Frankfurt a. M. - Schauspielhaus

  • Heute mehr denn je suchen die Leute "instagramable" Motive und das "Jugendstil-Schauspielhaus" ist so etwas!

    Warum will man den Leuten diesen kunstsinnigen Spaß nehmen?

    Eigentlich ist es ja auch gar nicht richtig das "Alte Schauspielhaus" das stand ja eigentlich am Rathenauplatz.

    Vielleicht sollte man den Jugendstil auch mehr hervorheben, vielleicht hilft das gegen Links und Kaiser-Nostalgie Vorwürfe?!

    Es ist einfach so schade, kein Mensch hat etwas gegen einen Glasbunker für Oper an anderer Stelle aber nicht da wo zudem noch original Substanz besteht!!

  • Wir können in unserem Forum soviel schimpfen wie wir wollen, wichtig ist, dass wir unsere Meinung nach draußen tragen z.B. im konkreten Fall durch Leserbriefe an die Frankfurter Rundschau.

    Ich selbst bin seit Jahrzehnten FR Leser und habe immer wieder kritische, dem FR-Mainstream widersprechende Leserbriefe geschrieben z.B. zum Thema Wiederaufbau der Altstadt, aber auch zum Schauspielhaus.

    Es ist nicht selten, dass meine Briefe abgedruckt werden und ich sogar später von Bekannten darauf angesprochen werde.

    Also ran an die Tasten!

  • Links steht für modern: viel Glas, gerade Formen und wenig Details. Deswegen sind sie gegen Jugendstil und Kaiserliche Gründerzeit Protz.

    Es ist also ein Kampf zwischen Links und Rechts oder Klassisch, Traditionel oder Konservativ. Die Linken äussern sich immer laut und aggressiv!! Modern ist sexy and Traditionel ist "altmodisch". Konservativ ist "not done". So wird Architektur denn auch bewertet.

  • Die Unterschriftensammler wurden von Politik und Medien beschimpft, verleumdet und ignoriert. Am Ende hat alles nichts genützt. Trotz Corona haben 23.588 Bürger für das Bürgerbegehren zur Rettung des alten Schauspielhauses unterschrieben. 15.064 wären nötig gewesen. Jetzt muss der Bürgerentscheid kommen!

    ...

  • Es handelt sich um keine Elite, sondern schlicht um Politikdarsteller.

    Richtige Politiker hätten längst das fantastische Potential dieser Rekonstruktion und des Bürgerwillens erkannt.

  • "Politikdarsteller" ist ein Nonsensbegriff. Jeder, der hauptsächlich Politik macht, ist Politiker. Es gehört zum Wesen von Politik, dass sie kontrovers diskutiert wird. Von irgendeiner Seite her gibt es immer Kritik. Wer "fantastisches Potenzial" nicht erkennt, mag ein schlechter Politiker sein, ein "richtiger" ist er aber trotzdem. Ob jemand Politiker ist, ergibt sich nämlich schlicht und einfach aus seiner Funktion. Im Kampf um die Baukultur sollte nicht vergessen werden, dass es auch Sprachkultur und politische Kultur gibt.

    Wikos hatte oben was anderes angesprochen: das Problem der Kompetenzverteilung zwischen den Bürgern ("dem einfachen Volk") sowie den Verwaltungen und Fachleuten ("Funktionselite"). Der Klärung dienen unter anderem Bürgerbegehren und Bürgerentscheid. Man muss ja erst einmal ermitteln, was der "Bürgerwille" ist.

    Den Begriff "Politikdarsteller" solltet ihr vermeiden. Der schadet eurem Anliegen nur.

  • Die FAZ bringt einen Artikel zum Schauspielhaus. Dort wird folgendes behauptet:

    Hartwig betont zudem, dass von dem ursprünglichen Bau laut der Untersuchung der Stabsstelle Zukunft der Städtischen Bühnen überhaupt nur noch rund 25 Prozent der Rohbausubstanz vorhanden seien. Dabei handele es sich vornehmlich um die Fundamente und tragende Wände der unteren Geschosse. Der Erhalt der originalen Baudekoration, also der schmückenden Elemente des Gebäudes, liege bei weniger als zehn Prozent, da das Gebäude im Krieg weitgehend zerstört wurde. „Im Falle einer Rekonstruktion müsste das Gebäude aus der Kaiserzeit folglich nahezu komplett neu nachgebaut werden, ohne dass die heutigen Anforderungen des Schauspiels auch nur annähernd abgebildet würden“, meint die Dezernentin.“

    Stimmt das? Denn Bildern nach zu urteilen ist doch viel mehr erhalten? Lüge?

  • Die FAZ bringt einen Artikel zum Schauspielhaus. Dort wird folgendes behauptet:

    Hartwig betont zudem, dass von dem ursprünglichen Bau laut der Untersuchung der Stabsstelle Zukunft der Städtischen Bühnen überhaupt nur noch rund 25 Prozent der Rohbausubstanz vorhanden seien. Dabei handele es sich vornehmlich um die Fundamente und tragende Wände der unteren Geschosse. Der Erhalt der originalen Baudekoration, also der schmückenden Elemente des Gebäudes, liege bei weniger als zehn Prozent, da das Gebäude im Krieg weitgehend zerstört wurde. „Im Falle einer Rekonstruktion müsste das Gebäude aus der Kaiserzeit folglich nahezu komplett neu nachgebaut werden, ohne dass die heutigen Anforderungen des Schauspiels auch nur annähernd abgebildet würden“, meint die Dezernentin.“

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    Es ist Legitim als Politikerin dagegen zu sein. Nicht korrekt ist es allerdings die Bürger mit falschen Wahrheiten zu täuschen. Das Schauspielhaus war nach dem Krieg nicht weitgehend zerstört. Die Fassade des Alten Schauspielhauses wurde 1962 nicht abgeschlagen, weil das Gebäude kriegszerstört war, sondern weil man es im Stil der Zeit glattbügeln wollte.

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  • Wesentlich ist doch nicht die Frage, ob der Zeitpunkt der Zerstörung korrekt angegeben wurde, sondern ob der Grad der Zerstörung wirklich so groß ist. Ob 90 % des Zierats schon während des Krieges oder erst beim Umbau zerstört wurden, interessiert nur Rechthaber. Entscheidend ist, ob wirklich so viel weg ist. Und Bilder können täuschen.

  • Wesentlich ist doch nicht die Frage, ob der Zeitpunkt der Zerstörung korrekt angegeben wurde, sondern ob der Grad der Zerstörung wirklich so groß ist. Ob 90 % des Zierats schon während des Krieges oder erst beim Umbau zerstört wurden, interessiert nur Rechthaber. Entscheidend ist, ob wirklich so viel weg ist. Und Bilder können täuschen.

    Es ist schon ein Unterschied, ob Du den Bürgern vermitteln willst das der Bau kriegszerstört war und deshalb der Zierat weg ist. Die Wahrheit ist das der größte Teil des Zierats erst mit dem Umbau 1962 mutwillig zerstört wurde. So ehrlich sollte man dann als Politiker, wenn man sich dazu äußert, sein.

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  • Wesentlich ist doch nicht die Frage, ob der Zeitpunkt der Zerstörung korrekt angegeben wurde, sondern ob der Grad der Zerstörung wirklich so groß ist. Ob 90 % des Zierats schon während des Krieges oder erst beim Umbau zerstört wurden, interessiert nur Rechthaber. Entscheidend ist, ob wirklich so viel weg ist. Und Bilder können täuschen.

    Ja eben, wesentlich sind die Mauern und Teile der Fassade. Ich kann mir nicht vorstellen das nur das EG vorhanden sein soll. Zumal es ja noch drei Bestandstreppenhäuser gibt. Das führt doch ins OG oder?

  • (...) Das Wahlamt prüft nun, ob die Unterschriften gültig sind. Wie der Vorsitzende der Bürgerinitiative Tobias Rüger erläutert, liegt die Fehlerquote nach Auskunft des Amtes – der Verein hatte in den vergangenen Wochen bereits viele Unterschriften abgegeben – bei rund 20 Prozent. (...)

    20% sind ganz schön viel. Aufgerundet wären das 5000 Unterschriften. Entweder unterschreibe ich, oder ich lasse es sein. Anscheinend finden es viele Leute witzig, einen falschen Namen oder eine erfundene Adresse anzugeben.

    Irgendwie habe ich auch das miese Gefühl, daß die Politik noch durch irgendeinen Trick die Rekonstruktion verhindert. Denen scheint der Bürgerwille ziemlich egal zu sein. Mittlerweile ist es einfach nur noch ein Machtkampf darum, wer am Ende seinen Kopf durchsetzt.

    Es wird auch ganz gern und immer wieder behauptet, daß in einem wiederaufgebauten Schauspielhaus zu wenig Platz für eine zeitgemäße Nutzung sei. Doch schaut Euch mal die folgenden Links an. Ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, daß in diesem großen Bau zu wenig Platz sein soll:

    https://media1.faz.net/ppmedia/aktuel…-einmal-die.jpg

    https://www.fr.de/bilder/2019/03…lbZFRjjp8ea.jpg

    Die Ingenieure kriegen das schon hin.

  • Wikos,sehr interessante Fotos.Vor der Zerstörung die Zeit nach dem Krieg und gegenwärtiger Zustand.Da sieht man das dieses Gebäude zwar stark Beschädigt war,aber zerstört wurde es Etappenweise erst nach dem Krieg.

    Das alte Schauspielhaus war ohne Frage ein sehr attraktives Gebäude.Aber eine historisch weitestgehende Wiederherstellung so glaube ich wird es nicht geben. Städtebaulich macht es aus meiner Sicht wenig Sinn es zu Rekonstruieren da sich die unmittelbare Umgebung des Schauspielhauses architektonisch völlig verändert hat.Eine Reko würde zwischen den Hochhausschluchten keine optische Wirkung mehr haben und Touristen verlaufen sich bestenfalls in diese jetzt trostlose Gegend des Schauspielhauses.Wenn eine Reko kommt ist es ja ok aber ob sie kommt ,da bin ich eher skeptisch.Realistischer ist,das der Lange Franz baulich historisch noch vervollständigt wird sowie einige andere vorhandene hist.Gebäude in der Frankfurter Innenstadt.

  • Eine Reko würde zwischen den Hochhausschluchten keine optische Wirkung mehr haben

    Das Schauspielhaus steht aber im Gegensatz zu den Hochhäusern an einem Platz (Willy-Brandt-Platz) und schliesst die Gallusanlage (ehemalige Wallanlagen) optisch ab. Von daher hätte ich an der städtebaulichen Ausstrahlungskraft eines rekonstruierten Schauspielhauses keine Zweifel. Gerade weil es so anders ist als all die Hochhäuser und Bürobauten rundherum, könnte es wieder eine Wegmarke werden.

    https://www.google.ch/maps/@50.10882…m/data=!3m1!1e3

  • Richtig Riegel es könnte daher gut als Gegenstück zur alten Oper fungieren.

    Außerdem liegt das Schauspielhaus sehr zentral zwischen Stadtzentrum und dem stark frequentierten Hauptbahnhof und von daher nicht in "einer trostlosen Gegend ohne Touristen"!

    Ja wollen wir hoffen dass diese Spaßvögel nicht zu viele gefälschte Adressen und Unterschriften abgegeben haben...