Berlin - Molkenmarkt und Klosterviertel

  • Es gibt in Nimwegen (dialektal: Nimmegen) erstens noch die Stevenskerk, die im Krieg beschaedigt war, aber rekonstruiert wurde, und die auch noch schoene ausstattungsstuecke birgt. An der Strasse vom Marktplatz bis zum Valkhof (Gelaende einer karolingischen Burg) gibt es noch einige andere, groessere restaurierte oder rekonstruierte Altbauten. Westlich der Stevenskerk gibt es noch ein erhaltenes Stadtviertel mit alten haesern, und auch am Fluss gibt es eine Reihe schoener Altbauten neben aufdringlichen Neubauten.
    Viele der 50-er Jahre Bauten in der Fussgaengerzone zum Keizer Karelplein (und Hauptbahnhof) hin sind angepasst, traditionell und ansehnlich. Die schlimmsten Bausuenden sind das HEMA-Wahrenhaus am Marktplatz (betonbrutalismus gegenueber den von Dir genannten alten haeuschen), und die 70-er Jahre Reihenhaeuser zwischen Marktplatz und Fluss. Die wuerden problemlos in einer niederlaendischen Vorstadt dieser Zeit passen, in einer altstadt sind sie viel zu massig und gesichtslos.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • van Dyk schrieb :

    Zitat

    Gruttepier ( verzeihung kommt eigentlich aus Friesland)

    Gut das du das klarstellst. :zwinkern:

    Ich glaube das Brandmauer ganz gut verdeutlicht hat weshalb hier soviele Niederländer ins Forum aktiv sind.

    In Nimwegen gibt es übrigens eins der ganz wenige Rekonstruktionsprojekte
    in den Niederlanden nl. der wiederaufbau der Turm des Valkhofburges dessen realisierung aber höchst unwarscheinlich ist.

  • Das Projekt Molkenmarkt ist wirklich sehr interessant: eine echte Chance für Berlin, zumal da es die zwei bisher unverbundenen "Altstadt"-Reste Berlins - das Nikolaiviertel und die Gegend um die Parochialkirche - miteinander verbindet.
    Vielleicht lässt sich ja hier eine ähnliche Bewegung initiieren wie in Frankfurt oder am Neumarkt! Dazu müsste man allerdings erst einmal die Möglichkeiten und Ansatzpunkte von Rekos in dem Areal eruieren. D.h. vor allem: was stand da bis 1936/'45? Wie alt waren die Bauten? Welche historische, künstlerische und städtebauliche Bedeutung hatten sie? ....

    Hat da jemand genauere Infos oder eine Möglichkeit, mal nachzuforschen?
    Mir scheinen ja vor allem der ehem. Jüdenhof und die Klosterstrasse sehr interessante Ensembles! Vielleicht wären da ja Ansatzpunkt, Rekos zu fordern!

  • Philon. Na da stand eine Menge von Gründerzeitler (inkl. Jugendstill). Viele Bauten wurden Anfang 1900 von neuere Bauten ersetzt. Ein Walhalla an schönen Bauten!!! Wenn nur 1 oder 2 zurückkehren könnten.....Meinen Wunsch ist doch recht sehr bescheiden.

    Das ist gleich meine Interesse in der Deutsche Architektur: die imponierende Gründerzeit in Deutschland. In die Niederlanden eher bescheiden anwesend!!! Deswegen bin ich auch so empört das die verschwunden Giganten in Deutschland so wenig Achtung besitzen.
    Es muss einmal (zwischen 1900 und 1925) doch sehr beeindruckend gewesen sein: in Aachen, Kassel, Mannheim, die Städte des Ruhrgebietes (sehe Wuppertal); Berlin, Dresden, Hannover, Breslau. Heute kann ich noch geniessen von Bilder aus Berlin Prenzlauerberg , Breslau oder [lexicon='Leipzig'][/lexicon], aber auch die Mittelgrösse Städte in "der Mitte" und Konstanz/ Heidelberg sind noch sehr schön, wie auch die Städte in Böhmen und Mähren (Liberec, Karlsbad).

    Benni. Danke für den Kommentar. Es gibt aber doch Platz für eine Zurückbau des Westtraktes des Amtsgerichtes auf die neue Pläne. Sie haben recht das die Wiederaufbau der Türme nichts bringen kann, dann die Aussicht auf 2 sehr schöne wuchtige Türme. Heute ist das undenkbar. Alles soll unbedingt "funktionel" sein. Gründerzeittürme werden also die Wolkenkratzer rund der Alex.

    Verzeihung: mein Deutsch ist leider schlecht. Habe das von 1968-1971 (3 Jahren) in der Schule geübt, aber seitdem nicht mehr beigehalten. Ich versuche von heute ab mehr auf das Deutsch von de andere Forum mitglieder zu achten.

  • Prinzipiell natürlich ein schönes Projekt an einem wichtigen Ort. Aber: Nach den Bildern zu urteilen sollen hier mittelmäßige Füllbauten hochgezogen werden. Es soll keine modernistische Provokation geben, aber auch nichts Traditionelles entstehen, was der "europäischen Stadt" entsprechen würde, die Berlin doch gerne vorgibt anzustreben. Vor allem sind die Fassaden, wie sie auf den Bildern zu sehen sind, zu glatt und ohne jede Gliederung und es gibt viel zu viele Fenster bzw. der Zwischenraum zwischen den einzelnen Fenstern ist zu klein, was zur Folge haben dürfte, dass den Fassaden schon die nötige (glasfreie) Masse fehlen wird, um überhaupt positiv wirken zu können.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Georg Friedrich. Wie können wir mit unseren guten Ideen und Vorschläge Einfluss ausüben, dass wieder kein "mitelmässigkeit" entsteht?

    Was wir teilen ist das wir die Entwürfe noch zu "glatt" finden im bereich der Dächer und Fassaden. Dass muss und kann viel besser und abwechslunsreicher. Auf der Suche nach einen neuen Baustill für Deustche Städte wie Berlin, Dresden oder auch Magdeburg, die ihre öde oder zu schlichet Innenstädte wieder mit "Anspruchsvoller Architektur" belegen wollen. Fehler wie in Würzburg entstanden sind können vermieden werden. Es soll meiner Meinung nach doch einige Rekos gebaut werden nur um authenticität mit Geschichte zu verknüpfen.

    Rob

  • Zitat von "uaoj36"

    Georg Friedrich. Wie können wir mit unseren guten Ideen und Vorschläge Einfluss ausüben, dass wieder kein "mitelmässigkeit" entsteht?

    Was wir teilen ist das wir die Entwürfe noch zu "glatt" finden im bereich der Dächer und Fassaden. Dass muss und kann viel besser und abwechslunsreicher. Auf der Suche nach einen neuen Baustill für Deustche Städte wie Berlin, Dresden oder auch Magdeburg, die ihre öde oder zu schlichet Innenstädte wieder mit "Anspruchsvoller Architektur" belegen wollen. Fehler wie in Würzburg entstanden sind können vermieden werden. Es soll meiner Meinung nach doch einige Rekos gebaut werden nur um authenticität mit Geschichte zu verknüpfen.

    Rob


    Der Berliner Architekt Marc Jordi ist jedenfalls auf dem richtigen Weg. Sein Konzept sieht auch Rekonstruktionen vor. Ihn sollten wir folglich auch unterstützen.

    Marc Jordis Konzept (Seite 16):
    http://stadtentwicklung.berlin.de/planen/staedte…molkenmarkt.pdf

  • saibo. Ich habe diese Brochure zugeschickt bekommen. Von der Seite der Stadtentwicklung wurde auch nach meinen Eindruck gefragt. Ich habe mich stark gemacht für einige Rekos om mehr zu der einstige Innenstadt anzuknüpfen aber auch um eine mehr angenehme Atmosphere zu schaffen. Besonders dann an der Seite des Nikolaiviertels weil dieser "Ostseite" hervorragend restauriert wurde (übrigens nicht der Vorkriegszustand). Finde das Nikolaiviertel durchaus gelungen wegen der Misschung Alt und Neu.
    Aber wenn dieses Viertel verlassen wird kommt man auf die breite unheimliche Verkehrsschneisen oder der riesige offenen Raum vor das roten Rathaus. War früher auch dichtbebauten Innenstadt.

    Vielleicht hat Berlin wieder sehnsucht nach ein richtiges "Bummelgebiet" in alten Still mit engen Gassen und Strassen. Viele Kneipen, Bars, Café, Restaurants. So etwas kann natür/ Gassen mit gemütliche Fassaden....also (quasi) Reko's. So etwa wie die Innenstadt um der Frauenkirche in Dresden wieder entsteht. Der Nachbedarf an "Mehr" wird vermutlich sehr gross sein. Gründerzeitfassaden werden leider nicht mehr dabei sein....

    Über 5-10 Jahren wird in Dresden mindestens noch so einer "Neumarktgebiet" entstehen .......südlich der Külz-Ring, oder um der Postplatz herum. Die heutige modernistische Bauten und Plänen, werden dann ganz überflüssig sein. Aber so weit ist es noch lange nicht.
    In Berlin bestimmt auch aber dann um die Leipzigerstrasse herum.

    Adams Design bietet auch farbenreiche an der Barock anlehnende Architektur. So gibt es noch sehr viel Móglichkeiten um die Molkenmarkt wieder attraktiv so machen.

  • Philon
    Es gibt hier durchaus noch Substanz, außer die bekannte Parochialkirche, Stadthaus, Gerichtsgebäude und Klosterkirche gibt es z.B. noch das Palais Podewils und ein schöner Jugendstilbau des Hertiekonzerns.Dann noch die Münze mit dem Palais Schwerin.
    http://de.wikipedia.org/w/index.php?ti…&oldid=36040893
    Schau dir mal das Gemälde von Gärtner an, da scheint rechts sogar eine Schinkelbau zu stehen.

  • Schlimm ist jedoch wieder, dass mit Rem Koolhaas eine der schlimmsten Modernisten ueberhaupt dort eine grosse Chance bekommen hat. Die Aussichten seines zackigen Wuerfels, der natuerlich keinerlei Bezug zur direkten Umgebung nimmt, scheinen auf den Fernsehturm (DDR-Reminiszenz) und eine verbliebene Nazi-Kiste (die andere Reminiszenz) ausgerichtet zu sein-und das absichtlich so wie ich es hier andeute. Typisch niederlaendisch halt.. :x

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • GruttePier. Wo steht denn das Jugendstill Haus von Hertie?
    Brandmauer. Welche Nazi-Kiste meinst du?

    Rem Koolhaas nennt sich "Nr 1". Typische arroganz von modernistische Architekten (wie auch Chipperfield), die fast nichts wirklich "Schönes" bauen können.

    PS Es gibt bestimmt auch gute oder schöne moderne Bauten, sind allerdings sehr sehr seltsam.

  • @uaoj36
    Es steht an der Klosterstrasse 64 hinter das Stadthaus neben der Parochialkirche.Es ist übrigens gebaut worden durch Berthold und Georg Tietz
    und nicht durch Hermann Tietz, das und sehr schöne Bilder sind hier zu sehen:http://images.google.nl/imgres?imgurl=…l%3Dnl%26sa%3DG

    Es gibt in der Waisenstrasse natürlich auch noch der älteste Kneipe Berlins,Zur letzten Instanz und ein Teil der Stadtmauer.

  • GruttePier. Ok, dachte es schon, aber war mich bekannt unter der Nahme von "Tietz". Ja das ist ein schönes Haus (mit Hinterhaus) das der Vernichtungssturm der 2. Weltkrieg UND DDR überlebt hat!! Schon ein kleines Wunder.

    Brandmauer. Finde dieses Neues Rathaus doch sehr imposant. Das Dach war früher sogar noch etwas höher. Mit den vielen Hinterhöfen hat dieses Gebäude auch alles überlebt, was eine Indikation ist das in der Mitte Berlins Vieles den Krieg gut überlebt haben muss, was heute leider nicht mehr da ist.
    Nazi Kisten (ausserhalb Neue Reichskanzlei; das Haus des Fremdenverkehrs oder die Bauten am Obersalzberg) haben alle den Krieg sehr gut überlebt und wurden noch von der DDR noch der Bundersrepublik abgebrochen!!!
    Eigentlich doch sehr merkwürdig!!!

  • :übelkeit:

    Mit dem Koolhaas-Gebaeude meinte ich die neue niederlaendische Botschaft in der Klosterstrasse. Oben ein Bild.
    Es war einmal so in den nl. Nachrichten, genauso wie ich oben beschrieben habe. Also: keine Ruecksicht auf die unmittelbare Umgebung (das sagte man natuerlich nicht, aber siehe das Bild!) und Fernblick auf Fernsehturm und neues Stadthaus (das muss es in der Tat gewesen sein) aus ideologischen Gruenden. Also: der nl. Botschafter kommt mit 'nem UFO, landet und halt mit Sorge ausschau nach den Teilen der dortigen Vergangenheit, die er sehen will :totlachen:

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Koolhaas soll jetzt in der Altstadt von Kopenhagen bauen. Da kriege ich echt Angst :augenrollen:

    Hier das Grundstück: Oben die Schlossinsel mit Speicher aus dem 17 JH. Das gelbe Gebäude ist eine Kaserne aus dem 18 JH.

    Mehr Infos:

    http://www.talkingpoints.dk/rammeside_frie…rewery_site.htm

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Koolhaas ist bestimmt keine Werbung fuer hollaendische Baukunst!!!
    vielleicht konnte er zusammen mi Guenther Benisch und Daniel Liebeskind richtung Mars verschwinden und da etwas aufbauen :gg: