Berlin-Mitte - Hackescher Markt und Umgebung

Ja, soviel zu Nachhaltigkeit und Energiebilanz. Gleichzeitig kleben sie Erdöl an die Fassaden und werben mit ein paar Grashalmen auf dem Dach. Und meinen, sie würden "ökologische" Politik betreiben.

Ich war zu Ostern in Paris, jetzt in Amsterdam und habe mich ernsthaft gefragt, wieso dort 0 Sondermüll an die Fassaden geklatscht wird? Ich habe eine Vermutung...aber ob das auch die Erklärung ist?

=> Es gibt womöglich in NL und F einfach keine Wärmedämmlobby oder die Leute dort sind einfach nicht so dumm und verkleiden ihre wertvollen Häuser mit teurem Sondermüll, der ohnedies unterm Strich keine Einsparungen bringt, sondern nur Risiken in sich birgt.

In mir rumort es eher, denn, mit Verlaub, so wichtig ist ein einzelner Blockrandbau in Mitte auch nicht, dass nun Senioren ihr Zuhause verlieren. Je nachdem, in welchem gesundheitlichen Zustand die sind, bricht für die Leute doch eine Welt zusammen, oder schlimmeres. Das ist doch fast schon ein überzeichnetes Klischee, Altenheim wird abgerissen um ein lukrativeres Gebäude zu errichten, Dagobert Duck hätte sich nichts besseres einfallen lassen können.

Dagobert Duck hat immerhin ein Herz.

Hier, in diesem speziellen Fall sieht man ganz deutlich wie kurzlebig neugebaute Gebäude in der heutigen Zeit sind.
Sie sind nicht für die Ewigkeit gebaut.
Wenn man heute Häuser architektonisch sehr Anspruchsvoll (traditionell)errichten würde,wäre ein Abriss in 20/30 oder40 Jahren nicht so einfach durchsetzbar.
Deshalb werden Gebäude heute ja so architektonisch Anspruchslos gebaut weil ihre Lebensdauer aus ökonomisch/wirtschaftlicher Sicht auf eben ca.30/40 Jahre begrenzt werden soll.

Weiß jemand was hier passieren wird? Vorher war ein unansehnlicher Neubau platziert, der abgerissen wurde. Da ist man ein paar Monate nicht dort und schon fehlt eine halbe Straßenlänge.

Ort: Gegenüber des Eingangs "Hackesche Höfe". Hier war einst ein Seniorenheim und unten ein Edeka, Bäcker und Dönerladen.

Guckst Du hier:

Tsp

.. nach der kleinen guten Meldung aus Charlottenburg gestern jetzt eine kleine (?) schlechte Meldung aus Berlin-Mitte:

Durch den Sturm ist heute ein Gerüst in der Sophienstraße 34 umgestürzt, Boulevardmedien berichteten:

https://www.bz-berlin.de/berlin/am-nach…b-einschraenken

Zu sehen ist eine komplett kahle Backsteinwand. Ich war neugierig, wie das Haus vorher aussah, immerhin liegt es im Denkmalensemble Spandauer Vorstadt und wurde u.a. hier fündig:

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Ber…,_Mietshaus.jpg

Das Vorderhaus scheint also aus dem Jahr 1859 zu stammen. Für mich als mehr oder weniger Laien sah die Stuckfassade bauzeitlich aus, sie könnte jedoch auch aus DDR-Zeiten stammen, da in den 1980er Jahren die Sophienstraße mehr oder weniger originalgetreu wiederhergestellt wurde.

Ich hoffe, dass die Fassade wieder 1:1 bzw. nach alten Plänen wiederhergestellt wird, es wäre jedenfalls in dem Ensemble eigentlich undenkbar, wenn man das Haus verunstaltet oder gar mit Außendämmung versieht. Ein bisschen Sorge macht es mir auch, dass man das Haus weiter aufstocken könnte bzw. das später aufgesetzte Dachgeschoss samt Schrägdach verunstaltet.

Nachtrag:

Bei Pinterest habe ich folgende Aufnahme von 1936 gefunden, die dieselbe Fassade zeigt:

https://www.pinterest.de/pin/469922542370835677/

Es handelt sich also offenbar nicht um eine DDR-Interpretation. Bedenklich, dass im Jahr 2020 Häuser auf diese Art und Weise "saniert" werden. Original ist danach jedenfalls kaum noch etwas.

Das abgerundete Eckhaus Kleine Präsidentenstraße N°3 wurde farblich aufgefrischt.

Der vor einigen Jahren entstandene Erweiterungsbau des Monbijou-Hotels in der Großen Präsidentenstraße.

Und einer der übelsten Bauten weit und breit an der Ecke zur Oranienburger Straße N°92 - Kopfbauten des 21. Jahrhunderts.

Das Gebäude auf dem letzten Foto sieht aus wie ein Abrissgebäude.

Ja,da sieht man wie einfältig und unkreativ markante Eckgebäude heute gebaut werden.Von einer architektonischen Gestaltung der Fassade kann hier bei diesem Gebäude nicht sprechen.

^ Die Mülltonnen vor dem Gebäude und die Grafitti runden das ganze perfekt ab

Ja, der Kopfbau zum Hackeschen Markt war ein absoluter Griff ins Klo, und das ist noch gar nicht so lange her, wie das jetzt schon so oll und gammelig aussieht. Vielleicht 10 Jahre oder weniger?

Kann so etwas hässliches nicht mit Stuck und Fassadedetails, Farben und richtiges Steil oder Satteldach wieder ansehlich gemacht werden?

"Klassiker", möglich wäre das theoretisch durchaus. Man könnte auch noch ein Walmdachgeschoss draufsetzen. Es müsste allerdings auch eine angenehme Lösung für die überpräsenten Mülltonnen, die ja fast den ganzen Gehweg einnehmen, gefunden werden.

Geschichte der Hackischen Höfe, ehemaliges Restaurant Neumann

Hackescher Hof - Historie

Hackescher Hof

www.hackescher-hof.de