Dresden, Altstadt - Quartier VIII

  • Quote from "Wolfsheim_Jena"

    Dann braucht man sich nicht zu wundern, weswegen das APH im Deutschen Architektur Forum als Abteilung "Wünsch-Dir-Was" ohne jeden Wirklichkeitsbezug aber mit einem Schuß Pedanterie und Ideologie gilt.

    Und wen interessiert, als was dieses Forum von Nutzern eines anderen Forums bezeichnet wird? Meinst Du, im DAF interessiert noch jemanden, was aph-Nutzer über das DAF denken? Willst Du zur Abwechslung mal wieder zwei Internetforen gegeneinander ausspielen? Laß es einfach, das hatten wir alles schon, das ist kalter Kaffee. Und mit dem hiesigen Thema hat das nun wirklich gar nichts zu tun.

    Quote

    Die Endentscheidung liegt beim Investor und nicht bei ihm oder uns. Wer zahlt, darf auch bestellen.

    Wenn Du hier etwas genauer mitgelesen hättest, wüßtest Du, das diese theoretisch selbstverständliche Gegebenheit gerade in DD eben nicht so selbstverständlich ist, sondern daß sich hier die Politik mehr einmischt als üblich ist (und als sie es eigentlich rechtlich kann) und den Investor bevormundet. Und so kommt es, daß bisweilen etwas entsteht (bzw. entstehen soll), was eben nicht von den Deiner Ansicht nach so weltfremdem Nutzern hier im Forum abgelehnt wird, sondern auch von der Bevölkerung in DD und was der Investor eigentlich gar nicht wollte, siehe Quartier III.

  • Quote

    Die Endentscheidung liegt beim Investor und nicht bei ihm oder uns. Wer zahlt, darf auch bestellen.

    Seit wann denn das bitte schön??? Wenn irgendwas, dann geht diese Aussage grotesk an der (rechtlichen) Realität im Land vorbei.
    Es gibt tausende Baubestimmungen, die demokratisch (oder bürokratisch) beschlossen wurden und an die ein Investor sich genauso zu halten hat wie jeder Bauherr.

    Die "Endentscheidung", was irgendwo gebaut wird, liegt klarerweise nicht beim Investor, sondern bei der Politik. Wenn eine Kommune bestimmte Vorgaben macht, z.B. in Form einer Gestaltungssatzung oder eines Leitbautenkonzepts, dann bestimmt nicht der Investor, sondern eben die Satzung oder das Konzept.

    Nur wenn eine Kommune keine Vorgaben macht, dann entscheidet der Investor (aber auch wieder nur im Rahmen der allgemein geltenden Bauvorschriften). Aber auch keine Vorgaben zu machen, ist letztlich eine Entscheidung der Kommune, so daß die eigentliche Entscheidung auch in diesem Fall wieder bei der Kommune liegt.

  • @ Philon

    Naja, ich glaube schon, daß Monsieur WolfsheimJena die Existenz von Gestaltungssatzungen und ähnlichen Instrumenten bekannt ist. Er meinte wohl gerade die Situation, in der von der Stadt nichts vorgegeben ist und sich der Investor tatsächlich nur an das Baurecht halten muß. Dann kann er tatsächlich so häßlich bauen wie er will, so modern wie er will - oder auch so historisch wie er will. Aber das wiederum ist, wie gesagt, in DD gerade nicht so einfach, trotz des Fehlens einer Gestaltungssatzung. Denn hier spukt eben noch die Gestaltungskommission, die trotz faktisch nicht vorhandener Kompetenz Macht ausübt. Würde Stadt sich einfach komplett heraushalten - also keine Satzung, aber auch keine Kommission - dann wäre tatsächlich die GHND der einflußreichste Faktor, auch wenn sie natürlich nicht bestimmen könnte, was gebaut wird.

  • Ihr solltet über die heiße Luft, die Wolfsburg hier hustet, nicht so viele Worte machen. Er ist nichts als ein Provokteur, dem unser Anliegen eines historischen Neumarkts völlig fremd ist. Kehren wir lieber zum Tagesgeschehen zurück.
    Vielleicht habt ihr schon die Visualisierung auf neumarkt-dresden.de gesehen. Die Schlossstraße wird überragend schön werden dank Herrn Dietze. Und dass er das nicht aus ganz freier Entscheidung macht, sondern von einer gewissen Bürgerinitiative über Jahre hinweg dazu "überredet" wurde, zeigt die Wirksamkeit des bürgerlichen Engagements. Bei allem Spott unser Kritiker, wir haben aufs richtige Pferd gesetzt!!!

  • Da muß ich meinen Senf auch noch mal dazu geben: dieses weggeballerte Land und seine mittlerweile ziemliche vergrobte Unkultur in vielen Bereichen fängt an, mich hier manchmal ernsthaft zu nerven.

    In diesem Strang diskutieren ja anscheinend grundsätzlich 2 Seiten:

    die theoretischen Kunstverständigen, die Häuser einer bestimmten Stilrichtung nur dann (auf)bauen wollen, wenn sie besonders kunsthistorisch wertvoll sind. Die Ensemblewirkung des Stadtraumes aber als immanente Prämisse zu erkennen, fällt wiederum so unheimlich schwer bzw. interessiert gar nicht. Fachblindheit? Die 'grässliche' Mietskaserne gegen Wörner getauscht und dafürgestimmt?
    Oktavian bringt eine Visualisierung der Hänschen MISCHVARIANTE und benennt diese als die Grundlage der Diskussion in den Fachgremien aus dem Jahr '92. Wenn man diese Visualisierung irgend jemanden auf der weiten Welt zeigt, so wird die Reaktion sein: oh man, was'n s...!!
    Hier aber ist es Arbeitsmodell (!!!) studierter Kreise. Brav an der Uni gelernt, mit Diplom und 15+ Jahren Arbeitserfahrung in Gremien sitzen, die seriösen Fachleute, Projektmanager und Intellektuellen spielen ABER IN WIRKLICHKEIT doch nur im Theater des Lebens halbbegabt und ahnungslos rumstümpern und Unsinn verzapfen, am Abend von der Gattin mit dem Hund um den Block geschickt werden. Das ist die Realität, vom Staatspräsidenten über den Ölscheich bis zur Gestaltungskommission. Die Wahrscheinlichkeit auf eine halbwegs intelligente und talentierte Person zu stoßen liegt bei max 20%. Trottel allerorten die ein schönes Haus von einer Baracke nicht unterscheiden können, weil die pseudoakademischen Diskussionsdetails die freie Sicht einschränken. Und an der Schule wurde Ästhetik ja nie gelehrt.

    Was sollen denn diese unpassenden altmodernistischen Füllbauten am Neumarkt? Welchen so toll intellektuellen Grund kann es geben, Ensembles mit kontextbefreiten, letztlich nur häßlichen Kontrasten zu stören? KEINEN! DAS IST KLEINGEISTIGER THEORIEPEDANTEN UNSINN.
    ...und international verlacht. Die Leute laufen nachher durch die Stadt und fühlen sich unwohl, Bravo!!

    Der schwarze Anzug mit den weißen Socken, der klassische Ferrarioldtimer mit den ATU-speedtech Hochglanzfelgen. Kein Lateiner, Slawe, US-Amerikaner würde sowas freiwillig zulassen. Da muss man schon Powergermane sein, um hier nicht in Massen aufzujaulen. Das ganze LAND IM KRIEG ZERSTÖRT, VERBRANNT, AUSRADIERT, ABER HINTERHER UNBEGABTE WÖRNERKLUMPEN AUSDISKUTIEREN?!
    Sind das eigentlich alles Vollbrote da draußen oder was :kopfwand: ?????????!!!

    Die andere Seite redet wiederum manisch was von 'modern' daher und meint damit brav angepasst und auswendig gelernt die altmodernistischen langweiligen Kubuskisten, die vorallem EIN gemeinsames Merkmal besitzen: totale Häßlichkeit altmodernistischer germanischer Möchtegernkunst.

    Dies schön gelernt an muffigen Deutschen Massenunis, wo ich nicht 1 Jahr Studium verbringen möchte, alleine schon, weil die meist grottenhässliche Stadt und das theoretisierende Studium inklusive der modernistisch emanzipierten Horrorfrauen nur so vor Langeweile und Kunstdiskursspiessertum strotzen. Was hier für modern gehalten wird, ist z. Bsp. in Frankreich lange schon geächtet, ohne dass hierzulande irgendwer begreift, daß dieser WörnerPartner oder CodeUnique Quatsch im ausserdeutschen Ausland reine Randerscheinungen der Hässlichkeit sind oder eben für Billigbauten Anwendung finden oder für Aufreisserprojekte des internationalen "5 Projekte Stararchitektenzirkus".

    Nein, ICH plane keinen Kubus in Garmisch weils der Professor so will, dann hau ich ihm im dunklen Gang eher eins auf die Fresse, wenn er mich wirklich belästigt und mobbt, und studier dann im Ausland, Punkt. Lern ich nebenbei noch ne Sprache, wenigstens etwas gelernt... Nein, ich koche nicht für meine Freundin wie der TVheld mit seiner querkrautlallenden Breitgesässpartnerin und ich habe auch keine Zeit für Ihre psychologischen Dreitageprobleme. Bei mir baut man in Garmisch ein bayrisches Wohlfühltraditionshaus mit fetten Blumenkübeln plus Brotzeit mit Mass und Laptop für FranceBleuAzur, weil mich das nette südfranzösische für mich nachvollziehbare normalmeinungsgelaber so entspannt auf der Terasse, oder die Berliner Gründerzeitnachtlagerei mit Schultheiss oder meine provinzialische Villa in Grasse mit arabischem Blumenpflanzer der 100mal mehr Kultur und Gesprächsrelevanz besitzt als diese Dresdener Modernistenspiesser, meine Freundin kocht MIR was oder ich lad sie eben ins Restaurant ein. UND ZWAR NICHT IN DIE SCHICKIKUBUSBUDE...

    Und natürlich diskutiert der Mainstream seine Belanglosigkeiten in anderen Foren, deshalb sind wir kleiner, aber Avantgarde. Da war ich dreimal drin, aber dummes Gequatsche, nur in Masse, ist auch nicht interessant. Wir werden die altmodernistische Hegemonie in D schon aufbrechen, das ist eine logische Entwicklung, da mache ich mir gar keine Gedanken.

    Abgesehen davon muß man realistischerweise die Meinung anderer ertragen können, und sei sie noch so extrem, wie meine oder die anderer PappenHEIMer hier..., ohne gleich als Heulsuse davonzulaufen. Ein echter Indianer haut zurück oder trinkt sich einen und diskriminiert seine Partnerin mit Philosophie und Abstraktion, denn da kann sie ja nicht mitdenken, aber mittelfristig rächt sie sich sowieso, war schon immer so, wieso weiss das denn keiner?
    Amen und Prost. :ohrfeige:

  • Immerhin das sollte man sich mal merken:

    Quote

    Der schwarze Anzug mit den weißen Socken

    Ein schönes Sinnbild für unpassende und störende modernistische Kontrastgebäude zwischen historischen Bauten (ob nun echt alte oder rekonstruierte). Ein Element, das die Gesamtwirkung versaut und den eigentlich noblen Rest lächerlich aussehen läßt... :zwinkern:

  • Quote from "marc!"

    Amen und Prost.

    Wow! Alle Achtung für diesen Monolog der Rage. :blumen:

    Dich möchte ich mal als Redner erleben (zum Beispiel auf einer "Stadtbild Deutschland"-Tagung?)...

  • Quote from "Wolfsheim_Jena"

    Nochmal: Seiner Arbeit oder der Qualität seiner Forschung etwas absprechen zu wollen, liegt mir fern. Ich kenne ihn nicht persönlich.

    Die Endentscheidung liegt beim Investor und nicht bei ihm oder uns. Wer zahlt, darf auch bestellen. Insofern ist es nicht die Entscheidung von ihm oder uns oder der GHND, was wie auf dem NM oder drumherum gebaut wird. Allerdings wird hier oft das Gegenteil vorgespiegelt. Dies habe ich als lächerlich bezeichnet. Ich sehe das als realistische Einschätzung.

    Es ist eine realistische Einschätzung, die den ganzen Schlammassel am NM zeigt - wenn von den Entscheidungsträgern / Stadt / Politik eine verbindliche Bebauungssatzung / Gestaltungssatzung für den Neu Markt verabschiedet worden wäre --> müssten wir heute nicht darum bangen, an welchen Investor die Stadt nun wieder ein Quartier verkauft hat bzw. was eben dieser dort an Gebäuden plant. Da von dieser Klientel (Stadt/Politik) eine weitestgehende Rekonstruktion des NM nicht favorisiert wird - und hier, so meine Meinung, bewusst gegen die Dresdener agiert wird - wurmt das jeden, der der Meinung war, dass sich die Entscheidungsträger in Dresden mehr für Dresden einsetzen bzw. die einmalige Chance nützen.

    "Insofern ist es nicht die Entscheidung von der Gestaltungskomission, was wie auf dem NM oder drumherum gebaut wird. Allerdings wird dort gern oft das Gegenteil vorgespiegelt. Dies habe ich als lächerlich bezeichnet."

    So könnte man es auch formulieren :)

    Adios, xFlipx

  • Gibt es zum Q VIII eigentlich mal etwas Neues zu vermelden? Es sollte doch im November losgehen, oder? Für die freigelegten Keller ist Frost wohl nicht ideal, es sei denn man will sie schnell noch loswerden :zwinkern:

    APH - am Puls der Zeit

  • SZ 03.12.08


    quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2012207
    bild: Schsische Zeitung [online]

  • Heute in der Freitags SZ:

    "In den nächtsen Tagen so die Stadt, soll die Baugenehmigung fürs Schlosshotel ausgereicht werden. Beim Wohen im Löwenhof gibt es noch Streit um eine Mauer."

    Welche Mauer ist damit gemeint? Handelt es sich dabei etwa um die Mauer des Löwenhauses(?) zum Stallhof hin? Die soll doch hoffentlich nicht auch noch etwa aus statischen Gründen abgerissen werden, oder?!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Quote from "bilderbuch"

    Welche Mauer ist damit gemeint?


    Wenn ich mich recht erinnere, wurde nachträglich noch eine Mauer entlang der Schössergasse am Eingang zum Innenhof geplant, um den Hof vom Straßenbereich abzutrennen.
    Müsste man noch mal bei Oktavian nachhaken, ich werde alt und mein Gedächtnis lässt nach. :lachen:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Quote

    Die soll doch hoffentlich nicht auch noch etwa aus statischen Gründen abgerissen werden, oder?!

    Nein, es geht tatsächlich im die historische, immerhin aus dem 16. Jh. stammende Mauer zum Stallhof hin.
    Das RP hat sie beim Investor zum Abbruch freigegeben, da angeblich kein Denkmalschutz drauf lag. Jetzt versteift man sich auf diese Genehmigung und die Denkmalpflege, die den Abbruch nicht genehmigen will, hat wieder mal die A...karte....

  • Oh super, dann wird da ja die letzte noch original aufrecht stehende Wand eines Bürgerhauses in der Altstadt abgerissen. Aber warum nicht, so kann man natürlich immer mehr einem historischen Neumarkt die Authentizität absprechen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Naja, dies wäre, wenn der Abriss wirklich kommt, eine weitere Episode in dieser unsäglichen Geschichte Dresdner Politik am Neumarkt. Bei den Kellern kann man ja noch geteilter Meinung sein, aber die letzte erhaltene Wand eines Bürgerhauses abreißen, mir will das nicht einleuchten.
    Aber wenigstens geht es am Neumarkt überhaupt weiter. Zum Glück blieb die Baywobau am Ball. Bei jedem anderen Investor wären es noch weniger Rekos geworden. Ich würde der Baywobau am liebsten die Quartier 3, 6 und 7 schenken. Die Bauten sind qualitativ zwar nicht der Hammer (wobei sich da ja was ändern soll), aber bei keinem anderen Investor gab es bislang so viele Rekos und auch den Willen, sich zumindest in Teilen gegen die Kommission durchzusetzen. Wobei ich die ganzen Hintergründe natürlich nicht kenne.

    APH - am Puls der Zeit

  • Quote from "Oktavian"

    Nein, es geht tatsächlich im die historische, immerhin aus dem 16. Jh. stammende Mauer zum Stallhof hin.
    Das RP hat sie beim Investor zum Abbruch freigegeben, da angeblich kein Denkmalschutz drauf lag. Jetzt versteift man sich auf diese Genehmigung und die Denkmalpflege, die den Abbruch nicht genehmigen will, hat wieder mal die A...karte....

    Oh nein!
    Diese Nachricht ist m.E. fast noch schlimmer als die Wettbewerbsergebnisse. Überspitzt gesagt hätte man doch auch gleich damals die Schlossruine abreißen können und in Beton wieder aufbauen können...
    Es lebe Disneyland!

    Kann man denn gar nichts gegen den Abriss tun? Ist denn der Investor zu keinem Kompromiss bereit?