Berlin - Unter den Linden

  • Die Bauarbeiten am neuen U-Bahn-Bahnhof "Unter den Linden" gehen offenbar dem Ende entgegen. Auf dem Mittelstreifen der Linden beiderseits der Friedrichstraße dürfte bald (endlich!!!!) wieder ein Flanieren möglich sein; zwei Aufzugs-Bauten und zwei Abgänge befinden sich dort.

    Drei mäßige Gegenlichtbilder.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Endlich mal eine Maßnahme, die die Stadt verschönert... cclap:) ...anstatt der sonstigen Verschlimmbesserungen... Das Ergebnis kann sich sicher sehen lassen und wertet die Linden deutlich auf. Eine Frage: Wären wohl die Schmuckbeete wieder gekommen, hätte Walter Ulbricht diese entfernen lassen...? :wink:

  • „Unter den Linden wird wieder Blumenboulevard“

    Dazu passt die aktuelle Blumenwiese vor dem Prinzessinnenpalais :schockiert: Aber im Ernst: ich war letzte Woche in Berlin und irritiert, dass der Rasen, auf dem die Generals-Standbilder stehen, offenbar ohne jede Pflege ist. Man sieht es vielleicht nicht so gut, aber um an die Standbilder heran zu kommen, musste man bis über die Knöchel in einer Blumenwiese waten . . . eigentlich unwürdig.

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    Übrigens sind die Standbilder von Bülow und Scharnhorst nach wie vor eingehaust . . .

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Da nehmen sie sich ein neues Projekt vor... dabei haben sie das Stadtgrün nicht mal an den prominenten Orten im Griff.

    Und.... sie wollen ein Probebeet erstmal 3 Jahre testen. Der Test ist wohl dazu da, auszuprobieren, ob sie das mit der nötigen Pflege auch hinkriegen.

    Lächerlich.

    Ob zu Wilhelms Zeiten auch jede Grünanlage vorher 3 Jahre getestet wurde ?

  • Nur damit ich das richtig verstehe: da wird angekündigt, die Linden schöner zu machen - und Babber50 schimpft, dass es... ja, was eigentlich? Nicht schön genug ist? Zu schön?

    Und Gmünder - bist Du sicher, dass es sich um Rasen handelt? Oder vielleicht doch eher um eine Wildblumenwiese?

  • Ungepflegte Grünflächen sind doch in Berlin keine Seltenheit. Wundert mich also gar nicht.
    Die Idee mit den Blumenrabatten finde ich toll, allerdings bezweifele ich auch hier stark, dass Berlin es fertigbringt diese gepflegt zu halten. Nach einem Jahr sieht das doch auch alles nach Wildwuchs aus.

    Ich finde es so schade, dass die wirklich schönen Generalsdenkmäler so verschämt und versteckt auf der Wiese stehen. Noch schader, dass Bülow und Scharnhorst wahrscheinlich auch nicht wieder beidseitig der Neue Wache stehen werden. Kann man sie denn wenigstens symmetrischer auf der Wiese aufstellen? Im Moment stehen sie am Straßenrand wie bestellt und nicht abgeholt. :/

  • Und Gmünder - bist Du sicher, dass es sich um Rasen handelt? Oder vielleicht doch eher um eine Wildblumenwiese?

    Ja, Du hast recht. Es ist eine Wildblumenwiese. Etwas Schönes ohne Frage, aber dort? Und dass die Denkmäler im knöchelhohen Gras stehen, finde ich nicht passend. Zumindest einen Zugang bspw. als Kiesweg wäre angebracht. Dann kann ja davor und dahinter eine schöne Wildblumenwiese wachsen . . .

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Ich finde es so schade, dass die wirklich schönen Generalsdenkmäler so verschämt und versteckt auf der Wiese stehen. Noch schader, dass Bülow und Scharnhorst wahrscheinlich auch nicht wieder beidseitig der Neue Wache stehen werden. Kann man sie denn wenigstens symmetrischer auf der Wiese aufstellen? Im Moment stehen sie am Straßenrand wie bestellt und nicht abgeholt.

    Ganz richtig. Sehe ich auch so. Die müssen wieder ganz nach vorne an die Straße. Und die beiden Marmor-Standbilder rechts und links der Neuen Wache. Ginge ja ggf. mit mehr Abstand zur Wache als ursprünglich, nicht dass die Kollwitz-Plastik kontaminiert wird . . .

    Dass sie jetzt immer noch eingehaust sind, könnte ja auch bedeuten, dass da irgendwas geplant ist.

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  • Nur damit ich das richtig verstehe: da wird angekündigt, die Linden schöner zu machen - und Babber50 schimpft, dass es... ja, was eigentlich? Nicht schön genug ist? Zu schön?

    Und Gmünder - bist Du sicher, dass es sich um Rasen handelt? Oder vielleicht doch eher um eine Wildblumenwiese?

    Lieber Ursus - ich hatte nicht das "was" kritisiert, sondern das "wie"

    BTW: Deine Beiträge gehören für mich zu den Interessanten und Lehrreichen cclap:)

  • Also je länger ich lebe und je mehr ich beobachte, dass jede noch so kleine Hecke, jeder kleinste Grünstreifen und jeder Ansatz von blühender Flora radikal weg- und zurechtgestutzt wird, desto mehr befürworte ich Wildwuchs und die Entwicklung heimischer Blumen und "Unkräuter". Klar, ausgerechnet UdL müsste es nicht sein, allerdings wird auch in Neukölln oder im Wedding oder sonstwo radikal gemäht. Selbst am Boddinplatz, der wahrlich keine Liegewiese ist oder zur Naherholung einlädt. Siehe Bilder unten.

    Bilder von mir, von heute.

    Allerdings ist diese Radikalität, die wohl deutscher Natur und dem Streben nach Sauberkeit entspringt, keine Stadtmarotte, viel mehr liegt das Hauptproblem auf dem Land. Siehe unten verlinktes Video. Hier muss dringend ein Umdenken stattfinden. Und zwar nicht durch Herrichten einzelner großer Flächen, sondern durch viele kleine, zusammenhängende Grünstreifen und Wiesen. Aber anderes Thema.

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    Liebe Grüße aus Berlin

  • Ja, Du hast recht. Es ist eine Wildblumenwiese.

    Lass Dich doch nicht hinter die Fichte führen, Gmünder!

    Natürlich ist das eine Rasenfläche. Wenn man eine Rasenfläche allerdings nicht einer periodischen Pflege und Behandlung unterzieht, nehmen Wildpflanzen (erfolgreich) den Konkurrenzkampf auf.

    Zur Zeit ist jedenfalls frisch gemäht.

    Dass die Denkmäler von Scharnhorst und Bülow wie in diesem Frühjahr nicht enthüllt worden sind, kam glaube ich vor einigen Jahren auch schon mal vor, vielleicht ist es auch coronabedingt. Jedenfalls ist mir das aktuell ohnehin lieber im Hinblick auf die ganzen, orchestriert in Marsch gesetzten Dummteufel überall.

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    (Immanuel Kant)

  • Ja, leider wurde von diesen „Dummteufeln“ der Sockel des Alexander-von-Humboldt Denkmals mit Graffiti beschmiert. Muss zwischen Sonntag und Montag passiert sein.

    Zum Glück wurde die Schmierei auch gleich am Montagnachmittag wieder fachmännisch entfernt.

    Unter den Linden scheint man da wirklich sehr schnell zu reagieren. Hab schon Schmierereien am Brandenburger Tor und an der Neuen Wache gesehen, die sehr zeitnah beseitigt wurden.

    Das würde ich mir für den Rest der Stadt auch wünschen.

  • :schockiert: da bin ich baff! Gut so! Letzte Woche war noch "Wildblumenwiese" . . .

    Dachte schon, dass hätte was mit den Denkmälern zu tun . . . so a la "Blumenwiese gegen Mörder-Soldaten-Generäle", so eine Sichtweise würde ich dem aktuellen Senat durchaus zutrauen.

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Letztlich war es einfach nur Rasen kurz vor der Mahd. Und ihr macht ein Riesengeschrei. Ich konnte schon auf dem Foto von Gmünder nichts Anstößiges entdecken.

    Dachte schon, dass hätte was mit den Denkmälern zu tun . . . so a la "Blumenwiese gegen Mörder-Soldaten-Generäle", so eine Sichtweise würde ich dem aktuellen Senat durchaus zutrauen.

    Denk doch nicht so negativ! Das zeigt, dass du selbst den Kopf voller Ideologie hast. Freiplastiken, die mitten im Gras stehen, findet man ja nun öfter, auch andernorts. Hier wurde die Gestaltung zu DDR-Zeiten geschaffen. In der DDR wurden die preußischen Generäle der Befreiungskriege positiv bewertet. Sie waren ein wesentliches Element des Traditionsverständnisses der Nationalen Volksarmee. Deshalb hatte man die Standbilder ja auch gegenüber der Neuen Wache wiederaufgestellt. Diese diente als zentrales Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus. Der Platz direkt an der Neuen Wache wurde für die Wachablösung der NVA und andere Zeremonien benötigt.

    Ich freue mich über das Vorhaben, die Lindenreihen mit einer Unterpflanzung zu versehen. Das Wort "Blumenbeete" trifft es nicht ganz. Geplant sind Staudenpflanzungen. Es geht also nicht um eine genaue Rekonstruktion eines früheren Zustandes im Sinne eines Gartendenkmals. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts waren Staudenpflanzungen noch nicht üblich. Karl Foerster (Freundschaftsinsel Potsdam) hat sie erst später populär gemacht. An dem Probeabschnitt will man ermitteln, welche Bepflanzung sich unter den Kaiser-Linden (ja, die heißen wirklich so) am besten macht. Gartenkünstlerisch wird das ein interessantes Projekt.

  • Na ja, von Ideologie ist ja eigentlich jeder irgendwie betroffen. Da hast Du wohl recht. Ein kurzes emotionales Aufflackern :unsure:

    Auf meinem Bild sieht man es nicht so gut, aber der Bewuchs war schon recht hoch. Schön, dass es nun gemäht wurde. Was das Bild der Generäle der Befreiungskriege in der DDR betrifft, stimme ich Dir zu. Die Bewertung damals war vermutlich vernünftiger als heute (in bestimmten Kreisen).

    Nichtsdestotrotz wünsche ich mir die weitere Vollendung des Forums Fridericianums durch die Aufstellung der Generäle an ihren ehemaligen Standorten.

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  • Was für ein Stadtbild...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Melchior: diese Bilder habe ich schon Jahrzehnten im Kopf und kann sie nicht loss werden.....ich möchte Berlin 1940 in miniatur in einer gigantischen Raum nachbauen 1/100 oder so und dann durch alle Strassen und Plätze gucken und endloss meine Phantasie loslassen.