Berlin-Kreuzberg - Mehringplatz (ehem. Belle-Alliance-Platz)

  • Auf den ersten Blick nicht schlecht, das Hauptproblem bleibt allerdings die Bebauung des Rondells. Von daher würde ich sagen, es wird nur an den Symptomen herumgedoktort.

    In dubio pro reko

  • Der Innenring ist nach dem Siegerentwurf nun komplett begrünt. Darum herum wurde ein als Platzraum konzipierter Außenring geschaffen.
    Ich gebe aber "Königsbau" recht. Man müsste die Bebauung abreißen und im klassischen Stil neu errichten. So wäre meine Idealvorstellung.

  • Ich bin etwas skeptisch. Dadurch verlängern sich die Wege, wenn man den Platz "geradeaus" überqueren will. Nicht, dass dann alle aus Bequemlichkeit quer über die Grünfläche latschen. Das ist ja schon oft so, um 2m einzusparen, wenn es um die Ecke geht...An sich ist gegen einen grünen Platz ja nichts einzuwenden. Besonders kreativ ist das Ergebnis jedoch nicht.

  • Wichtig wäre es erstmal durch Brechen des südlichen Riegels die offene Torfunktion am Halleschen Tor wiederherzustellen, dann darauf folgend die hässlichsten Bausünden im angrenzenden Platzbereich und in der Friedrichstrasse zu beseitigen, um dann allmählich von außen nach innen das Platzgefüge zu rekonstruieren. Als letztes sollten dann die noch verbliebenen Reste von Sharouns Innenrondell fallen.

    Mit dieser früher geplanten Variante hätten wir bei erfolgter Realisierung mitnichten heute die geringsten Probleme, weder städtebaulich noch sozial:

    http://www.gettyimages.de/detail/nachric…nfoto/549510213

  • Dieser Platz benötigt mehr, als nur oberflächliche Kosmetik.
    Wenn der Bezirk es nicht hinbekommt, dann werden die Gentrifizierer auf kurz oder lang zuschlagen. Bei dieser 1a Lage keine Frage des wenn, sondern nur eine Frage des wann.
    Hier hat Berlin noch die Chance eine gesunde soziale Mischung mit richtungsweisendem und hochwertigem sozialen Wohnungsbaus unter Berücksichtigung traditioneller Baukunst zu schaffen, bevor Großinvestoren, die hier keiner haben möchte, es vormachen werden.
    Wenn erst die Wilhelmstrasse mit Luxuswohnraum bebaut ist, dann ist der Weg nicht weit in die südliche Friedrichstadt und SO 36.

    Einmal editiert, zuletzt von Berkowitz (18. August 2016 um 22:59)

  • ...
    Hier hat Berlin noch die Chance eine gesunde soziale Mischung mit richtungsweisendem und hochwertigem sozialen Wohnungsbaus unter Berücksichtigung traditioneller Baukunst zu schaffen, bevor Großinvestoren, die hier keiner haben möchte, es vormachen werden.

    Ein schöner Traum, aber wo in Berlin gibt es denn "hochwertigen sozialen Wohnungsbau unter Berücksichtigung traditioneller Baukunst?"

    Realisitsch betrachtet wird eine Bebauung in Anlehnung an historische Architektur hier wohl nie stattfinden und ...Victoria weiter Tränen vergießen, wenn sie den Zustand ihres Platzes sieht.

  • Dieser Platz benötigt mehr, als nur oberflächliche Kosmetik.
    Wenn der Bezirk es nicht hinbekommt, dann werden die Gentrifizierer auf kurz oder lang zuschlagen. Bei dieser 1a Lage keine Frage des wenn, sondern nur eine Frage des wann.
    Hier hat Berlin noch die Chance eine gesunde soziale Mischung mit richtungsweisendem und hochwertigem sozialen Wohnungsbaus unter Berücksichtigung traditioneller Baukunst zu schaffen, bevor Großinvestoren, die hier keiner haben möchte, es vormachen werden.
    Wenn erst die Wilhelmstrasse mit Luxuswohnraum bebaut ist, dann ist der Weg nicht weit in die südliche Friedrichstadt und SO 36.

    Okay, das klingt als wäre Gentrifizierung was böses...
    Ich hoffe sogar sehr, dass der richtige Investor/die richtigen Investoren ordentlich in den Platz und Umbauung investieren und ihn mal gehörig aufmöbeln. Die scheußliche Umbauung ist allerdings sicher denkmalgeschützt, oder? Würde man doch einfach komplett Kahlschlag machen und einen Kollhoff, Stuhlemmer, Nöfer oder Treese Architekten ranlassen... :/

  • Okay, das klingt als wäre Gentrifizierung was böses...Ich hoffe sogar sehr, dass der richtige Investor/die richtigen Investoren ordentlich in den Platz und Umbauung investieren und ihn mal gehörig aufmöbeln...

    Naja, Gentrifizierung ist sicher auch nicht automatisch etwas Gutes - weder für die Menschen noch für die Gebäude.
    "Aufmöbeln" tut so ein Investor die Bebauung sicherlich. Nur wenn ich mir die meisten Neubauten, die in Berlin in den letzten Jahren entstanden sind, so ansehe, bricht auch keine Begeisterung aus. Die finanziellen Mittel, die im Zuge einer Gentrifizierung reinströmten, dienten doch wohl bisher mehr der Gewinnoptimierung der Immobilienbranche bzw. Investoren, als dass sie in die Qualität oder gar in die Optik oder den Charme der Gebäude flossen.
    Vielleicht wäre es sogar besser, der Platz dümpelt noch ein paar Jahre vor sich hin, in der Hoffnung, dass sich der architektonische Zeitgeist in Berlin zum Besseren wendet.

    Einmal editiert, zuletzt von newly (19. August 2016 um 04:59)

  • Okay, das klingt als wäre Gentrifizierung was böses...Ich hoffe sogar sehr, dass der richtige Investor/die richtigen Investoren ordentlich in den Platz und Umbauung investieren und ihn mal gehörig aufmöbeln. Die scheußliche Umbauung ist allerdings sicher denkmalgeschützt, oder? Würde man doch einfach komplett Kahlschlag machen und einen Kollhoff, Stuhlemmer, Nöfer oder Treese Architekten ranlassen... :/

    Nichts gegen Gentrifizierung, wenn andere es nicht gebacken bekommen.
    Aber als unverbesserlicher Optimist gebe ich die Hoffnung nicht auf, Berlin könnte es ausnahmsweise mal selbst schaffen den Mehring Platz zu rekultivieren und reurbanisieren.
    Gut, mit Regula sicher so schnell nicht, aber es kommen hoffentlich wieder glücklichere Zeiten für Berlin.
    Die Architekten wären ja bereits da!

    Einmal editiert, zuletzt von Berkowitz (19. August 2016 um 16:58)

  • Die Bauarbeiten am Mehringplatz entwickeln sich zu einer unendlichen Geschichte. Das wird auch in diesem Jahr nicht mehr fertiggestellt werden können.

    Ansichten von Norden.

    img_09283jje5.jpg

    img_0926w4k2n.jpg

    img_0927zyjfz.jpg

    Die zwei verbliebenen Altbauten der äußerst südlichen Friedrichstadt im Gravitationsfeld des Mehringplatzes.

    Friedrichstraße N°9

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    Friedrichstraße N°237

    img_0929wjk1o.jpg

    Wer hat alte Bilder der Häuser?

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Snork 1. Oktober 2020 um 07:36

    Hat den Titel des Themas von „Mehringplatz (ehem. Belle-Alliance-Platz)“ zu „Berlin-Kreuzberg - Mehringplatz (ehem. Belle-Alliance-Platz)“ geändert.
  • Ich hab darüber hier jetzt nichts gefunden, aber ist euch bewusst, dass dieser Ring unter Denkmalschutz steht? Ich frag mich wirklich welche Irren das entscheiden, denn keiner von denen die ich kenne, würde das wollen, denke ich.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Werner Duettmann hat den Entwurf gemacht, aber hat Hans Scharoun auch nicht etwas damit zu tun.Dieser Platz gehoert Zusamem mit Alex. Und Kotti zu den haesslichsten Plaetze der Stadt

    Am liebsten wurde ich den ganzen Platz sofort abreißen und auch die Hochhäuser Noerdlich davon, Alles eigentlich in dieser Ecke,abreißen wäre noch besser

    Aber traeumen darf man ?

  • Ich hab darüber hier jetzt nichts gefunden, aber ist euch bewusst, dass dieser Ring unter Denkmalschutz steht? Ich frag mich wirklich welche Irren das entscheiden, denn keiner von denen die ich kenne, würde das wollen, denke ich.

    Bei der Frage ob etwas unter Schutz gestellt wird, geht es nicht in erster Linie darum, ob etwas schön oder gelungen ist oder was dafür geopfert wurde. Es geht darum, Zeitzeugnisse für eine abgeschlossenen Architekturepoche zu erhalten. Wie eine Quelle oder Urkunde. Wie man nicht die Schriftstücke einer vergangenen Zeit, auch wenn die Zeit schlecht war, vernichtet, so sollen eben auch Architekturen oder städtebauliche Ideen als Zeitzeugnisse beispielhaft erhalten bleiben. So die Gedanken, die hinter den Denkmalschutzgesetzen stehen. Ob uns das nun gefällt oder nicht, den Gedankengang kann man schon nachvollziehen. Da ist niemand "irre". Es gab mal Zeiten, da gab es einen breiten Kosens, die Bauten des des Historismus furchtbar zu finden und neue städtebauliche Lösungen für eine neue Gesellschaft zu suchen. Dass das nicht funktioniert hat, steht auf einem anderen Blatt.

  • Denkmalchutz bedeutet ja nicht, daß ein Bauwerk nicht verändert werden darf. Jede Veränderung bedarf lediglich der denkmalrechtlichen Genehmigung - und das im Rahmen wirtschaftlicher Zumutbarkeit. So fasst es das Berliner - und auch andere - Denekmalschutzgesetz. Deshalb:

    1. Das Land Berlin hat durch Zukauf der Ergänzungsbauten der 1970er Jahre nun den gesamten Ring in seinen Besitz gebracht. Der, höhere, 70er-Jahre-Teil steht nicht unter Schutz. Eigentümerin ist eine landeseigene Wohnungsbaugesellschaft, die gegenüber den Denkmalfachbehörden die Wirtschaftlichkeit wie ein Privatmann anführen kann und im Sinne des Steuerzahlers auch anführen sollte.

    2. In einem ersten Anlauf hat das Land nach 1990 den Ring schon einmal komplettsaniert. Die funktionalen Mängel (KfZ-Stellplätze im EG unter den Stützenhäusern, mangelnder Kundenverkehr bei den Läden der Ringstraße) sind damit jedoch nicht zu behaben, da dies zum Baukonzept gehörte.

    3. Bei der Sanierung sind schon Teile umgebaut worden, um einen großen Supermarkt unterzubringen.

    4. Letztendlich besteht das Krnproblem der Siedlung darin, daß die Friedrichstraße vom Halleschen Tor abgeschnitten wurde und der Stadtverkehr somit den Mehringplatz umfährt und diesen zu einer Insel in der Stadt macht, die im wesentlichen von ihren Bewohnern geprägt wird.

    Insofern stellt sich die Frage ob die Wohnanlage mit vertretbaren Mitetln so umgebaut werden kann, daß langfristig die funktionellen Mängel behebbar sind.

    1) Die Insellage müßte aufgehoben und die Bewohnerschaft wieder sozial durchmischt werden. In Dänemark bspw. werden in solchen Qartieren die obersten zwei, drei Geschosse an Bauträger verkauft, die dort Luxuswohnen einrichten. Das ergibt mit den unteren drei Geschossen eine gemischte Wohnanlage.

    2) Der Verkehr vom Halleschen Tor sollte wenigsten als 4-Meter-breite Fahrradstraße wieder als erkennbare Straße durch die Anlage geführt werden.

    3) Der Innere Ring, der auch wenig Wohnungen enthält, müsste vermutlich abgebrochen werden.

    Ob nach diesen Maßnahmen der Schutzzweck noch erkennbar ist wage ich zu bezweifeln. Deshalb würde ich als zuständige Wohnungsbaugesellschaft beim Landesdenkmalamt begründet und durch Wirtschaftsprüfer testiert den Abbruch beantragen.

    Ob ein Neubau à la Leipziger Platz allerdings zu einer qualitätvolleren Lösung führt bleibt dabei dahingestellt.

  • Sofort Mehringplatz Bauten entfernen und der Platz von 1940 wiederherstellen.......Die Umgebung schreit einfach nach eine weitgehende Sanierung und Rekonstruktion des wunderschönen Platzes von Einst. Seriös gemeint, keine Träumerei.

  • Der Mehring-Platz ist wahrscheinlich der schlimmste städtebauliche Totalschaden in dieser an Totalschäden nicht gerade armen Stadt. Das Ganze wirkt, als hätten die Architekten da mit Absicht etwas konstruiert, das für nachfolgende Generationen nur mit größten Anstrengungen wieder entwirrt werden kann. Dass die Friedrichsstraße hier quasi als Sackgasse endet ist doch ein Treppenwitz, der Straßendurchbruch zur Brücke über den Landwehrkanal wäre die einzige sinnvolle Lösung – gleichzeitig aber auch total unrealistisch. Die einzige Qualität dieser Anlage ist dieses nach innen gerichtete grüne Refugium. Und da wo die Viktoria jetzt steht ist sozusagen der ruhende Kern, das "soziale" Herz ... wie auch immer. Keine Ahnung, ob die Menschen, die dort wohnen die bauliche Qualität ihrer Wohnungen schätzen – aber diese „Grüne Mitte“ werden sie lieben und mutmaßlich jeden massakrieren, der dieses Konzept umkehren möchte – was ich gewissermaßen sogar nachvollziehen kann. Aber es müsste doch möglich sein, zumindest diesen südlichen Riegelbau abzutragen, damit zumindest die Sichtbeziehung vom Landwehrkanal nach Norden und vice versa wieder entsteht. Es wäre zumindest ein Anfang ...