Potsdamer Stadtschloss

  • Exilwiener

    Vielleicht sollte man die Stelle besser untertunneln, denn wenn man ganz oben im Studio übernachtet, hat man einen Blick über die umliegende Landschaft, die den vom Pfingstberg glatt in den Schatten stellt.
    Irgendwie wärs schade.

    Dich will ich loben : Häßliches,
    Du hast so was Verläßliches.

    Das Schöne schwindet, scheidet, flieht,
    fast tut es weh, wenn man es sieht.

    Das Schöne gibt uns Grund zur Trauer.
    Das Häßliche erfreut auf Dauer.

    R. Gernhardt

  • Zitat von "Anna"

    Exilwiener

    Vielleicht sollte man die Stelle besser untertunneln, denn wenn man ganz oben im Studio übernachtet, hat man einen Blick über die umliegende Landschaft, die den vom Pfingstberg glatt in den Schatten stellt.
    Irgendwie wärs schade.

    Laut Zeitungsartikel ist eine Tunnellösung von Seiten der Stadt nicht gewollt - warum auch immer? Irgendwo hier in diesem Strang war doch einmal die Rede davon, dass das Mercure mittelfristig sowieso zur Disposition steht.

    Ganz persönlich finde ich dieses Hochhaus eine ziemliche Zumutung. Bisher hat es ja nicht so dramatisch gestört, aber wenn das Schloss bald wieder steht, dann wird man diesen Kontrast erst richtig spüren.

    Und auf die Aussicht von oben kann ich sehr gerne verzichten, wenn der Blick auf das neue, alte Prachtstück auch für alle anderen dann von unten ungestört zu bewundern ist.

    Obwohl, von einem Hochhaus mitten am Görlitzer Obermarkt hätte ich auch einen unübertroffenen Ausblick auf die wohl schönste deutsche Stadt... :gg: (Schmäh)

  • Ich glaube, der Tunnel ist einfach viel zu teuer und aufwendig. In absehbarer Zeit wird das Hotel sowieso abgerissen. Da lohnt eine solche Investition nicht. Ich denke auch, dass Geld kann man sinnvoller anlegen, z.B. in die Reko der Häuserzeile am Alten Markt.

    APH - am Puls der Zeit

  • Ich hatte im letzten Jahr, einem Aufruf des Stadtschloss-Vereins folgend, meine Forderung nach originalgetreuem Aufbau Ausdruck verliehen, hier die Antwort der Stadt. Leider will man sich nicht entschlossen zum Wiederaufbau durchringen:

    "Nichts zeichnet eine Regierung mehr aus als die Künste, die unter ihrem Schutze gedeihen."
    Friedrich der Große

  • Sagebiel

    Die Stellungnahme der Stadt Potsdam, die Du hier veröffentlicht hast - Danke für Dein Engagement! - , datiert zwar vom 19. 12. 2007, die Bemerkung oben rechts auf dem Dokument, dass hierfür der Sachstand vom 8. 5. 2007 maßgebend ist, also ein Datum lange vor Herrn Plattners Spendenzusage vom November, lässt aber die Möglichkeit offen, dass es jetzt unter den veränderten Bedingungen zu einer stärkeren Annäherung an den Originalgrundriss kommen könnte.

  • Das Schloss-Brot der Potsdamer Bäckerei Fahland:

    Und natürlich haben wir sofort eins gekauft. So sah es aus, bevor es uns gut mundete! Eine tolle, gesunde Idee.

    "Nichts zeichnet eine Regierung mehr aus als die Künste, die unter ihrem Schutze gedeihen."
    Friedrich der Große

  • Ich dachte immer, dass die noch vorhandenen Teile alle gesichert und beim Wiederaufbau wieder integriert werden. Aber hier muss man ja auch noch Säulenfragmente und Gesimssteine erkennen...für meinen Hausbau liegt der "Steinbruch" leider zu weit weg.

  • Gegen "Bürokiste mit Flachdach"
    Gesellschaft Historisches Berlin macht sich für Wiederaufbau des Stadtschlosses Potsdam stark
    http://www.morgenpost.de/content/2008/01/31/feuilleton/944303.html\r
    http://www.morgenpost.de/content/2008/0 ... 44303.html

    Zitat

    Unterstützung bekamen die Potsdamer vom Berliner "Schlossherrn" Wilhelm von Boddien: "Ihr habt die Zukunft auf Eurer Seite." Jüngste Meinungsumfragen in Berlin hätten gezeigt, dass die Rekonstruktion identitätsstiftender Gebäude vor allem ein Projekt der Jugend sei. So finde der Wiederaufbau des Berliner Schlosses bei den 18- bis 24-jährigen Hauptstädtern mit knapp 70 Prozent heute die größte Zustimmung unter allen Altersgruppen. Jürgen E. Aha, Gründer des Altstadtforums Frankfurt/Main, das in "Mainhattan" 48 Fachwerkhäuser der Vorkriegszeit wieder aufbauen will, forderte eine Umkehr in der Kulturpolitik. Es müsse Schluss damit sein, dass Architekten, die sich für historisches Bauen einsetzen, von Fachkollegen diskrimniert und geächtet würden. Den mächtigsten Rückhalt fand Aha bei Berlins Ex-Senatsbaudirektor Hans Stimmann. Es sei heute "eine der wichtigsten und anspruchsvollsten Aufgaben" für Architekten, Rekonstruktionen "ohne Voreingenommenheit" anzugehen. Stimmann: "Nur die Besten können das."


    :applaus:
    Ich unterstreiche jedes Wort.

  • Zitat

    Ich unterstreiche jedes Wort.

    Ich auch! Das hast Du schon richtig gemacht. Hervorheben moechte ich noch:

    Zitat

    Jüngste Meinungsumfragen in Berlin hätten gezeigt, dass die Rekonstruktion identitätsstiftender Gebäude vor allem ein Projekt der Jugend sei. So finde der Wiederaufbau des Berliner Schlosses bei den 18- bis 24-jährigen Hauptstädtern mit knapp 70 Prozent heute die größte Zustimmung unter allen Altersgruppen.


    Das bleibt doch ein merkwuerdiges Phaenomen, es stimmt aber sicherlich. Es war fuer mich auch hoechst merkwuerdig, als ich mal als junger Niederlaender einem aelteren, sehr gebildeten Deutschen sprach, ich die Rekonstruktion des Stadtschlosses in Berlin befuerwortete und er.. sie ablehnte!

    Zitat

    Es sei heute "eine der wichtigsten und anspruchsvollsten Aufgaben" für Architekten, Rekonstruktionen "ohne Voreingenommenheit" anzugehen. Stimmann: "Nur die Besten können das."

    So ist es: nur die Besten koennen das. Und das aus mehreren Gruenden: Zueignung aelterer Techniken, das eigene Beruf kritisch sehen, sein Ego zurueckhalten.. Wie wenig sind sie leider, Architekten und Laien, die einsehen, dass gerade solche die Besten sind!!

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Was an den Aussagen Stimmanns übrigens das eigentlich bemerkenswerte ist, ist daß der Erfinder der "Kritischen Rekonstruktion" plötzlich für echte Rekonstruktionen ganz ohne "kritisch" ist - das hätte man vor einem Jahr so noch nicht von ihm gehört! Ein erstaunlicher Sinneswandel.

  • Zitat von "Philon"

    Was an den Aussagen Stimmanns übrigens das eigentlich bemerkenswerte ist, ist daß der Erfinder der "Kritischen Rekonstruktion" plötzlich für echte Rekonstruktionen ganz ohne "kritisch" ist - das hätte man vor einem Jahr so noch nicht von ihm gehört! Ein erstaunlicher Sinneswandel.

    dazu hab ich einen interessanten Artikel im Denkmalspiegel gefunden:
    http://www.stiftung-denkmalschutz-berlin.de/downloads/denk…egel%2007-3.pdf

    (Seite 2)

  • thommystyle™
    Vielen Dank für den interessanten Link. U. a. dieser Satz hier ist mir aus dem Herzen gesprochen, formuliert in Bezug auf den heutigen archtektonischen Bestand der Stadt Berlin:

    Zitat

    Bei der Frage wie man mit einem derartigen Verlust an stadtstruktureller und architektonischer Substanz umzugehen hat, hilft Dehio nur Dogmatikern weiter. In Dehios Jahren stand die Berliner Altstadt noch.

  • Zitat von "BautzenFan"

    thommystyle™
    Vielen Dank für den interessanten Link. U. a. dieser Satz hier ist mir aus dem Herzen gesprochen, formuliert in Bezug auf den heutigen archtektonischen Bestand der Stadt Berlin:

    hoffentlich erreicht diese Erkentniss auch mal die Denkmalschutzbehörden :augenrollen: