Guben (Gubin) - Wiederaufbau der Stadt- und Hauptkirche

  • Das heutige Geschäftszentrum von Gubin hat sich übrigens in der Schlesischen Straße (Śląska) etabliert, dort ist noch eine Straße halbwegs geschlossen erhalten, allerdings nicht mehr in der Altstadt sondern gerade außerhalb der ehemaligen Stadtbefestigung.
    Fast schon rührend wie man sich mit den etwas übertrieben Kandelabern um eine liebevolle Stadtmöblierung in dieser traurigen Straße bemüht hat:

    http://mojakolej.blox.pl/resource/IMG_5985.jpg

    ganz so kläglich ist sie dann doch nicht:
    https://otodompl-imagestmp.akamaized.net/images_otodomp…cja-_rev003.jpg

    Ein paar weitere Bilder aus Guben und Gubin gibt es hier:

    http://mojakolej.blox.pl/tagi_b/28856/Gubin.html

  • Also bevor man Wrocław als "Frotzlaff" auswirft, sollte man doch bei Breslau bleiben. Ich denke, damit tut man sowohl Deutschen als auch Polen einen großen Gefallen.

    ich kann euch beruhige als Pole. Wenn ich in D bin, dann sage ich auch Breslau und wenn Deutsche in Polen sind und Breslau sagen, dann ist das normal und uberhaupt nicht Problem - fuer niemand mehr heute. Krieg ist so lange her fur uns Pole wie Wieden1683 und nur fur junge Leute sowie so. Im Gegenteil, wenn Deutsche nicht Breslau zu Breslau sagt, dann hat er keine Ahnung oder gehort zu diese Leute die glauben schuld fur irgendwas zu trage, was vor viele Generatione von irgendwer schlecht gemacht wurde. Welche Nation hat nicht schlechte Vergangenheit?! Eben. Wir Pole haben Angst vor Russland, was in Krieg keine Stueck besser war und wenn dann vor verantwortlichlose Politik von Frau Merkel. Wir Pole trauen auch um Verluszt unsere Ostgebiete und das ist normal. Ich verstehe jede deutsche, der nach Polen kommt und alte Heimat Besuch macht! Das ist normal. Kommt bitte auf schone Weihnachtsmarkt nach Breslau. Ist vor allem sicher und bleibt auch. Deutsche solle bitte auf Aufpassen auf Ihre Land. Sonst geht Westeuropa unter wie Westromische reich wegen Volkerwanderung. Ostromische Reich hat noch lange ueberlebt ;-).

  • @ Kaoru
    " Und ich sage ja nichts gegen Breslau, aber ich kann verstehen, wenn nicht jeder Mensch in jeder Situation (noch gar vor Ort) Breslau sagen möchte, aus unterschiedlichsten Gründen."
    =========================================================================================================

    Kann ich NICHT verstehen ! Übrigens - "Darf" man denn in dem Zusammenhang als Deutscher von "Warschau" sprechen ?

  • Kann ich NICHT verstehen ! Übrigens - "Darf" man denn in dem Zusammenhang als Deutscher von "Warschau" sprechen ?

    Ich bin nicht die Instanz, die darüber entscheidet, was du darfst ;) Deine Vernunft, dein Gewissen, Geist, Verstand, die PiS Partei, den vorletzen Papst, Frau Merkel oder Herrn Gauland oder ehemals Erziehungsberechtigte oder wem auch immer du dich verpflichtet fühlst, die kannst du allesamt anfragen. Mal gucken was die sie sagen oder dir erlauben.

  • Das Zwei-Kaiser-Denkmal in Guben vor der gotischen Hauptkirche daselbst. Das Denkmal bzw. der Brunnen wurde 1898 eingeweiht und bereits 1935 abgebrochen.

    Hier eine Aufnahme aus "Blätter für Architektur und Kunsthandwerk", erschienen 1902:


    Der Hauptaltar der Haupt- und Stadtkirche in Guben, errichtet ca. 1720.

    Aufnahme aus "Blätter für Architektur und Kunsthandwerk" erschienen 1902:


    Die Kanzel der Stadtkirche in Guben, 1706, geschaffen von Johann Caspar Gude in Sagan.

    Aufnahme aus "Blätter für Architektur und Kunsthandwerk", erschienen 1902:

  • Ich halt nix davon. Die Ruine soll so bleiben, wie sie ist, das ist höchst eindrucksvoll und gibt irgendwie auch die Geschichte wieder. Die Stadt Guben ist 1945 ausgelöscht worden, und dieser Zustand wird durch eine derart wuchtige Ruine nahezu perfekt widergespiegelt. Ein notdürftig instand gesetztes Großdenkmal mehr bedeutet nichts.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • ursus carpaticus,ich finde man sollte die Kirche wiederherstellen.Ich denke der witterungsbedigte Verfall der Ruine kostet im dauerhaft laufenden Unterhalt bestimmt mehr Geld als wenn sie Wiederhergestellt wäre,(geschlossenes Dach ,Türen Heizung ,Fenster und Nutzung).Vielleicht fehlt der Stadt Gubin für ihre Stadtmitte insgesamt ein städtebauliches Konzept.

    Das sieht man ja heute wenn man sich das Umfeld der Kirche mal anschaut,ein einziges Trauerspiel:(.Es besteht vielleicht auch ein Zusammenhang das die Kirche noch immer eine Ruine ist, weil sie ein evangelischer Bau ist und Polen insgesamt katholisch.

  • Mein Eindruck ist, dass sich die Einwohner von Gubin und von Guben den Wiederaufbau der Kirche sehr wünschen. Der lang ersehnte Wiederaufbau des Kirchturms samt Dachwerk, ist vor nicht allzu langer Zeit in Erfüllung gegangen. Da das direkt neben der Kirche stehende Rathaus, im Wesentlichen wohl aus dem frühen Barock, aber auch mit Mauerwerk aus der Gotik, bereits wieder errichtet wurde, ist es nur folgerichtig, auch die Kirche wieder aufzubauen. Beide Gebäude bilden eine Einheit und sind im Übrigen die Keimzelle der Stadt. Dieser Wiederaufbau der Kirche wäre ein sprechendens Zeichen der christlichen Hoffnung, dass letztlich doch das Gute siegt.

    Was das Verhältnis der Konfessionen anbelangt, so scheint dies sehr gut und freundschaftlich zu sein. Eine alte polnische Frau teilte mir mit, dass es immer wieder sehr schöne gemeinsame Gottesdienste von Deutschen und Polen, von Katholiken und Evangelischen gebe, wo auch viel gesungen werde. Das sei sehr schön. Deshalb wäre es vielleicht denkbar und auch möglich, dass das wieder aufgebaute Gotteshaus simultan, also von beiden Konfessionen genutzt würde. Dann hätten beide dort eine Heimat. Das geht woanders ja auch, z. B. beim Dom von Bautzen.

  • Zum Wiederaufbau der Stadtkirche gab es 2013 einen Wettbewerb, den Heinle Wischer Architekten gewannen. Vorgesehen ist die Nutzung als polnisch-deutsches Kulturzentrum.

    Das im Kircheninnern integrierte Kulturhaus ist ein eigenständiger Einbau und in seiner Form, Farbe und Materialwahl modern und klar. Es stellt einen deutlichen Kontrast zur erhaltenen Backsteinsubstanz dar. Der Funktionsaufbau ist flexibel, bei Bedarf können weitere Haus-Elemente dem Innenraum zugefügt werden. Das hohe Steildach oberhalb der Kirchenruine wird in seiner historischen Kubatur mit modernen Materialien und Technologien rekonstruiert. Es ist leicht und lässt den Blick in den Himmel frei.

    Diese Planungen sind nach wie vor aktuell. Das Dach soll aus einer leichten, halbtransparenten Membran auf einer Unterkonstruktion aus Stahl bestehen.Gegenwärtig bemüht sich die Stadt Gubin, Fördermittel zu akquirieren. Ursprünglich - also 2013 - waren die Gesamtkosten des Heinle-Wischer-Projekts auf 40 Millionen Złoty geschätzt worden. Inzwischen sind die Baukosten jedoch allgemein stark gestiegen. Die momentan erhofften Fördermittel würden nur einen Bruchteil der Kosten decken. Es ist offen, ob sie für das Dach reichen könnten. Bürgermeister Bartłomiej Bartczak gab sich jedoch Ende 2022 zuversichtlich, dass bald mit den Bauarbeiten begonnen werden könne.


    Bislang konnten folgende Arbeiten an der Kirchenruine erledigt werden:

    Am Turm begann man 2006 mit den Arbeiten. 2007 wurde ein neuer Helm aufgesetzt. In den Jahren 2011 und 2012 wurde der Turm instandgestzt. Dabei wurden Betondecken eingezogen, eine Metalltreppe und neue Fenster eingebaut. Seit 2013 ist der Turm öffentlich zugänglich. 2017 erhielt er eine neue Wetterfahne.

    Am Kirchenschiff wurde 2007 die äußere Mauerkrone restauriert, wobei fehlende Teile ergänzt wurden. Außerdem wurden einsturzgefährdete Gewölbereste entfernt. 2008 wurden die Räumlichkeiten der Sakristei abgedichtet, die Binnenarkaden gesichert und ein Laserscan der Wände gemacht.

    (Angaben nach gubin.naszemiasto.pl, 7. Dezember 2022)

    Gubin-Rathaus-Stadtkirche-07.08.2013-A.Savin-FAL.jpeg

    Gubin, Rathaus und Ruine der Stadtkirche (Foto: A. Savin, 7. August 2013, FAL)