Fürth - Neue Mitte

  • Die "Probleme" bestehen nur in den Köpfen von Leuten, die sich in starren, überlebten Denkstrukturen verfangen haben.


    Ganz genau. Nicht zu fassen, dass es so viele sind. Aber die Denkstrukturen werden ja eifrig weitergegeben. Ist ein System erstmal gefestigt, wird es unüberwindbar. Außer, die Bürgermassen stehen auf, aber davon sind wir weit entfernt.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • In Fürth ticken die Uhren anders. Erstmals hat sich eine breite Bürgerinitivate - in der sogar Grüne-Politiker und die örtlichen Einzelhändler vertreten sind! - für den Bau eines Einkaufszentrums und für den Abriss der historischen Bausubstanz stark gemacht. s. Nordbayern.de/20.03.13 "3.300 Unterschriften für Fürths neue Mitte http://www.nordbayern.de/region/fuerth/…mitte-1.2765589

    Eine traumhafte Steilvorlage für den Centerbetreiber und die Stadtverantwortlichen. Mit diesem Rückenwind, werden jetzt wohl in den nächsten Tage - ohne große Proteste - die Abrissarbeiten für den Bau des Einkaufscenters beginnen.

    ...

  • Eine Reparatur sei nicht mehr möglich und eine „reine Rekonstruktion“, so Krauße, „ist immer problematisch“.


    Ah ja, jetzt bin ich wieder ein wenig weiser und habe wieder was gelernt. Nach dieser Logik stünden in Köln nur noch Kirchenruinen und die Frauenkirche wäre heute ein von Glaskästen umgebener Trümmerhaufen. Von Warschau, dem Katharinenpalast und Peterhof ganz zu schweigen.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Vom Stadtheimatpfleger wurde aus gegebenem Anlaß eine Petition gestartet.

    http://www.change.org/de/Petitionen/…C3%BCrth-bayern

    Vielleicht findet dies ja Gehör und ein paar Unterstützer. Wäre toll!

    Fürth, das den Krieg mehr oder minder unbeschädigt überstanden hat, wird immer mehr von seinen Bürgermeistern verschandelt. Es scheint eine Tradition zu sein, denkmalgeschützte Gebäude für Architektur der untersten Klasse zu ersetzen. Das Beispiel mag man aus Paris kennen, macht in Fürth aber keine gute Schule.

  • Der Festsaal zeigt kurz vor seiner Zerstörung nochmal seine frühere Pracht. Link dazu in der Fürther Freiheit:

    http://www.fuerther-freiheit.info/2013/06/30/wac…-um-zu-sterben/

    Fürth verliert da leider ein echtes Schmuckstück. Dass der Saal Jahrzehntelang ungenutzt war lindert den Verlust kaum. Eine Tragödie nimmt ihren Lauf.

    Dass der Saal übrigens Jahrzehntelang ungenutzt war, spricht auch nicht gerade für eine "Denkmalstadt" Fürth.

  • Inzwischen k..... mich diese immer gleichen Shopping Malls, die angeblich zum Wohle der Innenstädte und deshalb nicht auf der grünen Wiese entstehen regelrecht an. Aber selbst schuld. Eine Kombination von Bequemlichkeit der Einkaufenden, geldgeile Städte, die die Parkgebüren ins astronomische schraubten und die Gier der Vermieter, die bei den Ladenmieten kräftig zulangten, hat diese Monster ja erst ermöglicht. So knickten die Stadtmütter und -väter vor den Investoren ein, nach dem Motto: "Besser-sie-bauen-das-bei-uns-in-die-Innenstadt,-als-auf-die Grüne-Wiese-in-Kleinposemuckel-und-keiner-kommt-mehr-zu-uns-und-unsere-Innenstadt-steht-leer".
    Natürlich wird die/der eine oder andere im Stadtrat auch durch diverse Seilschaften vom Bau eines solchen Dings profitieren. Genauso beliebt uns schädlich für eine (baulich) intakte Innenstadt sind ja bekanntlich "Seniorenresidenzen". Meist teuer vermieteter Bauschrott, für den der Denkmalschutz auch regelmäßig ausgehebelt wird. Es ist eine unheilige Allianz aus Gier, wirtschaftlicher und Demographie- Panik, wie es sie so wohl nur in Deutschland geben kann.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Die Petition gegen den Abriss des Festsaals ist wohl ins Leere gelaufen.
    Nicht wenige Leute empfinden die Petition sogar als Demokratiefeindlich, da sie sich gegen die Entscheidung der Fürther Verwaltung richte, die ja angeblich dem Gemeinwohl verpflichtet sei. Dem steht zwar zweifellos Art 17 GG entgegen, aber in Fürth gelten wohl andere Regeln. Mir unbegreiflich, dass weder bei der Stadt noch beim Investor erkannt werden kann, dass dieser Saal das einzige ist, dass das geplante Einkaufszentrum von den vielen anderen leerstehenden Konkurs-EKZ in der Region abheben könnte. In Nürnberg steht ja zur Debatte, das "Maximum", ein 20 Jahre neues Center, abzureissen.

    Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr würde ich Folgendes vermuten: Das Durchboxen des Centerbaus in Fürth ist ein Erfolg für den OB (warum auch immer, man denke sich seinen Teil). Und der Investor baut ja nur. D.h. der unternehmerische Erfolg des Centers ist ihm nicht wichtig, das Risiko tragen andere. Daher muss der Bau möglichst billig werden. Und wenn das Center wirtschaftlich ins Straucheln kommt, und das wird es, sind weder OB noch Investor noch zuständig.

    Man frage sich,
    wieso die Fürther da mitspielen,
    wieso die Stadtverwaltung (nicht der OB) sich für dumm verkaufen lässt mit der Angabe des Investors, man könne den Erhalt des Saals wirtschaftlich nicht vertreten (In Berlin hat man einen ähnlichen Saal, das "Esplanade" verschoben und in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] einen ganzen Bahnhof, um sie in einen neuen Kontext zu bringen)
    wieso man es sich überhaupt gefallen lässt, mit solch fadenscheinigen Begründungen den Denkmalschutz auszuhebeln. Kleine Leute bekommen massig Probleme, wenn sie nur eine Dachrinne erneuern wollen, oder gar einen Balkon im Hof beantragen.

    Aus meiner Sicht ist das ein rechtsstaatliches Problem.

  • ... die üblichen Versprechungen. Wie oft wurde dass schon bei bevorstehenden Abrissen mit in die Waagschale geworfen und dann nicht eingehalten.

    ...

  • Kommt sicher ein schöner Quader hin. Ist auch nicht so protzig, sondern schön transparent und angemessen modern. Besser für die Fürther also; da haben sich die städtischen Verantwortlichen sicher viele Gedanken um die Stadt und ihre Bürger gemacht.

  • Danke für den Link, Neußer. Das ist ja wirklich die Fürther Horror Picture Show. Ein Entwurf grausamer als der andere und alle wie immer ohne jeden Bezug zur direkt umgebenden historischen Bebauung. Traurig, traurig....