Der Entwurf stammt von Hermann Giesler, nach Troost und Speer der dritte Lieblingsarchitekt von Hitler. Giesler war seit 1938 "Generalbaurat für die Hauptstadt der Bewegung" hatte also in etwa die gleiche Funktion für München wie Speer für Berlin. Giesler hatte die Idee zu dem Bauwerk, aus einem Wettbewerb über die Konstruktion ging die Firma August Klönne hervor. Mit der Plannung des Bahnhofes war fortan P. Bonnatz betreut, bis Kriegsende arbeiteten noch vier Personen an der Plaung dieses Bauwerks.
Der Bahnhof sollte den alten Münchner Hauptbahnhof ersetzten. Der Bahnhof sollte daher aus der Stadt raus nach Passing verlegt werden. Eine Prunkstrasse, die Ost-West-Achse, sollte vom Stachus zum neune Hauptbahnhof führen und von dort aus weiter zum Autobahnhring.
Der Bau mag zwar architektonisch interessant sein, aber er ist eine absolute Fehlkonstruktion. Bei einem Durchmesser von 265 (gerade einmal 70m mehr als beim alten Bahnhof) musste eine gewaltige Kuppel von 136m Höhe errichtet werden. Der gesamte Raum der Kuppel blieb dabei ungenutzt - die Gelise befanden sich 7 Meter unter der Erde. Der Kuppelbau war also ein funktionsloses Monument, das mit Münchner Architektur nichts zu tun hat.
Lustig ist auch die Vorstellung von Giesler gewesen diesen gewaltigen Bau nach seiner VOllendung vor Lufangriffen zu schutzen: 4 Flakturme - jeder 150 m vom Zentrum der Kuppel entfernt - sollten Bomben auf dieses leicht auszumachende Ziel verhindern.
In meinen Augen sollte dieser Bau vorallem auf Grund des Konkurrenzkampfes zwischen Giesler und Speer errichtet werden:
Speer baute in Berlin die Nord Süd Achse beginnden im Süden mit
- einem Bahnhof
- einem Denkmal (Triumphbogen)
die ihren ersten Abschluss in der
- Großen Halle findet
Giesler baut in München die Ost-West-Achse die im Osten beginnt mit
- einem Denkmal (Gewaltige Säule mit Reichsadler in den Klauen"
die ihren ersten Abschluss im
- Kuppelbau des Bahnhofes finden
Beide Gebäude haben in etwa die gleichen Ausmasse.
Hier noch eine Rekonstruktion der Ost-West-Achse:
Und ein Blick eines Fußgängers in der Ost-West-Achse mit Blick auf den Bahnhof (die Strasse ist 120 m breit, an beiden Seiten befand sich eine Doppelreihe aus Bäumen - das Rendering dieser ~1000 Bäume hat mein Computer nicht mitgemacht, daher fehlen sie)
@thommystyle:
auch ich würde am liebsten für den Neubau einen transparenten Glasbau wünschen, damit der warme, ja italienisch wirkende Bau Bürkleins besser zur Wirkung kommt.
Wenn ich mir die monumentalen Entwürfe für den Neubau des Bahnhofes anschaue, dann glaube ich allerdings, dass die Bahn vielmehr Platz benötigt als es eine Bebauung bis zur Höhe der Basilika ermöglicht (~22 m hoch). Daher würde ich sogar ein Bürohochhaus über dem Starnberger Flügelbahnhof akzeptieren.
Mein Entwurf mit dem beiden Türmen war der Versuch mit diesen beiden Türmen in den Kutschenhöfen und der Verbindungsbrück ein modernes Stadttor zu erschaffen.
Bei einem möglichen Tiefbau sehe ich Probleme, da im 1Ug bereits Läden sind, und sich darunter auf mehreren Ebenen noch 2 U-Bahnhstrecken und die S-Bahnstammstrecke befinden - und bal kommt ja vielleicht noch der ebenfalls unterirdische Transrapid.