Potsdamer Stadtschloss

  • Die letzten Gerüste am Stadtschloß fallen und die Flügelbauten zeigen ihr wunderbares Antlitz (bisher erst einer der beiden). :anbeten:

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Bezüglich Figurenschmuck..

    Zitat

    Wenn die ersten Figuren restauriert oder nach altem Vorbild rekonstruiert auf die Stadt blicken, werden die Lücken auf dem Landtag vielleicht nicht nur die vielen Touristen, sondern auch den einen oder anderen Abgeordneten ins Grübeln bringen. Letztlich wird es wohl des Engagements einer ganzen Generation bedürfen, bis das Unvollendete komplett ist. Und wenn die eine oder andere Figur dauerhaft fehlen sollte, hätte auch das Symbolcharakter.


    http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1169316/

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Was die Rolle des Denkmalschutzes in Potsdam angeht, so empfinde ich sie ehrlich gesagt als zwiespältig. - Es ist ganz klar so, dass ohne starke Stellung des Denkmalschutzes vieles in Potsdam anders aussähe als es aussieht, denn nicht alle Investoren bringen so viel Liebe zum Detail mit wie bspw. Günter Jauch oder Hasso Plattner. Andererseits gibt es viele Auseinanandersetzungen, die borniert klingen, wie bspw., dass sich monatelang darüber gestritten wird, welche der drei Eingangsstufen im Bahnhof Babelsberg zugunsten von Rollstuhlfahrern abgesenkt werden dürfe, so, als sei dies ein unakzeptables Sakrileg oder dass Gewerbetreibenden der Einbau von Lüftungsklappen untersagt wird - bei detailhafter Rekonstruktion von Fenstern -, weil dies ja nicht dem Original entspräche, wo ein paar Häuser weiter bei der fortwährenden Verunstaltung durch übergroße, schreiende Werbefiguren die Handhabe fehlt, weil die nicht baulich untrennbar an der Fassade verankert sind.

    Der Wiederaufbau des Potsdamer Stadtschlosses wird von der verlautbarten Position sowohl des Landesdenkmalamtes als auch des örtlichen als Neubau eingestuft, "für das man nicht zuständig sei". Das ist lupenreine Position des gewiss verdienstvollen Denkmalpapstes Georg Dehio. Ihm allerdings muss man zugute halten, dass es damals darum ging, sich gegen den überall aufkommenden Kitsch zu wehren, Wiederaufbau nicht aus der Liebe heraus, sondern als Beleg des historischen Anspruchs der Nation.

    Gerade nach dem zweiten Weltkrieg und der weitergehenderen Zerstörung unserer Städte aus einem verstandenen Modernitätsverständnis heraus stellt sich die Lage vollkommen anders dar als zu Zeiten Dehios. Die Charta von Venedig, auf die die Ablehnung der Rekonstruktion fußt, dort, wo "nichts" mehr da ist, muss deshalb aus Liebe zur Stadt revidiert werden. Andernfalls verkommt der Denkmalschutz zum rein paragraphenbewährten Amtswalter, der vorschreibt, wo welcher Nagel in welche Wand zu bringen sei, aber der "Pinselsanierung" halbseidener Investoren letztlich achselzuckend gegenübersteht.

    Was die "politische Szenerie" in Potsdam angeht, so sind 9 von 10 Stadtverordneten, quer zu Parteien und Listen, und 99 % der Stadtverwaltung "zu ihrem Glück hingetragen worden", was einzelne individuelle Lernprozesses nicht ausschließt. Nur die Partei Die Linke ist da überwiegend außen vor und die Fraktion Die Andere nahezu vollständig.

  • Nur noch ein Gerüst steht. Die Giebelreliefs der Kopfbauten sind tw. schon enthüllt:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    "Wie schön ist es doch zu leben." Pippi Langstrumpf

    Einmal editiert, zuletzt von Berliner Vorstadt (8. Juli 2013 um 20:55)

  • Und wieder mal fehlen die Massen der Gegner, die mit Farbbeuteln bewaffnet gegen das Schloss demonstrieren. Wie immer, wenn's erst mal da ist, haben die nie Argumente und die Bevölkerung empört sich, entgegen der Vorraussagen, auch nicht gegen den Disneyland-Kitsch :thumbup:
    So wirds auch in Berlin und hoffentlich noch an vielen anderen Orten in Deutschland sein.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Hallo,

    nach zwei Fehlversuchen versuchen wir es mal wieder mit einem hoffentlich alle interessierenden "Filmchen".

    Farbbeutelwerfer brauchen ja nicht hinzusehen... :kopfschuetteln:


    http://www.youtube.com/watch?v=apAhwt10G3M

    Auch zur "Grünen Treppe" habe ich versucht, eine Antwort zu finden.


    Viele Grüße aus der Landeshauptstadt Potsdam :trommeln:

  • Gestern war ich die Südseite des Potsdamer Stadtschlosses fotografieren (Panorama aus drei Aufnahmen, nachträglich entzerrt). Mir gefaellt das neue Gebaude als waschechter Potsdamer sehr gut. Wenn jetzt noch das oberhaessliche Hotel weicht, hat man auch nicht mehr das Gefuehl, sich durch eine "Schlucht" zu bewegen, wenn man das Stadtschloss über die Lange Brücke passiert.

    Lieben Gruss,
    Uwe

  • Liebe Forumsmitglieder,

    erstmal ein sehr schönes Foto, gut gelungen...! Kannst du auch noch ein Foto machen vom Innenhof?

    Weiß jemand ob die Grüne Treppe zumindestens ihre Lampen zurückkommen wenn schon die Figuren vorerst nicht angebracht werden?

    Viele Grüße :lehrer:

  • @ Nowawes

    Vielen Dank für die Bilder. Wenn du noch mehr hast, immer her damit :smile:

    Erst einmal finde ich die Fassade gelungen, trotzdem stören mich 2-3 Dinge. Die drei dunklen Öffnungen unterhalb der Auffahrt gefallen mir in der derzeitigen Fassung nicht. Ich hoffe, dies ist noch nicht der Endzustand und man blendet da noch etwas vor.

    Auch stört mich, dass die zurückversetzen Sockelbereiche nicht mit Sandstein verkleidet werden, sondern offensichtlich nur einen Anstrich erhalten. Kann mir jemand erklären, warum man das gemacht haben könnte bzw. ist das historisch so korrekt?

    Problematisch ist natürlich auch, dass viele historische Details, die letztlich viel zum Charakter eines Bauwerkes beitragen, leider noch fehlen. Hier muss man wohl auf die Zukunft hoffen.

    APH - am Puls der Zeit