• Aha, danke. ich meinte aber das vorletzte Bild. Möglicherweise ist das Haus rechts dasselbe Gebäude wie das Haus letztes Bild links. Was soll aber das Geländer auf dem Dach?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Ist der etwas in die Rathausfassade hereinragende Bau rechts auf dem Nachtbild das angesprochene historistische Verwaltungsgebäude?

    ja, rechts vom Rathaus noch angeschnitten, damals (Feb. 2007) in Renovierung, beim Perlachturm wie Zeno schreibt dann links.
    Gut zu erkennen bei Bing, dort auch ganz interessant Am Perlachberg 6 mit dieser definitiv nicht sonderlich Augsburg-typischen hochgezogenen Fassade, die auch irgendwo in Mühldorf/Inn, Rosenheim oder Passau stehen könnte.

  • Alles klar. Der Historismusbau ist (lt Luftbild) gar nicht so übel, sehr zurückhaltend und auf die Augsburger Renaissance bezugnehmend.
    Wird die W-Seite des E.Holl-Platzes ausschließlich vom Rathaus gebildet, oder ragt noch eine moderne Rückseite der Maximilianstraße störend hinein? Lt mir vorliegendem Luftbild müsste eigentlich leider Letzteres der Fall sein.
    Lt diesem Luftbild (60er Jahre) müsste überdies die Pfadlergasse in ein geschlossenes Altbestandsgebiet von beträchtlichem Ausmaß führen. Ist dies tatschächlich noch der Fall bzw haben wir das schon gesehen?
    Auf jedem Fall ist es erfreulich, dass im innersten Zentrum noch so typische und auch qualitätvolle Bürgerbauten erhalten sind. Die erste Bilderserie war da eher deprimierend.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • zu Schmiedgasse 19
    das mit dem Neubau ist mir neu, einerseits erfreulich wenn das ganze so aussieht, andererseits ob es wirklich nötig war die alte Bausubstanz abzureißen?
    Wann etwa war denn das?

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Lt diesem Luftbild (60er Jahre) müsste überdies die Pfadlergasse in ein geschlossenes Altbestandsgebiet von beträchtlichem Ausmaß führen. Ist dies tatschächlich noch der Fall bzw haben wir das schon gesehen?

    Die Pfladergasse und anschließende Gassen kommen als nächstes nochmal etwas ausführlicher, evtl. schon morgen. Faber hatte ja schon mal einiges aus der Ecke eingestellt, was aber leider nicht mehr angezeigt wird.

  • Pfladergasse, Vorderer und Mittlerer Lech

    Ein paar Aufnahmen gleich noch aus dem einstigen Augsburger Handwerkerviertel:


    Blick vom Elias-Holl-Platz in die Pfladergasse


    die Alte Silberschmiede (Pfladergasse 10), sie zählt zu den ältesten erhaltenen, noch heute beruflich genutzten Handwerkerhäuschen im Lechviertel und stammt aus dem 16. Jh. Begründet wurde die Tradition der Gold- und Silberschmiede 1670. Der Zugang zu allen Geschossen erfolgt vom Garten aus, dort auch ein kleines barockes Gartenhäuschen




    Pfladergasse 18

    von der Pfladergasse geht es einmal rechts abbiegend in die Weiße Gasse, ein weiterer wohlerhaltener und mit älteren Bürgerhäusern bestandener Straßenzug (links die Nr. 3):


    Die Südseite der Weißen Gasse nach O, ein typisches Alt-Augsburg-Bild (ganz nach meinem Geschmack...). Das im Hintergrund zu sehende Gebäude, ein fünfgeschossiges Bürgerhaus mit einhüftigem Giebel (Vorderer Lech 2) aus dem 16. Jh. ist auf der nächsten Aufnahme nochmals zu sehen, dieses Mal vom Vorderen Lech aus, links daneben wieder ein Traufseithaus mit „Ohrwaschl“-Aufzugsgiebel.






    Die Abfolge Alt-Augsburger Bürger- bzw. Handwerkerhäuser am Vorderen Lech


    Links das ums Eck gebaute Gignouxhaus mit Rokokofassade, ehem. Kattunfabrik und Wohnhaus der Familie Gignoux, darin heute die Komödie und eine Gaststätte, das Blaue Krügle


    Vom Vorderen zum Mittleren Lech. Der Zerstörungsgrad auch hier unterschiedlich, manche Straßenabschnitte und Häuser hatten Glück, andere nicht. Entsprechend wechseln historische Bausubstanz mit zumeist schlichter, zuweilen plumpen Nachkriegsbauten.
    Gut erkennbar auch auf Bing. Von den Nachkriegsbauten habe ich offensichtlich kaum was fotografiert.


    eines der wenigen erhaltenen Färberhäuser, Mittlerer Lech 48, aus dem 16./17. Jh. Nach S zu ein (schlecht fotografierbarer) hoher hölzerner Trockenspeicher


    weitere alte Bürgerhäuser am Mittleren Lech (Nr. 52 und 50)


    Soweit für heute.

  • Schöne Impressionen und beruhigend zu sehen, dass sich doch so manche immer noch großstädtisch wirkende Ecke erhalten hat. Ein Haus kommt mir sehr bekannt vor, da wurde glaube ich mal ein Film aus der BR-Reihe "Der Letzte seines Standes" über Goldschläger gedreht. Da wird auch gut beleuchtet, wie unfassbar wichtig Augsburg für die Gold- und Silberindustrie war.

  • Das sieht doch schon recht ordentlich aus. Man sollte sein Urteil in hiesigen Galerien nicht allzu abschließend formulieren, denn fleißiger Nachschub ist APH-Alltag. In einer anderen süddeutschen Galerie muß man sich gar durch zwanzig Seiten Gemecker wühlen, bis man plötzlich ehrfürchtig-bescheidene Töne antrifft. Ich glaube, Augsburg wirth mich eines Tages doch noch mal zu Gesicht bekommen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • ach komm, nürnberg wird doch auch anerkannt.

    aber hier geht´s ja um augsburg. und deshalb: vielen dank für diese galerie. besser als an anderen bauten lässt sich am rathaus das selbstverständnis einer stadt ablesen. das augsburger gehört ohne zweifel zu den beeindruckensten.

  • Zitat

    Die Nordseite jedoch von einem (bezeichnenderweise 1944 kaum beschädigten) wenig bedeutendsamen Verwaltungsbau von 1889 gesäumt


    Mich interessiert hier das Wörtchen, dh eigentlich Wort, denn so kurz ist es ja nicht, wahrscheinlich müsste es nach der RSR sogar auf zwei Wörter aufgeteilt werden, ist aber hier wurscht, 'bezeichnenderweise'.
    Was willst du uns hiemit sagen, Markus?
    Ich kann es eigentlich nur als Anklage Gottes deuten. Dass die Zerstörung bedeutsamer Denkmäler in der Intention der RAF lag, ist bekannt, dass die Zerstörung des Goldenen Saales sohin erwünschter als eine mögliche Zerstörung des historistischen Amtshauses war, erscheint daher logisch und zweifellos vom dolus malus der angloamerikanischen Mordgesellen umfasst, keine Frage, das schlussendliche Eintreten dieser Umstände muss allerdings dennoch als völlig zufällig, dh unabhänig von deren technischen Möglichkeiten angesehen werden (a propos: so wirres Zeug wie im Wikipedia-Artikel über die 'Luftangriffe auf Augsburg' hab ich noch nie wo gelesen - echt krank dies Geschreibsel. In wessen Ärsche wollen diese bundesdeutsch-musterschülerhaften Pseudohistoriker eigentlich kriechen?)
    Sohin bleibt eigentlich nur Gott als möglicher Gemeinter. Ganz im Sinne etwa J. Fernaus Ausführungen über den Vercingetorix-(oder war es der Tecumseh-?) Aufstand, dessen (schlechter) Ausgang jedem, 'der Gottes Güte kennt', klar sein muss oä.
    Oder siehst du eine andere Deutungsmöglichkeit?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "rakete"

    ach komm, nürnberg wird doch auch anerkannt


    Nürnberg habe ich aber gar nicht gemeint. :gg:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Zitat von "Zeno"

    Angesichts der Schäden an wesentlich wertvollerer Bausubstanz, insbesondere natürlich des Rathauses, kommt einem schon mal der Gedanke, dass mit dem Verwaltungsgebäude nicht das wertvollste kaputtgegangen wäre. Ich selbst kenne das Verwaltungsgebäude kaum. Das liegt ganz eindeutig daran, dass ich immer, wenn ich dort vorbeikomme, woanders hinschaue, um nicht zu sagen, diesen Kasten bewusst negiere, weil ich ihn nicht sehen will. Wichtigtuerisch nimmt es die Nordseite des Elias-Holl-Platzes ein, der sonst von dem neungeschossigen Monumentalbau des Rathauses (von Elias Holl) und anderen wunderbaren Bauwerken beherrscht wird. Das Verwaltungsgebäude aber ist ein dunkler, unfreundlicher, ja fast furchteinflößender Kasten.

    Vorgemerkt: Außer zum Umsteigen auf dem Bahnhof war ich noch nie in Augsburg gewesen. Deshalb kann ich die Situation nur aufgrund von Bildern beurteilen.

    Zum obigen Zitat: Nichts für ungut, aber ich finde, jetzt sollte man mal die Kirche im Dorf lassen. Dieser Verwaltungsbau ist sicherlich nicht die bedeutendste Krone der Baukunst. Von dunkel, unfreundlich oder gar furchteinflößend kann aber gar nicht die Rede sein. Es scheint mir ein schlichtes, eher zurückhaltendes Zweckgebäude jener Jahre. Nichts besonderes, aber auch nichts den Platz Zerstörendes. Und immerhin auch schon 120 Jahre Augsburger Stadthistorie. Insofern aber sehe ich auch keinen Sinn im Aufrechnen von Bombentreffern. Es gab ja gar keine bewußte Entscheidung über das "hier, aber nicht dort", keinen Tauschhandel der Kriegsschäden. Deshalb sollte man über alles froh sein, das nicht vernichtet wurde. Wenn dieses Haus auch noch getroffen worden wäre, stünde dort heute vermutlich nichts Altstadt-gerechteres, sondern eher ein 50er-Jahre-Kasten, der noch viel weniger zu diesem Platz passt. Oder man würde heute einen "denkmalgerechten" Glas-Flachdach-Anbau errichten. Deshalb finde ich jede Aufregung über "falsche Bombentreffer" an dieser Stelle müßig.
    Hier mal ein Panorama, daß das Haus samt Ensemble zeigt:
    http://www.augsburg-virtuell.com/panoramen/virt…tz_augsburg.htm
    Abschreckendes Gegenbeispiel (es gab derer ja in der Fotoserie bereits genug) ist die Nachkriegsbebauung des rückseitigen Rathausplatzes:
    http://de.wikipedia.org/w/index.php?ti…=20060526230902
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…athausplatz.jpg
    http://stadt.cityreview.de/bayern/augsburg/bilder/b7f6a9
    Hier ein Panorama:
    http://www.augsburg-virtuell.com/panoramen/virt…tz_augsburg.htm
    Über diese banalen Kisten kann man sich dann schon weitaus eher aufregen.

    Einmal editiert, zuletzt von Heimdall (15. April 2011 um 03:23)

  • Heimdall, das würde ich durchwegs auch so sehen, man muss um jedes Gebäude das 1944 überstanden hat froh sein. Auch wenn es ärgerlich ist, das es soviel besonders großartiges getroffen hat, ist es genauso sinnlos das von den Bomben getroffene und nicht getroffene aufzurechnen.
    Der Verwaltungsbau wirkt ein bischen kühl und massig, fügt sich aber im großen und ganzen gut ein. Die Flachdachkisten auf der Westseite des Rathausplatzes passen dort nicht hin und stören das Platzgefüge völlig, v.a. der Eckbau zur Steingasse ist einfach nur eine Katastrophe.
    Danke auch für die Links zu den 360Grad Panoramen.