Berlin - Unter den Linden

  • Ja, das sind die sanierten Originale. Man hatte mal zu bedenken gegeben, dass man Kopien anfertigen sollte und die Originale dafür ins Museum stellen sollte. Aber Berlin ist halt zu arm, vor allem für Kultur und Kunst! ;)

  • Die Adlermedaillons an den Postamenten waren damals allerdings weggelassen worden; sind sie jetzt bei dieser letzten Restaurierung wieder ergänzt worden? Auf jeden Fall sehen damit jetzt auch die Sockel wieder sehr schön aus!

  • Das Kronprinzenpalais zeigt sich heute aus gegebenem Anlass endlich mit fertiggestellter und gitter- und gerüstfreier Frontseite.

    Morgens von NO gesehen:

    Frühabends von NW betrachtet:

    ___
    Und wenn ich schon dabei bin, hier noch ein aktueller Blick auf die Dachpartie des linken Eckrisaliten der Alten Bibliothek.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Mir dagegen gefällt das - soweit das bisher absehbar ist - ausgesprochen gut; ist allerdings ein vorläufiges Urteil.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Nicht so eilig, Remy. :zwinkern:
    Auch das Abbauen der Gerüste sollte nicht überstürzt werden, solange noch gewerkelt wird; vielleicht muss noch mal jemand an der Fasssade arbeiten.

    13.10.2010

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Klassiker:

    Es wurde leider nur ein alter Bibliotheksraum nach altem Vorbild rekonstruiert - der Rest ist funktional gehalten und geblieben.

    Ich habe kürzlich mal einen schnelles Bild machen können.

    Besser als nichts, würde ich behaupten...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • BOAH!! :schockiert: Ich wusste nicht, dass es überhaupt noch sowas in Berlin gibt und schon gar nicht in der Alten Bibliothek. Ich dachte, das wäre im Inneren alles hässlichster 50er/60er Zweckbau.Ganz im Ernst, bin gerade richtig positiv schockiert! Danke für das Bild! :)

  • Hey Treverer, das meinst Du doch nicht ernst!? ... und all' die anderen: Laßt Euch doch nicht vor lauter historistischem Wunschdenken den Klarblick vernebeln! Sollte doch von Palantir ein Witz sein!!!
    Das Bild zeigt die Stiftsbibliothek von Stift Melk an der Donau (Austria). Schön wär's, aber österreichischer Barock in Berlin... , na ja!

  • Dabei war Palantir eh noch knausrig, denn er hätte auch diesen Saal präsentieren können:

    Sogar mit mehr Recht, dies ob der räumlichen Nähe zum Vorbild der Kommode.
    So gesehen ist die Vorstellung 'Österreichischer Barock in Berlin' gar nicht so absurd, wie Schorschi meinte.
    @SchorschiBähr
    Gutes Auge für Barock, meine Hochachtung!

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Den friederizianischen Bauten in Brandenburg-Preußen sieht das geschulte Auge sofort an, dass sie allesamt vereinfachter Abklatsch großer Vorbilder sind. Und wenn es nur wie im Fall der Berliner "Kommode" die gegenüber dem Wiener Vorbild außerordentlich langweilige städtebauliche Einordnung ist. An den süddeutschen Barock (das heutige Österreich eingeschlossen) kam Brandenburg-Preußen niemals heran. Bibliotheksräume wie in Melk oder der Hofburg - in Preußen undenkbar, reine Verschwendung.
    ______
    Ergänzung 15.10.2010 zur Untermauerung des Gesagten:

    Gemeint ist Brandenburg-Preußen in den Grenzen der damaligen Zeit. Das Kloster Neuzelle ("süddeutscher Barock") im heutigen Brandenburg gehörte zur damaligen Zeit zum Königreich Sachsen, das dem Barock sehr viel aufgeschlossener gegenüberstand als Preußen.

    Georg Christian Unger kopierte auf Weisung des Königs den 50 Jahre älteren Entwurf Fischer von Erlachs für die Wiener Hofburg, dessen Bau aber erst 1889-93 in veränderter Form vollendet wurde. Somit ist die Berliner Kopie, 1775-80 entstanden, kurioserweise älter und originaler als das Vorbild.

    Bibliothek Berlin 1775-80
    http://de.academic.ru/pictures/dewiki/75/Kommode.JPG\r
    de.academic.ru/pictures/dewiki/75/Kommode.JPG

    Salomon Kleiner, Die Michaelerfront der Hofburg, Stich, 1726 (nicht ausgeführter Entwurf von Fischer von Erlach)
    http://edoc.hu-berlin.de/buecher/arthistory/goernandts-angelika/HTML/objct15.jpg\r
    edoc.hu-berlin.de/buecher/arthis ... bjct15.jpg

    Wiener Hofburg Michaelertrakt vor 1889 (im Barock ausgeführter Bauteil)
    http://de.academic.ru/pictures/dewiki/77/Michaelerplatz_altes_Burgtheater.jpg\r
    de.academic.ru/pictures/dewiki/7 ... heater.jpg

    Wiener Hofburg Michaelertrakt 1889-93 vollendet (heutiger Zustand)
    http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Michaelerplatz_z01.jpg\r
    commons.wikimedia.org/wiki/File: ... tz_z01.jpg

    Weitere genaue Infos:
    http://edoc.hu-berlin.de/buecher/arthistory/goernandts-angelika/HTML/goernandts-ch3.html\r
    edoc.hu-berlin.de/buecher/arthis ... s-ch3.html

  • Die Entwürfe für die Hofburg sind älter als die der Kommode und dienten dieser als Vorbild. Allerdings wurde die Kommode zuerst realisiert. Schade, dass Fritz' Pläne nicht ganz umgesetzt wurden. Wär bestimmt interessant geworden.

  • Nun seid doch nicht so - ein Witz ist erst dann richtig gut, wenn er ein bisschen schwarz oder verzweifelt ist. Schade, dass ich das Bild nicht beizeiten gesehen hätte, hätte mich interessiert, ob ich drauf reingefallen wäre. Ich hoffe dass nicht, aber wer weiß das schon... Vielleicht hätte ich gesagt: pfau, das sieht auch im Inneren österreichisch aus...

    Zitat von "Leipziger"

    An den süddeutschen Barock (das heutige Österreich eingeschlossen) kam Brandenburg-Preußen niemals heran.


    Ein wahres Wort! Und da ein Bild bekanntlich noch mehr sagt:
     Bildquelle: Wikipedia, Benutzer "MyBBCoder"

    Moderationshinweis (Palantir): Viel zu großes Bild umgespeichert, drastisch verkleinert und entsprechend der Lizenzbedingungen mit Namen des Urhebers versehen. :augenrollengruen:


    Eine derartige österreichische Pracht wird man in der elenden Sandbüchse nie finden...

    ad Ungers Kommode: Beide Vorredner haben recht. Es handelt sich um den im Barock nur teilweise realisierten Entwurf des jüngern Fischer.
    Erst in der Ringstraßenzeit wurde der Bau finalisiert:
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/44/Michaelerplatz_z01.jpg\r
    upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... tz_z01.jpg

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.