• http://www.schwaebische.de/region_artikel…7_toid,535.html

    Irgendwelche Erben von sonstwo wollen anscheinend diese Villa (heute Vierfamilienhaus) abreißen und durch ein »„zeitgemäßes“ Neunfamilienhaus« ersetzen:
    [Bild: Andreas Werle, gemeinfrei]

    Die Mieter befördert man schon nach draußen. Zeitung: »Laut dem Anwalt der Erbinnen würde eine Sanierung des Gebäudes eine halbe Million Euro kosten. Dies stehe aber in keinem Verhältnis zu den Mieteinnahmen – Familie Dietrich zahlt für ihre 125-Quadratmeter-Wohnung beispielsweise aktuell nur 800 Euro kalt. Weil sich die Sanierung des Gebäudes angeblich nicht lohne, sei „der Abbruch sowie ein Neubau mit zeitgemäßen Grundrissen in entsprechender baukonstruktiver und bauphysikalischer Ausführung“ dringend erforderlich, heißt es in dem Kündigungsschreiben. „Unsere Mandantin beabsichtigt daher den Abriss des bestehenden Objektes sowie die Errichtung eines Wohnhauses mit neun Wohnungen, welche vermietet werden sollen.“ Abriss und Neubau würden nur eine Million Euro kosten. In dem neuen Haus (geplant sind angeblich nur 450 Quadratmeter Wohnfläche, was bei neun Wohnungen einem Zuschnitt von 50 Quadratmetern entspräche) ließen sich bei einem Kaltmietpreis von elf Euro pro Quadratmeter 5000 Euro Mieteinnahmen monatlich erzielen, argumentiert der Anwalt weiter.« Ein Haus für Familien mit fünfzig Quadratmetern pro Wohnung? Die Zeiten sind eigentlich vorbei.

    Aber das: »Aber in absehbarer Zeit wird daraus nichts. Denn auch die Ravensburger Stadtspitze ist auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“ entsetzt darüber, dass das Gebäude abgerissen werden soll. „Wir werden alles tun, damit es unter Denkmalschutz gestellt wird“, sagt Oberbürgermeister Daniel Rapp. „Wir lassen in keiner Weise zu, dass da Fakten geschaffen werden.“ Mit einer Veränderungssperre werde das Vorhaben vorerst auf Eis gelegt, erläuterte Baubürgermeister Dirk Bastin das weitere Procedere. So habe die Stadtverwaltung zwei Jahre Zeit, den Bebauungsplan für das Viertel fertig zu stellen. Darin könne zum Beispiel festgeschrieben werden, dass an dieser Stelle nach einem eventuellen Abriss nur ein Gebäude von gleichem Ausmaß errichtet werden dürfe – „und das lohnt sich dann wahrscheinlich nicht“.
    Da in der Federburgstraße in den vergangenen Jahrzehnten schon viele Bausünden begangen worden sind, sei das noch schärfere Instrument einer Erhaltungssatzung leider nicht anzuwenden, so Bastin. Diese beinhaltet, dass ohne Sondergenehmigung gar nichts verändert werden darf. Geplant sei das zum Beispiel für die Nordstadt und die östliche Vorstadt. „Es ist nämlich sonst immer dasselbe: Erben, die gar keinen Bezug zu Ravensburg haben, verkaufen ein Grundstück an einen Investor, und der bricht dann die alte Villa ab und baut dort Wohnungen.“« Das hört man doch gerne, dass die Politik sich für den Erhalt einsetzt, und anscheinend sogar Fehler der Vergangenheit sieht.

    Gut aber auch die Onlinekommentare, völlig anonym abgegeben: »Ob die Erben nun noch Bezug zu Ravensburg haben oder nicht. Meiner Meinung nach ist es ihr Erbe, da sollten sie doch selbst entscheiden dürfen, was sie daraus machen - sofern sie nicht übers Ziel hinausschießen. Ob nun dieses alte Haus stehen bleibt oder ein moderneres in ähnlicher Größe dafür errichtet wird - so arg würde sich Ravensburg sicherlich nicht verändern. Finanziell sei es den Erben doch gegönnt, ich würde genauso handeln wollen. Riesige hässliche Projekte dürfen überall von "Großkopfeten" realisiert werden, hier macht man so ein "Geschiss"...« Im letzten Satz steckt leider durchaus etwas Wahrheit. Und jetzt der Kracher: »Recht haben sie ! Weg mit den alten Schimmelhütten mit feuchtem Backsteinkeller , wird man nur krank von . In Neubauten kann man Tomatensoße 3 bis 5 Tage stehen lassen , in so alten Schimmelsporenschleudern ist nach 2 Tagen schon Schimmel darauf . Klamm, zugig , hellhörig ,schlechte Dämmung , kuriose Raumaufteilung in Kleinsträume ...und noch vieles mehr unerträgliche .Alte Häuser kann man wirklich nur rückbauen und entsorgen.« Da ist wohl noch nicht angekommen, dass man auch in Altbauten etwas gegen Schimmel tun kann...


    Vor drei Monaten gab es einige Aufregung: Den Abriss dieses Hauses und dieser Häuser wurde befürchtet: http://www.schwaebische.de/region_artikel…2_toid,535.html Anscheinend sind es die letzten drei von einstmals über dreißig Häuser von Escher-Wyss. Laut letztem Stand (http://www.schwaebische.de/region_artikel…5_toid,535.html) werden sie nicht unter Denkmalschutz gestellt, jedoch plant die Eigentümerfirma Andritz-Hydro, zwei der drei Häuser weiterhin zu vermieten, nur das dritte (auf dem zweiten Bild hinten) soll wegen seines Zustandes (Wasserschaden) abgerissen werden. Erfreulicherweise ist festzustellen, dass in Ravensburg viele Leute sich für den Erhalt von Gebäuden einsetzen.

    Herzliche Grüße

    Bilder von mir finden sich auch bei Wikimedia.


  • Und jetzt der Kracher: »Recht haben sie ! Weg mit den alten Schimmelhütten mit feuchtem Backsteinkeller , wird man nur krank von . In Neubauten kann man Tomatensoße 3 bis 5 Tage stehen lassen , in so alten Schimmelsporenschleudern ist nach 2 Tagen schon Schimmel darauf . Klamm, zugig , hellhörig ,schlechte Dämmung , kuriose Raumaufteilung in Kleinsträume ...und noch vieles mehr unerträgliche .Alte Häuser kann man wirklich nur rückbauen und entsorgen.« Da ist wohl noch nicht angekommen, dass man auch in Altbauten etwas gegen Schimmel tun kann...

    Ich lach mich über das Tomatensoßen-Experiment gerade ziemlich schlapp. Der Kommentator ist sicher Mikrobiologe (oder vielleicht doch Architekt :wink: ?)
    Ich drücke der Stadt die Daumen, dass diese schöne Villa bald unter Denkmalschtz gestellt wird.

  • Solche Leute finde ich einfach nur zum Kotzen. Die denken nur an Kohle, Kohle, Kohle. Eine halbe Million für die Sanierung ist denen zu viel. Aber eine ganze Million für den Abriss und Neubau können sie plötzlich auftreiben. Klar. Mit dem viel größeren Neubau könnte man ja EUR 5000 monatlich an Miete einkassieren. Dafür können sich die "Erbinnen" viel Schmuck, Urlaubsreisen und neue Autos leisten.

    Und was ist mit den Mietern der vier Wohnungen? Denen wird ihre liebgewonnene Wohnung einfach gekündigt, weil man nur die Dollar-/Eurozeichen in den Augen hat.

    Hoffentlich bekommen die Erbinnen einen Tritt in den Allerwertesten und das Haus bleibt der Stadt erhalten.

  • Ganz so wunderbar geht es in Ravensburg dann offensichtlich doch nicht zu: http://www.schwaebische.de/mediathek_tite…did,128881.html

    Das hübsche alte Musikschulgebäude soll abgerissen werden.

    [Bild: Andreas Praefcke, CC-BY-SA 3.0]

    Im Video sieht man ungefähr in der Mitte die Entwürfe für das Hotel. Wie üblich sind sie nicht viel wert.

    In Meckenbeuren plant man dafür eine tolle Halle in bester Wellblechoptik in der Ortsmitte: http://www.schwaebische.de/region_artikel…1_toid,668.html

    Herzliche Grüße

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  • :daumenunten: Wieso muss eigentlich immer alles Schöne direkt abgerissen werden? Die Architekten sollten sich schämen so einen Müll abzuliefern. Viel anspruchsvoller wäre es doch, wenn man den Bestand in einen neuen Entwurf mit einbeziehen würde. Doch das ist scheinbar eine Nummer zu schwierig für die heutige Architektenschaft. Oder man hat schlicht keine Lust. Es gibt ja auch für 'nen 08/15 Schrottentwurf gutes Geld.

    Da wird es endlich Zeit für ein Umdenken. Wenn die Stadtoberhäupter sich mit solch plumpen Ideen zufriedengeben, werden sich Architekten auch keine Mühe machen. Es müsste bundesweit die Regel sein, daß solch ein Schrott abgelehnt wird. Doch so lange das als "modern" und "fortschrittlich" gilt, möchte man gern auf den Zug aufspringen, um nicht als altmodisch bezeichnet zu werden. Traurig!

  • Für die Villa Federburgstraße 33 ist eher kein Denkmalschutz zu erwarten, sollte das Landesdenkmalamt seine Meinung von 1997 nicht ändern: http://www.schwaebische.de/region_artikel…7_toid,535.html

    »Zwar handelt es sich nach Meinung der Experten „durchaus um ein ortsbildprägendes und daher erhaltenswertes historisches Gebäude der Stadt“. Nach deren Meinung reichen die künstlerischen, wissenschaftlichen oder heimatgeschichtlichen Schutzgründe jedoch nicht aus, um die Denkmalwürdigkeit des Gebäudes zu rechtfertigen. „Es erfüllt daher nicht die strengen Kriterien des baden-württembergischen Denkmalschutzgesetzes, obwohl in diesem Fall die Originalität und Integrität der Bausubstanz zu einem großen Teil gewahrt sind“, heißt es zur Begründung.
    Die Architektursprache, die noch weitgehend den malerischen Entwürfen entspreche, wie sie im ausgehenden 19. Jahrhundert verbreitet waren, bleibe hinter jener vergleichbarer Bauten der Zeit zurück. „Die Ausstattung und Gestaltung im Inneren weist – trotz vergleichsweise guter Überlieferung – keine außergewöhnliche Qualität auf. Auch spiegelt das Gebäude keine in besonderer Weise historisch bemerkenswerten Sachverhalte oder Entwicklungen wider“, schreiben die Denkmalschützer weiter in ihrer Stellungnahme.«

    Aber die Stadt scheint hier sehr bemüht, dass kein größerer Neubau oder einer in anderer Grundgestalt (Dach etc.) hingebaut wird. Man hofft wohl, dass sich dann ein Neubau nicht rechnet.

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  • Ganz schlechte Nachrichten aus Ravensburg! Dort ist am Mittag die Pfarrkirche St. Jodok (14. Jh.) in Brand geraten.


    von Photo: Andreas Praefcke (Selbst fotografiert) [CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons

    Wie stark die Schäden sind, ist derzeit noch nicht abschätzbar. Die schwäbische berichtet aber über massive Schäden im Innenraum, zudem hat es am Dachstuhl des Kirchenschiffs gebrannt.

    https://www.schwaebische.de/landkreis/land…d,10833345.html

    https://www.schwaebische.de/landkreis/land…lid,260288.html

    Hoffen wir, dass die meisten Kunstwerke gerettet werden konnten!

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    Die Kunstgegenstände seien rechtzeitig von der Feuerwehr entfernt worden, hat der Pressesprecher der Polizei berichtet. Sie sind aber durch die Nässe der Löschmittel feucht geworden.


    Wenigstens ist die Feuerwache nicht weit weg.

  • Ein anderes Kirchenthema: Die Mittermaierfenster der evangelischen Stadtkirche.

    Um 1860 fertigte Ludwig Mittermaier (Wikipedia, Allgemeine Deutsche Biographie) fertigte 22 neugotische Fenster für die gotische Kirche. Zu sehen sind heute immerhin noch die sieben Reformatorenfenster (Wikipedia-Artikel mit Bildern), der Rest lagert seit den 1960er Jahren im Keller. Diese waren jetzt recht kaputt und wurden letztes Jahr aufgearbeitet. Aus dem Keller dürften sie trotzdem kaum herauskommen. Immerhin gibt es sie noch. Die Wangener Mittermaierfenster vermutlich nicht mehr. Aber dazu füge ich in die Wangener Galerie noch etwas ein.

    Zeitungsartikel mit Video: https://www.schwaebische.de/landkreis/land…d,10705565.html

    Herzliche Grüße

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  • Bezüglich der durch einen Brand beschädigten Jodokskirche gibt es nur Gutes zu vermelden: Die Restaurierungsarbeiten kommen zügig voran und in rund zwei Monaten soll alles so wieder aussehen wie es war.

    Zitat

    Das Dach des linken Kirchenschiffs, das bei dem Feuer am 10. März stark in Mitleidenschaft gezogen worden war, ist vollständig rekonstruiert. Jetzt müssen noch die Ziegel drauf. Die Wände und Oberflächen im Kircheninneren sind mithilfe eines speziellen Reinigungsverfahrens radiert, also gesäubert worden. Hier muss noch der Maler ran. Als Nächstes folgen die Arbeiten im Chor.


    Sanierung von Jodokskirche bald beendet

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Sanierung des historischen Rathauses

    In Ravensburg wird derzeit das gotische Rathaus aus dem Jahre 1386 von außen saniert. Im Zuge der Arbeiten, gibt es eine interessante Veränderung an dem Gebäude:

    (...) Umbau der Stufengiebel

    Die Stufengiebel selbst müssen übrigens auch umgebaut werden. Diese "Zinnen" des Rathauses sind quasi falsch herum eingedeckt. Die Ziegelwannen leiten das Regenwasser nicht, wie es richtig wäre, nach innen über die Dacheindeckung in die Entwässerung, sondern nach vorne über die Fassade. Die Folge: Durch die nach außen geneigten Stufen der beiden Rathausgiebel kam es über die Zeiten immer wieder zu Nässeschäden an der Fassade. In Zusammenarbeit mit der Denkmalbehörde wurde deshalb entschieden, die Neigung der Stufen in Richtung Dachfläche zu drehen, um weiteren Schaden an den Giebelwänden abzuwenden - analog den benachbarten historischen Gebäuden wie dem Waaghaus und dem Lederhaus. Durch diese Maßnahme wird das Rathaus sogar etwas "wachsen": Gut 30 Zentimeter werden die Giebelstufen höher sein und das historische Rathaus vielleicht sogar etwas "schlanker" wirken lassen. (...)

    Die erwähnten Nässeschäden an der Fassade, lassen sich auf folgendem Bild gut erkennen:

    https://www.oberschwaben-tipps.de/wp-content/upl…-Ravensburg.jpg

  • https://www.schwaebische.de/landkreis/land…d,11517781.html

    Das Haus steht noch, wurde erneut verkauft und vielleicht wird es auch doch nicht abgerissen...

    Herzliche Grüße

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  • Zwei Aufnahmen vom August 2022 von der Sanierung des Rathauses.

    Blick vom Blaserturm, im Hintergrund Obertor, Mehlsack und Veitsburg:

    Mit Marienplatz und evang. Stadtpfarrkirche

    Und ein Blick in die bei einem Brand 2018 beschädigte kath. Pfarrkirche Sankt Jodok: