Auf die Schnelle - Projekt Pergamonpalais an der Georgenstraße/Kupfergraben wohl zunächst auf Eis. Für dieses Mal wohl eher schade...
EDIT (August 2009): Es geht jetzt weiter - die Baggerarbeiten sind im Gange.
Auf die Schnelle - Projekt Pergamonpalais an der Georgenstraße/Kupfergraben wohl zunächst auf Eis. Für dieses Mal wohl eher schade...
EDIT (August 2009): Es geht jetzt weiter - die Baggerarbeiten sind im Gange.
Das nennt man dann in die Umgebung einfügen.
Auf der Abbildung rechts das bestehende Gebäude des Collegium Hungaricum hinter Humboldt-Uni und Gorki-Theater in Sichtweite der Museumsinsel, just außerhalb des Gebiets der ohnehin noch nicht verabschiedeten Gestaltungssatzung - aber macht ja nichts.
Zu diesem Namen fällt einem auch nichts mehr ein...it looks easy only to vomit out, wie ein mäßiges Übersetzungsprogramm vielleicht vorschlagen würde.
Lol, Palantir!
Was fuer eine Dorothea soll das denn sein? So ein altmodischer Name, passt doch gar nicht zum coolen Konzept! Und dann preist das Plakat den Neubau fast total auf Englisch an. Fehlt nur noch, dass sie das Wort Projekt mit einem c statt mit einem k geschrieben haetten.
Ist dies eine Werbeaktion, um Amis nach Berlin zu locken?
In Sichtweite der Museumsinsel wuerde ich eine andere Sorte von Bauten entschieden vorziehen.
In Berlin wird weit besser gebaut als in vielen anderen Städten Europas, der Anteil an verhältnismäßig angepassten Fassaden ist sehr hoch und teilweise sehe ich Neubauten, in denen ich sogar wohnen würde. Natürlich gibt es auch viel Mist, aber an und für sich hält sich das in Grenzen. Das, was die Stararchitekten in Berlin machen (Libeskind, Chipperfield) gefällt mir allerdings überhaupt nicht und ist 08/15 Mist.
lg
Nee, also in Dorothea's Plees koenntest Du mich nicht reinpruegeln trotz all der coolen englischen Ankuendigungen. Wenn ich nahe der Museumsinsel lebte wuerde ich entschieden einen Altbau bevorzugen.
Am 12.09.2010:
Eigentlich ist das Pergamon-Palais positiv zu bewerten...
Warum? Ganz einfach, es verschwindet eine Brachfläche in Berlins geschundener Mitte ohne grosse Kontraste usw.
also eine kleine Stadtreparatur gegenüber der Museumsinsel.
Die zum Kupfergraben gelegenen Bauten sind mittlerweile so gut wie fertiggestellt - damit kann man m. E. trotz der mäßigen, unstrukturierten Fenster einigermaßen leben.
27. Juni 2011:
Die zum Kupfergraben gelegenen Bauten sind mittlerweile so gut wie fertiggestellt - damit kann man m. E. trotz der mäßigen, unstrukturierten Fenster einigermaßen leben.
Vielen Dank fuers update, Palantir! Kann man ja einigermassen leben ... nun ja. Unser grosses Problem ist aber, dass man mit all diesen Kreationen leben muss, denn da sind sie, unueberschaubar obwohl vielleicht umgehbar. Was mich hier wohl am meisten aergert, betruebt und enttaeuscht ist der hochtrabende und viel zu viel versprechende Titel "Palais" fuer diese Art von aeusserst mittelmaessigen Gebaeuden. Da hatte ich mir ein wenig mehr Eleganz, Charakter und Individualitaet gewuenscht.
Da hatte ich mir ein wenig mehr Eleganz, Charakter und Individualitaet gewuenscht.
Wie sah es denn früher mal an der Ecke aus?
Zumindest der Linke der beiden Neubauten lässt einen Ansatz von Fensterumrahmungen erkennen. Wahrlich nicht viel - aber vielleicht (hoffentlich) ein Anfang.
Beispielsweise hätte ein Hochparterre eine durchaus positive Wirkung - auch in Verbindung mit den sich links anschließenden Altbauten - gehabt.
Zitat von AgonWie sah es denn früher mal an der Ecke aus?
In dieser Aufnahme von 1920 nur ganz rechts angeschnitten zu sehen.
Bildquelle: bildindex der Kunst und Architektur
Vielleicht findet jemand anders eine vollständige Ansicht?
War ja zu erwarten...
Anlässlich der Fertigstellung des Projekts nochmals aktuelle Bilder.
Von Weitem:
Vom Kupfergraben gegen den Uhrzeigersinn zur Georgenstraße:
Dieser abschließende Bau mit Ziegelfassade (ob gemauert, weiß ich jetzt gar nicht).
So weit so (einigermaßen) gut.
Rechts anschließend an der Rückseite des Hegelplatzes baut der gleiche Träger jenen uninspirierten und m. E. den Platz endgültig versauenden 0815-Bau.
Humboldt Palais am Hegelplatz - CMI Chamartin Immobilien AG
Die Bauten kann man dann wohl als vertane Chance ansehen... Naja, es wäre auch schlimmer gegangen und immerhin ist diese große Innenstadtbrache endlich verschwunden. Die Verwendung von Ziegeln und Natursteinen als Fassadenmaterial versöhnt mich ein ganz kleines bisschen...
Der Bau am Hegelplatz wird ebenso eine vertane Chance sein. So ein langweiliger, weißer Kasten in der Innenstadt einer Weltstadt, gleich um die Ecke von Unter den Linden und Museumsinsel? Sieht viel eher nach aller tiefster Provinz aus! Aber der Hegelplatz ist auch jetzt schon eine einzige städtebauliche Katastrophe, wie ich in Erinnerung habe. Er hat keine erkennbare Fassung, wird von verschiedensten Kisten und einem bedauernswerten, entstuckten Gründerzeitler umstanden. Die Parkfläche in seiner Mitte ist verwildert und die einzige erkennbare Gestaltung sind eine Tischtennisplatte und ein Hegel-Denkmal, das irgendwie verloren abseits dasteht, wie bestellt und nicht abgeholt. Und gegenüber wuchert das Dickicht des Humboldtuni-Innenhofs vor sich hin.
Vielen Dank für die aktuellen Fotos!
Die gezeigten Fassaden erscheinen wahrlich banal, sind aber insgesamt akzeptabel. Als positiv bewerte ich vor allem die vorgetäuschte, um Einpassung bemühte Kleinteiligkeit. Sie sorgt dafür, dass das Ensemble gut mit dem Stadtorganismus verwachsen kann.
Ansonsten hat man in Berlin wahrlich schon besseres gesehen. Trotzdem sollte man das Pergamon-Palais nicht in Bausch und Bogen verurteilen. Hier ist langweilig zeitlose Alltäglichkeit entstanden. Besser als nichts!
Bezüglich der Kleinteiligkeit stören mich die Lampen irgendwie, sind durchgängig die selben und auch noch auf gleicher Höhe.
Wie fast immer in diesem Land und in dieser Zeit reichen ein auf Kosteneinsparung fixiertes bauwirtschaftliches Interesse und eine auf Kargheit eingeschworene modernistische Ideologie einander die Hände. Damit hat sich der Stadtbewohner zu bescheiden, und noch immer hält er still und lässt sich von der Priester-Kaste des modernistischen Mainstreams bevormunden.
Und doch fragt es sich, wie lange noch. So nach und nach wird in Berlin ein die Kargheit überwindendes Bauen salonfähig. Bald werden die beiden gegensätzlichen Richtungen in Konkurrenz zueinander treten, und dann wird sich erweisen, welcher Inestor rechtzeitig auf das richtige Pferd gesetzt hat.
Die klassizistischen Häuser 'Am Kupfergraben N°6' und 'Am Kupfergraben N°6a' haben schon im letzten Jahr im Zuge eines Dachgeschossausbaus modernistische Glasgauben erhalten.
Ansicht im Jahr 2013:
Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'Dguendel', CC BY-SA 3.0
Und nunmehr so:
Sicherlich kann man da geteilter Meinung sein, aber dennoch bemerkenswert, was mit dem Denkmalschutz so möglich ist.