Dresden, Neumarkt - Quartier III/2

  • Es IST ein Schrottentwurf, der dem NM-Gedanken schweren Schaden zufügen wird.

    Über Geschmack lässt sich gewiss streiten, aber von "Schrott" kann beim Nöfer-Entwurf nun wirklich keine Rede sein, das ist völlig übertrieben.
    Wirklichen "Schrott", also belanglose, hässliche Klotz-Architektur gibt es indes längst am Neumarkt:


    Von Geo-Loge - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1267346

  • Ich muss die Aussage in meinem letzen Beitrag mal revidieren. Zumindest teilweise.

    Zuerst, ja, der Entwurf wird weder dem Neumarkt, noch dem Riesch gerecht. Fakt ist aber auch: Das ist das Beste was ich an moderner, also an wirklich ganz neuer Architektur kenne, bzw das erste nach Jahren was überhaupt den Namen "Architektur" verdient hat.

    Fazit: Der Entwurf ist gut, entsteht aber zur falschen Zeit am falschen Ort.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

    Einmal editiert, zuletzt von Fusajiro (3. Juni 2016 um 17:47)

  • Gewiss, typisch dresdnerisch ist die Fassade nicht, aber welcher Füllbau ist das. Es handelt sich hier um eine von weit über 100 Parzellen im Neumarktgebiet. Geschwungene Linien, Ornamente. Wie lange hat man darauf gewartet!!!

    Was hätte die GHND davon, hier zu opponieren? Bitte bedenkt: Es gab in diesem Quartier nur einen EINZIGEN festgeschriebenen Leitbau! Dazu kommen nun immerhin 2 weitere Rekos. Und ein historisierender Entwurf. Und weitere Fassaden mit traditionellen Anleihen. WEH tut höchstens Landhausgasse 15, eine einzige Fassade. Für mich ist das Quartier im großen und ganzen gerettet. Ich freu mich drauf!

    Gibt's jetzt nicht wichtigere Baustellen? Dass das Narrenhäusl bald kommt. Dass Q VI ordentlich wird...

  • Ich hätte diesen Entwurf gerne am Postplatz gesehen, denn da braucht man wirklich sowas. Aber gerade an der Rampischen Straße hat alles außer Dresdner Barock eigentlich sowieso nichts zu suchen. Auch dieser Entwurf nicht. Schade.

  • Ja, wenn der Maßstab angelegt wird, daß alles nichts am Neumarkt zu suchen hat, was nicht Dresdner Barock ist, dann gehört auch Nöfers-Entwurf nicht an den Neumarkt. Nur ist diese Vorgabe in keinster Weise jemals am Neumarkt eingehalten worden und zur Verteidigung von Riesch 2.0 kann angefürht werden: es ist ein Neubau mit klassischer Formensprache, der 1. mithilfe der klassischen Architektursprache eine neue Fassade entwirft und 2. in der Grundstruktur seines Fassadenaufrisses die jene des alten Palais Riesch beinhaltet. Also ein deutlicher Bezug zum historischen Ort. Das ist viel Bezug für einen reinen Neubau!!!
    Diesen Neubau als Kitsch oder Schrott zu betiteln ist auch keine seriöse Architketurkritik. Hallo, dieser Bau beachtet klassische Prinzipien der Architektur. Was ist denn Kitsch? Was wollt ihr noch mehr?
    Wie schon gesagt wurde, extreme Oppositionshaltungen führen zu noch mehr Verdruß. Freilich wären mir die Fassadenspielereien unserer User am alten Riesch auch lieber. Den Kasten um ein oder eineinhalb Stockwerke erhöhen. Hätte man im Barock auch so gemacht. Wäre DIE Lösung. Weshalb Gröner das nicht präferiert hat, wer kann es sagen?
    Nöfer sollte seinen Entwurf nun nochmals überarbeiten. Optimieren. Die Dachlandschaft braucht mehr Beruhigung. Auch die Höhe im Verhältnis zur Länge/Breite will mir nichtgefallen. In der gesamten Straßenansicht wirkt der Bau zu gedrückt, vor allem neben der Polizeifestung. Die Stockwerke sind niedrig, sogar niedriger als beim rechten Nachbarn. Wieso nicht alle oberen Stockwerke zu einer angenehmen Raumhöhe von rund 3 Metern erhöhen, dann käme die Traufhöhe ebenbürtig zu den Nachbarn und Höhe und Breite würden stimmiger. Müßte mal mit ner Visu ausprobiert werden!?

  • Das Palais Riesch war ein muss. Kritisieren sollte man jedoch nicht die CG Gruppe, sondern die Stadt. Diese hätte den Verkaufspreis senken können, und dafür den Bauherrn verpflichten müssen, das Palais Riesch zu rekonstruieren. Wirtschaftliche Machbarkeit ist schließlich auch eng mit dem Verkaufspreis des Grundstücks verbunden. Das der Investor nach dem hohen Verkaufspreis auch entsprechend bauen möchte, ist doch klar.

    Das Palais Hoym hat sein Hinterpalais Riesch verdient und nötig. Alles andere ist einfach gepfuscht. Eleganz hat auch etwas mit Großzügigkeit zu tun. Deswegen kann dieser Entwurf im Vergleich zum Riesch auch nicht überzeugen: Denn er quetscht im Gegensatz zum Riesch soviel Nutzfläche und Etagen in das Gebäude wie möglich. Damit opfert er aber auch die Eleganz die das Riesch hat.

    Die Stadt gibt sich anscheinend mit dem Mittelmaß zufrieden, insbesondere wenn das ein paar Millionen mehr verspricht. Ich kann mich für den Entwurf nicht begeistern. Lob hat er auch nicht verdient. Die Stadt hat mal wieder nicht verstanden, was für eine Anziehungskraft eine möglichst nahe Rekonstruktion des Neumarkts hätte.

    Einmal editiert, zuletzt von porc (3. Juni 2016 um 19:11)

  • @ porc

    Du verwechselst da leider was. Die Stadt gibt sich nicht damit zufrieden. Sie will es genau so haben. Das ist die Wahrheit.

    Die Politiker haben zumindest nach meinem Eindruck wenig Interesse am Neumarkt und generell am Baugeschehen in der Stadt. Das größte Problem ist aber eine Verwaltung die sich verselbstständig hat. Gestaltungssatzungen werden ignoriert und hintertrieben, Rekos gestrichen und man versucht möglichst genau das Gegenteil von dem zu machen was die Politik beschließt.

    Es ist einzig die GHND und die Bürger die bei besonders krassen Ausreißern das Debakel in Grenzen halten. In der Summe bleibt das Ergebnis aber weit hinter dem zurück was möglich gewesen wäre. Die Schuld liegt in den Strukturen dieser Stadt und einer politischen "Elite" die dies einfach geschehen lässt.

    APH - am Puls der Zeit

  • Den Kasten um ein oder eineinhalb Stockwerke erhöhen. Hätte man im Barock auch so gemacht. Wäre DIE Lösung. Weshalb Gröner das nicht präferiert hat, wer kann es sagen?

    Dann hätten viele, die jetzt den Nöfer-Entwurf als "Schrott" beschimpfen, ebenso empört aufgeschrien, denn das wäre auch nicht originalgetreu gewesen.
    Ich finde, einige hier im Forum sind zu dogmatisch auf Rekonstruktion eingestellt. Sie sind in dem Sinne nicht viel besser als hardcore Modernisten/Rekogegner auf der anderen Seite des Spektrums. Und dabei stehen sie sich meist selbst im Weg. Die hardcore Rekobefürworter wohl bemerkt.
    Ein gutes Beispiel ist der Sockel des ehem. Nationaldenkmals vor dem Stadtschloss. Hier und in anderen Foren fordern einige eine 1 zu 1 Reko des Denkmals, inklusive Wilhelm und aller imperialen Pracht, aber auch nichts anderes. Das werden sie so nie bekommen! Mit dieser Einstellung nicht einmal einen Kompromiss, wie z.B. eine Reko der Kolonnaden ohne Denkmal. Was schon einmal viel bringen würde.
    Das Stadtschloss/Humboldt-Forum kam auch nur, weil man sich von Anfang an auf einen Kompromiss eingelassen, ja, ihn sogar vorgeschlagen hat. Hätte von Boddien von Anfang an das komplette Schloss samt Renaissanceflügel und Innenräumen verlangt...es würde heute nicht dort stehen, wo es gerade in den Himmel wächst.
    Eine etwas maßvollere Ansicht zur Rekonstruktion und Stadtreparatur täte einigen gut. Das würde zu mehr guten Kompromissen führen...und weniger Stress und Ärger. ;)

  • Zu den Beiträgen bis einschließlich 609:
    Der Fehler liegt in diesem Falle aber bei mehr als nur einem.
    Denn erstens hat die Stadt es nicht hinbekommen, das Palais Riesch mit einer Beschlussfassung zur Rekonstruktion vorzuschreiben.
    Zweitens war der Freistaat Sachsen zu einer großen Mehrheit Eigentümer des Grundstücks. Dieser war es, der es sinnloserweise an einen einzigen Investor verkaufen wollte und das zu einem möglichst hohen Preis. Diesbezüglich wird die Stadt keinen Einfluss auf den Verkaufspreis gehabt haben. Dass dabei möglicherweise bei mehreren Investoren mehr Geld herausgekommen wäre oder mehr Rekonstruktionen gekommen wären, war dem Freistaat scheinbar herzlich egal...
    Drittens ist es der Investor, der die Rekonstruktion des Palais Riesch als "Lüge" bezeichnet.
    Aus all diesen Gründen kommt das Palais Riesch nun nicht.

    Ich warte jetzt erst einmal die Reaktion der GHND ab, hoffentlich wird noch auf die Alte Post in der Landhausstraße gepocht.

    Einmal editiert, zuletzt von Millennio (3. Juni 2016 um 22:02)

  • Hallo porc,

    du liegst da leider nicht ganz richtig: Nicht die Stadt, sondern der Freistaat hat das Grundstück verkauft.
    Er erwartete bis zu 19 Mio Gewinn - alle anderen Bieter boten zw. 2 und 16 Mio - also zu wenig.
    Gröner zauberte - freiwillig! - mit einem Schlag 27 Mio (!!!) dafür aus dem Hut und erhielt dann natürlich den Zuschlag.
    Alle wollen Geld. Der Freistaat - ja und Gröner erst recht, vor allem wo er so viel Geld für das Grundstück bezahlt hat, presst dies dann bei der Bebauung wieder raus. Wie ne Zitrone, die den letzten Tropfen hergeben muss.
    Bin gespannt, wie das Hoym wird, obs am Ende nicht aus "Plaste und Elaste aus Zschopau" kommt..... Ich trau ihm alles zu....

  • Ok. Dann tragen sowohl der Freistaat als auch die Stadt/ Verwaltung Verantwortung. Das Gröner nachdem er einen großzügigen Kaufpreis bot, nun auch die Fläche voll ausnutzen möchte, ist vollkommen in Ordnung. Es wäre ihm gegenüber sogar ungerecht, wenn man erst einen hohen Kaufpreis vereinbart, und im Nachhinein Gröner vorwirft er rekonstruiere nicht aus Geldgier. Gröner hätte rekonstruiert, wenn man den Verkaufspreis angepasst hätte. Zudem ist Gröner seiner CG Gruppe gegenüber verpflichtet, und die Stadt/ das Land Dresden gegenüber.

    Das Palais Riesch muss man zusammen mit dem Palais Hoym bewerten, es ist schließlich das Hinterpalais. Deswegen ist die jetzige Lösung auch unbefriedigend. Andere Bauten auf dem Quartier hätten ruhig keine Rekonstruktionen sein müssen. Aber gerade das Palais Riesch muss als Pendant zum Hoym rekonstruiert werden. Alles andere ist wie gesagt Pfusch und Mittelmaß.

    2 Mal editiert, zuletzt von porc (3. Juni 2016 um 20:25)

  • ...ein herrenlosen Land, das sich eben selbst abschafft. Wie der "Herr", so das "Gscherr"! Eigentlich ist es ein Wunder, dass eine Hand voll Bürger in Dresden mit dem Neumarkt etwas Wunderbares geschafft haben - und zwar trotz der verdorbenen bzw ambitionslosen Charaktäre in der hoheitlichen Verwaltung und der Architektenschaft.

    Der Kampf geht weiter und ohne diesem hätten wir heute an der Stelle vom Riesch ansonsten einen StrichKOTbunker und daneben weitere hässliche Kisterln wie das Innside oder den Cosel-Anhau. Die Fraunekirche würde bei diesem Blick gleich wieder einstürzen wollen...

  • Eigentlich ist es ein Wunder, dass eine Hand voll Bürger in Dresden mit dem Neumarkt etwas Wunderbares geschafft haben - und zwar trotz der verdorbenen bzw ambitionslosen Charaktäre in der hoheitlichen Verwaltung und der Architektenschaft.

    Und ist es nicht genau DAS, was uns alle dazu bringen sollte, uns noch mehr zu engargieren, uns noch mehr einzumischen und mit noch geeinterer Stimme und mehr Sachverstand zu punkten, damit wir wieder selbst unserer Städte Herr werden und selbst gestalten können oder zur Gestaltung dessen beitragen, was uns alle alltäglich umgiebt?

    Wir sollten vereint in Dresden für etwas einstehen, was wir bei unseren Politikern und deren Vasallen in der Verwaltung vermissen: Kreativität, Gestaltungswillen, Einzigartigkeit und Ästhetik im urbanen GESAMTKONTEXT. Kompromissbereit und nicht unbedingt doktrinistisch verkappt (auch wenn ich das Pochen auf ORIGINAL beim Projekt Neumarkt sehr gut nachvollziehen und vertreten kann).

    Den Weg, den die GHND für den Neumarkt gegangen ist, als Samen für Originalität und fundierter Substanz, sollten wir alle gemeinsam auf das gesamte Stadtgebiet als Spross mit mehr Gestaltungsspielraum (weil gewisse Rahmenbedingungen nun mal nicht zu ändern sind) ausweiten. Ich wär dazu (mehr als) bereit!

  • Es gab schon mehrere Initiativen aus dem Forum heraus. Man erinnere sich an die Flyerverteilaktion zum Gewandhausgrundstück und Demonstration gegen die Neumarktpolitik der Stadt. Problem is nur dass die meisten
    hier Architektur als Hobby betreiben und eben für eine ganzheitliche Aktionsform einfach keine Zeit haben. Das muss
    man den GHND Leuten, die auch arbeiten gehen und nebenbei noch den Neumarkt schaukeln ganz hoch anrechnen.
    Und solange der Filz in der Verwaltung derart undurchdringlich ist, dass nicht einmal die demokratisch legitimierten Volksvertreter dagegen angehen können, kann leider auch ein Stadtbildverein in meinen Augen wenig ausrichten,
    weil eben dieser Filz an den notwendigen Schaltstellen sitzt und alles andere einfach aussitzt bzw. auflaufen lässt.
    Bürokratie ist Macht. D.h. es kann sich tiefgründig nur etwas ändern, wenn sich die Verhältnisse als Ganzes ändern.
    Werden sie auch aber ob dass was danach kommt wirklich besser sein wird, kann heute niemand sagen. Und zum Schluss
    möchte ich noch anmerken, dass dies ALLES Luxusprobleme sind und wir froh sein können, dass es NOCH so ist.
    Deutschland mag zwar in der 3.Liga angekommen sein aber der [lexicon='Neumarkt Dresden'][/lexicon] als Bürgerprojekt und seine Art und Weise wie hier gerungen, abgestimmt und diskutiert wird, spielt auf jeden Fall eine Liga höher. Mindestens. Hier hat man eine Ahnung was direkte Demokratie alles bewirken kann. Ich wünschte es wäre überall so und wir könnten über ähnliche
    Großprojekte demokratisch abstimmen, wie in der Schweiz. Die bauen halt einen Gotthardtunnel und eben keinen Flughafen International BER.

  • ...und daneben weitere hässliche Kisterln wie das Innside oder den Cosel-Anhau. Die Fraunekirche würde bei diesem Blick gleich wieder einstürzen wollen...

    Zum Glück sieht sie diese Gebäude von da wo sie steht nicht so gut, sonst würde das womöglich noch passieren!

    *lach*

  • Gute Idee...man sollte dem Kulturpalast den Spiegel vorhalten. Vor lauter Haesslichkeit muesste dieser bei seinem eigenen Anblick im Boden versinken.

    Warum man in Dresden nicht den warschauer Weg einschlug verstehe wer wolle. Dass man es nicht tat, das war ein Fehler! Die Vollreko des Neumarktes waere die ultima Ratio gewesen. Wenigstens hat die GHND noch auf Jahrzehnte ein Betaetigungsfeld! Die GSK wird mit dem letzten Quartier am NM aufgeloest...nicht so die GHND wie ich hoffe.

  • Hat eigentlich jemand eine Ahnung warum sich die GHND noch immer nicht zum Ergebnis des Architekturwettbewerbs geäußert hat? Es ist ja nunmehr über eine Woche vergangen.

    Ich hoffe ja dass man im Hintergrund noch immer versucht die Alte Post rauszuholen. Es wäre ein schöner Kompromiss. Der Investor bekommt sein Zusatzgeschoss beim Riesch und die Rekonstruktionsanhänger als Ausgleich die Post. Da das Fassadenraster des aktuellen modernen Entwurfs dem der Post entspricht und die Fassade nicht sehr aufwändig war wären wohl kaum Mehrkosten zu erwarten. Zudem ist der moderne Entwurf auf dem Grundstück der Post wohl der schwächste im ganzen Quartier.

    Naja. Mal abwarten was am Ende dabei raus kommt.

    APH - am Puls der Zeit

  • Hallo zusammen!

    Ich bin ja selbst auch ein großer Freund von Rekonstruktionen (wenn sie gut gemacht sind).
    Aber ich denke:
    Wer solche gut angepassten und durchdachten Entwürfe mit Aussagen wie "Es IST ein Schrottentwurf, der dem NM-Gedanken schweren Schaden zufügen wird" pauschal und unreflektiert niedergebügelt und alles, was keine 1:1- Rekonstruktion des Vorkriegszustandes ist, als inakzeptabel empfindet, der muss sich nicht wundern, wenn "die Rekonstruktionsbewegung" als fanatische Extremistengruppe angesehen wird, mit der ohnehin nicht zu reden ist.

    Dieser Entwurf ist einer der besten "modernen" Bauten, die für den Neumarkt seit Beginn der Wiederaufbauarbeiten gemacht wurden. Schaut euch mal an, was in die Töpfergasse gestellt wurde! Und vergleicht den Nöfer-Plan mal mit dem Hotelneubau auf der anderen Strassenseite oder mit dem Anbau am Coselpalais.
    Dass ein Nachbau des Palais Riesch nicht kommen wird, war ja schon seit Längerem abzusehen.
    Und es ist durchaus nicht selbstverständlich, dass der Bauherr die Kritik der Bürgerschaft an den zunächst gemachten Plänen Ernst nimmt und einen zweiten Wettbewerb startet (und bezahlt).


  • als fanatische Extremistengruppe angesehen wird, mit der ohnehin nicht zu reden ist.

    Soso.. wer sieht denn das so?

    Dieser Entwurf ist einer der besten "modernen" Bauten, die für den Neumarkt seit Beginn der Wiederaufbauarbeiten gemacht wurden.

    Und genau das macht es zum Problem: während ein hässlicher Entwurf wie der erste wohl in 40 Jahren zur Disposition gestanden hätte (sofern die Flächen nur vermietet und nicht verkauft würde, oder das Haus nur als Ganzes verkauft würde) und die Wahrscheinlichkeit größer wäre, dass danach eine Rekonstruktion kommen würde, ist dieses Szenario nun gestorben, denn der Entwurf ist zu gut und qualitätvoll als das man ihn wieder abreißen wird.
    Und man sehe das in einem größeren Zusammenhang: Hier auf dem Platz des Palais kommt nun der Entwurf von Nöfer, obwohl man doch schon den besten Entwurf hat: das alte Palais selbst. Im Rest der Stadt hingegen, an Plätzen, die so einen (Ent-)Wurf dringendst nötig hätten, ist keine Besserung hinsichtlich Städtebau und Architektur in Sicht.