Dresden, Neumarkt - Quartier III/2

  • Ach, warum denn warten? Kudzu pflanzen und in wenigen Wochen ist alles grün! ;) https://de.wikipedia.org/wiki/Kudzu_(Pflanze)


    Danke! - na in die Richtung werden wir das mal probieren. Das wäre vielleicht wirklich die Lösung. Mal sehen - eventuell kombiniert mit etwas gemaltem Sommerhimmel im obersten Bereich. Das eine Bild bei Wikipedia ist ja wirklich Klasse! Was man da alles verstecken könnte - Treppen am Landhaus, Advantariegel etc etc etc :wink:

    Beste Grüße

    Andreas

  • Ist denn die Innenraumaufteilung des Palais Hoym wirklich so praktikabel? Der Vorschlag der GHND mit dem angeklammerten Kammermusiksaal mit 500 Plátzen geht dann wohl auch in diese Richtung. Nun ist aber die Frage, warum man z.b. nicht einfach auf den Steinernen Hof verzichtet und einen großen Saal nimmt etc. :harfe:

  • Abgesehen von der architektonischen Qualität des ersten Hofes, die hier unbestritten sein dürfte, frage ich mich, wie denn eigentlich ein Kammermusiksaal finanziert werden sollte. Zwar gäbe es Bedarf für einen solchen, Finanziers scheinen mir jedoch kaum vorhanden zu sein. Wer also gibt die 100 Millionen?

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zur Geschichte der letzten 15 Jahre zählt u.a., daß dieses Quartier als dasjenige in der Erinnerung steht, daß bei den Entscheidungen, welche Gebäude rekonstruiert werden, hier die meisten Abstriche gemacht wurden; alle so wichtigen bürgerlichen Gebäude wie Rampische Straße, 2, 4 und 6, wie auch das Fäsch-Haus, das Soli-Deo-Gloria-Haus und die alte Post blieben unberücksichtigt. Es sollte außer Diskussion stehen, daß diese Gebäude für den NM ganz enorm wichtig wären. Ungeachtet der Möglichkeit, wer das Hoym´sche Palais wieder aufbaut, kann dies nicht darin ausgehen, daß in diesem so wichtigen Innenhof, der übrigens eine ganz besonders wichtige Bedeutung in Dresden genießen könnte, auch noch Abstriche gemacht werden. Dann möge halt eben noch ein wenig Zeit ins Land ziehen, das ist gleich. Einzig zählt am Ende, daß das Hoym´sche Palais wieder aufgebaut wird. Hierzu zählen alle Teile des Gebäudes.

  • Hallo,

    da kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen! Ein Hoym ohne die folgende Hofansicht wäre für mich so gut wie wertlos! Dann besser ganz weglassen sage ich mal provokativ... Man sollte in Dresden nicht ganz so beliebig werden, wie beim [lexicon='Potsdamer Stadtschloss'][/lexicon]. Zum Glück ist der erste Hof des Palais Hoym auch bei der Stadtplanung mehr oder weniger Pflicht, so dass ich mir da erstmal wenig sorgenvolle Gedanken mache. Hier nun das Bild vom ersten Hof aus unserer Galerie von ARSTEMPANO.de

    Beste Grüße

    Andreas

  • Muss das Palais Hoym eigentlich öffentlich genutzt werden? Ich denke gerade, wenn man so richtig viel Geld hätte und zentral wohnen wollte, dann...

    Wär das doch schön :)

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Laut Newsletter (wie ich diese Anglizismen hasse!!!) der GHND, soll der Investor für das Quartier in den nächsten Wochen der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Dieses stand wohl in den DNN. Von ursprünglich ca. ein Dutzend Bietern, ist wohl nur noch eine kleine Anzahl im Rennen. Wir warten gespannt!!!!

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Oh je. Hoffen wir das Beste. Da hier kaum Leitbauten stehen, kann hier so viel schief gehen. Ich weiß nicht, ob ich mir zum jetzigen Zeitpunkt wirklich einen Investor wünschen soll.

    APH - am Puls der Zeit

  • Oh je. Hoffen wir das Beste. Da hier kaum Leitbauten stehen, kann hier so viel schief gehen. Ich weiß nicht, ob ich mir zum jetzigen Zeitpunkt wirklich einen Investor wünschen soll.

    In diesem Fall bin ich zuversichtlich. Der jetzige Zustand als Brache ist kein Zustand, der konserviert werden sollte. Das Quartier wird der Rampischen und der Landhausstraße die nötige städtebauliche Fassung geben. Das ist allemal besser als der Ist-Zustand. Zudem denke ich, dass ein Investor in diesem Bereich ein Interesse daran haben dürfte, hochwertige, dem Umfeld angepasste Architektur zu schaffen und keine x-beliebigen Schuhschachteln. Diese würden ja in der Wertigkeit gegenüber der umliegenden Barockbebauung extrem zurückfallen und den Erwartungen potentieller Käufer und Mieter entgegenlaufen. Will er also gut vermarkten, dann muss der Investor dort auf Qualität setzen. Und diese wäre am besten gewährleistet, wenn er freundlich gegenüber der ein oder anderen Rekonstruktion ist. Eine Investition, die sich also auch lohnen könnte. Warten wir also ab. Ich freue mich jedenfalls, wenn dort endlich etwas passiert.

  • Am Immobilienmarkt scheint sich gegenwärtig eine enorme Blase zu bilden. Zumindest hätte ich nicht gedacht, dass sich zeitnah ein Investor finden würde, der geschätzte 120 Millionen Euro in das Quartier investiert, um dann nur etwa 200 Wohnungen zu schaffen. Aber das ist ja nicht unser Bier und eine Bebauung wäre, wie Heimdall dankenwerterweise konstatierte, ein enormer städtebaulicher Gewinn. Und dabei habe ich noch nicht einmal die partielle Rekonstruktion von Knöffels Palais Hoym erwähnt!

    Nach der "MoPo", beschäftigen sich heute, am 15.01.2014, auch die DNN mit den aktuellen Entwicklungen im Quartier. Sie bestätigen die Anzahl der drei verbliebenen "seriösen Investoren" und betonen die derzeit laufenden intensiven Abstimmungen mit der Stadt Dresden.

    Hier ein Auszug:

    Zitat

    Laut Krieger laufen gegenwärtig zwischen dem Freistaat Sachsen, vertreten durch den SIB, und der Landeshauptstadt Abstimmungen. "Erst danach steht fest, ob und gegebenenfalls an wen und zu welchen Bedingungen die Immobilie verkauft werden kann", dämpft die SIB-Sprecherin übergroße Erwartungen.
    Der Freistaat Sachsen erwarte einen Kaufpreis, der sich an den Verkaufspreisen für die benachbarten Quartiere und am Bodenrichtwert des Gutachterausschusses der Landeshauptstadt Dresden orientiere, so Krieger. Das wäre dann ein Preis um die 4000 Euro pro Quadratmeter. Macht allein für die Anschaffung des Grundstücks rund 35 Millionen Euro. Viel Holz für einen Investor. Selbst jetzt.


    Quelle: DNN vom 15.01.2014, S. 14.

    Einer der Investoren plant übrigens den Bau der von mir angesprochenen 200 Wohnungen.

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  • Zudem denke ich, dass ein Investor in diesem Bereich ein Interesse daran haben dürfte, hochwertige, dem Umfeld angepasste Architektur zu schaffen und keine x-beliebigen Schuhschachteln.

    Das Problem ist, dass außer in der Anfangszeit des Wiederaufbaus keine einzige Fassade mehr wiederaufgebaut wurde, die nicht Leitfassade war. Daher mache ich mir bei diesem Quartier Sorgen, indem ja außer dem Palais Hoym kein einziger Leitbau zu finden ist. Daneben glaube ich auch nicht, dass die Investoren das größte Problem sind, vielmehr ist es die Kommission, die hier einfach keine zusätzlichen Rekos will. Daher wäre es mir lieber gewesen, wenn die Quartiere VI und VII erst fertig geworden wären, weil hier viele Leitbauten entstehen werden und dann der Druck auf die Kommission und den Investor vielleicht größer wäre, doch mehr Rekos zu bauen. Man wird sehen, wie sich alles entwickelt.

    APH - am Puls der Zeit

  • @Wissen.de

    Genau diese deine Befürchtungen sind auch die meinen. Keine ausgeschriebenen Leitfassaden und vor allem eine Verunstaltungskommission, die ihr Klötzchen-Gewandhaus nicht durchsetzen konnte und jetzt noch den ultimativen Bruch am Neumarkt möchte; zudem evtl. noch ein Investor, der auf Grund der schieren Größe des Projektes an der Qualität Abstriche macht - mein absoluter Albtraum.

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  • Nun seid doch nicht gleich so pessimistisch!
    Immerhin steht der vordere Teil des vorzüglichen Palais Hoym als Leitbau fest. Abgesehen davon scheint sich das Niveau der Füllbauten langsam wieder zu bessern. Bis das Vorhaben umgesetzt wird, werden noch viele Jahre vergehen und Verhandlungen geführt werden müssen. Vielleicht bekommen wir also doch noch einige der von Andreas und Weingeist angesprochenen Fassaden zurück.

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  • Wenn ich mir selbst die Frage stelle, welches Maß an Wahrnehmung das Quartier III-2 in den letzten Jahren erfahren hat, kann ich mir dieses nicht zufriedenstellend beantworten. Ich denke an das Werkstattverfahren der Jahre um 1995, denke daran, daß man sich auf die Empfehlungen einer einzigen Interessensgruppe verlassen hat, und wobei sich am Ende eine Festlegung auf ein einziges zu rekonstruierendes Gebäude herauskristallisierte, (dieses Gebäude ist uns bekannt). Vielleicht ist es auch angemessen, daß man sich mit der Frage auseinandersetzt, ob denn der Wissensstand zu diesem Quartier heute im Jahr 2014 noch der gleiche wie 1995 sein muß oder ob sich zur Wahrnehmung dieses Quartiers das Bewußtsein in dieser Zeit etwas gefestigt hat. Für uns hier werden in dieser Zeit wohl sicherlich die Bindung hin an die wiederaufgebaute Frauenkirche, und auch die Rampische Straße gefestigt haben, deren Wiederkehr der einst so berühmten Seite wir nun kürzlich erleben durften. Aber zur Rampischen Straße gehörten auch das Riesch-Hoym, die so wichtigen Gebäude Nrn. 2, 4 und 6, die ein so wichtiges Zeitfenster des Wiederaufbaus nach 1765 repräsentieren. Hierbei ist es mir persönlich auch sehr wichtig, den Menschen zu danken, die Arbeit an der weniger in der Wahrnehmung befindenden Hälfte der Rampischen Straße zu betreiben, deren Arbeit dann in den fabelhaften Visualisierungen von Andreas Hummel mündete, wodurch es erst richtig möglich wurde, die ganze Rampische Straße in unser heutiges Bewußtsein zurückzuführen.
    Auch der Abschnitt zur Landhausstraße hin ist erst in den letzten Jahren vollständig ins Bewußtsein zurückgekehrt. Hierzu zählen als die wichtigsten Vertreter überhaupt die Alte Post und das Soli-Deo-Gloria-Haus. Es sind die so vielen kleinen Erinnerungspunkte, die einen immer wieder auf Dresden zurückkehren lassen. Hierzu zählt auch, daß es empfehlenswert ist, das Noack´sche Haus in Zittau zu besichtigen, um in seinem eigenen Bewußtsein die Alte Post erst richtig wieder lebendig werden zu lassen.
    Auch für die Rampische Straße 2, 4 und 6, oder auch für das Soli-Deo-Gloria-Haus finden sich in Sachsen wichtige und so unendlich wertvolle Gebäude.
    Um für dieses Quartier das bestmögliche Ergebnis zu erhalten, wäre es vielleicht überlegenswert, eine abermalige Beschäftigung mit allen Gebäuden anzustreben und jedes einzelne Gebäude noch einmal gebührend zu präsentieren. Wie eine so wichtige Position könnte das ganze Quartier an dieser Nahtstelle zwischen Rampischer Straße und Landhausstraße erfahren! Und wie wichtig wäre es erst, daß in diesem Quartier noch einmal alle möglichen Qualitätsansprüche sich zusammenfinden, um für den Dresdner Neumarkt am Ende das bestmögliche Ergebnis zu erreichen.

  • Hinsichtlich des Fassaden der Rampischen Straße habe ich kein gutes Gefühl, weil für die dort zu bauenden Häuser (Nr.2-14) weitgehend keine Rekonstruktionen vorgesehen ist, die einzige Ausnahme ist wohl die Rückseite des Palais Hoym (siehe Planung der Stadt Dresden). :augenkrummblau:

    Von daher gesehen könnte die bisher nicht bebaute Straßenseite der Rampischen Straße im schlimmsten Fall weitgehend im Banal-Stil (man könnte auch sagen Lüscher-Stil) bebaut werden, so wie hier:
    :sad:
    Quelle: Wikipedia, Geo-Long
    .

    Einmal editiert, zuletzt von Maecenas (15. Januar 2014 um 21:07)

  • Ich weiß gar nicht, warum ausgerechnet in diesem Quartier kaum Leitbauten festgelegt wurden. Die GHND hat eindrucksvoll belegt, wie viele wichtige Bauten auch in diesem Quartier liegen. Möglich wäre natürlich, dass man dieses Quartier bei der ursprünglichen Festsetzung der Leitbauten ausgespart hatte, weil hier ja der Anbau des Polizeipräsidiums stand. Hier könnte oktavian vielleicht zur Aufklärung beitragen, warum hier so wenige Leitbauten zu finden sind.

    Ansonsten bleibt nur das Prinzip Hoffnung. Selbst wenn alle die von der GHND anvisierten Bauten kommen, ist ein bemerkenswerter Teil der Rampischen Straße ohne Leitfassade. Wenn man sieht, dass die Kommission schon auf die andere Straßenseite dieses fieser Hotel gesetzt hat, obwohl auch die Möglichkeit seitens des Investors nach einer Rekonstruktion des gesamten Straßenzuges erwogen wurde und die Kommission auf den modernen Entwurf gedrängt hat, dann kann sich jeder, der die Verhältnisse in Dresden kennt, ausrechnen, was hier drohen kann. Ich will die Lage damit nicht schlecht reden, aber dafür sensibilisieren, was man leider erwarten muss. Und das ist im Falle dieses riesigen Quartiers mit nur einem einzigen Leitbau viel Spielraum für jede Menge Probleme!

    APH - am Puls der Zeit

  • Die größte Schwachstelle ist und bleibt die Stadt mit ihrer unsäglichen "Gestaltungskommission". Ich würde die schlimmen Vorahnungen der meisten User in unserem Forum nicht unbedingt als pessimistisch, sondern vielmehr realistisch einschätzen. Immerhin wissen wir bekanntlich, dass den Investoren am Neumarkt, die rekonstruktionswillig sind, Rekos von der Kommission des Öfteren nicht erlaubt werden - auch wenn diese genauest dokumentiert sind.

    Es gilt nun wieder - so erfolgreich wie beim Gewandhaus etc - für ein Mehr an Rekonstruktionen zu kämpfen! Ohne diesem steten Druck seitens der Bürger und der glorreichen GHND bekämen wir im QIII-2 vermutlich weitere Bausünden aufgedrückt, die der Neumarkt aber nicht mehr verträgt.

  • Jetzt greift auch die SZ das Thema auf, auch wenn der Artikel inhaltlich nicht viel Neues enthält.

    Zitat


    Die Stadt fordert, dass das Palais Hoym als sogenannter Leitbau rekonstruiert wird. Nun möchte die Gesellschaft historischer [lexicon='Neumarkt Dresden'][/lexicon] noch einen Schritt weitergehen und schlägt vor, den gesamten Komplex, der auch als Palais Riesch oder Harmoniegebäude bezeichnet wird, wiederaufzubauen. "Auch der hintere Teil zur Rampischen Straße mit dem Gartentrakt sollte rekonstruiert werden. Das war das eigentlich Besondere an der Anlage", sagt Vorstand Torsten Kulke. Er regt auch die Rekonstruktion weiterer Häuser an der Landhausstraße und der Rampischen Straße an. "Das Quartier ist die letzte größere zu bebauende Fläche am Neumarkt. Hier darf nichts mehr schiefgehen", fordert er.

    Im Ortsbeirat Altstadt hatte Stadtplaner Nilsson Samuelsson am Dienstagabend die Entwicklung des Neumarkts vorgestellt. Dabei warb er für Geduld: "Das ist ein sehr bedeutsamer Ort, da gilt besonders, Qualität braucht Zeit."


    SZ vom 14.1.2014 zitiert nach GHND

    APH - am Puls der Zeit