Tiergerechte Freiraumgestaltung.....
Nichts gegen unsere geliebten Mitgeschöpfe, aber ob das hier das Wichtigste ist?
Tiergerechte Freiraumgestaltung.....
Nichts gegen unsere geliebten Mitgeschöpfe, aber ob das hier das Wichtigste ist?
Irgendwie will ich das nicht sehen.
Tiergerechte Freiraumgestaltung.....
Daran ist gar nichts verkehrt, wenn man bedenkt, dass die kahle Moderne nicht nur abweisend für den Menschen, sondern auch für Tiere ist, die sich als Kulturfolger über die Jahrhunderte die menschliche Zivilisation als Ersatzlebensraum gesucht haben. Man beobachte mal, wo sich Schwalben Nester bauen, wo Fledermäuse nisten, wo Vögel rasten und jagen, wo Insekten oder Reptilien vorkommen, etc. - nämlich nicht an glatten WDVS-Fassaden (und wenn, dann nur durch deren Zerstörung), sondern an Natursteinfassaden, an solchen mit viel Struktur, an Schrägdächern, in Vierteln mit Straßenbäumen, grünen Innenhöfen und Brunnen, statt auf Parkplätzen, in glattasphaltierten Straßen oder auf endlosen Pflasterflächen.
Die ökologischen Anforderungen finden in der traditionellen Architektur und auch im traditionellen Städtebau am ehesten ihre Antworten, nicht in der Moderne. Wenn man das mit berücksichtigt, wird man für das, wofür wir alle eintreten, auch mehr Zustimmung finden.
Ich bin gespannt, wie das konkret ausformuliert wird, denn das, was man bisher zu ökologischer Stadtgestaltung gehört hat (Dach- und Fassadenbegrünung, Kübelpflanzen, Versickerung unter dem Gebäude) ist allenfalls Kosmetik (wenn denn überhaupt erfolgreich umsetzbar) zu einem hohen Preis.
Letztlich ist dieses "Animal Aided Design" nichts anderes als "Gender Mainstreaming", "inklusive Stadtplanung", oder welche Aspekte auch immer sonst mit berücksichtigt werden - meistens einfach die pro-forma-Einbindung der Interessenverbände, bzw. zuständigen Ämter während des Planungsprozesses. Dass das bei der Abwägung überhaupt einen großen Stellenwert einnimmt, wage ich mal zu bezweifeln. Wahrscheinlich fand der Redakteur diesen Begriff einfach "in" und hat das in dem Artikel deshalb betont.
Alleine schon richtige Dachüberstände machen SO viel aus. Optisch und für den Tierbestand, wie Schwalben.
Gute Sache, dass das aufgenommen wird.
Palais Schwerin 1742
"Ordentliche Abbildung der Illumination, wegen der in Rußland geschehenen Crönung Ihro Rußisch-Kayserl. Majestät ELISABETH PETROWNA, so am 14. Junii 1742, in der Residentz Berlin dieserhalb höchstfeyerlich an Sr. Excellentz des Grafen von Czernichew Behausung aufm Molcken-Marckt begangen worden."
Geschätzt 1850?
Photo ca. 1900 mit Litfaßsäule.
Um 1925 stark verwerbeflächelt und natürlich das Erdgeschoss durch Warenfenster geöffnet.
Quelle: Palais Schwerin, Mediathek des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin, http://creativecommons.org/publicdomain/mark/1.0/deed.de, https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/6JGFW7FBP…DSIH2EERJ6V7LCW
1937 wurden dann die zwei Flügelanbauten hinzugefügt und wahrscheinlich auch die Fenster im Erdgeschoss wiederhergestellt.
Zusammen mit dem Palais Podewils, dem Nicolaihaus und dem Niederländischen Palais eines der letzten halbwegs erhaltenen Palaisbauten des 18. Jahrhundert.
Niederländisches? Das gibts doch nicht mehr. Meinst du Ephraim?
Niederländisches? Das gibts doch nicht mehr. Meinst du Ephraim?
Doch, der Nachbau von 1967 mit den originalen Bejleidungen: https://de.wikipedia.org/wiki/Niederl%C3%A4ndisches_Palais
Das kleine Niederländische Palais Unter den Linden steht heute nicht mehr.
Photo ca 1900.
Zur 1. Mai-Feier 1946 war es immer noch aufbaubar erhalten
1949 war dann nur noch der Portikus erhalten, wahrscheinlich Abriss oder Einsturz. Die Bildunterschrift ist natürlich verschleiernd, wodurch das Palais eingestürzt ist.
Heute steht an der Stelle die Reko des Gouverneurshauses aus ehemaligen der Königsstraße (heute Rathausstraße), welches die DDR 1967 dort angetragen und hier neu errichtet hat unter Nutzung von Originalteilen. Beide Häuser wurden von Friedrich Wilhelm Dieterichs entworfen.
Vom Wiederaufbau des Molkenmarkts hört man wenig bis gar nichts mehr. Es ist auch unglaublich still um Frau Kahlfeldt geworden, obwohl sie bei ihrem Antritt ständig in aller Munde war. Ich hoffe doch sehr, dass hier hinter den Kulissen eifrig geplant und gewerkelt wird. Ich mache mir nämlich schon Sorgen, dass man nach der Wahl 2026 und neuen politischen Verhältnissen wieder alles umschmeißt.
Vom Wiederaufbau des Molkenmarkts hört man wenig bis gar nichts mehr. Es ist auch unglaublich still um Frau Kahlfeldt geworden, obwohl sie bei ihrem Antritt ständig in aller Munde war. Ich hoffe doch sehr, dass hier hinter den Kulissen eifrig geplant und gewerkelt wird. Ich mache mir nämlich schon Sorgen, dass man nach der Wahl 2026 und neuen politischen Verhältnissen wieder alles umschmeißt.
Das liegt erstens daran, dass ein "Wiederaufbau des Molkenmarktes" zu keinem Zeitpunkt geplant war und zweitens daran, dass die Stadt- und Landeskasse leer ist. Am MM sollten ja nur landeseigene WBG bauen, da ist Geld grade schlecht. Und Private sind böse...
Das liegt erstens daran, dass ein "Wiederaufbau des Molkenmarktes" zu keinem Zeitpunkt geplant war...
Mit Wiederaufbau meinte ich nicht die Rekonstruktion des Molkenmarktes. Das dem nicht der Fall ist, dürfte so gut wie jeder hier wissen. Ich meinte den Wiederaufbau eines Stadtviertels auf der früheren Fläche des Molkenmarktes, und habe mich nur etwas kürzer ausgedrückt.
Keine ungewöhnliche Ausdrucksweise: https://entwicklungsstadt.de/molkenmarkt-ma…hl-fast-fertig/
Du musst nicht immer so übereifrig sein, andere Leute zu verbessern, auch wo es gar nicht nötig ist.
Vielen Dank aber für die restliche Auskunft.
Ich frage mich, ob es nicht irgendwie möglich ist, in Berlin einen größeren Konsens für einen Molkenmarkt mit kleinteiligen Fassaden zu erreichen.
Z.B. manche DDR-Sympathisanten stehen dem ja kritisch gegenüber.
In der DDR wurde ja das Nikolaiviertel gebaut, zur 750-Jahre-Berlin-Feier. Auch die Machthaber in der DDR hatten im Laufe der Zeit erkannt, dass solch kleinteilige Fassaden auch etwas Positives haben. Das Projekt Nikolaiviertel weist ja einige Parallelen zum Projekt Neue Altstadt in Frankfurt auf.
Ich mag das Nikolaiviertel, auch wenn es definitiv nicht perfekt ist. Es ist denke ich der einzige Ort im historischen Zentrum von Berlin, in dem sich die frühere Kleinteiligkeit von Alt-Berlin erleben lässt. Insgesamt ist das Nikolaiviertel auch denke ich ziemlich beliebt.
Das Projekt Molkenmarkt kann ja als eine Art Erweiterung des Nikolaiviertel gesehen werden. Das Nikolaiviertel ist das älteste Siedlungsgebiet, der Molkenmarkt der älteste Platz in Berlin.
Mit einem Wiederaufbau vom Molkenmarkt mit kleinteiligen Fassaden setzt man also letztendlich das fort, was in der DDR begonnen wurde. Ich frage mich, ob es mit dieser Sichtweise möglich ist, manche DDR-Sympathisanten von einem Molkenmarkt mit kleinteiligen Fassaden zu überzeugen.
Man könnte z.B. anpeilen, den Molkenmarkt (und vielleicht noch mehr) mit kleinteiligen Fassaden zur 800-Jahre-Berlin-Feier von Berlin im Jahr 2037 komplett fertig zu haben.
(Und weil es ja oft Bauverzögerungen gibt am besten sicherheitshalber schon 5 Jahre früher, also 2032)
Nach dem Motto: Berlin schenkt sich selbst zum 800. Geburtstag einen Teil der eigenen Wurzeln zurück.
Außerdem gibt es noch Neuigkeiten:
https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/19/SchrAnfr/S19-20546.pdf
Demnach soll es Testentwürfe vom Architekturbüro Mäckler geben, die vermutlich nicht veröffentlicht werden sollen. ("Die Testentwürfe dienen der Abstimmung mit der WBM [...]")
Christoph Mäckler war bei der Neue Altstadt in Frankfurt involviert, laut Tagesspiegel war er der Chef-Gestalter.
Es ist mit den Entwürfen vielleicht ein bisschen so wie bei der Bauakademie, aber mit anderen Vorzeichen, einige der Testentwürfe würden uns wahrscheinlich gut gefallen.
Es wird scheinbar übers Geld diskutiert, wenn es gleichzeitig schön und ökologisch werden soll wird es nicht super billig.
Das Projekt Neue Altstadt Frankfurt hatte demnach 200 Millionen Euro gekostet, und am Ende einen Verlust von 90 Millionen Euro gehabt, den die Stadt dann bezahlt hat. Es wird demnach darüber diskutiert, wie viel sich Berlin leisten kann, es scheint eine Bandbreite zu geben zwischen billig - schön - ökologisch, wo man sich für ein Level und Prioritäten entscheiden muss. Und da wird scheinbar noch diskutiert, und deswegen gibt es scheinbar Verzögerungen.
Bei Block B scheint man schon ziemlich weit zu sein. Wenn man sich auf die Vorgaben geeinigt hat, kann dann ein Architekturwettbewerb starten.
Zur weiteren Entwicklung am Molkenmarkt schreibt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auf ihrer Facebookseite:
Quote
Es geht los am Molkenmarkt.
Als einer der Gründungsorte Berlins wird der Molkenmarkt gegenüber dem Roten Rathaus wiederbelebt und zu einem zukunftsorientierten und vielfältigen Quartier entwickelt. Für das umfangreiche Vorhaben wurde das Areal in fünf Blöcke eingeteilt. Nun fällt der Startschuss für die ersten acht Häuser im Block B - entlang der Gruner Straße und der Jüdenstraße.
Anfang des neuen Jahres werden wir gemeinsam mit der WBM die europaweite Bekanntmachung für den hochbaulichen Realisierungswettbewerb veröffentlichen. Die Bebauungsleitlinien legen die Regeln für die Häuser, die Funktionalität der Höfe, die Dachausprägungen in Bezug auf die Nachbarschaft u.v.m. fest. Für die einzelnen Häuser werden die Bebauungsleitlinien grundsätzliche Angaben zur Geometrie der Häuser, zu den Traufhöhen, den Dachnutzungen und -ausprägungen, den Geschosshöhen für die einzelnen Nutzungen, zu der Lage der Hauseingänge und der Fassadengliederung sowie zu einer Auswahl der Materialien festlegen.
Dies ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur baulichen Umsetzung des Molkenmarktes. Dort entstehen etwa 450 bezahlbare Wohnungen und Flächen für gewerbliche und kulturelle Nutzungen sowie lebendige Erdgeschosse.
2025 werden im Rahmen des Wettbewerbsverfahrens verschiedene Konzepte und Teams für die Umsetzung ausgewählt, die dann mit der weiteren Planung beauftragt werden. Das von den Archäologen vollständig ausgegrabene Elektrizitätswerk aus dem Jahr 1889 soll als archäologisches Fenster in den ersten Bauabschnitt integriert werden
Immerhin steht dort etwas von Dachausprägung, Fassadengliederung und Auswahl der Materialien. Auch ist nun klar, welches archäologische Fenster in diesem Abschnitt kommen wird. Man darf weiter gespannt sein ...
Am besten wäre die Verlängerung des Nikolaiviertes bis zum Roten Rathaus und darüber hinaus, bis an die Kanten des Fernsehturms.
Resurrectus, bitte melden! Offensichtlich wieder so ein Fall einer intergalaktischen Verirrung.
Bei den Ausgrabungen gab es die Tage einige interessante Funde, u.a. eine Statue der Hl. Katharina
Reliquiare und Heilige am Molkenmarkt - Berlin.de
Das Stadtschloss/Humboldt-Forum wäre eigentlich ein würdiger Ausstellungsort für so Funde.
Video von der Stiftung Mitte Berlin ( https://stiftung-mitte-berlin.de/ ) zum Grauen Kloster, mit Rendering von der wiederaufgebauten Klosterkirche und den Arkaden davor:
Diesen Artikel zum Projekt Molkenmarkt mit Großem Jüdenhof hatten wir hier glaube ich noch nicht:
Hier der Entwurf von Mäckler Architekten, die ja das Gestaltungshandbuch erstellen, damals zweiter Preis:
molkenmarkt.berlin.de/entwurf-1029/
Sehr kleinteilig und viele Schrägdächer, außerdem eine Rekonstruktion vom Großen Jüdenhof und von den Arkaden vor der Klosterkirche.
Zum Vergleich die beiden ersten Plätze:
Bernd Albers Gesellschaft von Architekten, mit Rekonstruktion vom Großen Jüdenhof und von den Arkaden vor der Klosterkirche, aber ansonsten viele Flachdächer:
molkenmarkt.berlin.de/entwurf-1024/
OS arkitekter, wenn ich es richtig sehe gar keine Rekonstruktionen:
molkenmarkt.berlin.de/entwurf-1030/
Artikel von 2024 über Mäckler Architekten, hinter Bezahlschranke:
Ein anderer Artikel von 2024 ohne Bezahlschranke:
Erläuterungsbericht zum Rahmenplan zur Charta Molkenmarkt:
https://molkenmarkt.berlin.de/wp-content/uploads/sites/129/2023/10/MOMA-Broschuere-Rahmenplan_bf.pdf