Konstantindegeer: danke für die Informationen.
Ich bin sehr froh dass ich mir vor langer Zeit den Skulpturenkatalog der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin Brandenburg heruntergeladen, ausgedruckt und habe binden lassen.
Dort wird sich auf einer Seite auch nämlich dieser Vasen gewidmet.
Da irrst Du - die abgebildeten Vasen sind einige Beispiele der 52 Attikavasen des Stadtschlosses, nicht der Flammenvasen der Schloßwache. Die SPSG hat seinerzeit 3 "Typen" ausgemacht - tatsächlich war der Vasenschmuck deutlich vielfältiger. Die Bestände der SPSG sind in 2021 nochmal untersucht worden, die SPSG möchte aber, dass zuerst die Figuren wiederkehren und verweigert deshalb die Preisgabe der jüngsten Forschungsergebnisse.
Die Vasen waren auf dem Schloß unverzichtbarer Bestandteil der Architektur und mit ihrem Schmuck unfaßbar vielfältig. Friedrich scheint seine Bildhauer bei den Vasen tatsächlich "von der Leine gelassen" zu haben und diese gingen bis an die Grenze dessen, was das Material Sandstein hergibt. Hier zwei Beispiele, die Bilder stammen aus der Sanierungskampagne des Denkmalpflegers Rechholz aus den 1930er-Jahren. Ähnliche Vasen befinden sich im übrigen auf der Kolonnade von Sanssouci und wurden auch von Richard Paulick in Berlin bei der Rekonstruktion des Prinzessinnenpalais verwendet:
Auf der Schloßwache standen in den beiden Bögen je zwei gerade Trophäen und auf dem orthogonalen Teil je zwei eigentümliche schräge Trophäen, die zueinander genaugt waren. Die Ecken waren durch Flammenvasen geschmückt. Das Ganze bildet ein inhaltliches Ensemble (Staatsgewalt, Staatsglaube... - mehr auf Seite 23 des Kataloges). Die genauen Standorte sind auf Seite 5 des Kataloges verzeichnet. Hier eine Ausschnittsvergrößerung einer Flammenvase:
Hier exemplarisch Fragmente der Flammenvasen auf dem Schirrhof (wie immer unter besten konservatorischen Bedingungen):
Man darf nicht vergessen, dass die Vasen durchgängig ca. 1,80 Meter groß waren, das sind also alles kleine Kunstwerke, die erhebliche Aufwendungen verursachen.