Quartier IV/2 - Wiederaufbau British Hotel (realisiert)

  • Beim British Hotel werden im Moment Leitungen verlegt, ein Bagger hat alles aufgerissen. Sind hoffentlich Anzeichen, dass es jetzt doch endlich losgeht. :)

  • Schade, dass das rückseitige Palais de Saxe nicht rekonstruiert werden kann, dessen wildwuchernde Barockfassade Ihresgleichen sucht.

    Im übrigen würde ich anstelle der Bezeichnung "British hotel" die Bezeichnung "Beichlingsches Palais" vorschlagen.
    Dresden ist nämlich für meinen Geschmack durchaus ausreichend britisch geprägt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat

    Im übrigen würde ich anstelle der Bezeichnung "British hotel" die Bezeichnung "Beichlingsches Palais" vorschlagen.
    Dresden ist nämlich für meinen Geschmack durchaus ausreichend britisch geprägt.

    Also man kann auch alles übertreiben. Warum ist die Diskussion in den letzten Tagen denn überall so politisch geworden. Es hieß nun mal British Hotel. Punkt. Warum soll man es jetzt umbenennen. Genauso wie nicht alle Deutschen kollektiv schuldig sind, sind es auch nicht alle Briten. Also man sollte die Kirche mal im Dorf lassen und nicht immer wieder die gleichen Diskussionen vom Zaun brechen.

    Mich interessiert viel mehr, wann es endlich losgeht, egal wie das Gebäude nun hieß, heißt oder heißen wird.

    APH - am Puls der Zeit

  • Beichling-Palais würde aber schon gut klingen, vorallem eben deutsch.
    ("British Hotel" könnte einen leicht provinziellen Eindruck erwecken, habe ich so ein wenig die Befürchtung..)
    Mit einer etwaigen "Schuldfrage" sollte man die Namenswahl aber definitiv nicht verknüpfen.

    Letzten Endes ist der Name ja auch egal, Hauptsache dieses großartige Gebäude kommt endlich wieder! :)

  • Zitat

    Letzten Endes ist der Name ja auch egal, Hauptsache dieses großartige Gebäude kommt endlich wieder!

    So ist es. Freuen wir uns lieber auf einen der schönsten Leitbauten am Neumarkt. Er wird ein Highlight werden!

    APH - am Puls der Zeit

  • Natürlich ist die Frage nach dem Namen von peripherer Importanz, wenngleich nicht ganz frei von Stil- und Geschmacksüberlegungen. Feststeht, dass der Bau "British Hotel" untergegangen ist. Was überlebt hat, ist auschließlich die Sehnsucht nach dessen barocker Architektur, und ausschließlich diesem Umstand ist die seine präsumtive Wiedererstehung zu verdanken.
    Dass mir darüberhinaus das Attribut "British" im Zusammenhang mit Dresden nicht mit der allerbesten Konnotation zu versehen sein scheint, hat nichts mit "Schuldfragen" oder mit Politik zu tun, diese Begriffe erscheinen zu großspurig. Ich vermeine einfach, dass aus historischen noch geschmacklichen Gründen auf den ursprünglichen Palaisnamen zurückgegriffen werden sollte, das ist alles.
    Natürlich wird die Bezeichnung auf unsere Freude über diesen bedeutenden Bau keine Auswirkung haben, keine Frage. Ewig schade nur, dass das rückseitige Gebäude nicht rekonstruiert wird.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • @ ursus carpaticus

    ich bin mir sicher, dass auch das Palais de Saxe rekonstruiert wird, wenn die Bebauung an der Wilsdruffer fällt. Ich glaube, dass wenn der Neumarkt fertiggestellt ist, der Druck auf einen Abriss dieser Gebäude steigen wird! Mittelfristig wird es wohl eine Reko geben, ob nun in 10 oder 15 Jahren oder vielleicht doch früher hängt einfach davon ab, wie der fertige Neumarkt angenommen wird und wie lukrativ es für den jetzigen Besitzer dieser Grundstücke ist, diese zu verkaufen bzw. diese neu zu bebauen.

    APH - am Puls der Zeit

  • @wissen

    Das hoffe ich grundsätzlich auch, wenngleich der Punkt aus grundsätzlichen sozialen Überlegungen nicht unproblematisch ist. Ich meine, Wohnheime abzureißen, um an deren Stelle rein ästhetisch motivierte, mehr oder funktionslose Bauten zu stellen, hinterlässt einen schalen Nachgeschmack. Natürlich läge es auf der Hand, die Bewohner gleich in die neuentstandenen Barockpalais umzusiedeln, allerdings scheint mir dieser Wunsch als äußerst unrealistisch. Wer soll sich derartiges realistischerweise leisten können?
    Nicht einmal am Neustädter Markt gelang es, die nun wirklich katastropalen Platten abzureißen...
    Ginge sich eigentlich das Paais bei der derzeitigen Situaion rein platzmäßig aus?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Wenn ich die ganze Vorgang in Dresden ansehe dann dauert die Wiederaufbau noch wenigstens 100 Jahre!!!

    So in 2100 soll Dresden dann wieder ein quasi historische Stadt sein. Mit Neumarkt, Neustädter Markt und hoffentlich noch einige aufgebaute Plätze und Strassen.
    Vielleicht werden die heutige moderne (unbarocke) Lösungen am Postplatz über 10-15 Jahre wieder abgebrochen und entsteht im heutige Still der Neumarkt ein historisches Eckgebäude oder vereinfachtes Hauptpostamt (mit gläserne Kuppel).

    Was ich so bemerkenswert finde ist das die Lösungen sich immer wieder abwechseln: zuerst kommt ein "einfache" Lösung, dann wird weiter rekonstruiert. Nach 5 Jahre folgen vielleicht einige Inneneinrichtungen. Nach 10 Jahre wird ein richtiger, die hintere Fassade oder sogar ein Hinterhof rekonstriert usw.

    Es kann über 2o Jahre vielleicht auch passieren das einige Gründerzeitfassaden an der Ring oder Pragerstrasse wieder aufgebaut werden mit moderne Innenseiten.

    Es riecht nach experimentieren, versuchen, ausprobieren.
    Das eine Haus ist ein Reko dass andere nur historisierend und ein dritter Bau ein moderne Lösung. Das alles durcheinander.

    Bin wirklich neugierig wie Dresden über 100 Jaher aussieht.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    @wissen

    Das hoffe ich grundsätzlich auch, wenngleich der Punkt aus grundsätzlichen sozialen Überlegungen nicht unproblematisch ist. Ich meine, Wohnheime abzureißen, um an deren Stelle rein ästhetisch motivierte, mehr oder funktionslose Bauten zu stellen, hinterlässt einen schalen Nachgeschmack. Natürlich läge es auf der Hand, die Bewohner gleich in die neuentstandenen Barockpalais umzusiedeln, allerdings scheint mir dieser Wunsch als äußerst unrealistisch. Wer soll sich derartiges realistischerweise leisten können?
    Nicht einmal am Neustädter Markt gelang es, die nun wirklich katastropalen Platten abzureißen...
    Ginge sich eigentlich das Paais bei der derzeitigen Situaion rein platzmäßig aus?


    Nunja, ich meine ja, dass es genug Leerstand irgendwo gibt und sicherlich auch in der Nähe der Wilsdruffer, "wohin man die Leute umsiedeln" kann.

    Ehrlich gesagt wiegt eine Reko von drei Prestigeobjekten und einem reparierten historischen Strassenverlauf in dieser kleinen Gegend viel mehr als die paar Wohnungen und Geschäfte. Es würde das Antlitz der Stadt immens aufwerten, wenn dort alle Rekos vollständig entstehen würden.
    In den Bergbauregionen, in denen über Tage abgebaut wird, werden komplette Dörfer ausradiert und umgesiedelt. Ein von vorn herein stadtplanerische falsches Haus abzureissen, an dem eh schon der Zahn der Zeit nagt, ist da noch durchführbarer. Natürlich ist es ein Unding, diesen doch recht hübschen historischen DDR-Bau abzureissen. Gerade diesen aber stehen zu lassen und so die Gesundung der Altstadt voran zu treiben finde ich dann mittelfristig doch zu hinderlich. Dieses Gebäude hat ausserdem auf der Strasse und am Altmarkt noch einige Brüder, die das Fähnchen noch länger hoch halten dürfen. :zwinkern:

  • Zur Frage, ob das Palais de Saxe wiederaugebaut werden wird, verweise ich auf den Antwortbrief der Hapimag von April 2008:

    Zitat von "SchortschiBähr"

    Habe heute einen Antwortbrief von der Hapimag auf meinen Brief bekommen.
    Darin schreibt Herr Scholl das Bauprojekt der Hapimag betreffend folgendes: (ich zitiere aus seinem Brief das wichtigste)

  • @ thodremuc

    es handelt sich ganz sicher um das Grundstück zur Moritzstraße, also um das Grundstück, auf dem das Palais de Saxe einst stand. Theoretisch wäre ein Wiederaufbau bereits heute möglich, allerdings wäre der Spalt zwischen der Bebauung an der Wilsdruffer und dem Palais de Saxe wohl kaum größer als ein Meter, so dass die Leute, die eine Wohnung zum Neumarkt haben dann auf eine große Mauer gucken würden und in den unteren Etagen wohl kaum noch Licht in die Wohnungen käme.

    APH - am Puls der Zeit

  • Hier mal der Standort des Palais de Saxe:

    ein Wiederaufbau wäre bereits heute möglich, aber es gibt eben die oben genannten Probleme.

    Die derzeitige Planung sieht so aus:

    Es sind also Bäume auf dem Grundstück geplant.


    Hier noch einmal die prächtige Fassade des Palais de Saxe:

    Ein wahnsinnig toller Bau! Hoffentlich kommt er irgendwann zurück!

    APH - am Puls der Zeit

  • ohje, was hat mich da wieder verraten? Das war doch ein völlig normaler, von keinerlei Lokalkolorit angekränkelter Satz.
    Oder war es meine Vorliebe für diesen überladenen Spätbarock, der sich in meinen (österreichischen) Augen schon beinahe eklektizistisch-gründerzeitlich ausnimmt?
    Nun, diese Vorliebe scheinen ja immerhin einige mit mir zu teilen...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    ohje, was hat mich da wieder verraten? Das war doch ein völlig normaler, von keinerlei Lokalkolorit angekränkelter Satz.
    Oder war es meine Vorliebe für diesen überladenen Spätbarock, der sich in meinen (österreichischen) Augen schon beinahe eklektizistisch-gründerzeitlich ausnimmt?
    Nun, diese Vorliebe scheinen ja immerhin einige mit mir zu teilen...

    Ist das nicht eine in der Gründerzeit entstandene Fassade?
    Wirkt mir viel zu wuchtig und überladen für Dresdener Barock.

  • Treverer schrieb

    Zitat

    Ist das nicht eine in der Gründerzeit entstandene Fassade?
    Wirkt mir viel zu wuchtig und überladen für Dresdener Barock.

    Ja, das ist richtige Hochbarock, weniger vorhanden als der mehr klassizistisch geprägte spätbarock, durch die Verwüstungen von 1760, in Dresden.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    ohje, was hat mich da wieder verraten? Das war doch ein völlig normaler, von keinerlei Lokalkolorit angekränkelter Satz.

    "sich ausgehen" gibt es im Bundesdeutschen eigentlich nicht. :zwinkern: