• wie am 3. April versprochen hier nun mein (etwas verspäteter) Beitrag (Schreiben an Herrn Klipp, an: mailto:poststelle@rathaus.potsdam.de">poststelle@rathaus.potsdam.de :(

    Sehr geehrter Herr Y,

    mein Name ist X und ich schreibe Ihnen bez. der Pläne zum "Schlossbau"
    in Potsdam. Obwohl ich z.Z. in a/b wohne habe ich über meinen dort ansässigen Vater
    regelmäßig Kontakt zu Potsdam und verfolge die Baumaßnahmen in der Innenstadt dort
    mit regem Interesse, nicht zuletzt, weil ich mich dort in absehbarer Zeit niederlassen möchte.

    Was ich jedoch neulich zu lesen bekam ließ mich erstmal tief durchatmen:

    der seit Jahren angekündigte Wiederaufbau des Stadtschlosses -

    nicht in seinen historisch authentischen Ausmaßen?

    Dazu der Tagesspiegel vom 1. April 2010:

    "Das neue [lexicon='Potsdamer Stadtschloss'][/lexicon] wird kleiner als das historische Vorbild. Weil die neue Straßen- und Tramtrassenführung im Wege ist, wird der Neubau für den Landtag im Vergleich zum Knobelsdorff-Original leicht gestaucht und gekürzt."
    (Tagesspiegel 1.4.2010: http://www.tagesspiegel.de/berlin/Brandenburg-Schloss-Potsdam;art128,3072226\r
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/Brand ... 28,3072226)

    Ich appeliere an Sie in Ihrer Position als Beigeordneter für Bauen in Potsdam: setzen Sie sich dafür
    ein, das Deutschland ein Bauwerk von herausragender nationaler Bedeutung wiedergewinnt, für unser
    Land und Europa: in diesem Schloss wurden wegweisende Entscheidungen getroffen, die den späteren Lauf der europäischen Geschichte bestimmten.

    Der Dreiklang von Garnisonkirche, Marstall und Schloss komponierte eine Raumwirkung, die ihresgleichen suchte.

    Ein so bedeutendes Symbol wie das [lexicon='potsdamer Stadtschloss'][/lexicon] darf nicht den Egoismen Einzelner, ob Architekten oder Politiker, geopfert werden!

    Das Juwel potsdamer Innenstadt hätte schließlich gleich nach dem Krieg wiederaufgebaut werden sollen, um unserem Land und der Welt erhalten zu bleiben. Wie wir wissen, ließ die damalige Politik dies nicht zu.

    Jetzt haben wir erneut die Chance, den Weg der Besinnung und der Schönheit zu beschreiten.

    Ich bitte daher eindringlich: lassen Sie nicht zu, dass uns das Schloss in seiner historisch authentischen
    äußeren Gestalt zum zweiten Mal verlorengeht!

    Die geplanten modernen Experimente sind es nicht wert, da kurzlebig.

    Schauen Sie sich nur das Haus des Reisens an (Ecke York-Str./Friedrich-Ebert-Str.): ein kurzlebiges Experiment von einigen Jahrzehnten, wo vorher mit der ungerschen Alten Post ein Bau stand, der, hätte er den Krieg überdauert, jetzt unantastbar wäre.

    Unantastbar sind heute alle jene Bauten Potsdams, die aus der Epoche des Schlosses stammen - niemand käme auf die Idee, ein barockes Haus in der potsdamer Innenstadt abzureißen: mit Recht würde man so eine Zerstörung von Schönheit, Identität und Kultur nicht hinnehmen und dagegen protestieren.

    Auch ein abgewandeltes, modernistisch entstelltes Schloss wäre meiner Meinung nach nur kurzlebig: eben nicht unantastbar.


    Schließlich haben Sie doch auch eine Verantwortung den Bürgern gegenüber: nur weil sich jetzt herausstellt, dass der Platz für das Schloss durch die neue Verkehrsführung der letzten Jahre zu knapp geworden ist darf doch nicht am Schloss gespart werden?

    Dann müssen Sie halt noch einmal tätig werden, noch einmal alles neu überdenken.

    Es geht hier doch um ein nationales Kulturgut ersten Ranges, dessen minutiöse Rekonstruktion sich eigentlich von selbst versteht.


    In der Hoffnung, dass Sie viele ähnlich lautende Meinungsäußerungen bemühter Bürger wie mir bekommen.

    Mfg

    X

  • ^^nur hat Klipp überhaupt keinen Einfluss auf den Neubau des Stadtschlosses. Denn dieser wird der Landtag. Und der Bauherr des Landtages ist der Finanzminister des Landes Brandenburg. Und schon der vergangene Finanzminister, ein gewisser Herr Speer (SPD) wollte nur modern mit Kulka bauen. Wie wird es sich als mit dem aktuellen Finanzminster Herrn Markov verhalten, wenn dieser von der SED, pardon PDS, sorry Linken ist?
    Dessen ungeachtet ist auch der Baubeigeordnete Klipp nicht unbedingt ein Verfechter des historischen Bauens. Er ist nur der Einzige, in der Stadtregierung, der sich wenigstens für einen winzigen Teil (8 Leitfassaden von über 60 Gebäuden) einsetzt. Das zeigt, Kompromisse, die aus Verhandlungen mit zu geringer Masse (Mitteschön hat sich nur für 11 Leitbauten eingesetzt) hervor gehen, führen am Ende zu einem Ergebniss: 0.

  • Die "Märkische Allgemeine" von heute:
    Brandenburg will besser bauen als Knobelsdorff - Minister der Linken verteidigt barocke Idee

    ________________________

    Hierzu eine noch nicht beantwortete interessante Serie von Fragen von Dr. Saskia Ludwig (MdL) vom 31. Mai 2010:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Quote

    Doch Kupfer fürs Stadtschloss-Dach

    Stadtschloss-Verein bezahlt Mehrkosten im Vergleich zu Zinkdach aus Spenden
    Anzeige

    Innenstadt - Grünes Licht für grüne Dächer am Alten Markt: Die Nikolaikirche hat ein Kupferdach, das Alte Rathaus ebenso – und mit guter Wahrscheinlichkeit wird auch das Dach des künftigen Landtages in der Gestalt des historischen Stadtschlosses einmal den ästhetisch ansprechenden Grünspan ansetzen. Das brandenburgische Finanzministerium und die Baufirma BAM Deutschland prüfen derzeit, wie hoch die Mehrkosten sind, wenn die BAM ein Kupferdach anstelle des bislang vorgesehenen Zinkblech-Daches beim Bau des Schlosses installieren würde. Die Kostendifferenz zwischen einem Zink- und einem Kupferdach müssen durch eine Ausschreibung ermittelt werden...


    http://www.pnn.de/potsdam/310174/\r
    http://www.pnn.de/potsdam/310174/

  • http://www.morgenpost.de/printarchiv/br…adtschloss.html

  • http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/244051/\r
    http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/244051/

  • Kulka ist wirklich ein...(sucht es Euch aus):

    Lest selbst :kopfwand:

    http://www.lr-online.de/nachrichten/brandenburg/Streit-um-Details-beim-Landtagsneubau;art25,3007888\r
    http://www.lr-online.de/nachrichten/bra ... 25,3007888

    Kann man diesen Kulka nicht wegen Unfähigkeit herausschmeißen?!

  • Quote

    Für die 21,5 Millionen Euro, die das Land von der Hasso-Plattner-Stiftung zweckgebunden für die Knobelsdorff-gerechte Wiederherstellung der Landtagsschlossfassade erhalten hat, wurde der BAM PPP Landtag Potsdam Projektgesellschaft (BAM) ein Katalog mit konkreten Bauforderungen übergeben. „Die BAM (...) ist verpflichtet, die straßenseitigen Fassaden sowie die Kopf- und Flügelbauten nach einer genauen Vorgabe herzustellen“, erklärte Finanzminister Helmuth Markov (Linke) auf eine Kleine Anfrage der CDU-Landtagsabgeordneten Saskia Ludwig.

    Im Einzelnen werde die Spende von Hasso Plattner für die Flügelbauten, die Fassadenschichten der Kopfbauten, der Seitenflügel und des Südflügels – jeweils einschließlich der Fenster – sowie für die Kutschauffahrt und die Fahnentreppe des Südflügels verwendet, so Markov.


    Quelle: MAZ 17.08.2010

    Wie sieht es nun konkret aus? Gibt es eine 100%ige Wiederherstellung der Außenfassaden? Was wohl eine "Knobelsdorff-gerechte Wiederherstellung" ist?!

  • Diese verdammte Tiefgarage! :boese:

    Risse im Fortunaportal

    Hauptsache die Limousine ist zukünftig in kurzer Reichweite, damit man den Wanst nicht noch unnötig bewegen muss...Ja, ja - ich weiß, die Sicherheit. 8)

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • ^^ Kulkas Rache an den Bürgerinitiativen.

    Hat der Herr denn nicht aus dem Baugeschehen am Alten Markt gelernt? Bereits 1987 bis 1990 wurde dort schon einmal eine Großbaustelle (die unsägliche Neubau-Ruine des am Alten Markt geplaten Hans-Otto-Theaters) begonnen. Und auch damals hat man sehr in die Tiefe gebaut und musste Grundwasser abpumpen. Was dazu führte, dass die Nikolaikirche Risse bekam und abzusacken drohte. Zu DDR - Zeiten war das eher ein Kollateralschaden.

    Für Kulka wäre ein einstürzendes Fortuna-Portal sicherlich mehr als ein Kollateralschaden - eher eine Baufeldfreimachung.

    Quote

    Das brandenburgische Finanzministerium – offiziell Bauherr neuen Landtages – bestätigte am Dienstag auf PNN-Anfrage, dass das Fortunaportal derzeit stabilisiert werden muss. Es werde alles getan, um den einstigen Eingang zum Schlosshof in seinem „unveränderten Bauzustand“ zu erhalten, ...
    So werde derzeit mit Hochdrucktechnik Beton in den Untergrund gespritzt. ...
    Bereits vor Beginn der Arbeiten für den Landtag habe der damals befasste Statiker davor gewarnt, dass die notwendige Grundwasserabsenkung für den Bau der Tiefgarage eine Gefahr für das Fortunaportal bedeuten könne. ...
    Redlich ... bemängelte, dass die BAM an der Landtagsbaustelle das Fortunaportal weitgehend abgeriegelt habe. „Es ist ja alles geheim und verbarrikadiert.“


    http://www.pnn.de/potsdam/335449/

    Ob eine Betonunterspritzung zu einer Stabilisierung führt? Der Schiefe Turm von Pisa und die Schiefe Kirche von Bad Frankenhausen wurden damit nicht gestützt sondern das Absacken wurde beschleunigt.

  • Noch steht das Fortunaportal...

    Bilder der Baustelle vom gestrigen Tage.

    Eine Schauwand wurde aufgestellt, momentan allerdings nur eine Betonwand mit Löchern (mittig-rechts im Bild).

    Nikolaikirche ist fertig saniert.

  • sollte Potsdam da es ja jetzt sein Schloss und einige Leitbauten bekommt nicht auch in den Rang der Schwerpunktstädte erhoben werden?! Ich finde das hat es verdient. 8)

    Krieg den Hütten, Friede den Palästen!