Potsdamer Stadtschloss


  • http://www.rbb-online.de/_/nachrichten/…ews2519068.html

  • Zitat von "der_Sauerländer"

    Was soll denn das schon wieder bedeuten? Soll der Landtag jetzt nur so lang und breit sein wie das Schloß, soll er so ähnlich aussehen, soll er originalgetreu rekonstruierte Schloßfassaden bekommen, oder was? Das ist mir schon wieder alles viel zu vage! Am Ende haben wir dann, wenn's dumm läuft, wirklich einen modernen Neubau, der für alle Zeiten das Schloßgrundstück blockiert! Was soll ein Landtag ausgerechnet an diesem Standort, wenn nicht hinter einer Schloßfassade? Bevor dort etwas anderes als das Schloß hingebaut wird, dann bitte lieber erst mal gar nichts, und wir warten auf bessere Zeiten...

  • Ich denke, man weiß nicht, wie lange es dauert, bis die Spenden für die Fassade reinkommen. So plant und beschließt man nur den Kernbau, damit der Bau schon 2008 losgehen kann. Die Fassade wird anschließend Stück für Stück davor gehängt. Warten wirs ab...

  • Zitat

    Als neuen Sitz des Parlaments bestimmt der SPD/CDU-Antrag Potsdams Alten Markt, an keiner Stelle wird jedoch das 1959/60 endgültig abgerissene Stadtschloss erwähnt. Vielmehr soll der Neubau "in den äußeren Um- und Aufrissen des ursprünglichen historischen Gebäudes" entstehen.


    Oh, oh!!! Das liest sich gar nicht gut! :sehrtraurig: :weinenstroemen:
    Das ist wahrscheinlich eine katastrophale Entscheidung. Ich befuerchte da kommt jetzt ein moderner Bau in der Kubatur des Schlosses. Wenn wir glueck haben, dann kommen wenigstens die historischen Fassaden vor einen Betonkern. Aber den Innenhof bzw. die praechtigen Innenraeume koennen wir uns jetzt wohl endgueltig abschminken.

  • Zitat

    Sowohl SPD- als auch CDU-Fraktion lehnen jedoch einen originalgetreuen Wiederaufbau des Stadtschlosses ab. "Wir wollen kein Stadtschloss bauen", sagte SPD-Fraktionschef Günter Baaske zu einer gemeinsamen Entscheidung mit dem Koalitionspartner CDU. Demnach soll in der Potsdamer Innenstadt statt des Schlosses ein moderner Parlamentsbau gleicher Größe entstehen. An einer Gebäudeseite soll sich die Fassadengestaltung teilweise an das historische Original anlehnen. dpa

    Aber dann heisst es auch:

    Zitat

    s ist vorgesehen, dass das Gebäude auf dem "Alten Markt" in den "äußeren Um- und Aufrissen des ursprünglichen historischen Gebäudes" entsteht, wie es in dem aus sechs Punkten bestehenden Antrag heißt. Vorgesehen ist ein Architektenwettbewerb über das Vorhaben. Der neue Landtag soll von der Kapazität her so gebaut werden, dass auch das Parlament eines gemeinsamen Bundeslandes von Brandenburg und Berlin dort Platz findet. Derzeit hat der Landtag 88 Abgeordnete; in einem gemeinsamen Parlament wird von 150 ausgegangen.

    Über die Höhe der Kosten des Landtagsneubaus steht in dem Antrag nichts. Die Landesregierung solle lediglich die Möglichkeit einer "Öffentlich-Privaten-Partnerschaft" (ÖPP) prüfen, heißt es. Das Finanzministerium hatte kürzlich für einen Neubau im Stadtzentrum knapp 107 Millionen Euro veranschlagt. Auch Spenden sollen gesammelt werden. Unter anderem ist vorgesehen, dass die aufwändigen Teile Attika und der vielgestaltige Figurenschmuck darüber finanziert werden.

    :?:

    quelle: Märkische Allgemeine

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Die ganze letzte Zeit bringt ja widersprüchliche Meldungen hervor. Ich weiß jedenfalls auch nicht mehr, was ich von dem Beschluss halten soll. Schade, dass man von dem Verein so wenig hört.

  • Zitat von "der_Sauerländer"

    Ich denke, man weiß nicht, wie lange es dauert, bis die Spenden für die Fassade reinkommen. So plant und beschließt man nur den Kernbau, damit der Bau schon 2008 losgehen kann. Die Fassade wird anschließend Stück für Stück davor gehängt.

    ...wenn das mal wirklich so gemeint ist. Dein Wort in Gottes Ohr!

  • In diesem Artikel wird das ganze konkretisiert. Das hoert sich schon ein wenig ertraeglicher an. Aber ich befuerchte immer noch, dass das [lexicon='Potsdamer Stadtschloss'][/lexicon] das selbe Schicksal erleidet, wie das Saabruecker Stadtschloss. Es wird durch modernistische Zutaten verschandelt.

  • MP Platzeck selbst ist einer der größten Schloßbefürworter. Ich glaube, man will sich in finanziell schwierigen Zeiten nicht sofort harter Kritik aussetzen.

  • Zitat von "Gudrun Mallwitz "

    Nur sollen West- und Ostflügel des "neuen Stadtschlosses" statt einst zwei künftig drei Etagen haben.

    Mein Interesse erstirbt.

  • irgendwie weiß man auch nach der lektüre der artikel nicht so recht, was nun kommt. mal eher so, mal eher so. ich fürchte, wir müssen einfach noch ein paar wochen/monate/jahre abwarten.

    falls jemand den originaltext des beschlusses findet, kann er ihn ja mal einstellen.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat

    „Die Schlossfassade zu bauen, ist einfach“

    Chef der Schlösserstiftung: Für die historische Ansicht des neuen Landtagsgebäudes reicht Putz aus

    Die Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten hat ihre Hilfe bei der Rekonstruktion der historischen Fassade des Potsdamer Stadtschlosses angeboten. Mit der Fassade soll das geplante neue Parlamentsgebäude auf dem Alten Markt versehen werden. „Wir sind bereit, mit all unserem Wissen das Vorhaben zu unterstützen“, sagte Generaldirektor Hartmut Dorgerloh am Mittwoch dem Tagesspiegel.

    Dorgerloh begrüßte ausdrücklich die jüngsten Beschlüsse der Regierungsfraktionen von SPD und CDU, den neuen Brandenburger Landtag auf dem brachliegenden Alten Markt zu errichten – und sich dabei äußerlich am historischen Vorbild des von der SED abgerissenen Knobelsdorffschen Stadtschlosses anzulehnen. „Am Alten Markt, dort wo der Souverän gesessen hat, gehört auch der Souverän in einer Demokratie hin“, sagte Dorgerloh – und fügte mit Blick auf Kritiker und Skeptiker des Vorhabens hinzu: „Man muss sich im Klaren sein: Das wird nicht das frühere Stadtschloss. Das kommt nicht wieder.“ Vielmehr handle es sich um ein Gebäude, das sich in Größe, Lage und Fassade in das historische Ensemble der Potsdamer Altstadt einfügt. „Anderswo baut man auch in den alten Straßenfluchten. Und gerade an diesem Ort, in der Mitte Potsdams, sollte man nicht herumexperimentieren.“ Auch deshalb hält Dorgerloh „gar nichts“ von einem neuen PDS-Vorschlag, den Landtag nicht auf dem Schlossareal, sondern auf dem Nachbargrundstück des früheren Palais’ Barberini unmittelbar am Ufer der Havel zu errichten.

    Dorgerloh wies darauf hin, dass die Stiftung „hunderte Tonnen mit Fragmenten“ des früheren Stadtschlosses verwalte. Es sei sinnvoll, so viel wie möglich dieser Originalsubstanz in das neue Parlamentsgebäude zu integrieren. Der Generaldirektor von Sanssouci machte dabei auf den Umstand aufmerksam, dass die Herstellung der alten Schlossfassade als solcher – also ohne den aufwändigen Skulpturenschmuck – nicht sehr schwierig sei. Der Grund: Anders als etwa die Sandsteinblock für Sandsteinblock aufgebaute Frauenkirche sei das [lexicon='Potsdamer Stadtschloss'][/lexicon] – wie auch Schloss Sanssouci – ein weitgehend verputztes Gebäude gewesen. Das heißt, das künftige Parlament könnte in moderner Betonbauweise errichtet werden – und bräuchte dann lediglich mit der alten Fassadengliederung verputzt zu werden. Aufwändig, so Dorgerloh, wäre aber die Wiederherstellung nicht erhaltener Skulpturen, Figuren und Ornamente, die einst das Stadtschloss schmückten. Dabei aber [...] „müsste die Qualität höchsten Ansprüchen genügen“.


    Quelle: http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/28.04.2005/1785673.asp#art

  • Ich denke in diesem konkreten Falle muss man mit einem Kompromiss leben können - Eine wirkliche Reko im dreistelligen Bereich wird für Potsdam niemand tragen, dazu ist auch dort die Wirtschaft zu schwach und es gäbe genug kleinere Projekte, die sinnvoller wären. Wenn die Flügel statt ehemals zwei dann drei Geschosse hätten, aber historisch aussehen würden und sich klar am Original orientieren, kann man sicher mit leben.

    Ich denke, dass ein solcher Neubau detailgetreuer wäre als das neue Adlon, aber damit zu vergleichen - Lieber so, als die Platten weiter in der Potsdamer Innenstadt und niemals ein Schloss.

    Schlimm wäre es allerdings, wenn die Fassade neben den alten Skulpturen mit Glas "verschönert" werden würde, dann wäre ein krasser Stilbruch vorhanden und wäre dem Vorhaben abträglich.

    Grüße

  • Naja, ich finde Betonbauweise schrecklich, warum kann man nicht einfach mit Y-Tong mauern? Ist zwar etwas teuer aber dann haben mehrere Mauer Arbeit und nicht nur ein Betonmischer. Außerdem hoffe ich, dass der Plenarsaal unter die Erde kommt und nicht wie ein modernistisches Geschwür im Innenhof steht. Und ein, zwei Repräsentationsräume + Treppenhaus sollte man schon wiederherstellen.

    .... und sonst bleibt doch historisch korrekt, tut euch mit Berlin zusammen und schmeißt den Bundesrat aus dem ehemaligen Herrenhaus raus.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Zitat von "Booni"

    Außerdem hoffe ich, dass der Plenarsaal ..... nicht wie ein modernistisches Geschwür im Innenhof steht.


    Sehr treffend ausgedrückt.

    Übrigens gibt es bereits ein Beispiel für eine an sich originalgetreue gelungene Totalrekonstruktion, bei der ein zusätzliches (frei erfundenes) Geschoß gebaut wurde, nämlich das Berliner Kronprinzenpalais

    Original:

    "Fälschung"

    Quellen: http://www.kefk.net">http://www.kefk.net und http://www.deutsche-bank-kunst.com">http://www.deutsche-bank-kunst.com

    Trotzdem bin ich dagegen, wenn ein Schloßnachbau aufgestockt würde. Dann sollen sie "lieber" das Innere mit Plenarsaal & Co vollbauen, das wäre meines Erachtens das kleinere Übel. Vielleicht kann mal einer von den Bastlern unter Euch (wer war das damals mit den verschiedenen Adlon-Varianten, Ben?) eine Kollage machen, wie ein aufgestocktes Schloß aussehen würde.

  • Mich würde eine Stockwerkserhöhung unter Reduzierung der Geschoßhöhen schockieren. Vielleicht ist aber auch nur ein Dachausbau gemeint, der durch seine steilen Dächer wohl recht gut dafür geeignet wäre, wie auf folgendem Bild zu sehen:


    Quelle:Bildindex.de

  • Ich finde das nur konsequent. Nachdem man in akribischer Kleinstarbeit das Fortunaportal auf den vorhandenen Grundmauern hochgeziegelt hat, reißt man den Restgrundriß des Schlosses einfach ab, um Platz für das Betonfundament zu schaffen. Sehr gut.

    Einfach zum :übelkeit:

  • Klar ist es das - nur haben wir leider nicht die Lobby und das Geld, eine totale Rekonstruktion zu fordern. Letztlich lebe ich lieber mit diesem "neuen" Schloss als mit einem Sichtbeton-Neubau, auch wenn es nicht perfekt ist.
    Historische Gebäude haben sich in den vergangen Jahrhunderten ja auch ständig verändert und teilweise ist es gerade das, was wir loben - in dem Fall wäre eine vernünftige Erhöhung auch akzeptabel.

    Wie gesagt, selbst die jetzt durch die Medien geisternde Meldung steht auf des Messers Schneide. Vielleicht geschieht ja auch noch ein Wunder, wer weiß.