Berlin - Unter den Linden

  • Man könnte meinen die verantwortlichen Stadtplaner fühlten sich dazu berufen die "Visionen" von Albert Speer zu verwirklichen, kilometerlange kalte Monotonie zu schaffen...

    Speers Bauten waren aber ungleich abwechslungsreicher gestaltet und besser proportioniert. (Z.B. hier) Tendenziell hätten die "Germania"-Großachsen eher ähnlich der Karl-Marx-Allee in Berlin ausgesehen. (Z.B. hier) Insofern hinkt der Vergleich zu heutigen Rasterfassaden stark.

  • Man setzt die Bautradition der 60er Jahre Unter den Linden fort nur eben mit anderen Fassadenmaterialien.
    Ja,kleinteilige Fassaden mit Schrägdächer kosten vielleicht schon ein paar Euro mehr aber die sollte man für solch einen "Prachtboulevard" Berlins schon ausgeben.

  • es ist die Berliner (und Besucher ) doch einfach sch.ss Egal was da gebaut wird?
    Hauptsache es gibt da ein Cafe/Kneipe oder aehnliches?? oder irgend ein Fast Food Restaurant..
    Man Haette die DDR Bauten der Sechsiger Jahren, einfach stehen lassen koennen.
    was jetzt gebaut wird sieht doch ueberall in der Stadt?

  • Prinzessinnenpalais am Bebelplatz, die letzten Zäune sind endlich beseitigt.

    Durchfahrt zur Oberwallstraße

    Dort tut sich bei der Mauerverputzung des Gartens vom Kronprinzenpalais wetterunabhängig seit langem nichts mehr.

    Apropos Linden, mehr denn je eine einzige Baustelle. Eingerüstet oder von Gerüsten umstellt sind Zeughaus, Humboldt-Universität, Staatsbibliothek, Gouverneurshaus, Deutsche Bank-Komplex, Haus Friedländer an der russischen Botschaft. Dazu natürlich noch die allgewaltige, ewige U-Bahnbaustelle und auch die KfW-Bank an der Behrenstraße/Französische sowie das Gerümpel und Gekrane rund um das Humboldt-Forum kann man eigentlich auch noch zum Gesamteindruck dazuzählen...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • @Mantikor Danke für die Bilder. Die Laternen am Palais passen leider überhaupt nicht. Gibt es eine Chance, dass diese noch ausgetauscht werden?


    Man Haette die DDR Bauten der Sechsiger Jahren, einfach stehen lassen koennen.

    Das Prinzessinnen-Palais wurde übrigens in den sechziger Jahren, also zu DDR Zeiten, rekonstruiert.

  • Wieso sollten sie wieder ausgetauscht werden? Sie sind schließlich keine Provisorien, sondern dieselben, wie am Bebelplatz, gehören also zum Konzept.

  • Hier passt einiges nicht:
    [1] die hässlichen Stableuchten
    [2] die dunkle Verkleidung direkt vor der Schauseite
    [3] die viel zu kleinen Leuchten direkt am Eingang Hausnummer 2
    [4] die Flickwerkstraße
    [5] die ungestrichenen, zinkfarbenen Fahrradbügel

    Alles für einen "Prachtboulevard" nicht würdig, sondern billige Provinzlösung.

  • Du hast in Deiner Aufzählung der künstlerisch wenig ausgefeilten Stadtmöbelierung noch den nächsten Stadtbild-Forum-Aufreger vergessen, sozusagen der Dauerbrenner der Gestaltungskritik. Das Café im Prinzessinnenpalais (Info siehe hier).

    Ich denke aber, dass andere Dinge weit gravierender sind und die Bürger auch weit mehr nerven. Dazu gehört diese U-Bahn-Baustelle, die hoffentlich 2020 beendet wird. Auch die anderen Dauerbaustellen. Vor allem, wenn dort wohl seit Ewigkeiten nichts voran geht, wie z.B. bei der oben gezeigten Mauerverputzung des Gartens vom Kronprinzenpalais. Was ist los mit diesem Land, darf sich dabei mancher fragen? In China und Russland stampfen sie neue Flughäfen aus dem Boden und hier schleppen sich die Vorhaben hin, als wären alle täglich bekifft. Und das brennt den Bürgern auch sicherlich mehr auf den Nägeln als eine zu kleine Hauseingangsleuchte oder ein zinkfarbener Fahrradbügel.

  • Besonders traurig ist der Umgang mit Rauchs Denkmälern für die Generale der Befreiungskriege, die gemäß Schinkels Plänen im Umfeld der Neuen Wache aufgestellt wurden: 1822 zunächst Bülow und Scharnhorst vor dem Gebäude; 1855 dann Yorck, Blücher und Gneisenau gegenüber. In der DDR-Zeit wurden die Denkmäler in den Garten des Prinzessinnenpalais verbannt, wo sie bis heute ein Schattendasein fristen. Das Landesdenkmalamt hält diesen Zustand leider für erhaltenswert und lehnt eine Rückführung an den Originalstandort ab.

    Mehr dazu hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Wach…der_Neuen_Wache

    Vielleicht könnte der Berliner Ortsverband dieses Thema mal in Angriff nehmen, wenn die U5 endlich fertig ist und die Linden wieder erlebbar sind.

  • Eingerüstet oder von Gerüsten umstellt sind [...] Haus Friedländer an der russischen Botschaft.

    Offenkundig nicht mehr. Scheint wohl nur eine kleinere Fassadenreinigung gewesen sein.

    Die Plakette ist zum Gelesenwerden sicher zu hoch angebracht.

    Gegenüber der Baugrund für die neue polnische Botschaft.

    Der schäbige DDR-Bundestagsbau rechts daneben kommt ja auch bald weg. Ob's danach wiederum hässlich wird?

    Die Ecke zur Glinkastraße sollte schon seit Ewigkeiten bebaut werden. Die Stadt Berlin scheint dieser unwürdige Zustand nicht zu stören - ach, was heißt hier 'scheint'...

    Zurück zum 'Palais Populaire' im Prinzessinnenpalais, welches bei Frühlingswetter natürlich gut besucht ist.

    Es heißt ja nicht, dass die Besucher zugleich auch die Innengestaltung goutieren... floet:)

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    (Immanuel Kant)

  • Der Behindertenzugang zum Prinzessinnenpalais hätte sicher anders gelöst werden können,als so eine monströse Rampenanlage direkt an der Lindenseite der Terasse.Die Rampenzufahrt von der Oberwallstraße auswäre unauffälliger..Und dann wenigstens mit einem schicken Geländer statt einer auffälligen Betonwand.
    Verbessert hat sich nach der Sanierung des Palais nur die aufgefrischte Fassade,alles andere :daumenunten:

  • Was ist los mit diesem Land, darf sich dabei mancher fragen? In China und Russland stampfen sie neue Flughäfen aus dem Boden und hier schleppen sich die Vorhaben hin, als wären alle täglich bekifft. Und das brennt den Bürgern auch sicherlich mehr auf den Nägeln als eine zu kleine Hauseingangsleuchte oder ein zinkfarbener Fahrradbügel.

    Mag ja sein. Nur ist das hier ein Architekturforum, Thema: Berlin, Unter den Linden.
    Deshalb sind Goldbergs Anmerkungen zu Leuchten und zinkfarbenen Fahrradbügeln hier genau richtig.

    Wir können nicht immer und überall die weltbewegenden und großen gesellschaftspolitischen Themen diskutieren. Sonst landen wir letztendlich beim Massensterben in Afrika, das am meisten untern den Nägeln brennen müsste.
    I.Ü. ist der Vergleich mit totalitären Regimen wie Russland und China, wo Bau- oder sonstige Vorhaben Art schon immer schneller (da widerstandlos) durchgezogen werden konnten, skurril.
    Die Frage wäre vielmehr, war es hierzulande jemals anders (und wenn ja warum) und was könnte ggf. geändert werden. Aber das ist hier, wie gesagt, nicht das Thema.

  • Dann können wir ja (bezogen auf "Mantikors" letzte Fotoreihe) die Diskussion am besten auf dem gewünschten Niveau weiterführen.

    Z.B....
    Beim Haus Friedländer weist das unterste Gesims kleine Farbunterschiede auf. Da hat man wohl nicht sorgfältig genug gereinigt oder ausgebessert? Ob das wohl noch nachgeholt wird?....

    Bei der Ecke Glinkastraße fehlen beim Fußgängerüberweg ein paar Streifen auf der Fahrbahn. Das sieht aber unschön aus. Ob da noch nachgepinselt wird?...

    Das Hinweisschild vor dem Prinzessinnenpalais hat einen zinkfarbenen Rahmen, der gar nicht zur Farbe der dahinter stehenden Schinkelleuchten passt. Das sollte man dringend ändern, ehe Touristen daran Anstoß nehmen könnten...

    Ich denke, diese Hinweise sind ja hier genau richtig.

  • Im Folgenden drei Bilder zu den Standorten der Denkmäler für die Generale der Befreiungskriege Unter den Linden.

    Perspectivische Ansicht des neuen Wacht-Gebäudes in Berlin, Zeichnung von Schinkel, 1819:

    Quelle: Wikipedia, gemeinfrei

    Denkmäler für Bülow (links) und Scharnhorst (rechts) vor der Neuen Wache, Photochromdruck, um 1900:

    Quelle: Wikipedia, gemeinfrei

    Denkmäler für Yorck (links), Blücher (Mitte) und Gneisenau (rechts) gegenüber der Neuen Wache, Photochromdruck, um 1900:

    Quelle: Wikipedia, gemeinfrei

  • Temporäre "Kunst", welche bis Oktober dort stehen wird. "Runner" lautet übrigens die Bezeichnung der obskuren, polypoden Fiberglas-Säule.

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