• Sorry, das war mir nicht bekannt. Wie jeder hier im Forum weiß, ist der Süden der Republik nicht meine Kernkompetenz, da sind andere hier im Forum wesentlich bessere Ansprechpartner. Ich wollte auch eigentlich gar nichts zu Karlsruhe einstellen, eben weil andere da sicher viel besser etwas zu sagen können. Da es aber im Forum gar kein Fotomaterial gibt, wollte ich trotzdem die Situation zeigen. Ich hoffe, das ist okay.

    APH - am Puls der Zeit

  • Interessant fürs APH ist vielleicht noch die Nordseite des Marktplatzes. Dieser schließt ja an die Kaiserstraße an. Der westliche Teil der Kaiserstraße ist zum Teil echt hart, da typischer BRD-Wiederaufbau. Der Ostteil hingegen geht eigentlich und hat noch einiges an Substanz.

    Die Nordseite des Platzes sieht weitgehend so aus

    Allerdings wurde hier in letzter Zeit auf der östlichen Seite der Karl-Friedrich Straße dieser Neubau errichtet. Ich meine wir hatten das auch hier im APH als Meldung.

    Ich fand ihn vor Ort gar nicht so schlecht. Mehr zur Kaiserstraße dann irgendwann in der Galerie.

    APH - am Puls der Zeit

  • Sorry, das war mir nicht bekannt. ...Da es aber im Forum gar kein Fotomaterial gibt, wollte ich trotzdem die Situation zeigen. Ich hoffe, das ist okay.

    Das ist mehr als nur okay. Herzlichen Dank für die Bilder und die Gedanken dazu.

  • Huch, die neue Farbgebung des Rathauses kannte ich noch gar nicht.
    Sehr gewöhnungsbedürftig...

    https://www.aph-bilder.de/images/2018/11…18_ergebnis.jpg

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…s_Karlsruhe.jpg

    Gefiel mir mit den farblich abgesetzten Gliederungselementen deutlich besser.

    Das Rathaus wurde im Zuge der Restaurierung im Jahr 2013 vor dem 300-jährigen Stadtjubiläum farblich neu gefaßt. Das Rot war bereits beschlossene Sache, als sich auch hier der Vorsitzende der Friedrich-Weinbrenner-Gesellschaft, Dr. Ulrich Maximilian Schumann, einbrachte. Er hätte ein helles, leicht getöntes Grau für das ganze Gebäude favorisiert, wobei die Originalfassung leider unbekannt ist. Interessant:

    Ein helles, leicht getöntes Grau hätte hier besser eine Einheit herstellen können, wenn auch den Kontrast zum Turm verstärkt. Diesen nach über einem Jahrhundert zu verputzen und dann gleichfalls hell zu streichen, wie auch vorgeschlagen wurde, ist eine zu entfernte Wunschvorstellung, die in Karlsruhe, wo keine Rekonstruktionsdiskussionen geführt werden, noch utopischer erscheinen muß als anderswo.

    Die Farbe stand nun, wie gesagt, schon fest. Im Sinne Weinbrenners plädierte Schumann für eine monochrome Fassung der Fassade. Deshalb der Wegfall der Rokoko-artig hellen Gliederungselemente.
    Hier und hier sind die Hintergründe nachzulesen.

    Nachtrag: Im Buch "Friedrich Weinbrenner 1766-1826 – Architektur und Städtebau des Klassizismus" von 2015 ist eine Planzeichnung des Rathauses von 1826 abgebildet. Sie zeigt ganz klar eine hellgraue Fassade mit etwas dunklerem Sockelgeschoß. Der Turm ist ebenfalls hellgrau verputzt. Im Text heißt es: "1897 schlug man den Putz des Turmes mit seiner Bandrustika ab, legte das rote Bruchsteinmauerwerk frei und fasste die Fassaden des Baues in Rottönen. Die Frage nach einer angemessenen Farbgestaltung kommt seither in jeder Generation neu auf, ohne dass das jeweilige Ergebnis wirklich überzeugt." Die Kompromißlösung von 2013 überzeugt mich jedenfalls auch nicht. Sinnvoll wäre meiner Meinung nach die Rekonstruktion des Originalzustandes.

    Einmal editiert, zuletzt von Citoyen (24. November 2018 um 23:40)

  • Ist das Mosaik bedingt durch die laufende Baumaßnahmen (Stadtbahnuntertunnelung) unter dem oder durch den Asphalt nicht bereits verschwunden?

    Das bräunliche Porphyr-Pflaster durch diese modische Platten und die unruhige Streifenpflästerei bei der Neugestaltung zu ersetzen, nimmt dem Platz erheblich mit an ästhetischer Qualität.

  • Im Karlsruher Schloss, das seit 1919 vom Badischen Landesmuseum genutzt wird, soll bis Ostern 2019 der einst prächtige Marmorsaal virtuell rekonstruiert werden: BNN-Artikel vom 3.2.2019

    In dem verlinkten Presseartikel sind zwei Fotos vom Zustand vor 1944 und heute zu sehen. Während in den ebenfalls schwer kriegszerstörten Schlössern Mannheim und Stuttgart zumindest die wichtigsten Räume rekonstruiert wurden, baute man in Karlsruhe aufgrund der Museumsnutzung leider nur äußerlich wieder originalgetreu auf.

    Dabei sind einige wertvolle Ausstattungen der Karlsruher Schlosses, darunter der Thron von Baden und die Kronjuwelen, durch rechtzeitige Auslagerungen erhalten geblieben. Bei Wikipedia gibt's ein paar schöne Schwarzweißbilder ausgewählter historischer Säle. Mögen sie eines Tages wiedererstehen, fotografisch gut dokumentiert sind sie immerhin.

    „Sollt ich einmal fallen nieder, so erbauet mich doch wieder!“ (Inschrift am Schwarzhäupterhaus in Riga)

    Nach Baden-Baden habe ich ohnedies immer eine Art Sehnsucht.
    Johannes Brahms (1833-1897)

  • Gerade erst gesehen: Es droht Ungemach am Erbgroßherzoglichen Palais, das Sitz des Bundesgerichtshof ist. Mitten in die historische Parkanlage soll das sogenannte "Forum Recht" hineingebaut werden. Dafür sollen viele Bäumen gefällt, die Sichtachse zum Karlstor hin zerstört und ein massiger Baukörper vor das historische Palais gepflanzt werden. :kopfwand:

    Eine Bürgerinitiave bezeichnet die Zerstörung des Gartens als "Skandal" und will das mit einer Onlinepetition (siehe hier) verhindern. Sie schlagen einen Alternativstandort am Schloss neben dem Bundesverfassungsgericht vor. Siehe zu dem Thema hier ein Überblicksartikel in der Lokalzeitung BNN: https://bnn.de/lokales/karlsr…das-forum-recht

    Lest euch das mal durch – sollte der Bau in der Parkanlage des Erbgroßherzoglichen Palais tatsächlich durchgehen, wäre das ein Fanal. Es muss doch hoffentlich ein anderer Standort gefunden werden können!

    EDIT: Hier ein Luftbild des Geländes. Der Neubau würde links vom Palais in das grüne Dreick zwischen Park und Karl- bzw. Kriegssstraße gesetzt werden. Warum denn nicht einfach den riesigen, platzverschwenderischen Parkplatz rechts neben dem Palais überbauen?!?!?!

    „Sollt ich einmal fallen nieder, so erbauet mich doch wieder!“ (Inschrift am Schwarzhäupterhaus in Riga)

    Nach Baden-Baden habe ich ohnedies immer eine Art Sehnsucht.
    Johannes Brahms (1833-1897)

  • Die alte Festhalle in Karlsruhe errichtet vom bedeutenden Architekten der Gründerzeit in Karlsruhe, Josef Durm. Die Festhalle wurde 1877 eingeweiht, brannte im II. Weltkrieg aus. Die massiven Mauern wurden 1952 gesprengt. Heute steht an dieser Stelle die Schwarzwaldhalle.

    Wir sehen auf dieser Postkarte vermutlich die etwas schlichter gehaltene Rückseite der Festhalle. Vorne unterhalb der großen Treppe erkennt man die Möblierung des Biergartes, ebenso links. Im Vordergrund die prachtvollen Schmuckbeete, in den Ecken Statuen, in der Mitte im Zentrum eine große Steinvase:


  • Hier noch einige alte Postkarten, auf denen die alte Stadthalle in Karlsruhe dargestellt ist. Und zwar über den Stadtgartensee hinweg gesehen. Der Biergarten der auf der bereits zuvor eingestellten Karte zu sehen ist, befand sich zwischen der Festhalle und dem Stadtgartensee.



    Die nachfolgende Karte mit der alten Stadthalle und dem Stadtgartensee ist eine sog. "Mondscheinkarte", da es die Situation bei Nacht oder bei Einbruch der Dunkelheit darstellt:

  • Das ist mal ein Statement: Woanders werden die Heroen von einst von den Sockeln gestoßen, in Karlsruhe kehrt ein Fürst auf sein angestammtes Podest zurück. Daumen hoch!

  • Naja, das sollte kein Statement sein. Im Zuge der Kombilösung wurde der Brunnen abgebaut und es war klar, dass er danach wieder aufgebaut wird. Und bei Ludwig I. von Baden sollte es tatsächlich keine oder kaum Berührungspunkte mit Imperialismus und Kapitalismus geben. huh:)

  • Und bei Ludwig I. von Baden sollte es tatsächlich keine oder kaum Berührungspunkte mit Imperialismus und Kapitalismus geben.

    Glaub ich nicht, man muss nur tief genug schürfen. Hat er nicht mal Napoleon die Hand geschüttelt? Oder einen aufrührerischen Studenten in den Karzer werfen lassen? Oh, come on!

  • Naja, also eines der Häuser an der Nordseite wurde vor ein paar Jahren ja schon abgerissen und einigermaßen angepasst wiederaufgebaut. Ist heute die Touristeninfo drin.