Kritik der modernen Ästhetik

  • Oh Gott! Hoffentlich liest dies nicht auch unsere Dresdner Gestaltungskommission!

    Die könnten ja doch noch auf die Idee kommen, sich beim Hotelbau in der Rampischen auf die Traufe des fertigen Objekts zu stellen und a la Aktionskünstler alle gleichzeitig ihre Hosen herunter zu lassen und schön gleichmäßig ihre in der Konsistenz unterschiedlichen Fäkalien quasi und hierbei als Ornamente tituliert, das Gebäude von oben herab fallen zu lassen und somit einen unverwechselbaren Akzent und obendrein mit persönlicher Note versehenen Fäkalitär zu kreieren.

    Dann kommt auch gleich die Denkmalpflege und möchte diese für ihre Zeit typische Ornamentierung gleichfalls unter Schutz stellen, da ja einzigartig. Da jedoch die Fassade der Witterung ausgesetzt ist, muss jedes Jahr im Frühjahr das Prozedere neuerlich stattfinden. So erhält die Fassade ihre eigenwillige Dynamik, typische für die Hand...ähhm..Poschrift seiner Schöpfer.

    :gg:

  • Es heisst:

    Zitat

    Die Sehnsucht könnte größer nicht sein, nach dem Alten, nach barocker Pracht, klassizistischer Größe, nach Fachwerkgemütlichkeit. Ein heftiges Rekonstruktionsfieber hat die Republik erfasst, überall werden Schlösser, Kirchen und Bürgerhäuser im alten Stil neu erbaut. Wer nach den Gründen für die Retrolust fragt, bekommt meist eine Antwort: Die Architektur der Gegenwart sei schuld, zu viel Glas und Stahl und Nacktbeton, zu kalt, zu herzlos. Tatsächlich lässt sich nicht bestreiten, dass vieles von dem, was heute gebaut wird, banal und nichtssagend ist.

    Überall??? Retrolust??? Ausserhalb Dresden gibt es doch wenig Retro oder? Ja in Warschau oder Danzig. Die Polen schaffen es wenigstens.

    Es könnte sogar unter die Modernen einigen geben die nackte Wände etwas anders gestallten dann früher der Fall war aber es sieht noch immer wenig stimmig, harmonisch, romantisch oder intim aus.

    Wenn man die alte Farbenbilder der Potsdamer Graben mit schönen Kandalaber und Häuser mit stimmige Mansardedächer sieht dann kommt doch sofort die Sehnsucht hoch nach dieser herrlichen Architektur.

    Dass ist auch wahr für die einstige Prachtstrassen Dresdens, die einstige Altmarkt (wie hat man diese prächtige Platz so verunstallten können??) aber auch das Herz Berlins, die alte Leipzigerstrasse, die wunderbare alte Plätze des vernehmen Westens (z.b. Prager Platz oder die Savigny Platz).
    Diese Bilder mit schönen grünen Platzanlagen kommen vor wie aus dem Paradies.

    Auf Komputer simulationen des alten Regierungsviertel in Berlin (kann man so bestellen) kommt dieser Welt vor wie aus ein Märchen!!!!

    Deswegen sollen in Dresden (einige der) alten Prachtstrassen wieder entstehen. Dann erst hat Deutschland sich etwas geheilt vom Wunden der II. Weltkrieg.

    Gerade in der Rekonstruktion der Vergangenheit befindet sich die Heilung. Das steht vollkommen neben der Schuldfrage.

    Noch mal zurück nach Würzburg wo wieder solch einer modernistisches Ungetüm an die Ecke der Schönbornstrasse droht!!!!

  • Keine Ahnung - ich packs einfach mal hier herein:

    Letztes Wochenende besuchten wir das Bauhaus in Dessau. Den Tempel der "Moderne".Wer dort als Lehrling anfangen wollte, mußte alles an traditionellem Wissen ablegen, was er bis dahin vermittelt bekommen hatte, sei es Architektur oder Kunst. Der Bruch eben. Soll ja heute noch vorkommen. Im Zimmer des Chefs wurden wir ehrfürchtig auf eine Vertiefung in der Decke über dem Schreibtisch von Gropius aufmerksam gemacht.Dies sei ein negatives Podest - hier sitzt der Chef. Aber nicht darauf sondern darunter- verkehrte Welt. Provokation. Solch eine Vertiefung gibt es nur an dieser Stelle. Dann das übliche "Form folgt der Funktion" usw. Und was mußten wir dann feststellen? Das Waschbecken in Gropius`Büro war in einem Wandschrank versteckt. Der Form wegen. Des besseren Aussehens wegen. Das wurde auch ausdrücklich so von unserer Führerin gesagt.Sieh an. Tata. Die Form ist Funktion. Selbst im Bauhaus gibt es sowas.

    Das Bauhaus selbst war nur ein Experiment...mit der ersten Teerstraße Deutschlands. Damals sensationell. Heute allenfalls Durchschnitt.

    Aber ein paar nette und auch ästhetische Möbelstücke hatten die dort...

  • Die Väter der Kulisse
    Star-Architekten machen die Städte austauschbar
    GERHARD MATZIG

    Quelle:
    http://www.sueddeutsche.de/953382/077/2738783/Die-V-aeter-der-Kulisse.html\r
    http://www.sueddeutsche.de/953382/077/2 ... lisse.html

    "Europa wurde von den Bürgern erbaut und von den Proleten zerstört."
    - Sándor Márai

  • Ich hole mal diesen alten Faden hervor. Denke dieser Videolink paßt auch hier herein und nicht nur zum Thema Stuttgart 21:

    Hier eine schneidend, scharfe Rede zur Wiedergewinnnung eines menschlichen Städtebaus und die treffend vernichtende Abrechnung mit den Investorenorientierten, seelenlosen Architekturauswüchsen derzeitiger Stadterweiterungen von Joe Bauer, Kolumnist bei den Stuttgarter Nachrichten, gesprochen auf der letzten Montagsdemo, am 31.01..
    Sehr sehenswertes Video, das Ihr Euch reinziehen solltest, da es unserer Argumentationslinie für die Würdigung der architektonischen Werte der alten europäischen Stadt voll entgegen kommt! :D
    Es tut sich was im städtebaulichen Bewußtsein in Stuttgart!!!

    http://www.kopfbahnhof-21.de/index.php?id=706\r
    http://www.kopfbahnhof-21.de/index.php?id=706

    runterscrollen, letztes Video auf der Seite!

  • Horrid - Dismal - Totalitarian - Ghastly - Bleak - Ugly.

    Why Modern Architecture SUCKS

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    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Nachdem bei uns in Österreich das Land im Schneechaos mutmaßlich aufgrund der "globalen Erwärmung 8) " untergeht, habe ich in der Zeitung nachfolgendes Foto gesehen, wo bereits das Militär einberufen wurde, unzählige Flachdächer von den meterhohen Schneemassen zu befreien - dieses Flachdach ist übrigens kurze Zeit später trotzdem eingebrochen...


    krone.at

    Zum Glück sind die Soldaten rechtzeitig und heil herunter gekommen, sonst hätte dieses Flachdach auch hier wieder Engel gemacht. Man kann es ruhig laut sagen: Flachdächer sind in unseren Gefilden lebensgefährlich! :lehrer: Vielleicht wecken die aktuellen Ereignisse den einen oder anderen Architekturstundenten aus seinem Wachkoma auf, bevor er vollends indiktriniert wurde. Es wird schon mehere Gründe gegeben haben, weshalb unserer Vorfahren bei uns stets Steildächer ausgeführt haben ;) .

  • Wie schon einmal ein Studienkollege treffend über sein Land meinte..."Hessen kannst´ vergessen"

    Na, na...

    Das stimmt aber nicht. Derartige Bausünden finden sich ja in der gesamten Republik. Hessen hat auch viele sehr schöne Ecken.

  • Schon allein Wiesbaden adelt dieses Bundesland. So eine weitgehend intakte Großstadt findet man in NRW nicht, allenfalls Bonn rückt in die Nähe.

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    OffTopic Ende

    In dubio pro reko

    2 Mal editiert, zuletzt von reklov2708 (19. Februar 2019 um 19:24)

  • Mal ein linksradikaler Beitrag zur Architekturdebatte. Damit man weiß, was von dieser Seite propagiert wird. "Jungle World" ist eine Linksabspaltung der einstigen FDJ-Zeitung "junge welt" und vor allem Heimat der "antideutsch" ausgerichteten intellektuellen Linken. Der Autor Felix Schilk promoviert an der TU Dresden im Rahmen eines Promotionsstudiums der Hans-Böckler-Stiftung, Studienförderungswerk des DGB. (siehe hier)

    Eine Kritik linker Debatten über das »gute Wohnen«
    Für einen modernen Urbanismus
    Linke Debatten über das »gute Wohnen« erschöpfen sich meist in defensiven Forderungen, wie der nach bezahlbarem Wohnraum. Eine linke Wohnungspolitik muss ihre eigenen vier Wände verlassen.
    https://jungle.world/artikel/2018/1…nismus?page=all

  • Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das hierher gehört, es geht um das Versagen der sog. Designarchitektur, die eben keine Architektur ist, weil sie den Gesetzmäßigkeiten des Bauens in tektonischer, konstruktiver, technischer und geistiger Hinsicht vollkommen zuwiderläuft und entsprechend negative Ergebnisse zeitigt. Hier als Exempel die Freiburger Universitätsbibliothek von 2015.
    Man verkaufte den Entwurf als einen geschliffenen Diamanten - weil der Kern des Vorgängerbaus aus den 1970er Jahren in leicht reduzierter Form erhalten blieb und eine neue, eigenwillig-polygonale Glashülle bekam


    Über die städtebauliche Wirkung dieses skulpturalen Solitärs kann sich jeder seine Meinung bilden:

    Schon kurz nach der Fertigstellung stellte man fest, dass die Autos bei einem gewissen Sonnenstand durch die Reflexion des Glases geblendet werden, so dass temporär immer eine große Folie vorgespannt wird.

    Darüber hinaus haben sich nun nach bereits vier Jahren die geklebten Alu-Schienen gelöst. Das Glas, das nach außen schwarz wirkt, kondensiert innen und wird fleckig; zum Teil lugt, wie ich heute sehen konnte, schon das Isoliermaterial hervor.

    Das Innere ist ziemlich kalt - eine Lernfabrik aus Sichtbeton.

    Zum Vergleich am Schluss einer der (leider nicht mehr erhaltenen) Lesesäle der Alten UB und deren noch weitgehend erhaltener Außenbau.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Leider lassen sich zu viele von derlei Werbung für überteuerte Kisten finden. Mit ein Grund, warum unsere Städte aussehen wie sie aussehen.

    Und formal orientieren sich diese Kisten durchaus am Internationalen Stil, auch wenn modernistische Puristen dies in Abrede stellen.