Koblenz (Galerie)

  • Wirklich erschreckend, was Du mit einer letzten Bilderfolge gezeigt hast! Aber Du hast uns ja vorgewarnt... ("Wart's ab, die richtig üblen Fotos kommen noch...")

    Bei einem Bild bin ich aber wiederum hängen geblieben:

    Zitat von "macron79"

    eine der schlechtesten Fassaden, die ich je gesehen habe


    Diese Fassade riecht aber sehr nach teilzerstörten, wiederaufgebauten Gebäuden... kleine Fensterformate, Verhältnis der Fensterfläche zur Mauerfläche, Absatz in der Fassade, unterschiedliche Fensterhöhen - alles Indizien dazu.

  • Zitat von "Riegel"


    Diese Fassade riecht aber sehr nach teilzerstörten, wiederaufgebauten Gebäuden... kleine Fensterformate, Verhältnis der Fensterfläche zur Mauerfläche, Absatz in der Fassade, unterschiedliche Fensterhöhen - alles Indizien dazu.

    Das Gebäude ist nach dem Krieg entstanden. Bis auf zwei Gründerzeitler war in diesem Bereich der City alles dem Erdboden gleich. Aber wie man solche Platten und Fenster trotz der gar nicht so schlechten Proportionen zu so solch einem Haufen Mist auftürmen kann - fast schon wieder gut.

  • Danke für die umfangreiche Bildergalerie aus Koblenz. Meiner Meinung nach hat Koblenz eines der schönsten Stadtpanoramen in Deutschland. Der Blick von der Festung Ehrenbreitstein auf die Stadt ist wunderschön. Leider ist vielen Koblenz nicht bekannt - es liegt nicht direkt auf der A3 Route Frankfurt-Koblenz und viel zu wenige machen einen Abstecher von der Autobahn zur Rhein-Mosel Stadt.

    Koblenz ist eine der am stärksten im 2. Weltkrieg zerstörten Städte in Deutschland. Etwa 87% Zerstörungsgrad durch mehrere Großangriffe und unzählige Spontan-Bombardements. Da Koblenz am Eck von Rhein und Mosel liegt wurde die Stadt oftmals, bestens aus der Höhe erkennbar, von den Bombern auf dem Rückfug von anderen Angriffen noch einmal überflogen und dort die "Restbomben" abgeworfen. Es ist ein absolutes Wunder das bei der Bombenlast, die auf Koblenz fiel, ausgerechnet der historische Altstadtkern in weiten Teilen erhalten blieb. Mir ist keine Stadt bekannt, die bei einer solchen Bombenlast einen verhätnismäßig großen Teil des historischen Stadtkern unbeschadet halten konnte.

    Was ein historischer Kern wert ist wird einen in Koblenz aufs Beste vorgeführt. Tagsüber eine pulsierende Einkaufsstadt und abends lebendiges Leben mit unzähligen Freiluftgäststätten in den Altstadtgassen - fast wie in Frankfreich. Die Altstadt sieht nicht nur schön aus, sondern ist ein Wirtschaftsfaktor der auch innerhalb des Stadtmarketings Gewicht hat.
    Wie öde kommen mir da Altstadtfreie Städte wie Darmstadt vor, die keinen lebendigen Altstadtkern mehr besitzen...

    ...

  • Zitat von "Robkriers"

    Koblenz ist eine der am stärksten im 2. Weltkrieg zerstörten Städte in Deutschland. Etwa 87% Zerstörungsgrad durch mehrere Großangriffe und unzählige Spontan-Bombardements. Da Koblenz am Eck von Rhein und Mosel liegt wurde die Stadt oftmals, bestens aus der Höhe erkennbar, von den Bombern auf dem Rückfug von anderen Angriffen noch einmal überflogen und dort die "Restbomben" abgeworfen. Es ist ein absolutes Wunder das bei der Bombenlast, die auf Koblenz fiel, ausgerechnet der historische Altstadtkern in weiten Teilen erhalten blieb. Mir ist keine Stadt bekannt, die bei einer solchen Bombenlast einen verhätnismäßig großen Teil des historischen Stadtkern unbeschadet halten konnte.

    Düsseldorf?

    Ich habe irgendwann ein Bild des Zentralplatzes in den 50er Jahren gesehen. Damals stand dort noch 2 Türme mit Stadtmauer an der Nordseite des Platzes. Vielleicht kann jemand Bilder davon einstellen.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Zitat von "Däne"

    Ich habe irgendwann ein Bild des Zentralplatzes in den 50er Jahren gesehen. Damals stand dort noch 2 Türme mit Stadtmauer an der Nordseite des Platzes. Vielleicht kann jemand Bilder davon einstellen.

    Dieser Rest der mittelalterlichen Stadtmauer wurde für den Zentralplatz in den Sechzigern geopfert. Davon ist nichts mehr da. Traurig.

  • Übrigens vielen Dank für die Bilder!

    Ist mir schon klar, dass die Mauer weg ist. Ich möchte nur ein Bild der Mauer vor dem Abriss sehen.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Noch etwas zur unter dem Koblenzer Zentralplatz verschwundenen mittelalterlichen Stadtmauer. Die Stadtmauer wurde durch die Bombardements im zweiten Weltkrieg quasi erst sichtbar "freigelegt". Nach dem was ich bisher über die Stadtmauer gelesen habe, waren diese Reste wohl nicht so bedeutend, trotzdem schade das nach dem Krieg die Mauerreste platt gemacht wurden für den hässlichöden Zentralplatz.

    Was die letzten Jahre an Wiederaufbaumaßnahmen in Koblenz vollzogen wurden ist mehr als vorbildlich. Konsequent wurden die fehlenden Altstadthäuser z.B. in der Mehl- und Gemüsegasse mit historisierenden Bauten ersetzt. Darüber hinaus wurde das Reiterstandbild am Deutschen Eck wiederhergestellt und der Hauptbahnhof vorbildlich restauriert.

    Noch ein Tipp, wer mal Koblenz besucht sollte auch einen Abstecher in Bendorf-Sayn machen (hier gibt es auch wesentlich mehr zu sehen als in Engers mit dem Schloss). Neben der Prämonstratenserabtei Sayn und dem Industriedenkmal Sayner Hütte befindet sich in Sayn der Stammsitz des Fürstenhauses Sayn-Wittgenstein. Das im 2. Weltkrieg völlig zerstörte Schloss wurde in den letzten Jahren komplett wiederaufgebaut.
    http://www.sayn.de/\r
    http://www.sayn.de/

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  • Zitat von "Robkriers"

    Noch etwas zur unter dem Koblenzer Zentralplatz verschwundenen mittelalterlichen Stadtmauer. Die Stadtmauer wurde durch die Bombardements im zweiten Weltkrieg quasi erst sichtbar "freigelegt". Nach dem was ich bisher über die Stadtmauer gelesen habe, waren diese Reste wohl nicht so bedeutend, trotzdem schade das nach dem Krieg die Mauerreste platt gemacht wurden für den hässlichöden Zentralplatz.

    Was die letzten Jahre an Wiederaufbaumaßnahmen in Koblenz vollzogen wurden ist mehr als vorbildlich. Konsequent wurden die fehlenden Altstadthäuser z.B. in der Mehl- und Gemüsegasse mit historisierenden Bauten ersetzt. Darüber hinaus wurde das Reiterstandbild am Deutschen Eck wiederhergestellt und der Hauptbahnhof vorbildlich restauriert.

    Noch ein Tipp, wer mal Koblenz besucht sollte auch einen Abstecher in Bendorf-Sayn machen (hier gibt es auch wesentlich mehr zu sehen als in Engers mit dem Schloss). Neben der Prämonstratenserabtei Sayn und dem Industriedenkmal Sayner Hütte befindet sich in Sayn der Stammsitz des Fürstenhauses Sayn-Wittgenstein. Das im 2. Weltkrieg völlig zerstörte Schloss wurde in den letzten Jahren komplett wiederaufgebaut.
    http://www.sayn.de/\r
    http://www.sayn.de/

    Das war schon eine Richtige Stadtmauer (Wassertormauer?) - nicht ein unbedeutender Rest. Es wäre interessant Bilder der Mauer aber auch der jüngsten Neubauten in der Altstadt zu sehen.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Trotz aller grausamster Bausünden ist Koblenz eine wunderschöne Stadt!
    Vielen Dank macron79 für diese schöne Fotostrecke! :daumenoben:

    Ein paar Fragen hab ich allerdings noch:
    Gibt es eigentlich noch diese schnuckelige Fährverbindung zwischen Ehrenbreitstein und Koblenz und wie haben sich die Koblenzer mit dem neuen alten Wilhelm I am Deutschen Eck angefreundet?

    Schloss/Burg Sayn ist wirklich sehenswert, kenne das Schloss noch in seinem wirklich erbarmungswürdigen Zustand vor der Rekonstruktion. Wirklich erstaunlich das ein solches Prachtexemplar daraus geworden ist. Gibt es noch diese Fabrikruinen an der 413 Richtung Isenburg/Dierdorf?

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Zitat von "BerlinFan"

    Besser solche, als keine Sprossen.

    Sehe ich nicht so, diese Pseudosprossen machen es nur noch schlimmer, wie gewollt und nicht gekonnt. Passen zu dieser Baumarkt-Wurschtler-Mentalität in Deutschland - machen wir es halt selbst, ist ja sonst viel zu teuer. Was dabei oft für ein zusammengewürfelter Mist rauskommt, ohne die geringsten ästhetischen Mindestanforderungen, sieht man ja überall im Hornbach-Bauhaus-Obi-Land. Dann lieber gar keine Sprossenfenster. Komischerweise sieht man die Teile fast ausschließlich in D, in Frankreich sehr selten und in Holland habe ich sie auch fast noch nie gesehen (außer in unmittelbarer Grenznähe). Großbritannien ist ohnehin das Land der einfachverglasten Fenster.

    In manchen Altstadtbereichen gebe ich dir aber Recht, da sind die Dinger noch besser als sprossenlose, die man dafür rausholt. Ich denke auch, dass diese Wiener Sprossen zumindest den Touristen gar nicht als hässliche Billigversion vorkommen, sondern als authentisch...

  • Vielen Dank für die doch überwiegend schönen Eindrücke aus Koblenz! Bilder von dieser Stadt haben in der Galerie bisher wirklich gefehlt. Es sieht alles danach aus, dass Koblenz noch relativ glimpflich davongekommen ist. In ihrer Größenordnung gehört sie sicherlich zu den schöneren Städten in Deutschland.

    Hervorhebenswert scheint außerdem, dass sich ein großer Teil der schlecht wiederaufgebauten Häuser offenbar außerhalb der eigentlichen Altstadt in den anschließenden Vierteln aus der Gründerzeit befindet.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Zitat von "Georg Friedrich"

    Vielen Dank für die doch überwiegend schönen Eindrücke aus Koblenz! Bilder von dieser Stadt haben in der Galerie bisher wirklich gefehlt. Es sieht alles danach aus, dass Koblenz noch relativ glimpflich davongekommen ist. In ihrer Größenordnung gehört sie sicherlich zu den schöneren Städten in Deutschland.

    Hervorhebenswert scheint außerdem, dass sich ein großer Teil der schlecht wiederaufgebauten Häuser offenbar außerhalb der eigentlichen Altstadt in den anschließenden Vierteln aus der Gründerzeit befindet.

    Das ist richtig. Koblenz hat es verstanden die Altstadt zu reparieren und die hässlichen Bauten außerhalb der Altstadt zu konzentrieren. Kontroversen wie in Frankfurt um den Wiederaufbau einiger weniger Altstadthäuser würde es in Koblenz ncht geben. Hier ist man sich der Bedeutung der Altstadt bewusst und pflegt das kulturelle Erbe. Allerdings hat es auch hier eines Umdenkungsprozesses bedurft. In den siebziger Jahren hat man noch einige Bauten getilgt, doch spätestens ab den 80iger Jarhren gab es hier einen breiten Konsens für das kulturelle Erbe.

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  • Zitat von "Aedificium"


    Schloss/Burg Sayn ist wirklich sehenswert, kenne das Schloss noch in seinem wirklich erbarmungswürdigen Zustand vor der Rekonstruktion. Wirklich erstaunlich das ein solches Prachtexemplar daraus geworden ist. Gibt es noch diese Fabrikruinen an der 413 Richtung Isenburg/Dierdorf?

    Da kennt sich aber einer aus;-) Ich weiss welche Fabrikruinen Du meinst, weiß leider aber auch nicht ob es diese noch gibt. Sahen immer sehr romantisch-gruselig aus diese riesigen, leeren, halbverfallenen, alten Fabrikgebäude im Tal. Im kleinen verwunschenen Örtchen Isenburg stehen übrigens die Ruinen der alten Burg Isenburg der Herren von Isenburg. Interessantes Ausflugsziel zum wandern...

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  • Zitat von "Robkriers"

    Sahen immer sehr romantisch-gruselig aus diese riesigen, leeren, halbverfallenen, alten Fabrikgebäude im Tal. Im kleinen verwunschenen Örtchen Isenburg stehen übrigens die Ruinen der alten Burg Isenburg der Herren von Isenburg. Interessantes Ausflugsziel zum wandern...

    Ich hatte mal das Glück nach Einbruch der Dunkelheit auf einen Pannendienst warten zu müssen.....:schreckgrau:

    Das Sayntal halte ich als eines (von vielen) der schönsten rechtsrheinischen Seitentälern des Mittelrheins. Verwunschen, naturnah und abwechslungreich!

    Von der Isenburg steht allerdings nicht mehr viel, soweit ich mich erinnern kann, wurde der halb eingestürzte Bergfried durch Kanonenbeschuss zerstört. Der Rest der Burg wurde dann (wie so oft) als Baumaterial genutzt. Romantisch und sehenswert ist sie trotzdem.
    Der Ort Isenburg selber hat nicht ganz so viel alte Bausubstanz zu bieten, da eine verwirrte V2 in den Ortskern gedonnert ist.

    Wer mal in der Gegend ist, sollte unbedingt ins Sayntal fahren und ein paar Impressionen mitbringen.

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Zitat von "Aedificium"

    Ich hatte mal das Glück nach Einbruch der Dunkelheit auf einen Pannendienst warten zu müssen.....:schreckgrau:

    Das Sayntal halte ich als eines (von vielen) der schönsten rechtsrheinischen Seitentälern des Mittelrheins. Verwunschen, naturnah und abwechslungreich!

    Von der Isenburg steht allerdings nicht mehr viel, soweit ich mich erinnern kann, wurde der halb eingestürzte Bergfried durch Kanonenbeschuss zerstört. Der Rest der Burg wurde dann (wie so oft) als Baumaterial genutzt. Romantisch und sehenswert ist sie trotzdem.
    Der Ort Isenburg selber hat nicht ganz so viel alte Bausubstanz zu bieten, da eine verwirrte V2 in den Ortskern gedonnert ist.

    Wer mal in der Gegend ist, sollte unbedingt ins Sayntal fahren und ein paar Impressionen mitbringen.


    Ja stimmt, viel ist von der Burg nicht mehr übrig. Interessant das die Grafschaft Isenburg aus diesem kleinen Nest ihren Ursprung hatte. Die Stadt Neu-Isenburg und das Isenburger Schloss in Offenbach sind heute um einiges bekannter als der winzige Ort Isenburg im Sayntal im Kreis Neuwied.

    ...

  • War Mitte 2005 mal auf dieser Burgruine, war ein richtig wildromatisches Erlebnis, völlig frei zugänglich, aber alles zugewuchert und die Bausubstanz sah nicht sehr gut aus. Hatte den Eindruck, dass alles kurz vor dem Einsturz stand. Ein Jahr später war ich nochmal da, der Burgberg war aber umzäunt, wie es aussah, wurden Sicherungsarbeiten durchgeführt. Werde bei Gelegenheit mal vorbeifahren und Fotos machen.

  • Die Burgruine der Isenburg sah schon immer halb zusammenbrechend aus, schön wenn sie ein wenig gesichert worden ist. Wildromantisch trifft es allerdings genau, vor allem wenn man die dort vorhandene Flora und Fauna mitbetrachtet.
    Photos wären nett! Vielen Dank im Voraus! :D

    Labor omnia vincit
    (Vergil)