Berlin - Unter den Linden

  • auf jeden Fall eine spannende Stelle in Berlin, es passiert so viel . Ich Frage mich nur wie an der jetztigen Stelle der U-Bahn je wieder Linden wachsen sollen. Der ganze Untergrund ist doch zubetoniert. Und was wäre die Straße unter den Linden ohne Linden ( durchgehend meine ich).

  • Zu Heimdall: Die Bauarbeiten verschwinden demnächst unter die Erde, es soll eigentlich die letzten 3-4 Jahre kaum noch etwas von der Baustelle zu sehen sein. Die Baugrube am Marx-Engels-Forum bleibt, an der Ecke vor dem Schloss und an der Kreuzung UdL Friedrichstraße sollen zwei Einstiegslöcher bleiben, soweit ich das verstanden habe.

    Bauarbeiten an der Staatsbibliothek und der Staatsoper blockieren ja auch Teile vom Boulevard...

    Zu Remy: Also vor dem Zeughaus standen keine Linden, auch vor der HU nicht, eigentlich kommen die Bäume erst in dem Stück nach dem Reiterstandbild Friedrich des Großens und die Linden dürften dort auch noch genug Erdmasse haben, bzw. sind die Linden auch nicht so riesige Bäume. Nur in den Bereichen der Bahnhöfe dürfte die Erdmasse knapp werden für Bäume.

  • ja, ich meine auch den Bereich Linden/Friedrichstr. Ich denke mal, dass die gefällten Linden auch wieder ersetzt werden sollen.
    z.B. im 7. Foto kann man sich gar nicht vorstellen, dass da mal wieder vier Reihen Linden stehen können.
    Aber wir werden sehen, dafür gibt es ja Spezialisten.

  • Ursprünglich begannen die Linden bereits an der damaligen Hundebrücke (Memhardtplan von 1652 s. u.) wurden aber nach dem Bau der Berliner Festung (1668-88) wieder entfernt (Stich von Stridbeck d. Jüngeren von 1691, s.u.), und begannen dann erst etwa ab der Straße "Unter den Linden".

    Die Strecke zwischen der Hundebrücke (heute Schlossbrücke) und dem Friedrichsdenkmal hatte verschiedene Namen und wurde erst in den 30er Jahren dazugeschlagen, gleichzeitig mit der Änderung der Hausnummern. Früher begannen die "Linden" am Pariser Platz mit der Nummer 1, endeten mit dem Palais Kaiser Wilhelms auf der Südseite mit der Nummer 37 und setzten sich auf der Nordseite fort bis zur 77 am Pariser Platz.

    Heute beginnen die "Linden" mit der Nummer 1 mit der "Kommandantur" an der Schlossbrücke und laufen im Rhythmus 1--3--5 auf der Südseite und 2--4--6 auf der Nordseite. :lehrer:

    Da die Stecke der U5 in Tieflage gebaut wird, auch an der Kreuzung der Friedrichstraße, denke ich nicht, dass zu wenig Platz für die Wurzeln der Linden da ist, außerdem werden die sicher nicht alt werden, da ja doch immer wieder gebuddelt wird :biggrin::biggrin:



  • Also die Dauerbaustellen in Mitte sind natürlich schon ärgerlich, aber dafür bekommt man ja auch einen Mehrwert, wenn es endlich fertig ist. Für Berlinbesucher ist der derzeitige Zustand aber natürlich nicht gerade befriedigend, da durch U-Bahn-Baustelle, Staatsoper, Staatsbibliothek, Schinkelplatz, Schloss, Pergamonmuseum, Eingangsgebäude der Museumsinsel etc. ein Großteil der wenigen Reste des alten Berlin derzeit kaum erfahrbar sind.

    APH - am Puls der Zeit

    Einmal editiert, zuletzt von Apollo (22. März 2014 um 14:45)

  • Ich bin überrascht, wie dunkel auf den Bildern Palantirs - herzlichen Dank dafür - Mäcklers "Lindencorso" bereits wirkt. Die Fassade des 1997 fertiggestellten Baus soll laut Wikipedia aus Elmkalkstein bestehen. Liegt es nun am verwendeten Material oder der überdurchschnittlichen Umweltbelastung, dass das Gebäude nach noch nicht einmal 20 Jahren eine relativ starke Patina angesetzt hat?

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • In der letzten Woche wurde im Ehrenhof des Hauptgebäudes der HU Unter den Linden ein Denkmal für die Physikerin Lise Meitner eingeweiht.
    Es befindet sich nach dem Tordurchlass auf der rechten Seite und ist dort bislang das einzige Denkmal.


    Humboldt-Universität ehrt Lise Meitner - Denkmal der Berliner Bildhauerin Anna Franziska Schwarzbach feierlich enthüllt

    Auf der linken Seite im Vordergrund Max Planck und hinten Theodor Mommsen.

    Zentral vor dem Eingang rundet das Standbild von Hermann v. Helmholtz die stilistische Mischung ab.

    Schließlich draußen vor der Umzäunung die Gebrüder von Humboldt: links Wilhelm, rechts Alexander.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Der Olle Fritz ist mal wieder eingerüstet. Wozu steht nicht dran. Der Sockel ist beschämend mit Unkraut und Moos überwuchert. Schöne Visitenkarte für die Stadt!

    Vielleicht wird er aufwändig gesäubert.

  • Zitat

    (...) Der
    Sockel ist beschämend mit Unkraut und Moos überwuchert. Schöne
    Visitenkarte für die Stadt!

    Das ist doch noch gar nichts! Letztens war ich in Koblenz. Über den Zustand des Kaiser-Wilhelm-Denkmals war ich wirklich erschüttert. Moos und Wildwuchs an allen Seiten. Dazu defektes und bröseliges Steinwerk. Das ist einfach nur peinlich, wenn man an die vielen internationalen Touristen denkt, die diesen Zustand erleben. Deutschland hat es eben nicht so mit seinen Denkmälern. Instandgesetzt wird erst kurz vor dem totalen Zerfall.

  • Wenn in Deutschland etwas instandgesetzt wird, dann aber meist so, dass sämtliche charmante Patina vollständig verloren geht und alles aussieht wie neu. Wie aus Baumarktmaterial zusammengezimmert. Gesunde Zwischenzustände und behutsame Pflege, wie etwa oft in den Mittelmeerstaaten üblich, sind leider die Ausnahme statt die Regel.

  • Bei der hier geführten Diskussion über den derzeit durch Baustellen gekennzeichneten, chaotischen Zustand der Straße "Unter den Linden" sollte auch berücksichtigt werden, daß nach Abschluß der U5-Bauarbeiten der Straßenzug ein neues Fahrbahn- und Gehwegprofil erhält, welches bisher lediglich im Bereich des Forum Fridericianum sowie zwischen Pariser Platz und Wilhelmstraße realisiert wurde.

    Die Pläne hierfür schlummern seit mehr als 15 Jahren in den Schubladen der Senatsbauverwaltung und wurden aufgrund des politisch motivierten, mehrmaligen Aufschubes des U5-Projektes immer wieder auf Eis gelegt.
    Diese Verwirklichung allerdings ist auch dringend geboten, da die "Linden" bis heute - auch ohne die Baustellen - mit Gehbahnen zu geringer Breite nur bedingt Verweilqualität aufweisen und nach einem Vierteljahrhundert tiefbauseitig immer noch das Antlitz der Materialien aus volkseigener Produktion zeigen.

    Das bedeutet auch, daß der weiter oben von "Palantir" gegebene Hinweis auf eine im Nordbereich der Kreuzung mit der Friedrichstraße bereits erfolgte Neupflanzung der Lindenbäume insoweit ins Leere geht, als die später anstehende Durchbindung der nicht unerheblichen Gehwegverbreiterung unter Verwendung von Granitplatten zur erneuten Wegnahme dieser Bäume führen wird.
    Da darf natürlich die Frage nicht ausbleiben, warum die Pflanzungen für die Zwischenzeit überhaupt nochmal erfolgen mußten. Sie wurden nach Wiederherstellung des derzeit noch geltenden Gehwegprofils bei Abschluß der Bauarbeiten des "Upper Eastside" etwa 2008/2009 vorgenommen !?

  • Das Reiterdenkmal ist seit einiger Zeit wieder in vorzeigbarem Zustand.


    Und auch die Sanierung des puttlichen Eingangsportals der Humboldt-Universität ist abgeschlossen worden.


    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Neues von meinem Lieblingsgebäude Unter den Linden

    Moderationshinweis (Palantir): Bild aus Gründen des Urheberrechts entfernt. Wikipedia hat gewiss ein verwendbares Bild im Bestand.

    Der Investor Harm Müller-Spreer ist neuer Eigentümer des Französischen Palais Unter den Linden 40. Harm Müller-Spreer hat das Palais als Familieninvestment erworben und wird es langfristig im Bestand halten. Der Kaufpreis liegt im mittleren zweistelligen Millionenbereich.

    Die geschichtsträchtige Immobilie mit rund 10.000 m² Bestandsfläche und der Möglichkeit, auf 17.000 m² zu erweitern, steht nach Auszug der französischen und italienischen Botschaft seit Anfang der 90er Jahre weitgehend leer. Der denkmalgeschützte Bau soll nach Komplettsanierung ab 2016 als Büro- und Geschäftshaus genutzt werden. David Chipperfield Architekten sind vom Investor für die Umplanung beauftragt worden.

    Quelle: http://www.deal-magazin.com/news/43159/Fra…-JLL-vermittelt

    In dubio pro reko

  • Ist Chipperfield eigentlich sowas wie der Haus- und Hofarchitekt des Berliner Senats? Dieser Modernist, der für einen dreistelligen Millionenbetrag der Stadt Berlin einen Museumsflügel als Rohbau- und Ruinenmischung hinterlassen hat, sollte nicht ständig an alle sensiblen Stellen Berlins herangelassen werden.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Einerseits kann man das langsam wirklich vermuten, andererseits hat dieses Bauvorhaben nichts mit dem Senat zu tun.

    Bleibt zu hoffen, dass sich die Arbeiten nur aufs Innere beschränken. Abgesehen von der Patina, ist die Fassade ja schließlich einwandfrei erhalten. Weiß jemand, wie es innen aussieht? Ich glaube, bis auf das Treppenhaus nicht sehr spektakulär, wenn man so von der Straße durch die Fenster schaut.