Berlin-Mitte - zwischen Kupfergraben und Hegelplatz

  • Das nennt man dann in die Umgebung einfügen. :(

    Auf der Abbildung rechts das bestehende Gebäude des Collegium Hungaricum hinter Humboldt-Uni und Gorki-Theater in Sichtweite der Museumsinsel, just außerhalb des Gebiets der ohnehin noch nicht verabschiedeten Gestaltungssatzung - aber macht ja nichts.

    Zu diesem Namen fällt einem auch nichts mehr ein...it looks easy only to vomit out, wie ein mäßiges Übersetzungsprogramm vielleicht vorschlagen würde.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Lol, Palantir! :lachen:

    Was fuer eine Dorothea soll das denn sein? So ein altmodischer Name, passt doch gar nicht zum coolen Konzept! Und dann preist das Plakat den Neubau fast total auf Englisch an. Fehlt nur noch, dass sie das Wort Projekt mit einem c statt mit einem k geschrieben haetten.

    Ist dies eine Werbeaktion, um Amis nach Berlin zu locken? :augenrollen:

    In Sichtweite der Museumsinsel wuerde ich eine andere Sorte von Bauten entschieden vorziehen.

  • In Berlin wird weit besser gebaut als in vielen anderen Städten Europas, der Anteil an verhältnismäßig angepassten Fassaden ist sehr hoch und teilweise sehe ich Neubauten, in denen ich sogar wohnen würde. Natürlich gibt es auch viel Mist, aber an und für sich hält sich das in Grenzen. Das, was die Stararchitekten in Berlin machen (Libeskind, Chipperfield) gefällt mir allerdings überhaupt nicht und ist 08/15 Mist.

    lg

    "Ich denke an Wien, so wie Sie an Brüder, an Freunde denken, die jetzt an der Front sind. Nun sind sie fern von Ihnen und Sie wissen sie in Gefahr, ohne ihnen beistehen, ohne diese Gefahr teilen zu können" - Stefan Zweig 1940

  • Nee, also in Dorothea's Plees koenntest Du mich nicht reinpruegeln trotz all der coolen englischen Ankuendigungen. Wenn ich nahe der Museumsinsel lebte wuerde ich entschieden einen Altbau bevorzugen.

  • 23. Mai 2010 - Perspektive vom nördlichen Kupfergraben

    Sämtliche Häuser sind aus einem Guss...

    ...und werden anschließend unterschiedlich plattenbaumäßig verkleidet/behangen - hier der Wechsel an der Front zum Kupfergraben:

    Die Seite zur Georgenstraße

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Eigentlich ist das Pergamon-Palais positiv zu bewerten...
    Warum? Ganz einfach, es verschwindet eine Brachfläche in Berlins geschundener Mitte ohne grosse Kontraste usw.
    also eine kleine Stadtreparatur gegenüber der Museumsinsel.

  • Die zum Kupfergraben gelegenen Bauten sind mittlerweile so gut wie fertiggestellt - damit kann man m. E. trotz der mäßigen, unstrukturierten Fenster einigermaßen leben.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Die zum Kupfergraben gelegenen Bauten sind mittlerweile so gut wie fertiggestellt - damit kann man m. E. trotz der mäßigen, unstrukturierten Fenster einigermaßen leben.


    Vielen Dank fuers update, Palantir! Kann man ja einigermassen leben ... nun ja. Unser grosses Problem ist aber, dass man mit all diesen Kreationen leben muss, denn da sind sie, unueberschaubar obwohl vielleicht umgehbar. Was mich hier wohl am meisten aergert, betruebt und enttaeuscht ist der hochtrabende und viel zu viel versprechende Titel "Palais" fuer diese Art von aeusserst mittelmaessigen Gebaeuden. Da hatte ich mir ein wenig mehr Eleganz, Charakter und Individualitaet gewuenscht.

  • Zumindest der Linke der beiden Neubauten lässt einen Ansatz von Fensterumrahmungen erkennen. Wahrlich nicht viel - aber vielleicht (hoffentlich) ein Anfang.
    Beispielsweise hätte ein Hochparterre eine durchaus positive Wirkung - auch in Verbindung mit den sich links anschließenden Altbauten - gehabt.

  • War ja zu erwarten...

    Anlässlich der Fertigstellung des Projekts nochmals aktuelle Bilder.

    Von Weitem:

    Vom Kupfergraben gegen den Uhrzeigersinn zur Georgenstraße:

    Dieser abschließende Bau mit Ziegelfassade (ob gemauert, weiß ich jetzt gar nicht).

    So weit so (einigermaßen) gut.

    Rechts anschließend an der Rückseite des Hegelplatzes baut der gleiche Träger jenen uninspirierten und m. E. den Platz endgültig versauenden 0815-Bau.

    Humboldt Palais am Hegelplatz - CMI Chamartin Immobilien AG

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    (Immanuel Kant)

  • Die Bauten kann man dann wohl als vertane Chance ansehen... Naja, es wäre auch schlimmer gegangen und immerhin ist diese große Innenstadtbrache endlich verschwunden. Die Verwendung von Ziegeln und Natursteinen als Fassadenmaterial versöhnt mich ein ganz kleines bisschen...
    Der Bau am Hegelplatz wird ebenso eine vertane Chance sein. So ein langweiliger, weißer Kasten in der Innenstadt einer Weltstadt, gleich um die Ecke von Unter den Linden und Museumsinsel? Sieht viel eher nach aller tiefster Provinz aus! Aber der Hegelplatz ist auch jetzt schon eine einzige städtebauliche Katastrophe, wie ich in Erinnerung habe. Er hat keine erkennbare Fassung, wird von verschiedensten Kisten und einem bedauernswerten, entstuckten Gründerzeitler umstanden. Die Parkfläche in seiner Mitte ist verwildert und die einzige erkennbare Gestaltung sind eine Tischtennisplatte und ein Hegel-Denkmal, das irgendwie verloren abseits dasteht, wie bestellt und nicht abgeholt. Und gegenüber wuchert das Dickicht des Humboldtuni-Innenhofs vor sich hin. :gutenacht:

    2 Mal editiert, zuletzt von Treverer (8. Januar 2012 um 22:33)

  • Vielen Dank für die aktuellen Fotos!

    Die gezeigten Fassaden erscheinen wahrlich banal, sind aber insgesamt akzeptabel. Als positiv bewerte ich vor allem die vorgetäuschte, um Einpassung bemühte Kleinteiligkeit. Sie sorgt dafür, dass das Ensemble gut mit dem Stadtorganismus verwachsen kann.
    Ansonsten hat man in Berlin wahrlich schon besseres gesehen. Trotzdem sollte man das Pergamon-Palais nicht in Bausch und Bogen verurteilen. Hier ist langweilig zeitlose Alltäglichkeit entstanden. Besser als nichts!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Wie fast immer in diesem Land und in dieser Zeit reichen ein auf Kosteneinsparung fixiertes bauwirtschaftliches Interesse und eine auf Kargheit eingeschworene modernistische Ideologie einander die Hände. Damit hat sich der Stadtbewohner zu bescheiden, und noch immer hält er still und lässt sich von der Priester-Kaste des modernistischen Mainstreams bevormunden.
    Und doch fragt es sich, wie lange noch. So nach und nach wird in Berlin ein die Kargheit überwindendes Bauen salonfähig. Bald werden die beiden gegensätzlichen Richtungen in Konkurrenz zueinander treten, und dann wird sich erweisen, welcher Inestor rechtzeitig auf das richtige Pferd gesetzt hat.

  • Snork 7. März 2023 um 15:17

    Hat den Titel des Themas von „Pergamon-Palais - Am Kupfergraben/Georgenstraße“ zu „Berlin-Mitte - zwischen Kupfergraben und Hegelplatz“ geändert.
  • Die klassizistischen Häuser 'Am Kupfergraben N°6' und 'Am Kupfergraben N°6a' haben schon im letzten Jahr im Zuge eines Dachgeschossausbaus modernistische Glasgauben erhalten.

    Ansicht im Jahr 2013:

    1280px-Berlin-Mitte%2C_view_from_the_dome_of_the_Berlin_Cathedral_over_the_Museum_quarter.JPG

    Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'Dguendel', CC BY-SA 3.0

    Und nunmehr so:

    dsc014017vedz.jpg

    dsc014024jilx.jpg

    dsc01398bbfs3.jpg

    Wohnhäuser Am Kupfergraben 6 und 6A in Berlin Mitte
    Umbau der Dachgeschosse
    www.ruethnick.com

    Sicherlich kann man da geteilter Meinung sein, aber dennoch bemerkenswert, was mit dem Denkmalschutz so möglich ist.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)