Dortmund - Abbruch des alten Guthauses Brünninghausen

  • Das Gebäude steht im Rombergpark im Stadtbezirk Dortmund-Hombruch.
    Der Rombergpark ist ein alter Botanischer Garten und Landschaftspark in Dortmund. Der ca. 65 ha große Rombergpark im Süden Dortmunds bietet viele botanische Besonderheiten und wurde 1818 erbaut.

    Kleine Impressionen finden sie hier:

    Rombergpark – Wikipedia

    Das vom Abriss betroffene Gebäude ist Teil,des Schlosses Brünninghausen. Der Besitz gehörte im 13. Jahrhundert den Herren von Brünninghausen und von Stark. Im Jahre 1681 ließ Graf Conrad Phillipp von Romberg die Burg erneuern und das Torhaus errichten. Zum Schloss gehört ein im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegter Schlosspark, der heutige Rombergpark.

    Weitere Informationen:
    Schloss Brünninghausen – Wikipedia
    Schloss Brünninghausen – Wikipedia

    Kommen wir nun zum wichtigen Teil:

    http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/dolo/art930,218903

    Im Sommer sollen bereits die Abrissbirnen vor der Tür stehen.
    Wie steht ihr dazu?!
    Ich finde es muss eine Unterstützung geben....

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  • Oh, die Hotelfachschule wird abgerissen.
    Der Abriss des 50er-Jahre-Baus (anstelle des im Zweiten Weltkrieg zerstörten klassizistischen Herrenhauses von August Reinking) ist sicher kein Nachteil. Finde den schon etwas störend, andererseits markiert er die Stelle des Herrenhauses, die dann wohl erst mal frei ist.
    Aber warum muss man gleich die Wirtschaftsgebäude des Schlosses aus dem Ende des 19. Jh. mit abreissen? Aber das Torhaus von 1681 bleibt doch wohl?!?!? Müsste ja ein "Denkmal" sein....

  • Es wäre ein Irrsinn, wenn eine solche Stadt eines ihrer wenigen historischen Denkmale einfach abreissen lassen würde. Man kann der Bürgerinitiative nur viel Glück wünschen.

  • So ein Gebäude darf man einfach nicht zerstören! Das Wirtschaftsgebäude ist doch wohl begreifbare Geschichte!
    Die Bürgerinitiative wartet sogar mit vielfältigen Nutzungskonzepten auf, was will die Stadt denn noch??

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Ich glaube nicht, dass das Torhaus auf der Abschussliste steht. Und dass ein ein Gebäude, wie das auf dem Bild zu sehende, abgerissen werden soll zeigt nurmehr das völlige Desinteresse und Missachtung der Gründerzeitarchitektur in NRW. Leider haben das bis jetzt zu wenige begriffen.
    Leute, ich sage nur- hier in den Breitengraten ist der Grundtenor über Bauten aus dieser Epoche: "Weg mit dem ollen Mist". Nur ist der Mist nur deswegen Mist, weil die Bauten seit den 60ern bis zur Unkenntlichkeit vergewaltigt wurden.

  • Könnte vielleicht mal jemand hingehen und diese zum Abbruch bestimmten Wirtschaftsgebäude fotografieren?
    Obwohl mir die eigentliche Schlossanlage (Torhaus von 1681 und Neubau der Hotelfachschule auf dem alten Herrenhausstandort) gut bekannt ist, kann ich mich an Wirtschaftsgebäude oder dergleichen in der Nähe gar nicht erinnern.

  • Ein Abrissbagger sorgte gestern für Emotionen: Während die Bürgerinitiative zum Erhalt des alten Gutes Brünninghausen Politikern bei einem Rundgang die alten Gemäuer näher bringen wollte, wurde die Gruppe Zeuge des fortschreitenden Abrisses. Prof Dr. ...

    Die Stadt setzt derzeit nach eigenem Bekunden "nur dosiert" ihre Abrissarbeiten auf dem Gelände des Gut Brünninghausens fort: Hier fällt eine Scheune dem Abrissbagger zum Opfer. (Fotos [2]: Franz Luthe)Norbert Schilff, Prof. Dr. Walter Neuhaus, Prof. Dr. Gerd Bollermann (MdL), Hein Dieter Haarmann und Willi Welsing (v.li.). (Franz Luthe)
    Die Stadt setzt derzeit nach eigenem Bekunden "nur dosiert" ihre Abrissarbeiten auf dem Gelände des Gut Brünninghausens fort: Hier fällt eine Scheune dem Abrissbagger zum Opfer. (Fotos [2]: Franz Luthe)Norbert Schilff, Prof. Dr. Walter Neuhaus, Prof. Dr. Gerd Bollermann (MdL), Hein Dieter Haarmann und Willi Welsing (v.li.).

    ... Walter Neuhaus, Motor der Initiative, war einem Zusammenbruch nahe. Noch eindrucksvoller hätte nicht demonstriert werden können, dass die Zeit drängt, das Gut zu retten. Die Baggerschaufel langte gestern krachend immer wieder in hölzerne Scheunentore, machte Mauern dem Erdboden gleich. Knirschen, knacken, Staubwolken... "Die gesamte Balkenkonstruktion lässt das Herz von Fachleuten höher schlagen", brachte Neuhaus mit geröteten Augen hervor. Er fühlte sich hilflos.

    Zwar sei die Scheune nur aus den 1930er Jahren: "Doch unser Investor hatte sogar dafür schon Pläne." Mehr mag Neuhaus nicht über den Dortmunder verraten, der sich vorstellen könnte, hier eine Brauerei, Gastronomie uvm. aufzubauen (wir berichteten). Denn, so bittet er um Verständnis, die Stadt schreibe ja das Gelände aus. Ein vorheriges Bekanntwerden des lang gesuchten Retters könne dafür sorgen, dass der als "verbrannt" gelte.

    Die SPD-Ratsmitglieder Ingrid Krämer-Knorr und Norbert Schilff schauten sich die Gebäude genau an; wie auch Prof. Dr. Gerd Bollermann (MdL), der die Atmosphäre förmlich aufsog.

    Der geschockte Neuhaus parlierte alsbald wieder: "Hier die alte Brauerei, da die Molkerei, der Pferdestall, die Rentei, dort die eingeritzten Zeichen ehemaliger Kriegsgefangener..." Eine Führung, die für manches Aha sorgte. Bollermann gestand: "Ich wusste gar nicht, dass es hier diese Gebäude gibt." Hartmut Ehringhaus wie Heinz Dieter Haarmann von der Initiative nickten - genau das hatten sie sich gedacht. Und es gehe vielen Dortmundern so, dass sie von der Existenz der alten Schätze nichts wüssten. "Das, was hier historisch gewachsen ist, sollte so weit möglich wertgeschätzt werden und integriert werden bei der Planung", fand Bollermann. "Wenn sich denn ein Investor findet", schränkte Ingrid Krämer-Knorr ein. Norbert Schilff sprach der Initiative aus der Seele: "Wir sehen einen Teilerhalt als Wiedergutmachung dafür, dass 1952 das Schloss abgerissen worden ist." Heute geschähe auch das ganz gewiss nicht mehr.

    "Aber unsere Verwaltung verfällt in den gleichen Trott", machte sich Haarmann Luft. Und zeigt wütend auf die zerstörte Scheune. Die Stadt hatte bereits den kompletten Abriss der Gutsgebäude beschlossen, musste aber ob des starken Engagements der Initiative zurückrudern.

    http://www.derwesten.de/nachrichten/st…819/detail.html

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  • Hmmm... was soll man dazu sagen? Seit Eröffnung dieses Stranges ist nun fast ein halbes Jahr vergangen, und Bilder von den betroffenen Gebäuden sucht man immer noch vergebens... sind sie denn doch nicht so photogen?

  • Tut mir leid, aber in den ersten drei angegebenen Links sieht man kein einziges Bild dieses bedrohten Wirtschaftshofes, nur im vierten Link sieht man einen Ausschnitt eines Backsteingebäudes. Das dürfte diese ehemalige Brauerei sein.

    In Wikipedia sieht man dieses schöne Torhaus, dieses zum Glück bereits abgerissene Hotel samt Hotelfachschule, ein Gastronomiegebäude mit schrecklichem Eingang, die Grüne Schule, einen Regenunterstand, ein Kassenhäuschen, ein Toilettenhaus, sowie eine mehr als vergammelte alte Radrennbahn, welche beinahe schon den Reiz einer künstlichen Ruine des 18./19. Jh's besitzt, aber nichts von einem Wirtschaftshof. Deshalb auch meine gestrige Provokation, bei welcher ich auch bleibe: "Hmmm... was soll man dazu sagen? Seit Eröffnung dieses Stranges ist nun fast ein halbes Jahr vergangen, und Bilder von den betroffenen Gebäuden sucht man immer noch vergebens... sind sie denn doch nicht so photogen?"

    Aber wenn es schon im ersten Beitrag heisst

    Zitat

    Wie steht ihr dazu?!
    Ich finde es muss eine Unterstützung geben....


    und man ein halbes Jahr später noch keine Bilder sieht, wie soll man da Unterstützung erwarten???

  • Riegel
    Volle Zustimmung.
    Die Zeitungsreporter fotografieren halt nicht immer das, was uns interessiert. Die möchten eigentlich immer nur redende Menschen ablichten.
    Da muss man dann schon mal selbst hin und gucken, dann weiss man mehr. Wenn die Scheune wirklich aus den 30er Jahren stammte, ist der Abriss sicher nicht so schlimm.

    Wie geht es denn eigentlich am alten Platz des Herrenhauses weiter, jetzt wo die Hotelfachschule wieder weg ist. Bleibt der leer?
    Im Zeitungsartikel steht, das Herrenhaus sei 1952 abgerissen worden- das war natürlich total zerbomt! Da wurde nur noch eine Ruine abgerissen.

  • Das Gut ist vorerst gerettet und befindet sich nun ein einem Dornröschenschlaf. Ein Investor wollte auf dem gesamten Gelände ein Reha-Zentrum mit Hotel errichten. Diese Pläne sind vor einigen Wochen geplatzt. Nun soll das Gelände neu Vermarktet werden. Die Stadt überlegt dabei, ob man das alte Gutsgelände und das ehemalige Wihoga/Schlossgelände getrennt vermarktet. Das wäre ein erster schritt in richtung endgültigem Erhalt des Gutsgeländes.

    Momentan finden auf dem Schlossgelände ausgrabungen statt. Dabei hat man die Grundmauern des Schlossturms freigelegt. Überreste freigelegt: Archäologen finden Mauerreste vom Gut Brünninghausen - Ruhr Nachrichten

    Am besten wäre es, wenn man das Schloss Romberg wiederaufbauen und als Schlosshotel nutzen würde. Dann würde der Botanische Garten seinen alten Mittelpunkt wiederbekommen wie die Herrenhäuser Gärten in Hannover mit Schloss Herrenhausen, dass nun wiederaufgebaut wird.

  • Noch immer liegt das ehemalige Gut Brünninghausen in einem Dornröschenschlaf. Der Lichtblick: Es gibt einen Investor, der zumindest Teile des ehemaligen Gutes erhalten und nach einer Sanierung als Restaurant mit kleiner Brauerei nutzen will. Erste Visualisierungen konnten gestern im Rahmen des Tages des offenen Denkmals begutachtet werden.

    Zudem sollen in den nächsten Jahren die historischen Spuren des Schlosses Brünninghausen sichtbar gemacht werden. So sollen Hecken die alten umrisse des Schlosses nachbilden. Auch historische Wegebeziehungen sowie der Schlosshof sollen wiederhergestellt werden. Damit bleibt auch in Zukunft ein Wiederaufbau des Schlosses (etwa als Schlosshotel) möglich und könnte auch wahrscheinlicher werden. Denn zusätzlich sollen Infotafeln zur Geschichte des Schlosses entstehen. Damit wird es auch weiter ins Gedächtnis der Dortmunder zurückgerufen. Denn ähnlich wie beim Alten Rathaus wussten viele Bürger nicht, dass an der stelle mal ein Schloss gestanden hat. Erst durch die Renaturierung des Schondelle-Bachs vor einigen Jahren kamen teile der Grundmauern zum Vorschein, die nun dauerhaft erhalten bleiben.

    Bildquelle: Wikipedia