noch fünf sechs ausreichen, was dann schon sehr nahe dem ist, was erprobterweise die Dachlandschaft nicht bedeutend verdeckt.

  • Das führt dann halt ganz schnell in eine Sackgasse.

    Genau. Darum bin ich ein Freund von quartiers- oder ortsbezogener Energieversorgung. Also Regenerative pro Viertel/Ort statt pro Haus. Fondsfinanziert von den Bürgern, die von höheren Erträgen auch profitieren.
    Die Effizienz ist bei objektbezogener Versorgung durch viele Faktoren eingeschränkt, die sich mit etwas größeren Einheiten aufheben lassen.