Potsdamer Stadtschloss

  • @Palantir + Berliner Vorstadt: vielen Dank für deine Bilder bzw. deine Links. Wirklich toll, hier das schnelle Fortschreiten der Bauarbeiten genauer verfolgen zu können.

    Trotzdem geht es mit den Bauarbeiten wohl langsamer als geplant voran und der Fertigstellungstermin ist gerade erst auf Anfang 2014 verschoben worden :

    Zitat

    ...Als Ursache nennt der Bauträger BAM Probleme mit dem Einbau von technischen Anlagen und Verzögerungen bei der Rekonstruktion der historischen Fassade. Die ersten Pläne sahen eine Fertigstellung des Landtages im Jahre 2011 vor. Allerdings konnte nach mehreren Planungsänderungen und Problemen mit der Baufreiheit der erste Spatenstich erst 2010 erfolgen. Die Grundsteinlegung musste um ein Dreivierteljahr auf 2011 verschoben werden. Als Gründe wurden damals Verzögerungen bei den archäologischen Untersuchungen und Probleme bei der Gründung im sumpfigen Untergrund genannt. Als Fertigstellungstermin war damals der Sommer 2013, dann der Herbst und letztlich Ende 2013 genannt worden. Nun wird sich die Nutzung bis in das Jahr 2014 verschieben.


    Quelle: Landtagsneubau verzögert sich weiter... - Märkische Oderzeitung

  • Es ist schon ganz richtig so. Das [lexicon='Potsdamer Stadtschloss'][/lexicon] macht auf historischen Aufnahmen einen heruntergekommenen Eindruck. Der Neubau als Landtag dagegen ist sehr solide und hochwertig ausgeführt. Beton ist einfach ein verdammt geeignetes Material für das moderne Bauen.

  • Da irritiert noch einiges anderes: Wenn ich mir vergegenwärtige, daß Kulka die Abeweichungen in den Fassadenaufmaßen alle gestreckt, gestaucht und vereinheitlicht hat, vermeintlich idealisiert (freilich nur um Kosten zu sparen, mit Standardmaßen im Dutzend geht`s auf der Steinschneidemaschine ratz-fatz), für die Berliner Schloßfassaden man hingegen genau diese Maßabweichungen und die individuellen Unterschiede im vermeintlich gleichen Fassadenschmuck berücksichtigt und REKONSTRUIERT, weil man erkannt hat, daß genau diese Abweichungen die Lebendigkeit und Wirkung der Fassaden ausmacht, so kann ich nur sagen: Potsdam ist wahrlich keine Rekonstruktion des Knobelsdorff-Schloßes sondern ein Neubau in den gestylten, aufgepeppten und nachgeschneiderten Kleidern des Alten.
    Nichts desto trotz wird die städtebauliche Wirkung genial sein und Postdams Innenstadtatmosphäre wird einen Quantensprung tun!

  • die barocken Ochsenaugen in Beton ausgeformt zu sehen irritiert doch irgendwie...

    Es ist schon ganz richtig so. Das [lexicon='Potsdamer Stadtschloss'][/lexicon] macht auf historischen Aufnahmen einen heruntergekommenen Eindruck. Der Neubau als Landtag dagegen ist sehr solide und hochwertig ausgeführt. Beton ist einfach ein verdammt geeignetes Material für das moderne Bauen.

    Dieser Beitrag wurde Ihnen präsentiert vom Bundesverband Deutsche Beton- und Fertigteilindustrie.

    Mal im Ernst: Ist Dir eigentlich klar, daß Beton keineswegs als besonders haltbar gilt und daß die stabilsten, jahrhundertelang erhaltenen Gebäude die aus Stein gebauten sind?

  • Liebes "Schloßgespenst", ich denke, dass Du "Agons" Äußerungen nicht 1:1 Ernst nehmen solltest. Wenn Du das mal beiseite schiebst, hast Du die Wahl, ob Du die Stellungnahme ironisch oder zynisch zu verstehen hast. Ironisch, wenn "Agon" die Rekonstruktion nicht materialecht genug ausfällt, er sich also eine vorbildgetreuere Rekonstruktion gewünscht hätte. Zynisch, wenn er damit den Wert rekonstruktiver Bemühungen generell in Frage stellen will und nun am Potsdamer Schloss ein perfektes Beispiel für "Disneyland" gefunden hat. Nun such´s Dir aus. :zwinkern:

  • Zitat

    "Es ist kein Geheimnis, dass das Berliner Herz für einen Verbleib der Figuren in der Stadt schlägt"

    Vollkommen unerheblich. Es gebietet eigentlich schon die schlichte Solidarität und ein alltäglichs Rechtsverständnis, dass man diese Figuren freiwillig den Potsdamern zurückgibt.

  • Ich bin der gleichen Meinung, wenn die Berliner Figuren haben wollen, können sie ja sich Replikas anfertigen lassen.

    Die Originale gehören ans Potsdamer Schloss.

  • Was ist denn mit den Berliner Figuren....mal so am Rande, da waren vor dem Kriege doch auch schon welche drauf, denke ich ?

  • Palantir,

    Vielen Dank fuer diese interessanten Bilder:
    Frage; was geschiet mit dem haesslichen Gebaeude das man im vierten Bild sieht ( also links vom ""Schloss und vom Alten Rathaus )?? : :cool:
    ist da schon was geplant?? falls ja, was??

    Einmal editiert, zuletzt von van Dyk (14. Mai 2012 um 16:02)

  • Das was man da sieht ist der rückwärtige Teil der DDR Uni und wird nach Fertigstellung des Landtages dem Erdboden gleich gemacht, damit dort die alte Platzstruktur nebst historischen Fassaden wiederauferstehen kann. Der Rest des Gebäudes wird in Stand gesetzt.

  • Liebes "Schloßgespenst", ich denke, dass Du "Agons" Äußerungen nicht 1:1 Ernst nehmen solltest. Wenn Du das mal beiseite schiebst, hast Du die Wahl, ob Du die Stellungnahme ironisch oder zynisch zu verstehen hast. Ironisch, wenn "Agon" die Rekonstruktion nicht materialecht genug ausfällt, er sich also eine vorbildgetreuere Rekonstruktion gewünscht hätte. Zynisch, wenn er damit den Wert rekonstruktiver Bemühungen generell in Frage stellen will und nun am Potsdamer Schloss ein perfektes Beispiel für "Disneyland" gefunden hat. Nun such´s Dir aus. :zwinkern:

    Tja, wenn das Ironie war, dann war sie nicht sonderlich originell und m.E. nicht als solche erkennbar - zumindest ich hab's nicht erkannt, und ich erkenne hier im Forum die ironisch gemeinten Kommentare eigentlich immer. Und die latent provozierenden, eben definitiv nicht ironisch, sondern ernst gemeinten Beiträge (à la "Beton ist eben der Werkstoff unserer Zeit"), die gab's und gibt's hier eben leider auch immer wieder. Was soll's...

  • Ach ja, genau. Was mich interessieren würde: Ist das Kupfer, das nach zehn, fünfzehn Jahren grün oxidiert oder reines Kupfer, das mehr oder weniger diese rotbraune Farbe behält? Ersteres wäre eigentlich schöner - aber Hauptsache Kupfer und nicht Alumimium.


    Zitat

    [...]Ihr nächstes Opfer ist Sandro Hilmes, beim Baukonzern BAM fürs Kupferdach zuständig. Wie weit das Dach denn nun sei? Im Moment arbeite man am Südflügel, etwa ein Drittel des Daches sei bereits gedeckt. Dann werde man sich auf beiden Seitenflügeln vom Norden nach Süden durchdecken. Wann das denn fertig sei? Bis Oktober, sagt Hilmes, und das müsse es auch, weil Kupfer bei Kälte nicht verlegt werden könne. Was man denn gegen diese Buntmetalldiebe tue? Hilmes lächelt. „Wir haben Tag und Nacht gutes Wachpersonal.“ „Und wenn der Bau fertig ist? Kann ein frecher Dieb das dann nicht vom Dach reißen?“, lässt Else Hoyer nicht locker. Hilmes lächelt breiter und ein wenig angestrengt und sagt: „Das ist eher unwahrscheinlich. Fallrohre und Regenrinnen würden zudem hinter der Fassade verlegt, seien also unerreichbar. So mit Fakten versorgt, geht Else Hoyer zur Bewertung über: Sie finde das Kupfer furchtbar protzig, das glänze wie Gold und sehe bei Sonne „nur großspurig“ aus. Hilmes kann beruhigen. Schon nach zwei Wochen sei der ärgste Glanz vorüber, die Patina brauche allerdings 30 Jahre.[...]

    Viele Besucher, viele Fragen
    - Der Andrang beim Tag der offenen Baustelle im Stadtschloss ebbte zu keiner Zeit ab - Märkische Allgemeine - Nachrichten für das Land Brandenburg

  • Zitat

    Sie finde das Kupfer furchtbar protzig, das glänze wie Gold und sehe bei Sonne „nur großspurig“ aus.

    Ach Gottchen, ja. Das ist in der Tat ein echtes Problem. Ohne das Kupfer würde der Landtag mit seiner Schlossfassade natürlich rundum bescheiden und sachlich wirken - aber mit Kupferdach... :augenrollen:

  • die Erfahrung, die ich gemacht habe ist, dass das Dach, sofern man es nicht künstlich nachpatiniert einfach nur braun wird. Für Grünspan ist zur Zeit einfach zu wenig Säure in der Luft. Die Wälder danken es einem, die Dächer nicht...

  • !!! Das dürfte stimmen, dh sich mit meinen Erfahrungen decken. Eine richtig schöne Kupferpatina kommt nach den Restaurierungen nicht mehr zu stande, bilde ich mir zumindest ein.
    Danke für den Hinweis.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • 30 Jahre ist aber auch ne ganze Weile^^. Naturgemäß konnte ich eine sanierte Kufperobefläche noch nicht so lange beobachten :D. Aber z.Bsp. die Kuppeln des Anger 1 Kaufhauses in Erfurt sind auch braun und zeigen keine Anzeichen der typischen Patina.

  • Was ist das bitte für ein dämlicher Bericht über den TdoT?! Hätte der Autor eventuell einen unter 30 Jährigen gefragt und keine Alzi, dann wäre er auf Euphorie für die Reko gestoßen und auf Protest gegen den Stümper Kulka und die wirklich wensentlichen Details hinter dem Landtagsneubau, die den 08/15 Bürger vermutlich interessiert hätten.

    Schülerzeitungsniveu mehr nicht. Aber die Fassade wird vom ersten Eindruck her schön werden!

  • Dass heutiges Kupfer keine grüne Patina mehr ansetzt wie früher, hängt auch damit zusammen, dass es viel reiner ist. Die Verunreinigungen im Kupfer förderten (oder ermöglichten) offenbar die grüne Patiierung viel stärker. Ich habe diese Information von einem Spengler, und konnte im Netz nichts darüber finden. Darüber, wie weit der Patinierungsgrad mit dem sauren Regen oder dem Sauberkeitsgrad der Luft zusammenhängt, konnte ich ebenfalls nichts finden.

    Der Kirchturm neben meiner Wohnung wurde 1980 neu mit Kupfer eingedeckt, und ist heute noch völlig dunkelbraun, und zeigt nur an den weniger steil abfallenden Flächen einen Hauch von hellerer Patina. Die alte Kupferverkleidung stammte von 1913, und die war nur mässig hellgrün. Ziemlich zeitgleich erhielt ein Neubau in der Nähe ein Kupferdach, das dann gesäuert wurde, weil der Effekt der Grünfarbung gewollt war, doch mit den Jahren wusch der Regen diese künstlich erzeugte Patina allmählich wieder weg, sodass das Dach heute eher dunkelbraun/schwarz als grün erscheint. Ebenso konnte man bei Turmhelmen von Jugendstilbauten, erstellt zwischen 1900 und 1910, feststellen, dass die Kupfereindeckung von Anfang an hellgrün-blau gestrichen worden war, offenbar weil man eine einheitliche Färbung haben wollte, und keine solche mit Striemen.

    Hier noch einige Links zur Problematik:
    Patina – Wikipedia
    Erzeugen einer Kupferpatina - Mikrocontroller.net
    Grüne und schwarze Kupferpatina - Anorganische Chemie - ChemieOnline Forum