Dresden, Altstadt - Quartier VIII

  • Vielen Dank für die Fotos, Zitronenpresse! Der Baufortschritt ist sehr erfreulich, aber wenn ich mir die Fotos aus dem Kran ansehe, wird mir mit meiner Höhenangst übel. Das ist Arbeit für echte Männer!

    Aenos

  • Zitat von "Däne"

    a) Das kann man doch nicht so apodiktisch behaupten; schließlich ist die Elbe nur drei Schritte entfernt, die Straßenbahnanbindung ein Traum.

    b) Die sind zu Fuß in fünf Minuten über die Augustusbrücke in der Neustadt, haben aber als
    Nachbarn die Frauenkirche, das Schloß und den Zwinger. Wer möchte denn nicht so leben?

    c) Die 'Alten' verfügen heutzutage über mehr Geld, als je eine Generation vor ihnen; besuch mal die Festspiele in Bayreuth oder Salzburg oder Oldtimertreffen oder Kurorte wie Baden-Baden, Bad Pyrmont oder Bad Kissingen, die können vor Geld kaum atmen. :zwinkern:

  • Dem Neumarkt fehlt nach wie vor die Geschlossenheit und damit ein wichtiges Merkmal einer funktionierenden Urbanität. Sind erst einmal alle Quartiere gebaut, wird sich auch ein normales städtisches Leben einpegeln mit allen Schichten der Bevölkerung. Noch 5 Jahre...bei einem längeren Baustopp durch die nächste Stufe der Finanzkrise eventuell auch 10. Dafür steht er dann aber auch mindestens die nächsten 300 Jahre. (Die Prager Straße wohl kaum 8) ) Alles wird gut. :D


    PS.: Vielen Dank Zitronenpresse für die tollen Fotos.

  • Zitat von "Yasmin"

    Die 'Alten' verfügen heutzutage über mehr Geld, als je eine Generation vor ihnen; besuch mal die Festspiele in Bayreuth oder Salzburg oder Oldtimertreffen oder Kurorte wie Baden-Baden, Bad Pyrmont oder Bad Kissingen, die können vor Geld kaum atmen. :zwinkern:


    Auf Westdeutschland trifft das voll zu! Die älteren Leute im Osten sind aber die Verlierer der Einheit. Hier hatten die "Jungen" nach 1990 durch das "neu mischen der Karten" eine unerhörte Chance, die auch heute noch deutlich wahrnehmbar ist. Es gab 1990 im Osten keine Generation 50+, denen alles gehörte und die die Jungen enorm unter Druck setzen konnten, so wie dies im Westen geschah ("guck mal, was ich in meinem Leben alles tolles erreicht habe & und wieviel Geld ich schon gescheffelt habe & tolles Hans & dickes XXL-Auto.......). So konnten die Jungen im Osten viel ungezwungener ihr Ding machen und hatten dabei zugleich (unverdient) viel bessere Chancen. Gleichzeitig hat man von ihnen natürlich selbst in Ausbildungsberufen eine ungeheuere Mobilität abverlangt. Diese unterschiedlichen Bedingungen sind beiden Seiten m.E. allerdings nicht in vollem Umfang bewusst, weil die meisten nur die eine Seite kennen.

  • Nächste Woche soll diese ominöse Weiße Wand abgetragen werden.

    Zitat

    ...Das im 17. Jahrhundert erbaute Löwenhaus diente der Unterbringung wilder Tiere für die Hatzen im Schlosshof und auf dem Altmarkt. Davon übrig blieb nach den Bombenangriffen im Februar 1945 nur ein kleiner Mauerrest. Auf ihm wurde Ende der 1970er-Jahre eine Mauer nahezu vollständig neu errichtet, sagt Baywobau-Chef Berndt Dietze. Die Reste der Renaissancemauer seien nach dem Krieg nur nicht völlig beseitigt worden, um den ungehinderten Zugang zum Stallhof zu verhindern. Nach der Wende erhielt die Mauer neue Farben und ein Blechdach.

    Für das kleine Wohngebiet zwischen Sporer- und Schössergasse sowie dem Kanzleigässchen hat es einen Wettbewerb gegeben, bei dem auch Vertreter des Freistaates in der Jury saßen. „Im Ergebnis wird die Mauer mit der Wohnresidenz Löwenhof wiedererrichtet. Darunter kommt eine Tiefgarage“, sagt Claus Fiebiger, Prokurist der Schlosshotel GmbH.

    Schsische Zeitung [online] - Dresden: Weie Wand vorm Stallhof wird abgerissen

  • Zitat

    ...Das im 17. Jahrhundert erbaute Löwenhaus diente der Unterbringung wilder Tiere für die Hatzen im Schlosshof und auf dem Altmarkt. Davon übrig blieb nach den Bombenangriffen im Februar 1945 nur ein kleiner Mauerrest. Auf ihm wurde Ende der 1970er-Jahre eine Mauer nahezu vollständig neu errichtet, sagt Baywobau-Chef Berndt Dietze.

    Da versucht man den Menschen wieder etwas Sand in die Augen zu streuen!

    Wenn man sich die Fotos der Ruinen des Löwenhauses auf der GHND-Seite anschaut (im News-Bereich unter [lexicon='Quartier VIII'][/lexicon]), kann man sehr gut erkennen, dass von besagtem Gebäude und der ominösen Wand noch einiges mehr als ein "kleiner Mauerrest" verblieben war. Vergleicht man die Bilder der Ruine mit der noch exisitierenden Wand, so siehr man, dass tatsächlich nur die drei westlichen Achsen im Bereich der zweiten Etage rekonstruiert werden mussten.
    In Wirklichkeit versucht Herr Dietze einen doch geringen Kostenfaktor auf Kosten der Authentizität seiner Rekonstruktionen wegzudrücken. Ein solches Verhalten ist inakzeptabel und konterkariert die Rekonstruktionsabsichten dieser Gesellschaft zutiefst. Hier geht es nicht um die Gebäude oder die Stadt, sondern nur um den Profit. An dieser sensiblen Stelle hätte Dresden etwas mhr Liebe verdient!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Seit Montag hat man nun damit begonnen die weiße Wand abzureißen und wird bis zur "Hälfte" in den nächsten Wochen verschwunden sein. Der abgetragene Teil wird wegen Statik Gründen auch nicht mehr in den Neubau einbezogen.
    Des Weiteren ist der Löwenhof noch nicht komplett finanziert, von daher geht hier der Bau erst etwa im Herbst los und somit kommt noch ein 3. Kran hinzu.

    Aktuelle Bilder von mir
    Picasa Web Albums - Impression Dresde... - Baustellenrep...

  • SZ vom 13.08.2010 - Grüne kritisieren Abriss der Stallhof-Mauer

    Zitat

    Der begonnene Abriss der weißen Mauer im Stallhof wird von den Grünen im Dresdner Stadtrat heftig kritisiert. Die Sprecherin für Kunst und Denkmalschutz, Ulrike Hinz, vermutet hinter dem vom Hotel-Investor Baywobau in Auftrag gegebenen Abriss „Mauschelei und Vetternwirtschaft“.

    Trotz der Verweigerung des Abrisses der Mauer durch die städtischen und sächsischen Ämter für Denkmalschutz scheine dem Bauherrn jetzt doch die Genehmigung durch die Landesdirektion erteilt worden zu sein – „und das über die Köpfe der Stadt hinweg“, bemängelt Hinz ...[...] Die Stadträtin will nun die Landesdirektion einschalten, um die Hintergründe für den Abriss zu erfahren.

    Quelle: Schsische Zeitung [online]

  • Der Bau geht zügig voran!

    Die Kelleretage des Schlosshotel Quartier ist nun komplett fertiggestellt, auch das historische Kellergewölbe an der Schlossstraße ist komplett gesichert und in Beton vergossen. Die provisorischen Betonplatten die als Sicherung darauf lagen wurden entfernt und werden nun durch richtige Betondecken ersetzt.
    Jetzt beginnt man mit der Erdgeschossetage, die ersten Wände stehen bereits, außerdem geht der Abriss der provisorischen weißen Wand aus 1972/73 schnell voran. Sie wird erst bis zur Hälfte abgetragen, dann werden die darunter liegenden Kellergewölbe aus dem 17. Jahrhundert befestigt, schließlich dann auch die restliche Wand abgetragen. Die Wand wird sowie die anderen Bauten aus Beton neu errichtet. Der Abriss ist aus Statik Gründen nötig, da diese teils sehr marode ist und sie den Neubau also den Löwenhof keinesfalls tragen könnte.

    aktuelle Bilder hier
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  • Bekommen denn wenigstens die Leitbauten der Schloßstraße geziegelte Fassaden oder drohen uns hier polysterolverschalte Attrappen à la Hôtel de Saxe.

  • Bei einer Infoveranstaltung (bei der u.a. Hr.Köllmann auftreten sollte, welcher dann gekniffen hatte) versprach Hr. Dietze Qualität und geziegelte Fassaden. Am Georgentor Kanzleigässchen Ecke Schloßstraße stehen bereits die ersten oberirdischen Betonrohbaustücke. Mal sehen ob diese später mit Ziegeln verblendet werden.

  • Zitat von "Henry"

    Bei einer Infoveranstaltung (bei der u.a. Hr.Köllmann auftreten sollte, welcher dann gekniffen hatte) versprach Hr. Dietze Qualität und geziegelte Fassaden. Am Georgentor Kanzleigässchen Ecke Schloßstraße stehen bereits die ersten oberirdischen Betonrohbaustücke. Mal sehen ob diese später mit Ziegeln verblendet werden.

    Ist ja interessant. Soviel mir zu Ohren kam wird Dietze alles in Beton ausführen und nicht mit Ziegeln vorblenden (Kostenthema). Wenn es doch anderes kommen sollte, wäre ich selbstverständlich positiv davon angetan.

  • ... Diese widersprüchlichen Aussagen würde ich dann doch gern aufgeklärt haben wollen. Das eine rückwärtige Wand aus statischen Gründen betoniert wird, mag ich ja noch einsehen. Aber Peinlichkeiten - wie das rote Papphäusel neben dem British Hotel - müssen direkt am Schloss unbedingt verhindert werden. Man kann doch dort nicht ernsthaft Zwerchgiebel aus Beton gießen wollen? Solche billigen Fakes, die jeder Laie auf den ersten Blick erkennt, müssen an dieser historischen Stelle unbedingt verhindert werden.

  • Ich kann mich ebenfalls daran erinnern, dass Herr Dietze damit geworben hat, Quartier 8 mit Ziegeln zu verkleiden, also hochwertig! zu bauen. Mindere Qualität soll es nicht geben, hieß es.
    Gleichfalls stand in einem Zeitungsartikel, dass die Mauer wieder aus dem selben Material errichtet wird.
    Wenn dies alles über den Haufen geworfen wurde, wäre das wirklich sehr enttäuschend, trotz aller Finanzprobleme. :kopfschuetteln:

  • Wie gesagt, ich habe gehört, dass es leider so werden wird wie beim Hotel de Saxe um die Baukosten zu minimieren - nicht vergessen, die BayWoBau rechnet anders, die haben eine gewisse Mindestrendite zu erwirtschaften. Die Eigentumswohnungen tangieren die BayWoBau nach dem Verkauf nimmermehr und beim Hotel wird es einen langjährigen Managemetvertrag geben (Pachtverträge sind mittlerweile out - vielleicht in DD noch nicht...). Da die Hotelbetreiber in DD immer mehr werden, werden die Betreiber "drücken" was das Zeug hält und die BayWoBau kann das eben nur über die Baukosten wieder nivelllieren... . ichhoffe trotzdem, dass ich mich verhört habe!

    @Augustus

    Wenn Du mitliest, kannst Du vielleicht etwas dazu sagen? Wer sonst wüsste es besser?!

  • Zitat von "Exilwiener"

    Wie gesagt, ich habe gehört, dass es leider so werden wird wie beim Hotel de Saxe um die Baukosten zu minimieren

    Das wäre natürlich eine Katastrophe!

    Auf der anderen Seite kann ich mir aber nicht vorstellen, dass die GHND, die doch immer einen recht umfangreichen Einblick in die Planungen hat, bei einem solchen Vorgehen nicht schon längst Alarm geschellt hätte. Es ist ja nun auch kein Geheimnis mehr, dass das Hotel de Saxe als weitgehend misslungen anzusehen ist und als Rekonstruktionssündenfall gilt, den keine Seite mehr zu wiederholen gedenkt/gedachte. Die Hoffnung stirbt jedenfalls zuletzt, explizit vis a vis der "Residenz".

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe