Nürnberg - Augustinerhof

  • Unglaublich, das Haus stammt im Kern aus dem Jahr 1238. Es ist kaum zu begreifen, was man heute wohl in Nürnberg finden würde, ja wäre nicht... :?

    Anbei nochmal die Geodaten-Bayern als Screenshot, für alle, die den ewig langen Link nicht bemühen wollen:

  • @ baukunst - Kleiner Hinweis:
    Wozu gibt's tinyurl? :zwinkern: Damit kannst du ewig lange Links abkürzen.

    Zweite Möglichkeit - Den Link einfach so hier rein posten:
    [ url=Link] beliebiger Text/Beschreibung des Links [ /url]

    Damit kann man dann auch anklickbare Worte als Links verpacken. Das geht übrigens auch mit Bildern - da muss man dann statt dem Text die Bildbefehle ( [ img] [ /img]) zwischen die Klammern setzen.

    Hoffe, das hat zu etwas Durchblick verholfen :gg: Nu zurück zum Thema!


    Ich finde den Neubau nicht furchtbar, in Nachbarschaft zum Hauptmarkt mit seinen wertvollen Wahrzeichen aber reichlich unwürdig. Zwar frag ich immer wieder, aber: Was stand denn da vorher? Habe hier bislang keine Nahaufnahme ausmachen können, vllt. bin hab ich auch nur Kartoffeln auf den Klüschen...

  • Zitat von "erbsenzaehler"

    ... Hauptmarkt mit seinen wertvollen Wahrzeichen ...

    Frauenkirche, ja. Denkmalgeschützt ist auch das Nachkriegsrathaus, mit dem wir noch Glück gehabt haben. Aber sonst?

    Ich gebe Dir aber Recht, soweit man aufgrund der Bedeutung des Hauptmarktes bessere Entwurfsqualität fordern sollte. Ich finde den Entwurf auch enttäuschend. Wäre er wenigstens nur langweilig, würde er vielleicht zu den Wieder-Aufbauten passen. Aber so ...

  • Vor allem den Glas"dacherker" und das fensterlose Erdgeschoss muss man doch bemaengeln. Und die vielen blanken Dachfenstern statt der Nuernberg-typischen Dachluken. Und insgesamt sieht das Haus dennoch aus wie ein langweiliger, fieser, zweitklassiger Wiederaufbau aus den 50ern.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • erbse: Boah! :peinlich: Aber zu meiner Rettung: ich hab nur Häuser gemeint 8)

    Brandmauer: nein, in den 50ern hat man schöner gebaut. Der Entwurf ist - jedenfalls auf seiner Traufseite - ein Bastard der 60er bis 90er. Der Aufriß der Giebelseite stellt den Blick vom Hauptmarkt her dar, zu sehen ist da nämlich der Erker und die Terrasse vom Restaurant "Oberkrainer" im 1. OG.
    Wie der Glaserker da in die Tuchgasse rausragt, ist wirklich scheußlich.
    Die Dachgauben werden offenbar im Stil der gerade angesagten Kistenform gestaltet, wie man über dem Glaserker sehen kann.

    Warum kann nicht mal irgend einer etwas kultivierteres bauen oder einen vernünftigen Architekten beauftragen?

  • Ja, das stimmt, in den 50ern hat man schoener gebaut, in der Nuernberger Altstadt meistens mit richtigen Dachluken, besseren Fenstern, einem normalen Erdgeschoss, und keinen solchen haesslichen Glaserker. Dieses Haus ist eher ein postmodern angehauchtes minimalistisches technoides Ungetuem, erstaunlicherweise mit Schraegdach.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zitat von "baukunst-nbg"

    Frauenkirche, ja. Denkmalgeschützt ist auch das Nachkriegsrathaus, mit dem wir noch Glück gehabt haben. Aber sonst?

    Ich gebe Dir aber Recht, soweit man aufgrund der Bedeutung des Hauptmarktes bessere Entwurfsqualität fordern sollte. Ich finde den Entwurf auch enttäuschend. Wäre er wenigstens nur langweilig, würde er vielleicht zu den Wieder-Aufbauten passen. Aber so ...

    Es gibt ja auch das Rosa Haus mit schönem Dacherker und die Handelskammer. Der Nachkriegseckbau gegenüber (mit dem gigantischem Dach) finde ich auch gelungen. Eine Reko des Giebelhauses rechts vom Rathausneubau wäre aber sehr wünschenswert.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Zitat

    Bild 497 - Nürnberg, Karlstraße, Winklerstraße, Augustinerhof-Areal. Blickrichtung Ost von der Karlsbrücke

    Der Ufer der Pegnitz, in dem vorne auf dem Bild mit den Schaufeln gegraben wird, wurde nach dem Krieg doch mit trümmerschütt erhöht, um ihn hochwassersicherer zu machen?
    Es ist sehr schade um Karlstrasse 4, das ist wirklich ein sehr guter historisierender Neubau, eines der besseren Häuser des Viertels überhaupt.
    Stattdessen ließe sich soviel Schrott abreißen!! (Das Parkhaus in der Augustinerstraße zum Beispiel)

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  • Zitat von "Brandmauer"

    ...Stattdessen ließe sich soviel Schrott abreißen!! (Das Parkhaus in der Augustinerstraße zum Beispiel)

    Und wo soll ich dann parken, wo doch schon der schöne Parkplatz im Augustinerhof weg ist? :zwinkern:

    Zeno: Ich zweifle immer noch daran, daß Winklerstraße 11 abgebrochen wird.

  • Sieht schlecht aus. Und was sollen diese Dächer? Sind sie aus Stein?

    Die Fenster sind ja wirklich schlimm. Stöhn.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Ja die Dächer und Fenster sehen schlimm aus. Die vorherige Bebauung war im Vergleich dazu fast mittelalteriche Originalbebauung. Im schlimmsten Fall bekommt Nürnberg ein doppeltes Mega-Petrinihaus in Anlehnung an den Neubau auf dem Unteren Markt in Würzburg. Diese erste Rendering sieht jedenfalls so aus.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Nachfolgender Beitrag wurde aus einem neu angelegten Thema hierher verschoben, da zum Augustinerhof bereits dieser Faden existiert.

  • Und noch diese Antwort darauf:

    Zitat von "SchortschiBähr"

    Auf den ersten Blick wirkt die stadträumliche Lösung interessant und kleinteilig. Die Ausbildung eines zur Pegnitz hin offenen Hofes, der zur Stadt hin durch ein Tor abschließt ist doch eine einen Platzraum bildende einladende Geste. Die Baukörper bilden eine interessante bewegte Linienführung und ebensolche Dachlandschaften, durchaus sich einfügende Kleinteiligkeiten. Doch wo es mir auch graust: Fassaden- und Dachmaterialien!???? Soll das alles in Glas funkeln? Sieht alles so unwirklich aus. Die Vertreterin der Altstadtfreunde (immerhin in der Jury vertreten!!!) machte ja diesbezüglich schon Anmerkungen. Das wird vielleicht noch verändert. Putzfassaden und Ziegeldächer+Sprossung in den Fenstern und die Baulandschaft ist genehmigt! 8)

  • Gerade die Abendzeitung ist es, welche uns zur nun wichtigsten Oberflächengestaltungsfrage Informationen gibt:

    Zitat

    Nur Staabs Vorschlag, das neue Gebäude komplett mit Glasfliesen zu verkleiden – rot bedruckte auf dem Dach und ein sandsteinfarbenes Mosaik an den Wänden – gefiel nicht. Das muss noch überarbeitet werden, so der Auftrag der Jury an den Architekten.

    Ich hoffe, daß hierbei etwas Brauchbares herauskommt. Auch sieht mir die Fassade zu nüchtern, zu uncharmant und nicht hochwertig genug aus. Die neue Platzanlage wäre geeignet, bei richtiger Gestaltung sofort Altstadtgefühl aufkommen zu lassen. Das kann ich von der bisherigen Darstellung nicht sagen. Staab kann es sicher, die kleinteilige Außenfassade seines Entwurfs an der Laufertormauer/Sebalder Höfe ist da besser, auch was die Materialnutzung betrifft. Aber ich will nicht zu früh schimpfen, es ist ja nur der Wettbewerbsentwurf.

    Auch finde ich das gezeigte Durchfahrtstor schlichtweg nicht schön. Sieht für mich aus wie ein schlundförmiges Garagentor. Da vermisse ich bisher die Eleganz eines Neuen Museums. Ohne Herrn Staab zu nahe treten zu wollen, aber zum immer problematischen, aber enorm wichtigen Hauptmarkt hin müßte man schon eine etwas anspruchsvollere Gestaltung zeigen - ein Schmuckstück. Ich hatte mal vor einiger Zeit die Idee, daß es gut aussähe, in eine Neue Tuchgasse ein Tor führen zu lassen, das wie Mario Bottas Haus in Vacallo durch zwei sich überschneidende Rundbögen gebildet wird und damit einen spitzbogigen Eingang bildet. Hätte bestimmt großartig ausgesehen. Alternativ wäre eine im Detail ausgearbeitete Gestaltung sicher ein angenehmes Gegengewicht zu harten, großen Formen, wie sie der Entwurf zeigt, ohne diesen ihre Wirkung zu nehmen, sondern sie zu unterstreichen.

    Ich halte die Planung also insgesamt von der Kubatur und der Idee her für gelungen, wenn auch ich schade finde, daß die für Nürnberg typische Eckausbildung mit sichtbaren Giebeln hier zu Gunsten eines relativ flachen Walmdaches nicht berücksichtigt wird. In der Nachkriegsaufbauplanung war dies generell so gehandhabt worden, erst die 60er und 70er Jahre brachten Aufweichungen.

    Ach ja: ich poste diesen Beitrag identisch im aphforum und im DAF. Interessant, die Diskussionen in beiden Foren zu verfolgen.

  • Zitat

    Staabs Vorschlag, das neue Gebäude komplett mit Glasfliesen zu verkleiden

    Also in der Intention tatsächlich ein neues, größeres Petrini-Haus. Hoffentlich kann Frau Lauterbach es so noch verhindern.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zitat

    Doch wo es mir auch graust: Fassaden- und Dachmaterialien!???? Soll das alles in Glas funkeln? Sieht alles so unwirklich aus. Die Vertreterin der Altstadtfreunde (immerhin in der Jury vertreten!!!) machte ja diesbezüglich schon Anmerkungen. Das wird vielleicht noch verändert. Putzfassaden und Ziegeldächer+Sprossung in den Fenstern und die Baulandschaft ist genehmigt!

    JAAA BITTE! Ich möchte noch Sandsteinelemente an der Fassade, Erker, Giebel, Ornamente, Portale, Utluchten, Fachwerk... ...ergänzen. Naja, nen bisl viel idealistisches Wunschdenken. :P