Potsdamer Stadtschloss

  • Nachdem von den meisten Figuren Kopien angefertigt werden, gehe ich davon aus das auch von den sechs Figuren, die auf der Humboldt-Universität in Berlin stehen, auch Kopien angefertigt werden.

    Wir hatten es ja schon einmal diskutiert und die Figuren auf dem Dach der Humboldt- Universität sind ja in einem beklagenswerten Zustand. Auch weigern die Denkmalbehörde und die Humboldt- Univeristät in Berlin, dass die "Dauerleihgaben" wieder an die Stadt Potsdam zurückzugeben. Vom Oberbürgermeister in Vertretung der Stadt Potsdam erwarte ich da nicht viel.

    @ Konstantindegeer: muss der Stadtschlossverein sich darauf einstellen, dass von diesen sechs Figuren, die auf dem Dach der Humboldt- Universität in Berlin stehen auch Kopien angefertigt werden oder treten diese doch noch irgendwann ihre friedliche Heimreise nach Potsdam an?

  • Wenn die Figuren auf dem Berliner Palais des Prinzen Heinrich in so schlechtem Zustand sind, dann glaube ich - selbst wenn sie dort heruntergenommen würden - kaum, dass sie in Potsdam auf das Stadtschloss gestellt würden. In jedem Fall wird man wohl Kopien anfertigen müssen...

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    1. Die HUB plant die Figuren ab dem Jahr 2026 vor Ort Unter den Linden zu sanieren und diese weiter auf der Universität zu präsentieren.

    2. "An die Stadt Potsdam" sollte nie etwas zurückgegeben werden. Die Eigentumsrechte an den Figuren auf der HU in Berlin macht die SPG geltend. Die SPSG will aber auch die Figuren nicht von HUB zurückfordern.

    3. Die meisten Figuren sind, soweit sie im Original erhalten sind, in schlechtem Zustand. Deshalb werden in der regel die Originalfragmente mit Gips zu 1:1-Modellen ergänzt und diese im Punktierverfahren in Cottaer Sandstein übertragen. Diser Vorgenag kostet je nach Vorhabenträger zwischen 70 und 140.000 Euro.

    4. Wenn man die Originale nicht zurück haben will muß man die Figuren scannen und kopieren. Auch das ist kein preiswerter Vorgang.

    5. An eine "friedliche Heimreise" habe ich nie geglaubt. Aus Berlin bekomen wir die Figuren nur unter Begleitung des 1. Garderegiments zu Fuß wieder nach Potsdam.

    6. Vordringlich sind fünf Figuren, die im Außenkranz des Stadtschlosses stehen werden. Der innere Kranz ist vom Architekten (noch) nicht zur Wiederbestückung mit Figuren freigegeben (Urhebrrecht). das ist aber vorerst unproblematisch, da ja noch 31 Figuren, 52 Vasen, 3 Adlergruppen und 8 Trophäen ausstehen.

  • Wenn ich mir die Karte so anschaue, fehlt aber eine Figur am Außenkranz des Stadtschloss die zum jetzigen Zeitpunkt auf der Humboldt- Universität steht.

    Die Figurenreihe in Verbindung mit den Vasen, die bis zur Zerstörung im 2. Weltkrieg auf den Stadtschloss standen, standen sicher nicht umsonst in dieser Reihenfolge auf dem Stadtschloss. Das bedeutet, sicher kann man am Außenkranz des Stadtschloss eine andere Figur an die Stelle setzen (Ersatze) aber dann wäre ja die Verbindung zwischen Figuren und Vasen unterbrochen.

    Es war doch einmal die Aussage getroffen worden, das F. W. II nicht ohne Grund die Figuren und Vasen an die entsprechende Stelle gesetzt hat.

  • 2 Fragen:

    1) Was passiert mit den Originalen, die nicht in Berlin sind? Werden sie in Potsdam irgendwo gelagert oder ausgestellt?

    2) Es wird immer wieder gesagt, dass es wegen der Statik gar nicht möglich ist Figuren im Innenhof aufzustellen (Dank, Herr Kulka!). Wäre es dann möglich kopien aus Gips oder ähnliche Materialen zu machen, oder könnte man die Statik nachträglich verbessern? Das alles ist natürlich nur Zukunftsmusik...

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Gips dürfte nicht haltbar sein. Eventuell gäbe es ein leichtes, haltbares Material.

    Aber, wie "Konstantin" doch erklärt hat, ist das für die nächsten Jahre bzw. Jahrzehnte uninteressant, weil es ein Urheberrecht von Kulka gibt und an der Außenseite genug zu tun ist.

    Ich hätte noch eine Frage zu seiner oben verlinkten Grafik. Was bedeuten die unterschiedlichen Farben konkret?

    Also, bei rot steht "konzeptionelle Möglichkeit" des Aufbaus. Meint das als Kopie oder als restauriertes, also noch vorhandenes, Original?

    Rot mit Rahmen sind die heiß diskutierten Figuren, die heute in Berlin stehen.

    Bei grün steht "nur als Kopie aufstellbar". Das ist am leichtesten zu verstehen. Originale sind zerstört.

    Was aber bedeuten die grauen Punkte? Weder Figur vorhanden, noch Kopie möglich? Oder auf die lange Bank geschoben?...

    Für eine kurze Erläuterung wäre ich dankbar.

  • Ich verstehe das Ganze nicht. Warum rekonstruiert man nicht die Originalfiguren für das Prinz Heinrich Palais, Unter den Linden ?

    Oder handelt es sich bei dem derzeitigen Zustand um eine unwiederbringliche Errungenschaft der DDR ?

  • Könnte vielleicht jemand die Graphik um weitere bunte Punkte ergänzen, die verdeutlichen, welche Skulpturen bereits aufgestellt worden sind ?? (ich habe langsam keinen Überblick mehr)

  • Es wird immer wieder gesagt, dass es wegen der Statik gar nicht möglich ist Figuren im Innenhof aufzustellen (Dank, Herr Kulka!).

    Das hat überhaupt nichts mit der Statik zutun. Der Grund warum im Innenhof aktuell keine Figuren aufgestellt werden ist, dass Herr Kulka, da er den Innenhof zugunsten größerer Büros verkleinert hat, von seinem Urheberrecht Gebrauch macht ind schlicht keine Figuren im Innenhof haben will.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Hier mal alle Figuren, die schon auf dem Schloss stehen, grün sind alleine stehende, lila sind die Figuren die paarweise schon beieinander stehen, also zwei Figuren darstellen

  • Konstantindegeer meinte es geht im April los.

    Ich glaube von den Originalfiguren auf dem Humboldt- Universität gibt es keine Aufzeichnungen mehr. Es soll wohl nur noch eine Figur (Jason) erhalten sein. Außerdem gehe ich davon aus, dass weder die Stadt Berlin noch das Humboldt- Universität Geld für neue Figuren ausgeben wird, wenn doch Figuren bereits auf dem Dach stehen. Eine Restaurierung der Figuren ist wahrscheinlich günstiger als komplett neue Figuren zu erschaffen.

    https://www.hu-berlin.de/de/ueberblick/…ner-zeitschicht

    (Quelle: Humboldt Universität)

  • Ist denn die Front des Theaterbaus gegenüber dem Barberini den noch nicht "bestückt" worden??

    Laut Konstantins Beitrag vom 23. Juli bin ich davon ausgegangen.

    Nein. Nach dem 23. Juli gab es hier ja noch weitere Beiträge. Müsste man nur lesen.

    Ich glaube, jemand meinte mal April soll es los gehen.

    Richtig. Siehe hier.

    Und am 23. Januar schrieb Konstantin:

    Die nächste Aufsetzung wird auf der Marktseite am sog. Theaterflügel stattfinden. Dort kehrt die Bekrönungsfigur der Minerva auf dem Giebel zurück, und der Westseite das Pärchen Odysseus und Penelope sowie - vorerst allein - Eurydike. Orpheus steht noch einsam auf dem Gebäude der Berliner Humboldt-Universität. Ein Termin steht noch nicht fest, ins Auge gefaßt ist das Frühjahr.

    Mit dem Schluß dieser Aufsetzkampagne stehen 15 von 46 Figuren wieder.

    Die Grafik von Graf Cylinar ist korrekt. 4 lila Punkte = 8 Figuren + 7 grüne Punkte =7 Figuren macht zusammen 15 Figuren.

  • Liebe Freunde, ich muß mich korrigieren: es sind 57 Figurenstandorte, die vom Architekten Kulka genehmigt wurden. Hinzu kommen 8 Trophäen auf der Schloßwache, 56 Attiavasen, die mit 6 Fuß (ca. 190) nicht minder komplex sind und drei Adlergruppen. Die letzte Trophäe der Adlegruppen ist gerade in der Herstellung - Zusammen sind es also 125 (einhundertfünfundzwanzig) Figuren.

    Die Aufsetzung der Minerva, Odysseus und Penelope sowie von Eurydike sollte im November 2020 durch die Schloßerstiftung stattfinden. Diese Aufsetzung ist aus unterschiedlichen Gründen in das Frühjahr verschoben worden. Ein genauer Termin steht bis dato noch nicht fest. Sind die vier Figuren wieder auf dem Theaterflügel schmücken 15 von 57 Figuren, drei von vier Trophäen und eine von vier Adlergruppen wieder das Dach.

    Von den 42 fehlenden Figuren sind vier ganzfigurig, aber in schlechtem Zustand bei der Schlösserstiftung erhalten. Diese Figuren müssen zur Wiederaufsetzung kopiert werden. Von vier weiteren Figuren sind kleinere oder größere Fragmente vorhanden, die in Modelle mit eingebaut werden können. Fünf Figuren stehen auf der Humboldt-Universität und können kopiert werden. Bleiben 29 (!) Figuren, die vollständig verloren sind und nach Fotografien wiedergeschaffen werden müssen.

    Die Schlösserstiftung hat pro wiederhergestellter Figur Kosten von ca. 130.000 Euro. Der Schloßverein macht das - bei gleicher Entlohnung der Bildhauer - in der Regel für gut die Hälfte, weil ein Großteil der Baunebenkosten durch ehrenamtliche Eigenleistung wegfallen und im Schloßverein alle gegen Gutachteritis geimpft sind. Die Trophäen und die Adlergruppen sind zudem deutlich teurer als die normalen Figuren, die Vasen werden aufgrund ihrer künstlerischen Komplexität auch nicht preiswerter sein. Es ist also leicht zu überblicken, daß hier noch viele Millionen Spendergelder nötig sein werden.

  • Werden denn alle Figuren an ihrem Originalplatz aufgestellt?

    Es hieß doch einmal, dass man auch bereits bestehende Figuren auf einen Platz stellen kann, wo vorher einen andere Figur stand. Aber würde hier nicht eine bestehende Reihenfolge zerstört. Friedrich Wilhelm II hat sicher nicht die Figuren ohne eine Bedeutung an die Stelle gesetzt.

  • Es gibt Vorschläge der Schlösserstiftung Figuren aus dem Innenring (orange), die erhalten sind, anstelle von verlorenen Figuren des Außenrings zu setzen. Das ist aber 15 Jahre her, damals vermuteten Mitarbeiter der Stiftung es seien "nur irgendwelche Figuren". Inzwischen haben wir fast alle Figuren in ihrer Bedeutung wieder entschlüsseln können und die Komposition von 1744/52 ist von Fritze schon mit Vorsatz und Bedacht gewählt.

    Außendem sehe ich gute Chancen, daß der Architekt auch die Bestückung des Innenrings erlaubt, wenn er erstmal die Wirkung des Außenrings sieht. Vor allem die vier Begrüßungsfiguren über dem Haupteingang im Hof werden fehlen.