Berlin - Molkenmarkt und Klosterviertel

  • Gemeint ist: erst kommt die Funktion, dann kommt die Konstruktion, dann kommen soziale Aspekte, und wenn man dies alles möglichst ehrlich und offensichtlich zum Ausdruck bringt, wird es schon ästhetisch sein.

  • Die Parzellierung gefällt sehr gut, allerdings sind auf der Seite des Architekturbüros von Bernd Albers fast alle realisierten Entwürfe Flachdach-Bauten - wenn auch schon Moderne und Urbanismus unter einen Hut zu bringen versucht wird. Ich befürchte allerdings, dass die Häuser am Molkenmarkt am Ende fast genauso aussehen könnten, wie auf den Miniaturmodellen der beiden Sieger des Wettbewerbs.

    Wenn wir auf die Kubatur achten würden und zumindest Schrägdächer kommen, wäre die halbe Miete bei der Bebauung schon getan. Der Ort sollte gerade wegen seiner Bedeutung kein architektonischer Experimentierkasten wie am Potsdamer Platz werden. Auch war ja die Vorgabe, dass die archäologischen Ausgrabungen integriert werden! Wie sieht es dann mit dem Stand zum Leitbauten-Konzept aus, das idealer wäre?

  • Mit flache Dächer soll nun endlich mal schluss gemacht werden.

    In Lübeck werden in die historische Stadt auch keine Kuben mit flache Dächer gebaut,

    Am Neumarkt auch nicht.

    In die Frankfurter Altstadt bestimmt nicht.

    Sogar das von der SED aufgebaute Nikolai Viertel nicht.

    Flache Dächer gehören zu moderne Bauten, die hier nicht gewünscht sind.

    For Gods sake: "Es geht um der Mitte"!!!!!

    Wie könnte Bernd die ersten Preis bekommen mit solch einer banaler und phantasieloser Entwurf???

    Phantasielos weil es NUR aus Flachdach-Bauten besteht.

    Wo sind die Stuhlemmers, Patschkes und so viele Anderen die schöne Bauten entwerfen können ??????

    Was wir brauchen sind Bauten auf kleine Parzellen, versehen mit für Berlin typische Giebel, Schräge Dächer
    und Fassaden. Nach Vorbild der ehemalige Bauten in der Berliner Altstadt oder Bauten in Viertel rund der Altstadt.

    Auch keine Kopien der Vorgängerbauten; alles 100% original, aber bitte nun mal keine "Allerwelt" Bauten.


    Man kann keine Altstadt neu entwerfen mit nur moderne und unästhetische und für Berlin untypische Bauten.

  • Er Errinrrt mich an den Townhaeuser Suedlich der Friedrich Werderschen Kirche . Leider wieder einer verpaste Chance. So etwas wie die. Wiederaufgebauten Innenstadt am Frankfurter Dom haette ich gerne gesehen Oder die Gebaeude suedlich der Nikolai Kirche. vielleicht haette Gunter Stahn den entwurf machen Koenen ( Architekt des Nikolai Viertels) lebt er eigentloch noch? , es ist ja eine Zeit her als er diesen Entwurf gemacht hat, Anfang der Achtziger Jahren

  • So etwas wie die. Wiederaufgebauten Innenstadt am Frankfurter Dom haette ich gerne geselen.

    Zu viel erwarten können wir auch am Molkenmarkt nicht van Dyk,und schon gar nicht wie am Frankf.Dom.

    Ich vermute es wir eher architektonisch modern durchschnittlich dort hinauslaufen.Ich glaube ein Mix aus Leitfassaden,Traditionellen Fassaden und Moderne wird es auch dort nicht geben.Ob die neue hochgelobte Senatsbaudirektorin vielleicht da etwas großartiges bewegen wird,warten wir es ab.

  • Na, dann: hier der 1. Preis von Bernd Albers, der Grundlage für die nächsten Schritte sein wird:..

    Also offiziell ist das so absolut noch nicht entschieden, da es zwei erste Preise gibt....

    "Entscheidung trotz Siegerehrung vertagt

    ....Trotz Juryentscheid ist noch nicht klar, wie das Quartier am Molkenmarkt nun genau umgestaltet wird, da gleich zwei gegensätzliche Entwürfe gewonnen haben. Experten erklären sich dieses Vorgehen der Jury damit, dass wohl zwei gleich stark bewertete Entwürfe vorlagen und nicht klar war, welcher eindeutig die Nase vorn hat.

    Konsequenz: Das Verfahren zieht sich weiter in die Länge. Die Senatsverwaltung wird jetzt ein Werkstattverfahren mit breiter öffentlicher Beteilung starten. Die erste Bürgerwerkstatt ist für Februar, die zweite für April anberaumt. Dort können Bürgerinnen und Bürger ihre Bedenken, Wünsche und Anregungen abgeben. Nach einer Überarbeitung der Konzepte im kommenden Jahr soll dann die abschließende Bewertung erfolgen...."

    https://www.rbb24.de/panorama/beitr…molkemarkt.html

    https://molkenmarkt.berlin.de/2021/12/01/die…kt-stehen-fest/

  • Bürgerwerkstatt? Wenn damit tatsächlich die Beteiligung der Bürger gemeint ist, sollten wir diese Chance nutzen.

    Dort könnte man unsere Verbesserungsvorschläge mit einbringen.

    "Moderne Architektur heißt seit über 50 Jahren: Rechtwinklig, weiß, kahl, leer, gebaut von immer schwarzgekleideten Architekten."

    -Gerhard Kocher

  • Bürgerwerkstatt? Wenn damit tatsächlich die Beteiligung der Bürger gemeint ist, sollten wir diese Chance nutzen.

    Dort könnte man unsere Verbesserungsvorschläge mit einbringen.

    Mitglieder des Berliner Ortsverbands beteiligen sich bereits seit längerem an der Stadtwerkstatt und bringen dort Vorschläge ein, unter anderem favorisieren wir ja ein Leitbautenkonzept für den Molkenmarkt. Aber natürlich könnte die Beteiligung noch besser sein. Man kann sich hier bei mein.berlin.de registrieren und erhält dann regelmäßig Mails und Einladungen zu Onlineveranstaltungen der Stadtwerkstatt. Ich finde diese Möglichkeit der Partizipation gut und wertvoll, habe auch nicht den Eindruck, dass ernstgemeinte und seriöse Beiträge dort ignoriert werden.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • 7 Stunden Molkenmarkt ...

    Der Berliner Molkenmarkt I wissenschaftliches Kolloquium I 8. Oktober 2021

    0:00 Grußwort der Historischen Kommission zu Berlin e.V. (Dr. Doris Bulach)
    8:00 Einführung in das wissenschaftliche Kolloquium (Prof. Dr. Matthias Wemhoff)

    37:58 Sektion 1 | Mittelalterlicher Markt und landesherrliches Amt. Der Molkenmarkt als Wirtschaftsstandort (Moderation Prof. Dr. Felix Escher, Berlin)
    40:10 Hansisches Berlin am Molkenmarkt (Prof. Dr. Hiram Kümper, Mannheim)
    1:12:08 Amt Mühlenhof. Grundstück, Gebäude und Nutzungen vom 14. bis zum 20. Jahrhundert (Lutz Mauersberger, Berlin)

    1:52:42 Sektion 2 | Mit Schaufel und Spaten. Einblicke in die aktuellen Grabungsergebnisse (Moderation Prof. Dr. Matthias Wemhoff, Berlin)
    1:54:48 Mittelalterbefunde bei den Ausgrabungen am Molkenmarkt (Dr. Michael Malliaris, Berlin)
    2:27:52 Die ›Centralstation‹ Spandauer Straße – Rathausstraße, ein Kraftwerk und dessen Entwicklung aus der Frühzeit der Elektrifizierung der Stadt Berlin. Die Ergebnisse der archäologischen Ausgrabung als Beitrag zur Archäologie der Moderne (Eberhard Völker M.A., Berlin)

    2:49:20 Sektion 3 | Diversität rund um den Molkenmarkt. Bürger und Stadtadel (Moderation Dr. Doris Bulach, Berlin
    2:52:43 Das östliche Molkenmarktviertel. Geschichte eines längst vergessenen Stadtquartiers (Dr. Sebastian Heber, Berlin)
    3:23:12 Berlins Weg auf die europäische Bühne – Barockpaläste um 1700 anhand der Beispiele um den Molkenmarkt (Dr. Hans-Joachim Kuke, Potsdam)

    4:04:55 Sektion 4 | Der Molkenmarkt verliert sein Gesicht. Zerstörung und Umgestaltung (Moderation Dr. Doris Bulach, Berlin)
    4:06:50 Reichsstraße 1 – ein Zerstörungszusammenhang (Prof. Dr. Harald Bodenschatz, Berlin)
    4:47:32 Der Bau der Reichsmünze am Molkenmarkt im Kontext der NS-Planungen eines städtischen Verwaltungsforums (Prof. Dr. Wolfgang Schäche, Berlin)
    5:25:39 Welches Stadtquartier wollen wir bauen? Europäische Beispiele (Prof. Dr. Markus Tubbesing, Potsdam)

    5:59:35 Podiumsdiskussion | Der Molkenmarkt gestern, heute und morgen: vom mittelalterlichen Markt zum neuen Stadtviertel

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    Mich hatte vor allem der Vortrag von Prof. Kuke interessiert über die Barockpaläste, aber leider wurden seine Folien in der Übertragung nicht gezeigt.

  • Heute habe ich den Newsletter der Gesellschaft Historisches Berlin erhalten. Ich zitiere daraus:

    Zitat

    Der Berliner Senat hat in einem städtebaulichen Wettbewerbsverfahren zur Neugestaltung der derzeitigen verkehrsumtosten Brache zwei erste Preise vergeben. Demnach konnten sich das Team des Berliner Architekten Bernd Albers zusammen mit dem Züricher Landschaftsarchitekturbüro Vogt sowie das dänische Team OS Arkitekter (Kopenhagen) mit der Berliner Czyborra Klingbeil Architekturwerkstatt in dem Wettbewerb durchsetzen.

    Die Konzepte der beiden Preisträger unterscheiden sich grundlegend. Das dänische Büro wählte in seinem Konzept einen radikal modernen Ansatz. OS Architekter priorisiert ein klimaneutrales und innovatives Viertel, wo Fragen nach alternativen Baustoffen und nachhaltige Gebäudestrukturen Vorrang vor der ästhetischen Gestaltung haben, was allerdings zu einer eher bauklötzchenartigen banalen Gestaltung führt.

    Der andere Sieger - das Büro Bernd Albers - sieht den Molkenmarkt eher traditioneller, orientiert sich mehr an der bekannten Blockrandbebauung des historischen Molkenmarkt-Viertels. Albers war in Berlin beispielsweise an verschiedenen Projekten wie dem Stresemann-Quartier am Potsdamer Platz beteiligt. In zwei Bürgerwerkstätten am 3. Februar und 28. April 2022 besteht nun die Möglichkeit, auf die weitere Gestaltung der Entwürfe Einfluss zu nehmen.

  • Kleiner Tipp, wer sich nicht siebeneinhalb Stunden der Veranstaltung durchschauen möchte: Der Vortrag von Prof. Tubbesing (5:25:39). Er leitet sehr schlüssig her, warum eine Neubebauung des Molkenmarktes sich (zwar nicht durchgehend, aber immerhin in Teilen) einfach an den seit dem Mittelalter überkommenen Stadtstrukturen orientieren MUSS. Das macht definitiv gute Laune - allein schon wg. den vielen schönen Beispielen, die er an die Wand wirft (von Münster, über Dresden, über Frankfurt - bis Lübeck).

    Eher demotivierend dagegen die anschließende Podiums-Diskussion, wo Hr. Kühne, der wohl an verantwortlicher Stelle in dem Planungsprozess viel zu sagen hat, ausführt (über 20 Min.?) warum das ganze Projekt von vorne bis hinten ganz vielen Zwängen unterliegt - nicht zuletzt wg. dem Gott-gegebenen Fakt, dass offenbar v.a. öffentliche Wohnungsbauträger hier zum Zug kommen sollen - obwohl sie (so sehe ich die Quintessenz seiner Ausführungen) keine Ahnung haben, wie man städtebaulich anspruchsvoll baut ...

  • Die Senatsverwaltung wird jetzt ein Werkstattverfahren mit breiter öffentlicher Beteilung starten. Die erste Bürgerwerkstatt ist für Februar, die zweite für April anberaumt. Dort können Bürgerinnen und Bürger ihre Bedenken, Wünsche und Anregungen abgeben.

    Snork hat dazu ja schon etwas geschrieben, aber vielleicht noch einmal ganz konkret nachgefragt: Haben wir (sprich: der Ortsverband Berlin) denn für diese Bürgerwerkstatt ein ausgearbeitetes Leitbauten-Konzept, das wir da einbringen können?

  • Ich sehe die Chancen in unserer Sache hier eher schlecht. Mit aufgelockerter Bebauung und Alibi-Grünflächen gewinnt man leider oft solche Workshopverfahren. Am ehesten könnte man wohl die Herzen der Mitbürger durch das schlüssige Argument erreichen, dass die derzeit eher isolierte Insel "Nikolaiviertel" dadurch harmonischer in das Stadtgefüge eingepasst werden würde. Leitbauten wären zwar wunderbar, aber mit einer angepassten Blockrandbebaung auf historisch angenähertem Stadtgrundriss könnte ich im Endeffekt gut leben.

  • Man sollte meiner Meinung nach die Gestalltung und Bauweise überwiegend an der Vorkriegsstrukturen und Nikolaiviertel anknüpfen. Harmonie und Historie muss das Leitmotiv werden. Das tote Herz soll doch ein "Berlinerisch" Herz werden müssen, kein allerwelt Herz.

  • Snork hat dazu ja schon etwas geschrieben, aber vielleicht noch einmal ganz konkret nachgefragt: Haben wir (sprich: der Ortsverband Berlin) denn für diese Bürgerwerkstatt ein ausgearbeitetes Leitbauten-Konzept, das wir da einbringen können?

    Ja das habe ich mich auch schon gefragt. Langsam ist es ja dort an der Zeit, dieses der Öffentlichkeit bzw. uns vorzustellen.