Potsdamer Stadtschloss

  • Bilder von der Engeltreppe/Fahnentreppe des Schlosses. In der oberen Abbildung kann man ganz gut erkennen, wo das auf der Auktion angebotene Teil zu finden ist.


    Quelle: TU Berlin, Architekturmuseum

    ...und hier mal zum Vergleich: gestern und heute. Also: Spenden, spenden, spenden :D

    Quellen: SPSG, Farbfoto und Montage: Autor, 2018

  • Im Prinzip alles gut und richtig...

    Aber mir schwant Ungutes, wenn ich die Fotos vergleiche, nämlich dass die (ja in etlichen Partien ja wohl noch als Originale erhaltenen) Teile von den Abmessungen ohne Tricksereien oder Umbauten da nicht draufpassen würden. ;(

    Aber vielleicht täusche ich mich ja auch.....

  • Was für "Tricksereien" meinst Du denn? Die Treppe hat die historischen Maße, leider führt sie ins Nichts, da der Architekt beim Neubau ein Geschoss mehr in das Landtagsgebäude gequetscht hat. Ebenfalls leider ist am Ende der Engeltreppe auch keine Fenstertür ausgeführt worden, die das Thema hätte vermitteln können, sondern ein normale Büro mit Brüstungsfenster.

    Das Baumarktgeländer der BAM muss wieder runter und ein neu gemachtes Geländer drauf. Hierbei sind die Origianlteile feuervergoldete Bronze und müssten mit vermutlich erheblichem Aufwand ergänzt oder neugemacht werden. Wenn die Treppe öffentlich sein soll ergäbe sich wieder die alte Problematik, dass die Bauordnung für Absturzsichungen einen maximalen Öffnungsbereich von 11 oder 12 cm vorschreibt, damit nicht kleine Kinder ihre Köpfe durchstecken und sich erdrosseln. Dem ist in der Regel nur entweder mit einer Sperrung oder mit Drahtverspannungen bzw. einer Verglasung abzuhelfen - beides ästhetisch fragwürdige Ergebnisse.

    Von den Putti sind einige noch als Eisenguß des 19. Jahrhunderts erhalten. Die Orginalen wurden schon zur Kaiserzeit ausgetauscht. Von diesen kann man Formen und Nachgüsse fertigen.

    Dass die BAM das so ausgeführt hat liegt am Beschluß des Landtages vom 20. Mai 2005: "Die Landesregierung wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem Landtag und in Abstimmung mit der Landeshauptstadt Potsdam die Voraussetzungen für einenLandtagsneubau in den äußeren Um- und Aufrissen des ursprünglichen historischenGebäudes zu schaffen.(...) Die aufwendigen Teile Attika und der vielgestaltige Figurenschmuck sollen über Spendenrealisiert werden." Die Putti interpretierte die Landtagsverwaltung als Teil des "vielgestaltigen Figurenschmuckes" und das historische Geländer als nicht ausführbar. So kam es zu der jetzigen Variante.

  • Nun ja, ich habe ja prinzipiell gar nichts dagegen, dass man das in den nächsten Jahren per Spenden nachrüstet. Das erhält dauerhaft die Freude am PSS.

    Mit "Tricksereien" meinte ich leichte Maßverschiebungen beim Wiederaufbau (in DD am Neumarkt leider aus wirtschaftlichen Gründen massenhaft passiert), falls die neuen Treppenabmessungen insgesamt nicht zu den Figuren bzw. Gittern mehr passen sollte. Oder sind die Gitter alle weg? Ich denke doch nicht, oder?

    Ich würde die Treppe f. d. Öffentlichkeit sperren, zumal wenn keine türe mehr vorhanden ist. Es kommt hier doch wirklich nur daruf an, dass sie in ihrem großen künstlerischen Wert wieder da ist. Dann wird auch nichts mehr durch evtle. Rowdies heruntergerissen.... Ist meine Meinung....

  • Eine einfache Kette würde auch schon reichen, um rechtlich abgesichert zu sein (das einzige, worauf es ankommt). Ich vermute, zu Kaisers Zeiten kam auch nicht jeder da hoch...

  • Leider nein. Da die Gefährdeten Kinder mit kleinen Köpfen sind muss so abgesperrt werden, dass ebendiese Kleinkinder dort nicht durchkommen. Die lesen auch keine Schilder.

    Also: mit Drahtseilen absperren (Maximalzwischenraum 11/12 cm oder eben eine ESG-Scheibe mit Kantenschutz.

  • Heute fand das Stadtschloss in Mario Barths Sendung "Mario Barth deckt auf" auch in einem Beitrag Erwähnung. Wer jetzt denkt, man hätte das Konzept der Rekonstruktion angeprangert, der irrt!
    Thema war die Kunst am Bau und die daraus entstehenden Kosten. Der Spruch ceci n'est pas un château wurde unter anderem als unverständlich, die beiden Alu-Aufsteller im Innenhof als schwachsinnig dargestellt, da das echte Schloss Sans Soucis ja nur einige hundert Meter entfernt sei.

    Sehr amüsant zu sehen, wie diese Art der Kunst auf den 08/15-Bürger wirkt.

  • Aber das stimmt doch. Der Spruch ist nur für Magritte-Kenner verständlich und überdies falsches Französisch (ein Schloß in der Stadt heisst auf französisch "palais". Ein "chateau" ist ein Landschloß). Er stört mich aber nicht.

    Die Blechsanssoucis sind einfach nur blöd und sollten an Potsdamer Partnerstädte verschenkt werden. Das Schloß erträgt diesen Unsinn in seiner Klassik stoisch - wie ein Gründerzeithaus mit einem expressiven Dachgeschoß.

    Das Geld für die beiden Aktionen wäre allerdings in richtiger Kunst, nämlich der Restaurierung und Wiedeaufstellung der Attikafiguren besser aufgehoben gewesen.

  • Vollkasko geht ja noch. Aber es wird ja immer eine Null-Selbstbeteiligung verlangt.

    Gibt es eigentlich noch keine Verordnung, dass die Sockelzone mit Schaumstoffmatten gepolstert werden muss, damit sich niemand den Kopf daran stößt? Und ein Hinweisschild an der Treppe, bei dem gewarnt wird, dass man herunterstolpern könnte, wenn man sich nicht festhält? Da muss die EU aber dringend mit neuen Verordnungen nachrüsten.

  • Die Blechsanssoucis an Partnerstädte zu vergeben halte ich für eine hervorragende Idee. Perfekt bietet sich da natürlich Versailles als Standort an, ist es doch Potsdams großes Vorbild und könnte dort gleich kräftig für das Arkadien vor Berlins Türen werben.

    Sowas würde ich aber erst zu den nächsten Wahlen vorschlagen, ist noch zu frisch aufgestellt und mit den aktuellen Mehrheiten beschlossen worden.

  • Dann könnte man auch wieder ein wenig mehr kultivierte, gepflegte Botanik wagen - es gibt da ganz gute Vorbilder...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Wenn sich jemand über das Potsdamer Stadtschloss und deren Geschichte informieren möchte, kommt an Hans- Joachim- Giersberg nicht vorbei. Der Autor hat im Jahr 1998 ein Buch mit den Titel "Das Potsdamer Stadtschloß" verfasst und an den Fachhandel ausgeliefert.

    Dieses Buch wird über mehrere Antiquariate angeboten und kostet regulär im guten Zustand zwischen 60 Euro - 90 Euro. Wer schnell ist kann dieses Buch bei amazon.de erwerben für 0,88 Euro. Kein Scherz -0,88 Euro!!! Ich selber habe damals über 90,00 Euro gezahlt, also ein wirklich guter Preis!!!

    https://www.amazon.de/Das-Potsdamer-…er+stadtschloss

  • Dieses Buch wird über mehrere Antiquariate angeboten und kostet regulär im guten Zustand zwischen 60 Euro - 90 Euro. Wer schnell ist kann dieses Buch bei amazon.de erwerben für 0,88 Euro. Kein Scherz -0,88 Euro!!! Ich selber habe damals über 90,00 Euro gezahlt, also ein wirklich guter Preis!!!

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    Ich finde hier nur Bücher ab 40,- Euro....

  • @ potsdam fan: ich gehe davon aus, das es "erbse" wahrscheinlich gekauft hat, wenn ihm die Versandkosten von 22,00 Euro nicht zu teuer gekommen ist.

    Auf jeden Fall habe ich heute Mittag auch dreimal hinschauen müssen und "erbse" hat den Knallerpreis auch gesehen. Hätte ich das Buch nicht gehabt, hätte ich auch 22,88 Euro bei amazon.de ausgegeben.