Wien (Galerie)
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Leider wurde dessen Ecke zur Felderstraße im Krieg zerstört und 1964 durch einen angepassten Neubau ersetzt. Die Fassade zum Rathausplatz zeigt daher nicht mehr die Symmetrie des ursprünglichen Baus.
Das ist natürlich richtig, indes nicht so problematisch, wie es hier klingt - die Dimension ist einfach zu groß und unübersichtlich und der zur Verfügung stehende Winkel ob des Rathausparks zu eng, um soetwas wie Symmetrieüberlegungen aufkommen zu lassen. Ich selbst bin bisher gar nicht so auf die Idee gekommen, dass diese 3er Fassade eine Einheit bilden sollte, nicht einmal auf der südlichen Seite. Insgesamt handelt es sich um ein extrem nobliches Quartier, ich war einmal da wo zu Besuch, da ist alles wirklich pipifein, und sogar im Inneren vornehm zurückhaltend, also nicht ganz von jener gründerzeitlichen Überladenheit.
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Darüber hinaus merkt man in der Erdgeschosszone bei diesem kriegsversehrten Eckhaus aus der Fußgängerperspektive nicht viel, weil die historischen Arkaden bei diesem Haus vollständig erhalten blieben und erst ab dem Mezzaningeschoss der Neubau beginnt. Trotzdem natürlich schade, dass es diesen Eckbau traf, während zum Glück der Rest des hochherrschaftlichen Viertels komplett erhalten blieb.
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Ja, stimmt, dazu ist auch die Architektur nobel zurückhaltend und eben nicht von jener typischen Schäbigkeit, die sich leider so viel breitgemacht hat wie zB am Hohen Markt. Im Ganzen ist das Haus sogar ein ganz guter Kontrast, den man ohneweiters in die Zwischenkriegszeit einordnen könnte, wenn mans nicht wüsste. Und die sehr hohen Arkaden machen auch viel aus.
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Zitat
Im Jahr 1945 wurde das Sühnhaus bei einem Brand, der von der benachbarten Polizeidirektion am Schottenring 11 auf das Gebäude am Schottenring 9 und das Sühnhaus übergegriffen hatte, schwer beschädigt. Das Polizeidirektionsgebäude war kurz vor der Eroberung der Stadt Wien im Jahr 1945 zum Zweck der Vernichtung belastender Akten in Brand gesteckt worden. Die Baulichkeit des Sühnhauses war zwar ausgebrannt, doch hatten der eiserne Dachstuhl und die gemauerten Teile standgehalten. Trotz der Möglichkeit eines Wiederaufbaues wurde das Sühnhaus nicht restauriert, mehrere Jahre dem Verfall preisgegeben und im Jahr 1951 zusammen mit dem Nachbarhaus Schottenring 9 schließlich abgetragen. Einige Buntglasfenster der beim Brand erhalten gebliebenen Gedächtniskapelle des Sühnhauses wurden wenig später in der im Norden Wiens errichteten Holzkirche der Pfarrei Maria Himmelfahrt wieder verwendet und sind dort bis heute zu sehen.
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Tja, dieser Standort war nicht mit Glück behaftet.
Der Schottenring ist heute überhaupt eher zum Vergessen. Interessanterweise steht dahinter, stadtauswärts ein sehr hübsches und erhaltenes Gründerzeitviertel.
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Snork
19. März 2023 um 21:48 Hat das Thema aus dem Forum Galerie Österreich nach Galerie Wien verschoben. -