Die Galerie tut weh - sie gibt m. E. den Eindruck der Innenstadt, wenn man sie systematisch abkämmt, aber nicht korrekt wieder. Hinter dem grauseligen Durchgang mit dem Wabenmuster (sicherlich eine der schlimmsten Sünden überhaupt) liegen z. B. rechterhand die angenehmen altstädtischen Strukturen des Geißstraßenviertels - wendet man sich von dem Monster um, guckt man auf Vorkriegsbebauung (u.a. den Tagblattturm, eines der ersten Hochhäuser Deutschlands aus den 20er-Jahren - und alles andere als eine Bausünde) ... Und rechts rüber steht zudem noch das alte Hegel-Geburtshaus.
Auf der anderen Seite: Leider sind in dieser umfangreichen Sammlung immer noch nicht alle Kastenmonster der Innenstadt enthalten ... Am stadtzerstörerischten ist sicher der Breuninge-Klops südlich der schönen historischen Markthalle inkl. diesem Bekleidungsgeschäft, das die Südseite des Marktplatzes zu einer ästhetischen Wüste macht (demgegenüber sind die nördlichen und östlichen Bebauungen, die sich an die historischen Strukturen anlehnen ja noch regelrecht erträglich ...
Ach ja ... Es gäbe in dieser Stadt so vieles, was man verbessern könnte.
Aber wie hier schon gesagt wurde: z. T. ist die Wahrscheinlichkeit gar nicht so gering, dass da mal was passiert. Sehr viele der alten Kaufhauskästen sind m. E. marode und z. T. mittlerweile auch überflüssig (u.a. Dank neuer Kaufhaus-Monster wie dem Milaneo hinter dem Bahnhof). Allein: Viele Stuttgarter fühlen sich in ihrer Haut und ihrer Stadt so wohl, dass das Thema Rekonstruktionen im Bürgerbewustsein einfach nicht auf die Tagesordnung rücken will ... Die "moderne" Architektenschaft, die in dieser Stadt besonders viel auf sich hält, hat da meistens freie Bahn ...