Berlin - Unter den Linden

  • An der Neuen Wache finden aktuell Bauarbeiten statt.

    Es geht um den behindertengerechten Zugang - hoffentlich wird hier eine steinerne Schräge errichtet, damit die vorher dort befindliche und häßliche Stahlrampe, welche das Gebäude erheblich beeinträchtigt, eingeschmolzen werden kann.

    Ergänzend noch ein Winterbild der Rückseite...

    ...und ein Abendbild der Lindenseite.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Staatsoper für alle am Samstag. Die Bühne wird auf der nördlichen Lindenseite vor der HU sein. Hatte ich bereits verlinkt im Opernstrang.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Neues zu den Generalsstandbildern vor der Neuen Wache: der Landesdenkmalrat hat sich mit der Sache befasst und die Rückkehr der Figuren abgelehnt.


    Empfehlungen Landesdenkmalrat 5. Oktober 2017


    Umfeldgestaltung Neue Wache (Standbilder)
    Der Landesdenkmalrat wird im Einzelnen über die wechselvolle Standortgeschichte der Generalsstandbilder sowie über Planungen und Beschlüsse zur Freiraumgestaltung des Lindenforums nach 1990 informiert. Die Notwendigkeit, die Originale der Marmor-Standbilder Scharnhorst und Bülow an einen geschützten Ort zu verbringen, wird klar begründet.

    "Der Landesdenkmalrat empfiehlt, den heutigen Standort der Marmor- und Bronzestandbilder gegenüber der Neuen Wache nicht in Frage zu stellen, da er in engem Zusammenhang mit der 1990 neu definierten und heute immer noch gültigen Bedeutungszuweisung der Neuen Wache als „Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“ steht. Die historischen Standorte im Vorbereich der Neuen Wache (Scharnhorst, Bülow) bzw. ihr gegenüber (Blücher, Gneisenau, Yorck von Wartenberg) könnten gegebenenfalls markiert, deren „Wanderung“ durch erklärende Informationen bei den Standbildern erläutert werden.
    Der Landesdenkmalrat empfiehlt, die gefährdeten Marmor-Standbilder an einen umweltgeschützten und öffentlich zugänglichen Bereich in der Nachbarschaft (bspw. Friedrichswerdersche Kirche SPK/SMB, Zeughaushof DHM, Schlüterhof Humboldtforum) zu verbringen; auch eine Präsentation und historische Kommentierung im Rahmen der Dauerausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" auf der Zitadelle Spandau erachtet er als prüfenswert. An Ort und Stelle gegenüber der Neuen Wache sollen die Originale nicht durch Abgüsse in Kunststein oder Bronze, sondern durch Hausteinkopien in Marmor ersetzt werden."


    Das ist natürlich behender Unsinn, weil eine erneute Falschaufstellung für viel Geld kopierter Standbilder reichlich sinnlos ist. Sonst ist das Landesdenkmalamt doch gegen jede Kopie - jetzt aber soll es sein? Auch die Idee die "Wanderung" vor Ort durch irgendwelche Tafeln deutlich zu machen (an der Neuen Wache hängen ja schon mannshohe Tafeln mit stark verschwurbelten Erklärungen) ist eher hilflos.


    Wie der neue Kultursenator entscheidet, bleibt offen...

  • [...]an der Neuen Wache hängen ja schon mannshohe Tafeln mit stark verschwurbelten Erklärungen...

    1.

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    Noch ein Blick hinein.


    Derweil sind die Sanierungsarbeiten an der Neuen Wache seit letzte Woche nach über einem halben Jahr endlich(!) abgeschlossen.

    Die feste Granitrampe ersetzt die bisherige mobile Metallrampe. Der Stein wird sich im Laufe der Zeit farblich den anderen Treppen- und Bodenbelägen anpassen, wie man mir vor Ort sagte. Nicht ganz verstehe ich, warum die Rampe nicht an der obersten Treppenstufe bündig abschließt und die Seitenführung damit übersteht, aber sei's drum...


    Neue Wache im neuen Licht: Gedenkstätte Unter den Linden nach Sanierung wieder geöffnet - Berliner Woche

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    (Immanuel Kant)


  • Die feste Granitrampe ersetzt die bisherige mobile Metallrampe. Der Stein wird sich im Laufe der Zeit farblich den anderen Treppen- und Bodenbelägen anpassen, wie man mir vor Ort sagte.

    Dann geht ja der spannende Kontrast flöten. Menno! :--)

  • Mit der Aufstellung der Käthe Kollwitz-Pieta haben sich die damaligen Verantwortlichen wenigsten die Peinlichkeit erspart, irgendwelche Wettbewerbe auszuschreiben, aus denen nur peinliche Entwürfe hervorgegangen wären (siehe Einheitsdenkmal).

    Allerdings hätte für meinen Geschmack die Pieta noch etwas größer auffallen können. Für den Innenraum ist diese zu klein. Ob die Pieta heute wohl auch noch durchsetzbar wäre? Schließlich erinnert die Plastik doch zu sehr an die christliche Darstellung mit Maria und Jesu.

  • Ob die Pieta heute wohl auch noch durchsetzbar wäre?

    Sowas wurde damals nicht irgendwelchen Lokalpolitikern wie einer Lompscher überlassen oder durch Wettbewerbe delegiert, sondern wurde durch den Bundeskanzler zur Chefsache erklärt. Helmut Kohl hat sich darum selbst gekümmert und daher war es schnell durchgesetzt.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Das Kronprinzessinnenpalais ist ja vor Jahren völlig überraschend vom Bund verkauft worden. An Matthias Döpfner den Vorstandsvorsitzenden und Mitinhaber des Axel Springer Verlages.
    Er hat jetzt seine Wohnung im ersten Stock. Erdgeschoss soll wohl öffentlich zugänglich werden evtl. eine Galerie.
    Das so ein Gebäude privatisiert wurde und jetzt Wohnzwecken dient ist doch ziemlich überraschend. Bin gespannt wie lange die öffentliche Nutzung anhalten wird wenn sie je beginnt. War eigentlich Voraussetzung für den Verkauf dieses nationalen Kulturerbes.

  • Beim Kronprinzessinnenpalais sind nun auch die Gitter das Treppenaufgangs montiert worden:

    An der gegenüberliegenden Straßenseite der Oberwallstraße wurde der beschädigte und verschmutzte Putz der Seitenwand entfernt - was darauf hoffen lässt, dass im nächsten Jahr neu verputzt und die Oberwallstraße auch in diesem lindenseitigen Anteil endlich wieder in einen präsentablen Zustand versetzt wird:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Dass die Deutsche Bank mit Ihrer Kunsthalle bei Döpfner im Prinzessinnenpalais unterschlüpfen wird, ist keine Neuigkeit. Eher schon, dass damit auch die bisherigen Ausstellungsräume UdL/Charlottenstraße aufgegeben werden. Die offenbar sehr frugale Innen-(Nicht-)-gestaltung der Ausstellungsbereiche (vielleicht auch des Cafés?) ist dagegen - erst recht im Hinblick auf die sehr lange Umbauzeit - äußerst enttäuschend.

    Kunst zieht ins Prinzessinnenpalais - Berliner Morgenpost

    Kunsthalle der Deutschen Bank

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    (Immanuel Kant)

  • Du meine Güte... Ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll. :( Dem Artikel zufolge hat man das komplette historisierende Interieur rausgerissen und man setzt nun auf Sichtbeton und radikale Kargheit. Man will wohl dennoch auch wieder ein Café einrichten. Schönes Ambiente wird das sein...
    Was ein Riesenverlust! Da wird Unter den Linden, Schloss und Umgebung endlich weitgehend wiederhergestellt, so dass sich endlich wieder ein Prachtboulevard, der einer historischen, europäischen Kapitale würdig ist, entwickeln könnte und dann tilgt man das einzige traditionelle Großcafé der Umgebung und setzt kalte, abstoßende Kunst, in kalte abstoßende Räume, ergänzt es durch ein kaltes, abstoßendes Café... Traurig für Berlinbesucher und Berliner. Es wird sich eher nur eine klein begrenzte Klientel dort wohlfühlen.

  • Es ist unbegreiflich, dass mit dem Oprncafé eines der letzten Berliner Kaffeehäuser endgültig verschwunden ist, so wie schon vor Jahrzehnten am Kurfürstendamm solche dichtmachten. Kaffeehauskultur, für die Wien oder Budapest weltberühmt sind, gilt hier anscheinend als etwas Genierliches, Gestriges, was sich mit dem forciert jugendlichen, hippen Image dieser Stadt angeblich nicht verträgt, obgleich eine echte Metropole eigentlich allen Bevölkerungssparten gerecht werden sollte. Dabei ist das ewige Rekurrieren unserer Architekten und Designer auf minimalistische Kargheit, selbst für ein Café mitten im historischen Kernbereich der Stadt, der Gipfel des Stumpfsinns und eine Bankrotterklärung gestalterischer Potenz. Dass vor solchem Geschmacksdiktat sogar der sonst allgegenwärtige ökonomische Sinn kuscht, ist unbegreiflich; denn welcher Cafébetreiber will schon mitansehen, wie Touristen, die voller Erwartung dieses schmucke Gebäude betreten, nach dem ersten Augenschein des Ambientes wieder kehrtmachen.

  • Tradition ist dort nichts wert, wo die Progressiven die Kultur bestimmen. In Berlins Mitte fühlen sich Alternative und Hipster wohl, das gehobene Bürgertum wurde schon längst an den Stadtrand vertrieben. Wozu braucht es da noch Kaffeehäuser? Es fehlt das passende Publikum.

    In dubio pro reko

  • Ich würde zu gerne mal wissen, was diesen Heinis eigentlich einfällt, unser Operncafe so zu verunstalten.
    Was bilden die sich eigentlich ein? Haben nach 1945 nichts Bemerkenswertes zum Wiederaufbau Berlins beigetragen und kotzen sich hier aus, dass einem schlecht wird. Die haben doch die längste Zeit auf der Welt verbracht. Da würde ich kürzer treten und nicht solche kranken Scheußlichkeiten hinterlassen. Beim Politbüro war das damals ähnlich.