Dresden - die Oppellvorstadt/das Hechtviertel

  • Wenn Du die "Entwurfsprinzipien der Moderne" akzeptierst und für richtig empfindest, wirst Du an der Wand an sich, also als "makelloser Fläche" keinen Anstoß nehmen. Meist ist sie in Zeiten von Farbspraydosen nicht lange ganz so makellos, aber das ist eine andere Geschichte. Gesimse entstellen ja nicht das "ideale Verhältnis zwischen Wand- und Fensterfläche", was immer dieses Idealverhältnis überhaupt sein soll. Jedenfalls ist das nicht ihre Aufgabe, sondern die optische Gliederung der Wand. Wenn man diese als reine Fläche aber als makellos empfindet, dann dürften klassische Fassaden-Gliederungselemente allerdings als "Entstellung" wahrgenommen werden können. Hinter den entstuckten Gründerzeitler fällt ein solcher Bau zurück, weil der Gründerzeitler immer noch Restbestände des traditionellen Bauens aufweist, die man ihm nicht genommen hat. Er hat oft noch horizontale Gesimsgliederungen, Fensterrahmungen, symetrische Fassadengliederungselemente, ein steiles Dach. Oft kommt noch eine rundbögige Tordurchfahrt hinzu oder eine rustifizierte Sockelzone. (Mal auf die Schnelle ein Beispiel: http://abload.de/img/untitledmkset.jpg) All das geht dem vorliegenden Neubau ab.

    Einmal editiert, zuletzt von Heimdall (20. August 2014 um 18:09)

  • Neubau Friedenstraße. Projektseite "Quartier am Friedenseck"

    Also meiner Meinung nach zeigt sich hier eine schöne Fassadenabfolge, die im Detail verbesserungswürdig wäre, aber im Gesamten (und derzeit befinden wir uns am Anfang einer Strömung der Verbesserungen) überzeugt.
    Zu benennen wären etwa die gleichhohen Traufkanten, die aber wenigstens Gesimse sind. Oder die gleichen Gauben, die aber wenigstens 2 mal in ihrer Abfolge unterbrohen werden. Oder das Blechdach, welches aber wenigstens eine Mansarde ist. Leider fehlen Fensterlaibungen und die überproportionale Verwednung von Klinkern hab ich an anderer Stelle schon mal erwähnt, passt sie aber ins Gebiet doch ganz gut rein. Ich begrüße den Grünstreifen mit Bäumen.

    Im Hinterhof entstehen dann die üblichen Kisten in weiß, wenn auch sellbst sie eine Fassade aus Klinkern bekommen - teilweise. Schade aber auch hier wieder: wieso schafft mans nicht die Fassade oben abzuschließen durch nen simples Traufband?! Da wären diese Kisten doch auch mal nicht mehr ganz so "bläääääää". Witzig auch diese Flugdächer neuerdings, wie sie auch beim Dynamotrainingsbau im Ostra wieder auftauchen. Das ist so 90er, kopiert aus den 60er.

  • Gefällt mir!
    Zumindest die Straßenfront ist der richtige Ansatz. Mich stören zwar die gleichen Traufhöhen (auf der gesamten Länge des Blockes, leichte Differenzierung halte ich für besser), aber immerhin hat man versucht, den Bau durch unterschiedliche Fassaden zu gliedern.