Potsdamer Stadtschloss

  • @Oktavian
    Hm.. hat sich da nicht deine (mir durchaus berechtigt erschienene) Kritik relativiert? Soweit ich mich entsinne, haben wir beide gegen die hier stattgefundene Proportionsverschiebung einhellig polemisiert (und sind sogar vor dem Disneyland-wort nicht zurückgeschreckt). Aber es ist häufig so, dass die Realität einen zu relativierten Standpunkten zwingt. Klar, angesichts der hier entstehenden, real existierenden Pracht zählen gewisse Was-wäre-wenn-gewesen-Überlegungen nicht mehr. Ich sehe das mittlerweile in Potsdam auch so und hoffe es auch eines Tages in Dresden beim Q8 so sehen zu können.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Es ist auch spannend den " Wiederaufbau" miterleben zu können. Ich bin etwa alle zwei Wochen da, mindestens....wie damals, als die Schlossfasade in Braunschweig rekonstruiert wurde.

    Vor Ort vergisst man die Quetschereien der Proportionen.Für den Passanten erscheinen die Proportionen als unwesentlich.Im Gegenteil, man empfindet die Rückkehr des Schlosses auf dem alten Markt als angenehm und anheimelnd, und wünscht sich die Rückkehr des Schlossgartens und den Abriss des Neptunhotels.

  • Herr Plattner hat wohl einen Narren an Potsdam gefressen. Toll, wie leicht das alles geht, wenn man Millardär ist:


    Zitat

    Der Software-Milliardär Hasso Plattner will der brandenburgischen Landeshauptstadt eine Kunsthalle stiften. Dafür soll das Hotel Mercure, ein zentral gelegener 17-geschossiger DDR-Plattenbau, abgerissen werden. ... „Wir sind heilfroh“, sagt selbst Alexander Frehse von der Linken, „wenn ein Mäzen kommt und ein Angebot macht, das weit über Potsdam hinausstrahlt.“


    Mäzen beschenkt Potsdam erneut: Plattenbau wird Plattner-Bau - taz.de

    Hoffen wir, daß die Kunsthalle möglichst dezent daher kommt und sich im Glanz des Stadtschlosses sonnt.

    "Wie schön ist es doch zu leben." Pippi Langstrumpf

  • Dann darf man aber bitte nicht vergessen, die Querstrasse vor der Treppe stillzulegen, bzw extremst zu beruhigen !!!

  • Das wichtigste ist dabei der Abriss des Mercure. Der hätte sich ohne die finanzielle Potenz eines Herrn Plattner wohl noch Jahre hingezogen. Die Kunsthalle wird auf jedenfall eine Verbesserung an dieser Stelle und zudem eine kulturelle Bereicherung. Wirklich klasse.
    Ich bin auch ob der Architektur ganz zuversichtlich.

  • Zitat

    Brandbrief von Schloss-Architekt Kulka

    Beim Bau des Potsdamer Stadtschlosses als neuer Landtag Brandenburgs eskalieren die Auseinandersetzungen: In einem den PNN vorliegenden Brandbrief droht jetzt Architekt Peter Kulka wegen schwerer Differenzen mit dem Land Brandenburg über die Innengestaltung des historischen Treppenhauses im Potsdamer Schloss-Landtag indirekt mit seinem Rückzug.....

    Zitat

    .....In diesem Konflikt geht es vordergründig darum, dass Kulka ein selbst entworfenes modernes Treppengeländer im Foyer – statt eines um Sicherheitswände verkleideten alten Geländer-Nachbaus – präferiert und durchsetzen will. Das Finanzministerium hat dagegen sein Veto eingelegt und pocht laut Schreiben vom 5. Juni an die BAM auf die „Ausführung nach historischem Vorbild“, also auf das Schlossgeländer.....

    Zitat

    ....Wenn sein moderner Treppenentwurf nicht diskutiert wird, „bin ich nicht bereit die Verantwortung für den Entwurf des wichtigen Bauteils zu übernehmen“, warnt Kulka. Gerade in Gegenüberstellung „zu den wunderbaren beschädigten Originalteilen“ werde „ein ungeschickter Nachbau uns alle als unfähig gegenüber den Künstlern und Handwerkern der Vergangenheit entlarven“......

    Missstände beim Landtagsneubau-Brandbrief von Schloss-Architekt Kulka

    FugenBau

  • Der Stümper namens Kulka meint das leider nicht wirklich ernst und macht nur ein bisserl Radau...schön wäre es, wenn er endlich das Weite suchen täte!

    "als unfähig gegenüber den Künstlern und Handwerkern der Vergangenheit entlarven" - Selbsterkenntnis ist der beste Weg zur Besserung Herr Kulka! Schade nur, dass wir die halbwegs gute Fassade, das Kupferdach und das evntuell historische Treppenhaus nicht von vornherein bekommen hätten, sondern alles allein auf der Spende eines Mäzenen beruht, der von Kulka regelrecht verflucht wird - Herr Kulka, was hätten Sie uns geboten? Ein bisserl Betonwände, mit Blechdachl und einem genossenschaftsbauartigen Treppenhaus...ah nein danke. Tja und von seinem schrottigen Geländer muss sich der Typ nun auch noch verabschieden! Einfach herrlich. Hoffentlich bleibt hier der Bauherr standfest gegenüber seinem (unfähigen) Bauknecht!

  • Wieder einige neue Bilder vom heutigen Tage


    Die folgenden Bilder als Thumbnails, da ich die Auflösung teils nur wenig reduziert habe (und die Dateien entsprechend groß sind)

    Baustelle des Barberini

    Der linke Flügel:

    Der rechte Flügel

  • Ist wirklich ein schrecklich selbstgefälliges Gestammel, das dieser Mensch von sich gibt. Dann auch noch dieses Beharren auf dem Bruchstückhaften, den kaputten Spolien entgegen einer weitergehenden optischen Rekonstruktion. Er dürfte mit Chipperfield und manchem Denkmalschutz-Substanzfetischisten nette Plauderstündchen haben. Doch wenn man schon solche Berührungsängste mit der Wiederherstellung eines Schlossbaus hat, muss man sich ja auch nicht um einen solchen Auftrag reißen. Man kann doch irgendwo anders herumplanen und z.B. nette Klötzchen basteln. :augenrollengruen:

  • Ich denke, die Ansichten des Herrn K. haben viel mit persönlicher Eitelkeit, Selbstverwirklichung und Respektlosigkeit vor dem historischen Erbe zu tun.Hinzu kommt dann natürlich auch noch der verlorene Krieg und die altbekannte Erbsünde, mal sehen wie es weitergeht.

  • Ich hab ja im Grunde nichts dagegen, wenn man Spolien einbaut die etwas schmutziger daher kommen. Die meinetwegen auch zeigen, dass sie schon par Jahrhunderte auf'm Buckel haben. Aber so wie ich das gesehen habe, baut man ja sogar Säulen ein die fast zur Hälfte abgesprengt wurden. Wie soll das denn aussehen....?

  • Es hat nichts mit "geistigem Einnässen" zu tun, wenn man es bevorzugt, erhaltene Originalteile statt Kopien einzusetzen. Einige hier scheinen die Definition eines "Denkmals" nicht so ganz kapiert zu haben.

  • Das ist wohl wahr,.

    .. allerdings braucht man auch keine Ruinen produzieren, sondern kann die Originalteile, wenn sie denn beschädigt sind reparieren!!!! Das ist hier gemeint worden.Ewige Ruinen oder Baustellen wie das Neue Museum in Berlin braucht kein Mensch, das sind dann auch keine Denkmale sondern Neuschöpfungen inform von Baustellen oder Ruinen !

  • Das Schloss ist kein Denkmal sondern ein Neubau.

    Ich weiß schlicht nicht was es soll, Säulen einzusetzen, an denen ganze Brocken rausgesprengt sind. Gegen den Einbau von Originalteilen die leicht lädiert sind hab ich wie gesagt nichts aber das hier ist schlicht kontraproduktiv und beeinträchtigt das Gebäude in seiner grundsätzlich erdachten Ästhetik. Gleichzeitig streitet sich Kulka um ein Treppengeländer weil es vlt. "ungeschickt" wirken könnte, kann vor lachen nicht.